Dienstag, 11. Dezember 2012

Reicht jetzt

In einer spontanen Aktion hat Markus gestern einen Kinoabend für ihn und mich realisiert. Nach dem Trailer hat er entschieden, dass Ralph reicht's definitiv der richtige Film für uns wäre - und er sollte recht behalten.
Der Film hat natürlich auch die Disney-üblichen Themen wie Freundschaft und Treue in der Story verarbeitet, punktet aber hauptsächlich mit den grandiosen und zahllosen Anspielungen auf bekannte (und etwas weniger bekannte) Videospiele. Viele davon siedeln sich noch in der guten, alten 8-Bit und 16-Bit Ära an, was einigen Szenen auch eine dementsprechende, passende Optik verleiht. Die Gags sind wirklich super, wobei einem sicher viel entgeht, wenn man so gar keine Ahnung von Videospielen hat. Trotzdem bietet der Streifen viel Spaßpotential, was gerade aus dem Zusammenspiel von Vanellope und Ralph entsteht. Die Wortspiele, die die Kleine am laufenden Band produziert oder die Sprüche der Soldatin sind auch jedes Mal echte Brüller. Auch der Soundtrack passt super zum Gesamtbild. Alles in allem ein erstklassiger Film, sogar noch besser als nach dem spaßigen Trailer schon erwartet.

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Feudaler Wohnen

Der Name meines derzeitigen Aufenthaltsortes lautet Kingsport, was schön einen recht adeligen Klang hat. Nach einer kurzen Recherche beruht der Name allerdings nicht auf einem König, sondern auf einem gewissen James King. So oder so, hört sich auf jeden Fall nett an.
Passend dazu gestaltet sich meine Unterbringung. Das Hotel (ein Holiday Inn Express) liegt auf einer kleinen Anhöhe und ist sehr rustikal gehalten. Die Fassade erinnert mit ihrer groben Steinoptik an Herrenhäuser oder Schlösser der Vergangenheit. Gleich im Foyer stehen vier Sessel vor einem Kamin, was ein sehr einladendes und heimeliges Bild abgibt. Dieser Einrichtungsstil zieht sich weiter durch das gesamte Hotel und verleiht dem Ganzen eine gewisse edle Note. Ich würde direkt wieder Photos machen, hätte ich nicht nach wie vor das Problem des fehlenden Equipments.
Mein Zimmer lässt sich auch recht treffend als feudal beschreiben. Ein anständiges Badezimmer, ein durch eine Glastür abgetrennter Wohnbereich mit Sofa, Schreibtisch und eigenem, kleineren Fernseher, großem Kühlschrank, Mikrowelle und Kaffeemaschine, der an das Schlafzimmer grenzt, das mit zwei Doppelbetten und einem größeren Fernseher ausgestattet ist. So lässt es sich durchaus ein paar Tage ganz entspannt aushalten.
Nebenbei spielt das Wetter auch sehr angenehm mit, es ist mild bis warm, ganz im Gegensatz zu den Ekelhaftigkeiten, die sich daheim in Form von Kälte, Eis und Schnee abspielen, wie mir Sandra heute per Photobeweis bestätigte. Da habe ich nur drei Worte für: Wi-der-lich! Andererseits mag sich eine weihnachtliche Stimmung, trotz der regelmäßigen Hintergrundbeschallung mit den ganzen Klassikern (inklusive einer Last Christmas-Variante mit einer weiblichen Stimme) noch nicht so recht einstellen. Da werde ich ja aber ganz schnell geradezu reingedrängt werden (zumindest vom wettertechnischen Aspekt her gesehen), sobald ich wieder zurück bin. Was übrigens Samstagmittag der Fall sein wird. Meine Wii U wartet schon...

Vast

Das englische Adjektiv lässt sich mit enorm, gewaltig oder weit übersetzen und gibt damit ganz treffend den Eindruck der Größe wieder, den die USA bei mir hinterlassen. Es hat alleine drei Flüge gebraucht, um von Texarkana, TX / AR nach Kingsport, TN zu kommen. Das sagt schon einiges aus, und ich habe nicht mal die Hälfte der Staaten überquert.
Und was für ein Unterschied, der sich mir optisch bot, nachdem ich aus dem Flughafen kam: Während die Gegend in Texas eher dröge, flache und weite Ödnis war, finden sich hier tatsächlich auch topographische Landschaftsmerkmale und dichtere, gesundere Vegetation! Ich bin zugegebenermaßen begeistert, die Umgebung sieht wirklich sehr schön aus, auch wenn hier trotz der sehr milden bis warmen Temperaturen der Herbst natürlich schon Einzug gehalten hat. Sollte ich noch etwas Zeit vor meiner Abreise haben, werde ich versuchen, noch ein paar Eindrücke zu gewinnen - die ich leider nicht festhalten kann, da ich weder an meine Kamera noch an mein Handy gedacht habe... Heute Mittag zum Beispiel saß ich mit einem Kollegen unserer amerikanischen Schwesterfirma in einem Fischrestaurant an einem Fluss und kam in der Sonne fast schon ins Schwitzen. Das Lokal ist wirklich erstklassig gelegen und bietet eine tolle Atmosphäre, passend zum Thema.
Ein weiteres Erlebnis, das mir nicht alle Tage unterkommt, war eine Begegnung auf dem letzten der drei Flüge auf dem Weg nach Kingsport (von Atlanta zum Tri-Cities Airport). Nachdem sich ein junger Mann neben mich gesetzt hatte, sprach er mich plötzlich auf deutsch an. Er hatte meinen Reisepass gesehen und damit erkannt, dass ich aus Deutschland komme. Nun konnte der aber weit mehr, als sich nur vorstellen oder sexuelle Wünsche äußern, denn er hatte lange Deutschunterricht genommen - in seiner Heimat, Nicaragua! In der Folge unterhielten wir uns also den gesamten Flug über auf deutsch, was er sehr gut meisterte. Außerhalb des deutschen Sprachraums habe ich bis jetzt noch niemanden getroffen, dessen Deutsch so gut war, trotz der üblichen Flexionsprobleme. Sein Aufenthalt in den Staaten erklärte sich durch sein Medizinstudium in Mississipi, nach Bristol war er unterwegs, um seine Familie zu treffen. Wirkte schon ein wenig surreal, war aber eine angenehme Abwechslung, mal nicht übersetzen zu müssen, sondern einfach meine Muttersprache nutzen zu können. Zufälle gibt's...

Samstag, 1. Dezember 2012

Und jetzt... die Werbung!

Wie mich das mittlerweile abnervt, bei YouTube mal ein Video zu schauen! Was einem da für Werbung um die Ohren gehauen wird, ist nicht mehr feierlich. Da wird dann mitten in einer Playlist in aller Länge und Breite eine neue Kamera vorgestellt, die mich a) nicht interessiert und b) selbst wenn, würde ich mir nicht 20 Minuten lang Werbung dafür ansehen wollen, wenn ich einen Song hören will, der nur ein Fünftel der Zeit läuft. Echt schlimm, das war schon in Japan so und ist jetzt in den USA wieder genauso. Da hat man es in Deutschland fast einfacher - die meisten Songs sind erst gar nicht verfügbar. Dafür wird dann wenigstens auch keine Werbung gezeigt, bevor man das erfährt, so fair ist das Ganze dann doch schon.
Apropos Werbung: Jemand mal die aktuelle Werbekampagne von redcoon gesehen? Oh - mein - Gott! Erst dachte ich, das wäre ein Scherz oder sowas, doch die scheinen das ernst zu meinen. Eine derartig primitive Werbung mit derart hässlichen Gestalten ist mir noch nicht untergekommen. Das ist tatsächlich einfach nur billig. Wenn ich daran denke, dass ich bei denen vor knapp zwei Jahren meinen Fernseher gekauft habe, weil die einigermaßen vernünftig und seriös wirkten... Schlimm! Absolut unverständlich und definitiv nicht ansprechend, ganz im Gegenteil!

Live from the US and A

Nach langer Abstinenz mal wieder ein kleines Update von meiner Seite. Während ich hier in Texarkana (auf der östlichen Seite in Arkansas) im Hotel sitze, dachte ich mir, kann ich auch mal wieder ein paar Zeilen posten.

Vor meiner Abreise am vergangenen Montag habe ich zusammen mit Sandra endlich mal Kick-Ass gesehen. Was für ein geiler Film! Basiert auf einem Comic, was schon per se ein größeres Plus bedeutet, hat eine abgefahrene und total coole Story, sympathische Darsteller, fetzige Dialoge und einen ziemlich groovigen Soundtrack. Definitiv ganz weit oben in der Highscore-Liste, wenn auch unter Scott Pilgrim vs. The World... aber an den wird so schnell auch nichts rankommen.
Auf dem Flug in die Vereinigten Staaten habe ich mir ein paar Filme angeschaut, hauptsächlich aufgrund der Tatsache, dass es selbst in der Business Class des British Airways-Fliegers keine Wechselspannungssteckdosen gab, sondern nur die Gleichspannungsanschlüsse, wie man sie aus dem Auto kennt. Da hat der 3DS dann irgendwann klein beigegeben und ich wechselte das Unterhaltungsprogramm zu recht aktuellen Kinofilmen.
Als erstes sah ich mir The Raven an, was ein wirklich guter Einstieg war. Der Film behandelt den fiktiven letzten Lebensabschnitt Edgar Allan Poes, in dem er von einem Psychopathen herausgefordert wird, der Morde inspiriert von Geschichten Poes begeht und die Verlobte des Autors entführt. Beeindruckend stilsichere, bedrückende Bilder werden untermalt von einem mal melancholischen, mal treibenden Soundtrack, der immer großartig klingt. Die Schauspieler sind toll, allen voran natürlich John Cusack als Edgar Allan Poe selbst, aber auch die anderen Rollen sind sehr gut besetzt. Die Sprache der Figuren ist bisweilen sehr lyrisch, fast musikalisch (ich habe den Film im englischen Originalton geschaut), was ich absolut überzeugend und erstklassig implementiert fand. Wer also Thriller oder Poes Werke oder ganz generell etwas düstere Streifen mag, kann dem Film sicherlich etwas abgewinnen.
Als nächstes gab ich mir die totale Erinnerung mit der Neufassung von Total Recall. Der Film besteht als solider Actioner ziemlich gut, auch wenn er etwas blutleer (im wahrsten Sinne) daherkommt. Trotz Armut, Schießereien und Explosionen bleibt alles immer irgendwie sauber. Der Look des Films gefällt mir ganz gut, die beiden weiblichen Hauptrollen sind auch wie immer sehr hübsch anzuschauen und die Effekte kommen gut rüber. Das letzte Mal, dass ich das Original gesehen habe, ist schon lange her, dennoch denke ich, bewerte ich den alten Schinken mit Arnie wohl besser. Nichtsdestotrotz ein Film fürs Regal.
Zum Abschluss noch eine Fortsetzung, nämlich Men in Black 3. Der Streifen ist richtig gut und bietet von vielem ein bisschen. In der Hauptsache lebt die Geschichte selbstverständlich wieder von der Situationskomik, die sich aus dem Zusammenspiel von Agent J und K ergibt. Da J in der Zeit zurückreisen muss, um den Mord an K zu verhindern, trifft er dort auf dessen jüngeres ich, was dem Buddy-Element eine neue Variante hinzufügt. Die Action kommt auch nicht gänzlich zu kurz und gegen Ende gibt es sogar eine ungewohnt emotionale Szene, die sich aber sehr gut einfügt. Alles in allem eine gelungene Fortführung der Serie, die auch gleich Lust auf mehr macht.

Nun also bin ich mal wieder unterwegs, diesmal in den USA, genauer gesagt in Arkansas, kurz vor der Grenze zu Texas. Hört und sieht man auch ganz deutlich an den Leuten. Cowboy-Hüte, Kautabak und der typische Fernseh-Ami-Akzent sorgen schon für reichlich Klischee-Eindruck. Dann noch die Drive-In-Geldautomaten... Man, man, man sind die derbe faul hier. Da wird eben noch wirklich jede Strecke gefahren, die länger als das Auto ist. Beim Körperumfang mancher Leute hier aber auch fast wieder verständlich.
Etwas anstrengend ist noch der Zeitunterschied. Hier hänge ich der deutschen Zeit immerhin sieben Stunden hinterher. Vor dreieinhalb Wochen war ich noch in Japan, wo ich acht Stunden voraus war. Echt gewöhnungsbedürftig, diese Zeitreisen.
Sehr einfallsreich übrigens der Name des Ortes, in dem wir unser Quartier bezogen haben: Texarkana. Liegt genau auf der Grenze Texas - Arkansas, eine "State Line" benannte Straße führt auch tatsächlich in Nord-Süd-Richtung durch den Ort und teilt ihn in Ost- (Texas) und Westseite (Arkansas). Da fallen einem auch Gesetze deutlich auf, die von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich sind. In Texas beispielsweise bekommt man an einer Tankstelle keinen Alkohol, in Arkansas dagegen sehr wohl. Absurd wird das Ganze dann, wenn die gegenüberliegenden Straßenseiten derselben Straße verschiedene Gesetze haben. Etwas beknackt, aber so sind sie eben manchmal, unsere westlichen Freunde...
Ashdown, der Ort in dem die Papierfabrik steht, mutet vom Namen dagegen eher wie ein Nachbarort von Silent Hill an. Am Montag werde ich auch schon wieder weiterreisen, dann geht es nach Kingsport in Tennessee.

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Kurioses

Ach, es ist schon so manches Mal ein wenig amüsant, hier in Japan. Nicht nur regen die Menschen selbst mich oftmals zu einem Schmunzeln an, aus den verschiedensten Gründen, auch die Gegebenheiten tun ihr übriges.
Natürlich gibt es auch in diesem Hotel wieder die großartigen Toilettensitze (diesmal auch mit Sitzheizung!) mit rektaler Duschverwöhnung inklusive (was bei dem erstklassig einlagigen Klopapier wahrscheinlich nicht die schlechteste Sache ist) und auch hier sind die Badezimmer wie Einbaumodule gehalten. Und auch in Ishinomaki stehen alle paar Meter die schon aus Hachinohe bekannten Getränkeautomaten. Und ja, auch hier hat es schon mal leicht gewackelt. Aber das kenne ich ja auch schon.
Neu sind hier Münzwaschautomaten im Erdgeschoss (hatte ich tatsächlich noch nie benutzt) und Trockner für die frisch gewaschene Wäsche direkt darüber. Trotz japanischer Texte so ziemlich idiotensicher, die Dinger, und so auch für mich glücklicherweise bedienbar.
Auch so mancher Name der Shops in der größeren Shopping Mall um die Ecke liest sich reichlich schräg. Schon mal was von Semantic Design gehört? Oder Pink Adobe? Oder Aimerfeel? Ich könnte mir auch nichts darunter vorstellen, Japaner scheinbar schon eher. In jedem Fall immer Grund genug, mich noch wieder etwas komischer anzusehen, wenn ich so dastehe, mir mal wieder einen der Namen genüsslich auf der Zunge zergehen lasse und mir dabei ein Grinsen kaum verkneifen kann.
Zuguterletzt noch was kreatives von mir selbst:
Wenn ich schon keinen Penis an unsere Maschine malen kann, dann halt etwas subtiler.

Dienstag, 16. Oktober 2012

On the fly

Mittlerweile ist meine schon etwas betagte Armbanduhr wirklich nicht mehr ganz so ansehnlich. Die Uhr selbst ist schon noch intakt, nur das Armband löst sich doch mal langsam auf. Da ich in manchen Belangen etwas faul bin, habe ich mir bisher noch nicht die größte Mühe gegeben, mich nach einer neuen Uhr umzusehen. Auf dem Flug von Amsterdam nach Tokyo kam mir dann, wie so oft der Zufall (Pah, Zufall! Vorsehung!) zuhilfe, in diesem speziellen Fall in Form eines Faltblatts der neuesten Tax-free-Artikel. Als Business Class-Passagier ist man da ja immer ein wenig im Vorteil. In besagtem Faltblatt wurde eben auch eine Armbanduhr abgebildet, die mir auf Anhieb gefiel. Sie ist zwar etwas größer und damit sicher nicht jedermanns (oder -fraus) Sache, doch sie hat ein großartiges Feature, das ich bei Uhren sehr schätze: Automatischer Funkempfang der korrekten Zeit, und das laut Beiblatt so gut wie weltweit. Zudem lässt sich recht simpel die Zeitzone einstellen, sodass ich vor Ort immer die richtige Zeit ablesen kann und nicht immer nachrechnen muss. Datum und Wochentag werden auch angezeigt, Sommerzeit ebenfalls, ein 24 Stunden-Zeiger ist mit dabei, und und und- Aufladen durch Solarenergie lässt sie sich auch noch, also alles in allem ein echt ordentliches Teil.

Nachdem ich also schon die Uhr für mich entdeckt hatte, fand ich gleich noch etwas, das mein Interesse weckte. Angeboten wurde nämlich auch ein Set kleiner Boxen mit Klinkenstecker, die sich also variabel einsetzen lassen könnten. Für das Firmenlaptop, über das ich in meinem jeweiligen Hotelzimmer Musik höre, perfekt geeignet, sind doch die internen Lautsprecher übelst blechern und leise. Mit den kleinen Zylindern, die für ihre geringe Größe doch noch einen ganz netten Bass ausgeben, klingt es dann gleich viel klarer und voller. Schon ein ordentliches Atmosphäre-Plus. Keine Frage also, dass die Boxen, die mit USB-Ladekabel (welches gleichzeitig das Stereo-Anschlusskabel ist) und Transportkistchen geliefert wurden, direkt den Besitzer wechselten. Ein weiterer Einsatz nebst dem verbesserten Musikgenuss fand sich bei dem testweisen Anschluss an meinen Nintendo 3DS. Wow, das ist auch noch mal eine echte Steigerung. Geil, sage ich da mal ganz salopp, so zocke ich ja ab sofort nur noch!

Freitag, 12. Oktober 2012

Alles super!

Wie man sieht, ist alles in bester Ordnung und wir haben Spaß bei der Arbeit. Einer der Jungs war so nett und hat ein Photo von Magneto und mir geschossen. Einen oder zwei Tage später kam er sogar mit dem Ausdruck auf Photopapier vorbei. Sehr cool!

Mitbringsel

Wo ich schon mal wieder im Land des Spielens bin, liegt es natürlich nicht fern, mich ein wenig über Neuheiten bezüglich einiger favorisierter Dinge zu informieren und, so es meiner Sammlung zuträglich ist, zu investieren. Wie es der Zufall will findet sich auch das eine oder andere, das durchaus mein Interesse weckt.
Von Kleinigkeiten wie den immer wieder unglaublich detailreichen und fast schon puzzleartig zusammenzusetzenden Gashapon-Figuren brauche ich kaum sprechen, da nehme ich immer mal hier und da ein Exemplar einer vielversprechenden Serie mit. Bisher landete so ein Skelett eines Stegosaurus in meinem Besitz und eine statuenhafte Figur, deren Name beziehungsweise Geschichte ich noch ergründen muss. Könnte einen berühmten japanischen Krieger oder eine Art Gottheit darstellen. Die beiden Figuren sind extrem filigran gearbeitet und mit kleinsten Details versehen, dass zum Beispiel LEGO dagegen richtig rudimentär aussieht.
Richtig begeistert war ich, als im Supermarkt die Choco Eggs von Furuta entdeckte. Die stellen sich in etwa wie Überraschungseier dar, außen eine Schokoladenhülle und innen ein Plastikei mit Figürchen zum Zusammenstecken befüllt. Die Schokolade der Ferrero-Eier ist zwar um Längen besser, aber darum geht es ja gar nicht in der Hauptsache. Wie so oft sind es die inneren Werte, die zählen! Furuta veröffentlichte schon eine ganze Bandbreite an unterschiedlichsten Figurenserien, von Flugzeugen über Autos bis hin zu Disney-Charakteren - und Figuren aus dem Super Mario-Universum. Bisher wurden drei Reihen veröffentlicht, die verschiedene Figuren aus den Spielen beinhalteten, dann gab es noch, parallel zur dritten Serie, eine Art "Best of" aus den ersten beiden Serien. Deren einziger Unterschied war die geheime Figur, die eine Teilneuerung brachte, nämlich einen Feuerball an der Feuer Mario-Figur; alle anderen Figuren waren eben schon vorher in Serie eins und zwei erschienen (daher ist diese Serie für mich auch uninteressant). Mit der fünften Serie nahm sich die Figurenauswahl etwas spezieller aus, New Super Mario Bros. Wii war ab sofort das Thema. Sehr zu meiner persönlichen Freude finden sich unter diesen Figuren auch die Koopalinge, also Bowsers Kinder, die erstmalig in Super Mario Bros. 3 aufgetaucht sind. Da nicht gleich alle Koopalinge in der fünften Serie veröffentlicht wurden, blieb die Befürchtung, bei einer plötzlichen Einstellung der Reihe nicht alle Kinder zusammenbekommen zu können. Mit Erscheinen der aktuell siebten Serie kam dann auch die erleichternde Neuigkeit, dass die letzten noch fehlenden Koopalinge erscheinen werden. Dass diese Serie aktuell noch verkauft wird, entdeckte ich wie eingangs erwähnt im Ito Yokado um die Ecke. Die Choco Eggs hier im Laden kaufen zu können ist trotz des Wahrscheinlichkeitsfaktors immer noch günstiger, als sich später die Figuren im Internet zu kaufen, allzumal Fälschungen leider auch in diesem Fall an der Tagesordnung sind. So wächst denn meine Sammlung ganz langsam (aktuell habe ich schon fünf von zwölf verschiedenen Figuren plus eine Farbvariante). Sowie ich die Serie komplettiert habe, werde ich auch ein Siegerphoto machen.
Bleiben wir doch beim Thema Mario: Deutlich zu erkennen auf dem Photo sind die Neuzugänge der Gegner des Superklempners. Nachdem ich im letzten Jahr schon sämtliche mir bis dato bekannten Plüschfiguren mitgebracht hatte, entdeckte ich nun wieder neue. Der gute, alte Shy Guy und der Chain Chomp mussten auf jeden Fall sein, genau wie meine neue Zimmerpflanze, die Piranha Plant in der Röhre. Großartiges Teil, das ich erst beim zweiten Stöbern in einer aufrecht stehenden Version fand. Bei einem anderen Shop war der Draht, der sich im Inneren des Stengels befindet, schon so arg verbogen, dass die Pflanze nur noch über den Rand der Röhre hing, so als hätte Mario sie gerade plattgemacht.
Weiter im Hintergrund findet sich eine Leuchtbase, die ich mit verschiedenen Figuren testen werde, um zu sehen, womit sie besonders gut funktioniert. Eventuell muss ich dann noch ein paar mehr davon haben, zusammenstecken kann man sie auf jeden Fall.
Zu guter Letzt habe ich mir auch endlich mal für meine Neon Genesis Evangelion-Teilsammlung eine passende Makinami Mari Illustrious-Figur erstanden. Die Figur sieht sehr gut aus und kommt mit ordentlich Zubehör daher. Außerdem verfügt sie über eine ganze Menge Artikulationspunkte und lässt sich mit dem beiliegenden Ständer beinahe in jede erdenkliche Position bringen.
Ich sehe schon meine Tasche platzen beziehungsweise mich Klamotten aussortieren, die dann leider als Austausch hier bleiben müssen...

Dienstag, 9. Oktober 2012

Clean cut

Da mein Haartrimmer zuhause im Regal liegt und ich mir nicht extra einen neuen kaufen wollte, musste ich zu einem einschneidenden Schritt greifen, im wahrsten Wortsinn. Ich wollte meinen Bart auch nicht einfach wochenlang wuchern lassen und da ich meinen Rasierer dabei habe, blieb mir nur eine Wahl: Ab! Mit allem (also außer Augenbrauen und Kopfbehaarung)! Und so sieht das Ergebnis dann aus:

Ich habe das Anti-Aging-Geheimnis gelüftet: Rasieren!

Auf den ersten Blick ganz schön ungewohnt aber nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Macht mich aber schon ein Ende jünger, meine ich. Das Bild ist von Sonntag, so langsam sprießelt es auch schon wieder. Mal sehen, wie schnell das wächst, damit ich einschätzen kann, wie lange vor meiner Heimreise ich dann mit dem Rasieren wieder aufhören muss.

Back in the land of the rising sun

Pünktlich zu unserem Nationalfeiertag bin ich, zusammen mit einem Kollegen, in Japan eingetroffen. Mein schon zweiter Besuch im Land der aufgehenden Sonne, nach dem Aufenthalt in Hachinohe im letzten Jahr. Diesmal befinde ich mich etwas weiter südlich, in Ishinomaki (siehe auch bei "on the Road"). Alleine hier sind durch den Tsunami im letzten Jahr in etwa 2.000 Menschen umgekommen, was zahlreiche neue Friedhöfe erklärt, allernorts zerstörte Häuser und Berge von Schutt und demolierten Fahrzeugen. Unser Job ist zum Glück erfreulicher, stellen wir doch eine neue Maschine auf. Davon abgesehen, bin ich froh hier zu sein und nicht in Indien, wo es zuerst hingehen sollte.
Der Ort selbst ist etwas kleiner als Hachinohe und wir wohnen etwas abseits der Innenstadt. Supermärkte gibt es hier auch, nur nicht ganz so viele Restaurants und Gaststätten. Davon abgesehen hat es Ishinomaki eben auch schlimm getroffen und laut Auskunft stehen wohl erst circa zehn Prozent der Geschäfte et cetera wieder. Interessanterweise ist die Auswahl der größeren Märkte hier zum Teil deckungsgleich mit denen in Hachinohe - wir haben hier auch ein Ito Yokado, ein Super Sports Xebio, einen Real Drugstore, ein KS und einen Yamada. Da bieten sich bei sicher ähnlichem Angebot dann mal ein paar Besuche an, erst recht, wenn es nicht so weit ist.
Mein 3DS begleitet mich natürlich auch wieder, damit ich weiter fleißig Miis sammeln kann. Dummerweise zeigt er zwar weder für Australien, noch für Belgien oder die Vatikanstadt eine Karte an, im Falle von Japan sinnigerweise aber schon. Ich rechne mit neuen Regionseinträgen.
Derzeit herrschen sieben Stunden Zeitunterschied, ich lebe also ganz schön in der Zukunft. Zur (deutschen) Winterzeit erhöht sich mein Vorsprung auf sogar ganze acht Stunden.

Montag, 8. Oktober 2012

Meine Freunde...

... sind weder homosexuell noch kriminell (soweit ich weiß), trotzdem (oder gerade deshalb?) macht es immer wieder Spaß, sich mit ihnen zu treffen. Deshalb nutzte ich die Gunst der Stunde und veranstaltete relativ spontan eine Zusammenkunft in meiner Bude, bevor ich auf die nächste Montagereise musste.
Tatsächlich fand sich auch eine ganz anständige Zahl an Leuten, die sich bereiterklärten, bei mir vorbeizuschauen. Da ich zuvor in einen Karton Kirschmet investiert hatte, kam der Inhalt auch direkt zum Einsatz, oder besser gesagt in die Becher. Ise und Flo in Begleitung ihres Nachwuchses waren auch da, was mich sehr gefreut hat. Zwar mussten die drei dann etwas früher wieder starten, weil der Kleine doch nicht recht zur Ruhe kommen wollte, aber immerhin waren sie da. Ich habe von ihnen sogar eine Packung mit Proviant für den Weg bekommen, darin fanden sich je eine Packung Hanuta, Duplo und Kinder Riegel. Außerdem lag ein Marco Polo-Reiseführer zu Deutschlands Freizeitparks mit bei, also ein ziemlich tolles Paket. Die Vorräte neigen sich zwar mittlerweile stark dem Ende zu, der Supermarkt ist aber nicht weit weg, welch Glück. Da gibt's zwar nicht direkt die guten Sachen von Ferrero, aber das eine oder andere ist hier auch ganz lecker. Auch von den Dänemark-Urlaubern waren die meisten zu mir gekommen, trotz der Rückfahrt am selben Tag und auch Markus schaffte es, sich für eine Weile dazuzugesellen. So kam es schließlich, dass trotz meiner im letzten Jahr extra angeschafften IKEA-Stühle sogar ein oder zwei Sitzplätze fehlten. Das machte aber im Endeffekt nicht so viel aus, da sich wie immer das Geschehen etwas verteilte, die Raucher bevölkerten den Balkon, die Küche wurde auch ausgiebig für Diskussionen genutzt und zur Not wurde es sich auch auf dem Boden bequem gemacht.
Alles in allem also wieder ein sehr schöner Abend, ich sollte viel öfter einfach mal einladen. Von den groß angekündigten Film-Sessions ist ja auch noch keine gestartet. Sobald ich wieder daheim bin, muss da mal was in die Wege geleitet werden!
Nebenbei noch mal vielen Dank an alle, die da waren. Schön, dass ich so klasse Freunde habe!

Freitag, 5. Oktober 2012

Für ein paar Euro mehr...

Eigentlich hatte ich ja schon am 24. September zum nächsten Montageeinsatz fliegen sollen, aber das verschob sich dann aus zwei Gründen um eine weitere Woche nach hinten. Zum einen ist der indische Kunde, zu dem es gehen sollte, noch lange nicht so weit, dass wir unsere Maschine aufstellen können und zum anderen fliege ich dann doch nicht nach Indien, sondern nach Japan. Es hätte schlimmer kommen können...
Die zusätzliche Zeit habe ich auch gleich sinnvoll investiert und endlich mal meine Magic the Gathering-Kartensammlung ins Tanzende Einhorn getragen. Montags wird dort immer gespielt, getauscht und gefachsimpelt, also wählte ich diesen Tag an diesem Ort als meine erste Anlaufstelle, um meine Karten abzustoßen. Wie sich herausstellen sollte, war diese Idee mal wieder eine meiner besseren.
Nachdem ich zaghaft andeutete, eine kleine Sammlung in meinem mitgebrachten Karton zu haben und diese verkaufen zu wollen, kam einer nach dem anderen dazu und stöberte durch die Reihen von Pappkärtchen. Manch einer zeigte sich rege interessiert und so wechselten bald die ersten paar Karten den Besitzer und ich verzeichnete erste Einnahmen. Bei einer leckeren Flasche Kirschmet sah ich dann besonders einem Sammler mit wachsender Begeisterung beim Aufhäufen eines kleinen Stapels zu. Als er dann fertig war und einen anderen Spieler wegen einiger Kartenwertigkeiten konsultiert hatte, machte er mir ein unschlagbares Angebot für den kleinen Zellulosehaufen, das ich schlichtweg nicht ablehnen konnte. Dermaßen bereichert und glückselig ließ ich mich zu einer Partie mit zwei anderen Spielern überreden, da mein Kirschmet auch noch nicht leer war und ich mir ein Deck von einem der beiden leihen konnte. Lief besser als erwartet und ich schied erst als zweiter aus der Partie aus, immerhin. Hat auch Spaß gemacht, aber ich weiß definitiv, dass ich nicht wieder anfangen werde zu spielen, allzumal ich ja gerade schon eine ordentliche Anzahl Karten verkauft hatte.
Als ich dann loswollte, kam noch ein anderer Sammler an den Tisch, der sich ebenfalls interessiert zeigte, aber nicht mehr die Zeit hatte, sich die Karten anzusehen. Wir verabredeten uns kurzerhand für Mittwoch am selben Ort, um ihm die Chance zu geben, durch die Karten zu stöbern. Glücklicherweise sortierte ich die Karten vorher noch einmal neu, denn am Montag war schon einiges durcheinandergekommen. Letzten Endes war die Ausbeute zwar nicht mehr ganz so ergiebig wie am Montag, allerdings nahm der gute Mann dann auch gleich alle Karten mit. Jürgen, seines Zeichens Besitzer des Einhorns, hatte sich vorher auch noch ein paar Karten aussortiert. Meinen so eingefahrenen Gesamtgewinn reinvestierte ich gleich in eine gute Anlage mit 6%... Alkohol. Ich erstand nämlich einen ganzen Karton des leckeren Kirschmets, was ob der Absatzmenge auch noch rabattiert wurde. Außerdem versah Jürgen die Flaschen noch mit schönen Labels vom Tanzenden Einhorn, was sich sehr schick macht. Da lasse ich mir doch gerne mal in die Karten schauen!

Montag, 3. September 2012

Neon Rave 1.0

Am Samstag stand Hannes und mir in der Großen Freiheit 36 ein Programm mit "Hits der letzten 2 Jahrzehnte aus Trance, House und Techno" mit Marusha live on Stage bevor. Schon vor dem Auftritt der bekannten deutschen Vinylartistin wurden so einige ziemlich bekannte Tracks gespielt, die direkt in die Beine gingen. Als Twisted lief, musste ich ein bisschen wehmütig an meinen Trance-Homie Markus denken...
War echt eine coole Sache und auch mal ein bisschen Abwechslung zum sonstigen Genuss der eher "härteren" Musik. Witzigerweise trafen wir (neben einer Menge von - ich zitiere Hannes - Pinneberger HSV-Fan-Asseln) dann auch noch eine ehemalige Klassenkameradin von Hannes, die mit einer Freundin unterwegs war. Leider haben wir uns später wieder aus den Augen verloren, aber vielleicht trifft man sich ja mal wieder, wer weiß.


Als besonderes Highlight spendierte Marusha nach ihrem Set noch ein paar Autogramme auf eigenen Postkarten und stellte sich sogar für Photos zur Verfügung. Das konnten wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen und so hat Hannes sogar ein Erinnerungsphoto mit der guten Frau.
Das Event soll in ähnlicher Form unter dem Namen Neon Rave 2.0 am 01. Dezember wiederholt werden, mal sehen ob ich dann im Land bin um wieder akkurat abzufeiern! Ich würde mich auf jeden Fall freuen, auch über mehr Begleitung würden weder Hannes noch ich uns beschweren, denke ich.


Interessant gestaltete sich auch der Rückweg. Wie so oft fuhr natürlich kein Bus passend zu meiner Ankunft an der Elbgaustraße, also trat ich wie fast immer den (recht erträglichen) Fußweg an. An der Kreuzung Spreestraße / Franzosenkoppel stellte ich dann fest, dass ein Bus eh nicht weiter hätte fahren können, einer stand nämlich auch schon verlassen mit Warnblinker vor der Kreuzung. Zwei Taxifahrer hatten es scheinbar beide eilig gehabt, entweder ihre Kunden abzuliefern oder aber zum nächsten Auftrag zu fahren. Das erste Auto, das ich sah, stand mitten auf der Kreuzung und fast der gesamte Motorraum war zusammengedrückt in Richtung Fahrgastzelle. Das war schon etwas krass und aufgrund der anwesenden Polizei- und Feuerwehrmannschaft wartete ich trotz gesperrter Straße ganz brav auf die Grünphase der Fußgängerampel. Über die Straße gegangen sah ich das zweite Taxi, das auf der Seite liegend den Zaun zur Straße zerquetschte und den Bürgersteig versperrte. Der Aufprall musste verdammt laut gewesen sein. Von den Insassen war im Vorübergehen niemand zu sehen, allem Anschein nach saß einer der Taxifahrer aufgelöst in einem Polizeibus und wurde verhört. Ich sah auf jeden Fall zu, dass ich vorankam.

Wie oft willst du noch zurückkehren?

Diese Frage muss sich Arnold Schwarzenegger in Expendables 2 von Bruce Willis gefallen lassen. Nur einer von einer ganzen Reihe Gags und Anspielungen auf Kosten des ehemaligen Governators. Insgesamt merkt man dem Film an, dass er sich kein Stück ernst nimmt und das tut auch wirklich gut. Noch habe ich den (vermeintlich besseren) Director's Cut vom ersten Teil noch nicht gesehen, sondern nur die Kinofassung und der Fortschritt ist auf jeden Fall spürbar. Selten in einem eigentlich ganz schön (überzogen) brutalen Film so viel gelacht, wie bei der teils ganz schön schrägen Truppe. Dolph Lundgren baut seine Rolle als leicht psychotischer Freak weiter aus während die Neuzugänge sich auch sehr gut integrieren. Ich sage nur, der einsame Wolf. Super, ein richtig schöner Männer-Film zum Bier trinken, Grölen, sich über Gewalt amüsieren und über die dummen Sprüche lachen. Fehlen eigentlich nur noch Titten!

Von Wedel über Hagenow nach LV-223

Nachdem mein Urlaub leider schon wieder viel zu schnell vorbei war, fand ich mich letzten Montag wieder auf der Arbeit ein. Dort angekommen hieß es auch gleich, mich auf den nächsten Tag vorzubereiten, da ich mit einem Kollegen nach Glückstadt auf Montage fahren sollte. Als wäre das nicht schon leicht stressig genug, kam auch noch ein Notfall dazwischen, weswegen ich am selben Tag noch zu einem weiteren Kunden nach Hagenow fahren musste. Dank einer Einstellung im Navigationssystem, Autobahnen zu meiden (was ich leider erst am nächsten Tag herausfand), dauerte die Anreise lockere zwei Stunden. Beim Kunden verbrachte ich dann auch einige Zeit, um das vermeintliche Problem zu lokalisieren und zumindest temporär zu beheben.
Abends war ich noch mit Hannes zum Kino verabredet, wir wollten uns Prometheus anschauen. Aufgrund der schon stark vorangeschrittenen Zeit bei meiner Abreise aus Hagenow konnte ich nicht zwischendurch noch nach Hause und musste im Monteursoutfit direkt in Richtung Kino aufbrechen. Da ich von der (ziemlich dämlichen) Einstellung noch nichts wusste und darüberhinaus relativ hektisch war, steuerte ich einfach zur nächsten Autobahnauffahrt, sämtliche anderslautenden Kommentare der Navigationssoftware ignorierend. Die Entscheidung erwies sich als goldrichtig, auf der A24 konnte ich nämlich ordentlich Gas geben und so einiges an Zeit herausholen. In Hamburg angekommen, hatte ich es nach wie vor eilig und wurde natürlich auch prompt geblitzt - ausgerechnet nach dem Einbiegen auf die Reeperbahn... So kam ich schlussendlich zwar immer noch nach Vorstellungsbeginn im Kino an, als Hannes und ich dann aber den Saal betraten, lief zu unserem Glück noch Werbung.
Den Film selbst hätte ich gerne in einem etwas weniger gestressten Zustand gesehen, denn die von uns gebuchten VIP-Sitze waren schon sehr entspannend. Entgegen dem sehr actionlastig anmutenden Trailer kommt der Film über weite Strecken ziemlich ruhig daher und baut eher auf die Charakterdarstellung der Schauspieler. Natürlich bietet der Streifen auch Action, Blut fließt ebenso ein wenig und die Schauplätze wirken allesamt sehr atmosphärisch düster und mysteriös, doch im Endeffekt sind es eben die Figuren, die den Film tragen. Ich will das gar nicht negativ verstanden wissen, es ist eben nur anders, als es der Trailer vermuten lassen könnte. Muss man am besten wirklich selbst sehen, um sich ein Bild davon zu machen.
Übrigens: Auch wenn Prometheus als Quasi-Prequel zum ersten Alien-Film angenommen wird, so ist es doch kein direkt anschließender Vorgänger und es bleibt noch genügend Stoff für mindestens einen weiteren Teil zwischen den beiden Filmen.

Die beste Band der Welt!

Diesen Titel tragen die ärzte sicher nicht unverdient! Am 25.08. waren Hannes, Franzi und ich beim Abschlusskonzert der aktuellen Tournee auf der Trabrennbahn und es war einfach nur sensationell. Nach der Vorband Der König tanzt von einem der Mitglieder von Fettes Brot spielten die drei Jungs aus Berlin (aus Berlin!) sagenhafte drei Stunden eine echt richtig geile Show. Nicht nur war die Songauswahl ganz große klasse, auch die Momente zwischen den Liedern, die von der Band immer wieder mit total schrägen Ansagen oder dummen Sprüchen gefüllt wurden, heizten die Stimmung immer weiter an. Ich kann mich persönlich an kein Konzert erinnern, bei dem ich je soviel gelacht hätte. Die immer wieder eingestreuten kleinen Abwandlungen bekannter Songs sorgten ihrerseits für das eine oder andere fette Grinsen im Gesicht. Die großartige Atmosphäre war nur einer der Gründe, warum die Zeit wie im Flug verging und ich fast ein wenig traurig war, als das Konzert sich dem Ende neigte. Nichtsdestotrotz ein absolutes Erlebnis, dass ich a) jederzeit wiederholen würde und b) nur jedem empfehlen kann, der es noch nicht genießen durfte. Herrlich!

Kleiner Umbau

Mich überkam vor kurzem mal wieder die Lust auf ein klein wenig Veränderung meiner Räumlichkeiten. Dies wurde hauptsächlich davon beeinflusst, dass sich der Platz in meinem Film-Regal langsam, aber sicher, dem Ende näherte. Also machte ich mir Gedanken zur Verbesserung der Platzsituation und fand schließlich eine Lösung, die mir zum einen gefällt und zum anderen auch tatsächlich mehr Raum für zukünftige Akquisitionen lässt.

Dazu stellte ich das Sideboard auf die gegenüberliegende Seite, sodass es sich jetzt vor dem Balkonfenster befindet. Für diese Umstellung benötigte ich dann tatsächlich noch etwas mehr, nämlich ein Verlängerungskabel mit Dreifachsteckdose, um die Lampen alle versorgen zu können. Im Gegenzug konnte ich das Kabel der Wandleuchte wieder einkürzen, nachdem ich es ursprünglich verlängert hatte. Das Schlagzeug musste, ebenso wie das dreieckige Schubladenregal, weichen. Während das Regal ganz überraschend im Flur einen neuen Platz fand, steht das Schlagzeug derzeit im Schlafzimmer etwas verloren. Aber da finde ich auch noch eine Lösung für.

Den gewonnen Platz nutzte ich für eine Verbreiterung meiner existierenden Regalwand von vorher 1,20 m auf nun 1,60m. Aus einem schmalen und einem breiten Billy-Regal wurden somit zwei breite Billy-Regale. Aktuell könnten die beiden Regale sogar meine komplette Filmsammlung tragen, allerdings habe ich in weiser Voraussicht gleich eine Lücke zu den Serienboxen gelassen, um zukunftssicher zu bleiben. Eins der Poster an der Wand neben den Regalen musste dafür weichen, drei weitere leicht versetzt werden. Glücklicherweise war das Kabel des rechten Lautsprechers lang genug, sodass ich es nicht erneuern musste, das sparte gut (nervige) Arbeit. Die Freifläche befüllte ich mit dem roten Sitzsack, der vorher vorm CD-Regal stand und er macht sich gar nicht mal so schlecht an der Stelle.

Freitag, 17. August 2012

Donner Buddies fürs Leben

Als ich den ersten Trailer zu Ted gesehen hatte, dachte ich mir schon, dass der Film durchaus Potential besitzt. Nun scheint er ja auch an den Kinokassen ziemlich gut abzuräumen und so ließ ein Besuch nicht mehr auf sich warten. Mit einer immerhin siebenköpfigen Gruppe sind wir dann also Mittwochabend ins Kino und haben uns das plüschige Vergnügen reingezogen. Und ein Vergnügen ist der Film auf jeden Fall! So viele beknackte Sprüche, die auch gerne mal ganz schön unter die Gürtellinie zielen oder irgendwelche Minderheiten angreifen, kann man sich gar nicht merken. Kleines Beispiel: "Ist meine Schuld, wenn ich vergewaltigt werde, wenn ich mich so anziehe." An sich noch gar nicht so lustig, wohl aber, wenn der Spruch von Mark Wahlberg kommt, der in einem ganz normalen Outfit (Jeans, Shirt) rumläuft. Auch das Zusammenspiel der Charaktere ist absolut grandios und sorgt für sich schon immer wieder für unglaubliche Lacher. Der Supermarkt-Chef ist auch so ein totaler Härtefall für sich... Unbedingt anschauen, wenn man mal wieder so richtig ablachen will!

I don't wanna come back down...

Montag gaben sich Bush in der Großen Freiheit 36 die Ehre, und ich nutzte die Gelegenheit, um die Jungs mal live zu sehen. Mit dabei hatte ich Sandra, die sich von meiner Vorfreude hatte anstecken lassen. Wir waren rechtzeitig da, und haben so auch die Vorband Young Guns miterlebt, die mir allerdings nicht sonderlich in Erinnerung geblieben ist. Macht aber auch nichts, wir waren ja wegen des Hauptacts da.
Und die haben die Erwartungen mehr als erfüllt. Die Band um Gavin Rossdale hat so ziemlich jeden bekannten Song gespielt und für eine ordentliche Stimmung gesorgt. Besonderes Highlight war der Moment, als der Sänger von der Bühne stieg und ein wenig durchs Publikum spazierte, um mit den Fans zu rocken. Geile Nummer! Mir hat die Show auf jeden Fall tierisch gut gefallen und da habe ich auch gleich in ein T-Shirt investiert. Die Alben fehlten auch noch in meiner Sammlung und sind demnächst komplett im Schrank.

Rock Shots!

Samstag hieß es im Kaiserkeller mal wieder "Rock Shots!" und dieses Mal waren Sandra und ich dabei. Wir ließen es etwas ruhiger angehen und nutzten die freien Ledersofas, um es uns bequem zu machen und den anderen beim Abhoppeln und Rumhüpfen zuzusehen und dabei ein paar gekühlte Getränke zu genießen. Die Musik, die an dem Abend gespielt wurde, war eine richtig gute Mischung aus Rock und Metal, das kann man sich also durchaus öfter mal antun. Bis zu späterer Stunde kannte ich sogar fast jeden Song wenigstens vom Hören, was schon einiges heißt. Muss man sich also merken!

2D Knight rises

Markus hatte aus einem Statement meiner Person entnommen, dass ich mir The Dark Knight rises auch noch ein zweites Mal ansehen würde, diesmal mit ihm zusammen. Ich brauche wohl kaum zu erwähnen, dass der Film auch beim zweiten Mal nichts von seiner Wucht verloren hat und ich den wiederholten Genuss... nun ja, genoss.
Ein witziges Detail entdeckte ich auf dem Ticket, auf dem tatsächlich der Post-Titel zu lesen war. Ich wertete das als ungewollte Zustimmung zu der Meinung von Regisseur Christopher Nolan, dessen Ansicht nach 3D nur eine temporäre Spielerei sei und sich bald überlebt habe.
Gäbe auch einen prima Spieltitel ab im übrigen.

Transform your mind

Letzte Woche trafen wir uns abends auf dem Dom, um dem Volksfest auch mal wieder unseren Besuch abzustatten. Nach einer knappen Runde hatte ich dann schon Lust, in ein Karussell zu steigen. Vorher verspeiste der eine oder andere allerdings noch ein paar Pilze zur Stärkung.
Hannes und ich entschieden uns schließlich für den Transformer, der aus der Entfernung schon relativ krass aussah. Drinnen sitzend konnten wir diesen Eindruck nur bestätigen, es ging kreuz und quer und hoch und runter, sodass wir zeitweilig kaum wussten, wo oben und unten war. Die üblichen blöden Witze über lockere Muttern und lose Haltebügel sind bei uns sowieso mittlerweile selbstverständlich und so genossen wir die Fahrt, die Dank des Einsatzes von Franzis Tageskarte auch nur halb so teuer war. Interessanterweise wies Bonsch uns anschließend auf ein kleines Schild an der Seite des Ticketschalters hin, auf dem stand, dass nach einem mitreisenden Anwalt gesucht wird. Da wurde einem schon leicht anders.
Hannes hatte darüberhinaus anscheinend richtig zu kämpfen mit seinem Gleichgewichtssinn, denn er konnte vor anhaltendem Schwindel kaum geradeaus gehen. Unglücklicherweise hielt der Effekt an, sodass aus der ursprünglichen Idee, noch ein Kaltgetränk zu sich zu nehmen, dann doch nichts wurde. Immerhin kam er ohne weitere Zwischenfälle nach Hause und konnte sich erholen. Am nächsten Tag ging es ihm dann auch wieder gut.

Donnerstag, 16. August 2012

Rain and shine 2012

Wieder ist ein Jahr Wacken Open Air in die Geschichtsbücher eingegangen, mein achter Besuch mittlerweile. Mit unserer Gruppe von vier Leuten (Hannes, Danica, Franzi und meine Wenigkeit) waren wir zwar recht übersichtlich aufgestellt, hatten aber dennoch nicht minder viel Spaß. Aufgrund des schlechten Wetters im Voraus konnten wir zwar nicht direkt an den Autos campen, davon ließen wir uns aber nicht die gute Laune verderben. Sprüche hat es wie immer zuhauf gehagelt, und natürlich weit mehr als man sich überhaupt merken kann. Durch ein paar Equipment-Upgrades konnten wir in diesem Jahr ziemlich dekadent leben. Mit der Anschaffung eines kleinen Generators hielt auch bei uns eine mobile Stromversorgung Einzug, die es uns ermöglichte, einen Kühlschrank, den wir zuvor schon günstig organisiert hatten, zu betreiben. So konnten wir zumindest Fleisch und andere Lebensmittel kühl lagern, mit zunehmendem Verbrauch dann sogar kalte Getränke genießen, ein echtes Highlight in den ersten Tagen! Ab Freitag wurde die Temperatur der Getränke dann egal, wichtig war eher, dass sie Alkohol enthielten, um von dem grandiosen Wetter abzulenken. Freitag Nachmittag verbrachten Hannes und ich auch eine Weile im Zelt, den Gaskocher zwischen uns aufgestellt, um Wasser für Zitronentee zu kochen. Der wurde dann mit einem ordentlichen Schuss Havana Club genossen, nachdem wir zuvor in einen ordentlichen Gewittersturm geraten waren. So wieder aufgewärmt konnten wir dann auch weiterfeiern.
Auch in diesem Jahr gab es wieder geile Shows von großartigen Bands, ich komme immerhin auf zehn miterlebte Auftritte. Mittwoch sahen wir uns auf dem neuen Thrash of the Titans Field die Endzeitshow an, die unter anderem mit spektakulären Pyroeffekten und Maschinen warb. Im Endeffekt ganz nette Show, aber zum einen fehlten die Stromkünstler, die gerade nachts sicher noch ein Highlight gewesen wären (haha, Wortwitz!) und zum anderen ist das ganze meiner Meinung nach unnötig auf dem W:O:A. Ist ja nicht schlecht, neben den Stage-Shows noch für weitere Unterhaltung sorgen zu wollen, aber so langsam artet das aus. Da darf man sich dann auch nicht über steigende Ticketpreise wundern. Das Zelt vom Bullhead City Circus ist ja auch weiter gewachsen, um jetzt schon zwei Bühnen Platz zu bieten. Von mir aus reichen die drei Hauptbühnen und der Metal Markt voll aus, den Rest nehme ich gar nicht in Anspruch, außer vielleicht, um mal dran vorbeizulaufen. Ich habe auch gar nicht wirklich die Zeit, um mir das drumrum auch noch ausreichend zu Gemüte zu führen. Mal sehen, was uns nächstes Jahr wieder erwartet.
Am Donnerstag sorgten Sepultura mit Unterstützung der Trommlergruppe Les Tambours du Bronx für einen gelungenen Auftakt, bis am Abend Volbeat ordentlich abrockten. Ich kenne von den Jungs ja nicht wirklich was, aber die Show war schon ziemlich anständig.
Freitag spielten Oomph!, und das sogar vergleichsweise früh um 13:30 Uhr. Sehr spaßiger Auftritt, die Sonne schien (noch) herrlich und es wurde gut gefeiert und sogar geschunkelt. Da freue ich mich schon auf das Konzert im September. Auf dem Rückweg sind wir noch über den Metal Markt, wo ich nicht umhin konnte, beim Tod einzukaufen. Also, beim Nichtlustig-Shop, um genau zu sein. Der dann einsetzende Regen wurde leider immer heftiger und endete in einem Gewittersturm, in dem wir uns zu unseren Zelten zurückkampften. Klar, dass der Untergrund sofort wieder zu einer riesigen Moderpfütze mutierte, die das Vorankommen mehr als einmal erschwerte. Die Hauptwege blieben dann auch bis zum Ende schlammig und rutschig, was der eine oder andere Autofahrer zu spüren bekam. Ein Audi TT wurde so zu einem kurzzeitigen Publikumsmagnet mit garantiertem Spaßfaktor, außer für den (recht jungen) Fahrer. Später ging es dann noch heiß her mit HammerFall, Leaves' Eyes, In Flames und In Extremo.
Nach erneuten Schauern in der Nacht reifte in mir langsam die Furcht, am Sonntag nur sehr schwer und extrem langsam das Campinggelände verlassen zu können und ich teilte meine Bedenken über die Bodenbeschaffenheit den anderen mit. Erst nicht so recht ernst genommen, kamen wir am Ende doch zu dem Schluss, dass eine verfrühte Abreise unter Umständen sehr viel einfacher werden würde. Die Mädels kamen dann auf die Idee, die Autos sogar mittags schon zu packen und bei Maikes Vater unterzubringen, um so schon rechtzeitig aus dem Schlamm gekommen zu sein. Gesagt, getan, machten wir uns also tatsächlich am Samstagmittag schon abreisebereit. Einsetzende Schauer erleichterten zwar das Packen und Abbauen nicht gerade (gerade den Kühlschrank diesen kleinen, schlammigen Abhang hochzutragen war abenteuerlich) aber wir schafften es nichtsdestotrotz. Auch in diesem Jahr blieben wieder so einige Sachen auf der Strecke: Mein Stuhl, der mich schon jahrelang begleitet hatte genauso wie mein Zelt, das auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hatte. Die anderen drei ließen ebenfalls ihre Stühle, die allesamt neu waren (nur Franzis hatte schon einen Strandeinsatz absolviert) vor Ort. Hannes sponserte noch eine Luftmatratze, sodass man im Grunde schon fast eine Camping-Grundausstattung komplett zusammen hatte. Ach ja, und der Billig-Grill blieb, samt lecker Wurst-Käse-Auflauf mit Saurer Apfel-Sauce, auch direkt stehen. Was sind wir doch dekadent. Aber dank amazon plane ich schon neue Ausrüstung für das nächste Jahr. Als wir gepackt hatten, sind wir dann auch losgefahren und kamen noch gut vom Gelände, wobei schon absehbar war, dass die Verhältnisse an einigen Stellen zu Problemen führen könnten. Wir irrten dann eine Weile umher und besuchten so manches Nachbardorf, da so gut wie alle Wege nach Wacken hinein gesperrt waren und die Posten uns immer wieder woanders hinleiten wollten. Am Ende kamen wir dann aber doch ans Ziel und konnten kurz pausieren, bevor wir zu den letzten Shows aufgebrochen sind.
Der Auftritt von Cradle of Filth, den wir nur verfolgten, weil nichts anderes lief, bleibt wegen genau zwei Dingen in Erinnerung: Dem irgendwann nur noch lustigen Geschrei von Frontmann Dani Filth und der ziemlich scharfen Keyboarderin und Teilzeitsängerin. Zwar gar nicht unser Musikgeschmack, hatte die Show so immerhin noch eine amüsante Komponente. Amon Amarth, von denen ich bisher bewusst noch nichts gehört hatte, lieferten eine echt gute Show ab, die Spaß machte und auch musikalisch zu begeistern wusste. Als Abschluss sahen Carsten, Felix, Franzi und ich uns Schandmaul an, während Hannes und Danica sich für die Scorpions entschieden. Im Hintergrund zuckten schon immer wieder Blitze, die für eine ziemlich coole Atmosphäre sorgten, bis der liebe Regen dann wieder auf einen erneuten Besuch vorbeikam. Glücklicherweise nicht so schlimm wie am Vortag und ein paar Leute nutzten das sogar als Anlass, noch mehr zu feiern und eine größere Pfütze wurde so kurzzeitig zum Partypool umfunktioniert. Der spritzende Schlamm konnte nun auch keinen mehr wirklich verärgern.
Nach dem Konzert sind wir dann langsam zu unseren Autos, wo wir unsere nassen, schlammigen Klamotten gegen trockene wechselten und dann den Heimweg antraten. Wir kamen auch sehr gut durch, einzig an den Baustellen wurde es mal langsamer. Die letzte Handlung für den Tag war dann noch eine entspannende Dusche, bevor wir erschöpft ins Bett fielen.

Montag, 13. August 2012

Gimme 20 Dollars

Am Abend vor der Fahrt zum diesjährigen W:O:A mussten Hannes und ich noch einen Test machen, von dem wir seit kurzer Zeit gehört hatten: Wir spielten Slender.
Was für ein gemeines, kleines Teil. Das Setting ist dabei eigentlich recht simpel gehalten: Man ist nachts in einem Wald unterwegs, mit nichts als einer Taschenlampe bewaffnet, und soll acht Seiten einsammeln. Die scheinen aus einem Collegeblock zu stammen und sind mit krakeligen Skizzen bemalt, die sich stets um ein Thema drehen, nämlich den Slenderman. Diese Gestalt soll in dem Waldstück sein Unwesen treiben und spätestens mit Einsammeln der ersten Seite spürt man den kalten Griff schon fast im Nacken. Während die Dunkelheit und die irgendwann erlöschende Taschenlampe schon für eine gewisse Grundstimmung sorgen, legt die musikalische Untermalung mit drückenden Bässen und typischen Horrorfilm-Klängen noch eine Schippe oben drauf. Hinzu kommt die bald einsetzende Gewissheit, dass der Slenderman tatsächlich Jagd auf die Spielfigur macht und man nichts, aber auch gar nichts dagegen tun kann - außer laufen. Das Gefühl der totalen Hilflosigkeit überträgt das Spiel wirklich gut, erst recht wenn man - wie Hannes und ich es natürlich getan haben - das Game in der richtigen Atmosphäre "genießt".
Also abends / nachts spielen, alle Lichter aus, Anlage hochdrehen und in meinem Fall das Bildmaterial auf 46" darstellen lassen. Vorher haben wir uns natürlich schon ein wenig hineingesteigert und versucht, in die richtige Stimmung zu kommen, mit Erfolg. Ich glaube, ich habe es geschafft, zwei Seiten einzusammeln, bevor dann bald die Taschenlampe so gut wie aus war und ich nervlich nicht mehr weiterkonnte. Krass, mit wie wenig Mitteln man so viel Angst erzeugen kann...
Wir haben uns dann darauf verlegt, uns ein paar Let's Plays zu dem Spiel anzusehen und sind dabei auch über SCP-087-B gestoßen, was mindestens genauso fies aussieht. Da reichten dann auch die Videos zum Spiel und ich war ein bisschen froh, als wir ein Video zu einem Fun-Modus in Slender entdeckten zwecks allgemeiner Aufheiterung. Zum Abschluss noch ein kleiner Comicstrip passend zum Thema.

Übrigens ist dies der 300. Post. This is madness! This is Blogger!

Achievement unlocked!
300 Blog Posts (+30)

Mittwoch, 25. Juli 2012

Deshi basara

Was für ein Finale! Gestern sind wir mit einer Gruppe von sieben Leuten zum Triple Feature der Batman-Trilogie von Christopher Nolan angetreten. Die ersten beiden Filme im iSens in Othmarschen noch einmal genießen zu können war schon ein Erlebnis, doch der dritte und vorerst letzte Teil setzte dem Ganzen dann noch die Krone auf. Banes Präsenz reicht zwar nicht an das krankhaft geniale Spiel des Jokers heran, dennoch ist The Dark Knight rises meiner Meinung nach insgesamt der beste Teil der Serie. Brachiale Action trifft immer wieder auf emotionale Szenen und die Spannung steigt bis zum Ende, das auch die eine oder andere Überraschung bereithält. Ob man trotz der Aussage Nolans, die Trilogie beendet zu haben, noch mehr sehen wird, bleibt fraglich, aber es gibt zumindest Potential...
Grandios auch wieder der Soundtrack von Altmeister Hans Zimmer, im dritten Teil ohne Unterstützung von James Newton Howard. Der immer wiederkehrende Choral trägt ein ordentliches Stück zur Atmosphäre bei und passt perfekt zum Thema des Films. Definitives Must-see!

Sonntag, 22. Juli 2012

Katjes - jes - jes - jes!

In manchen Momenten kann ich der Tatsache, durch meinen Job nicht zuhause zu sein, auch etwas positives abgewinnen. Manchmal sind es die Gegenden oder Länder, in denen ich unterwegs bin, wie zum Beispiel Japan im letzten Jahr. Ab und an sind es aber auch bestimmte Dinge, wie ansässige Firmen oder Artikel, die nur dort erhältlich sind (wofür Japan auch ein gutes Beispiel ist).
In Emmerich befindet sich, gar nicht weit von dem Kunden, zu dem wir angereist waren, ein Werk von Katjes. Als ein großer Freund von Süßwaren vielerlei Couleur war ein Besuch des Werkes oder vielmehr ein Einkauf beim Werk unumgänglich. Nach ein paar Fragen an die Beschäftigten der Kundenfirma fanden wir heraus, dass nicht direkt am Werk verkauft wird, wohl aber an der Rheinpromenade. So sind mein Kollege und ich denn an den Rhein gefahren, um dem Factory Outlet einen Besuch abzustatten.
Bei dem Besuch fand ich dann auch heraus, dass es (scheinbar ab 50 € Einkaufswert) einen Rabatt von 10% auf den Einkauf gibt, Schokolade ist hiervon ausgenommen. Günstig war die Tatsache, dass ich sogar mit EC-Karte zahlen konnte. So bin ich dann, glücklich und zufrieden, mit den Händen voller Tüten wieder zurück...
Mjam!

Voll das Rad ab in der Nacht!

Immer wieder schön, wie man doch noch positiv überrascht werden kann. Neben dem Hotel in Kleve, in dem mein Arbeitskollege, zwei Kollegen unserer Schwesterfirma und ich gastierten, lag ein Kino, ein Fitnessstudio und leicht versetzt hinter dem Kino eine Disco namens Night Fever. Die wurde am Samstag dann auch mal begutachtet. Sehr modern, fast steriles Design (viel weiß und mit Schwarzlicht beleuchtet) trifft auf ziemlichen Mainstream in Sachen Musik. Ich kenne mich mit Genres ja nicht so sehr aus (weil ich sie auch ziemlich egal finde), aber ich würde sagen, es wurde viel House und R'n'B gespielt. Typische Disco-Mucke eben, nur traf das nicht so ganz unseren Geschmack. Auf Nachfrage bei einer der Kellnerinnen aus unserem Hotel, die wir zufällig dort trafen, erzählte sie uns von einem anderen Club, in dem eher rockige Musik gespielt würde. Klang gut, also sind wir, mittlerweile nur noch zu dritt, los, um den Laden zu finden.
Nach ein bisschen Rumgeeier kamen wir tatsächlich beim Radhaus an. Der Schuppen sieht aus, als wäre das mal eine Werkstatt oder ähnliches gewesen, die mit Graffiti verziert wurde und dann jetzt mit Musik beschallt wird. Machte Spaß, denn die Musikauswahl stimmte wirklich, Rock und Metal waren hier angesagt. Da konnte ich es dann auch verschmerzen, dass es außer Bier nur Softdrinks an der Bar gab.

Vier Bundesländer an einem Tag

Und wir sind nur knapp am fünften vorbei!
Der Weg zu einem Kunden führte mich und einen Arbeitskollegen nach Emmerich am Rhein. Das Städtchen liegt in Nordrhein-Westfalen und da wir mit dem Auto fuhren, passierten wir ein Viertel der Bundesländer und fuhren an Bremen knapp vorbei. Gestartet sind wir in Wedel, also Schleswig-Holstein, von wo aus es durch Hamburg nach Niedersachsen ging, welches wir schließlich auch hinter uns ließen, als wir in Nordrhein-Westfalen ankamen. Für den Trip benötigten wir ungefähr vier Stunden, würde im Schnitt also eine Stunde pro Bundesland bedeuten, die meiste Zeit entfiel aber, dank etlicher Baustellen, auf Niedersachsen.

Rhythm and Blues

Neu in meiner Sammlung: Ein Musik-Rhythmus-Spiel für den Nintendo 3DS. An sich nichts neues, habe ich doch schon ein paar Guitar Hero-Titel (wenn auch für die Wii) im Regal stehen. Dieses Spiel basiert aber auf einer Spieleserie, die ich sehr verehre und deren Soundtracks mich insbesondere immer wieder faszinieren und inspirieren. Die Rede ist von Final Fantasy.
Der neueste Ableger, pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum der Serie, hört auf den klingenden Namen Theatrhythm Final Fantasy und steckte passenderweise am selben Tag im Briefkasten, an dem ich mich auf den Weg nach Köln machte, um die Symphonic Fantasies zu genießen. So konnte ich dann auf der Fahrt schon ein wenig testen und feststellen, dass das Spiel tatsächlich sehr viel Spaß macht. Die Präsentation ist in sich stimmig, obschon sie auch gerne etwas ernster hätte daherkommen dürfen, aber das ist Kritik auf hohem Niveau. Die Stücke spielen sich angenehm unterschiedlich durch drei verschiedene Arten von Stages, die sich alle in der Handhabung leicht unterscheiden. Bei der Songauswahl, die sich aus den 13 Haupttiteln der Serie definiert (plus einigen anderen Songs in speziellen Stages), wird man niemals jeden Fan zufriedenstellen können, doch ist nach meiner bisherigen Durchsicht die Auswahl gelungen. Noch dazu gibt es die Möglichkeit, sich zusätzliche Songs zu kaufen, die man dann ebenfalls spielen kann.
Nach ein paar gespielten Songs schaltet man zusätzliche Inhalte frei, im Challenge-Modus kann man Songs aus dem Series-Modus in drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden versuchen zu perfektionieren, während der Chaos Shrine mit den sogenannten Dark Notes aufwartet, die sich aus jeweils zwei Songs zusammensetzen und generell gefühlt schwerer sind als die Standard-Songs. Hierbei gibt es unter anderem Items, wie sammelbare, farbige Kristalle zum Freischalten neuer Charaktere, Sammelkarten oder generell nützliche, einsetzbare Dinge wie Heiltränke einzusammeln. Auch scheint nach einer bestandenen Dark Note jeweils eine neue aufzutauchen, so war es zumindest bisher meine Erfahrung.
Bei allem, was man spielt, sammelt man Rhythmia, um den Musikkristall wieder in Einklang zu bringen - soviel zur Story. Macht aber gar nichts, denn bei diesem Titel geht es gar nicht um eine epische Geschichte, sondern um die Musik, die für sich genommen schon episch genug ist. Von mir aus könnten natürlich noch viel mehr Songs zu gerade den Spielen, die ich bisher gespielt habe, enthalten sein, aber irgendwo muss man halt auch eine Grenze ziehen bei mittlerweile immerhin 13 Spielen der Hauptserie, ohne jegliche Ableger gezählt.

Saturday Night - Poker Fight!

Unsere gemeinsamen Pokerrunden zeichnen sich vielmals im Besonderen dadurch aus, dass es Momente des Erstaunens, des Atemraubens oder zumindest Momente zum laut Lachen gibt. Doch nicht so bei unserem letzten Treffen. Nicht, dass es keinen Spaß gemacht hätte und nicht auch lustig gewesen wäre. Die speziellen Momente wollten sich aber nicht so recht einstellen. So blieb es bei einem recht unspektakulären Abend, an dem Bonsch immerhin den Pokalsieg für sich verbuchen konnte. Nach drei ausgeschiedenen Spielern (mich natürlich eingeschlossen, wie so oft), von denen sich auch keiner wieder einkaufte, endete die Runde auch mit der Pokalvergabe an diesem Abend. Da Bonsch den aktuellen Pokal zum ersten Mal gewann, bleibt die Spannung erhalten und es wird beim nächsten Treffen wieder interessant!
Markus blieb noch bei mir und wir versuchten unser Glück einmal mehr an ein paar Super Meat Boy-Levels, was sich wie zuvor schon einfacher anhört als anfühlt. Allzu weit kamen wir tatsächlich nicht, aber der zweite Boss musste dann doch noch dran glauben, immerhin.

Sonntag, 15. Juli 2012

Symphonic Fantasies

Der Kölner Dom - mit Gerüst
Nachdem ich die Erstaufführung leider verpasst hatte, konnte ich dieses Jahr am 6. Juli die zweite Auflage der Symphonic Fantasies in der Kölner Philharmonie genießen.
Wie schon im letzten Jahr zu den Symphonic Odysseys bin ich auch in diesem Jahr mit der Bahn nach Köln gefahren. Während der Fahrt konnte ich wieder ein paar Level in Super Mario 3D Land abschließen und das neue Theatrhythm Final Fantasy testen, das am selben Tag per Post angekommen war. In diesem Jahr hatte ich beschlossen, zum einen nicht komplett im Anzug zu erscheinen (ein Hemd und Jackett zur Jeans reichten mir dieses Mal) und zum anderen, mich nicht erst in Köln umzuziehen, sondern direkt für den Abend gekleidet zu reisen. Das sparte mir das nervige Rucksack-Geschleppe und außerdem finden sich doch eher selten adäquate Umkleidekabinen.
Dank des guten Wetters gestalteten sich die Hinfahrt und der Aufenthalt ziemlich angenehm, obschon die Zugfahrt selbst wie immer durch den herrschenden Platzmangel gerade im Fußbereich teils negativ in Erinnerung blieb. Nachdem ich in Köln angekommen war, schlenderte ich ein wenig über den Domvorplatz und mir fielen zum wiederholten Male die vielen Gerüste auf, die das Gebäude umgaben und zu großen Teilen leider arg unphotogen gestalteten. Das Areal war ob der Temperaturen gut gefüllt, viele junge Leute saßen auf der Treppe, die zum Dom hinaufführte.
Die Philharmonie
In der Philharmonie angekommen, hatte ich nicht nur Zeit für einen Whiskey-Cola zum Einstimmen, sondern konnte mir sogar noch meine Eintrittskarte von Yoko Shimomura und Yasunori Mitsuda signieren lassen, zweien der vier Originalkomponisten der aufgeführten Soundtracks. Hiroki Kikuta und Nobuo Uematsu waren an dem Abend leider nicht vor Ort.
Das Konzert selbst war wunderschön, ich hatte mir auf YouTube Videos zur Erstaufführung in 2009 angesehen und war davon schon begeistert gewesen. Das ganze dann live verfolgen zu können schuf natürlich noch eine atmosphärische Steigerung. Einen ziemlich hohen Gänsehautfaktor hatten erst recht die Momente des Erkennens bei Stücken, die ich schon im Originalton im jeweiligen Spiel gehört hatte und die dadurch emotional stark gefärbt und mit vielen Erinnerungen verbunden sind. Immer mal wieder konnte ich nicht verhindern, dass sich mir ein leichtes Grinsen ins Gesicht stahl. Wie so oft mit schönen Dingen war auch das Konzert gefühlt viel zu schnell vorbei. Interessanterweise wurde die Zugabe seit 2009 leicht abgeändert. Hatte 2009 der Percussionist Rony Barrak bei der Encore noch ein Solo während des One-winged Angel-Teils gespielt, so gab es dieses Mal ein Duett mit Benyamin Nuss als zweitem Solisten am Klavier. Eine sehr schöne Variation, die mir den Besuch noch zusätzlich versüßte. Nach dem Konzert konnte ich dann auch noch eine Unterschrift von Benyamin Nuss auf meiner Eintrittskarte verbuchen.
Ordentliches Mischpult
Da ich eine feste Rückfahrt gebucht hatte und die entsprechende Bahn erst um 02:10 Uhr abfuhr, konnte ich noch ein wenig Zeit in Köln verbringen. So ging ich von der Philharmonie aus in Richtung Fußgängerzone, wo verschiedene Stände aufgebaut waren. Was ich nicht gleich gesehen hatte, war die Tatsache, dass, scheinbar in Vorbereitung auf den Christopher Street Day, verschiedene homosexuelle Vereinigungen zum Feiern aufgerufen hatten. So liefen dann auch tatsächlich viele schwule oder lesbische Paare über den Platz. Zu einer Portion Fritten beobachtete ich ein wenig die Menge, die sich größtenteils unauffällig gestaltete, nur wenige Ausnahmen fielen mit Lederkappen und freien Oberkörpern (allerdings nur die Männer) auf.
Das Orchester mit Chor
Später spazierte ich noch am Rheinufer entlang und fand ein Schokoladenmuseum (!) - das unverständlicherweise schon geschlossen hatte. Total unfair!
Als ich dann endlich in der Bahn saß um zurück nach Hause zu fahren, versuchte ich die meiste Zeit zu dösen, um die über vier Stunden dauernde Reise hinter mich zu bringen. In Hamburg wieder angekommen, musste ich glücklicherweise nicht lange auf eine S-Bahn warten, allerdings fuhr der Bus noch nicht wieder regelmäßig, sodass ich die letzte Wegstrecke wie so oft zu Fuß zurücklegte. Gegen sieben Uhr war ich dann schließlich wieder daheim und ließ mich ins Bett fallen, aus dem ich auch erst nachmittags wieder hervorkroch.

Sonntag, 24. Juni 2012

Babysitting

Da die beiden auf einer Hochzeit eingeladen waren, hatten Alex und Markus Bonsch und mich schon vor längerer Zeit gefragt, ob wir während ihrer Abwesenheit auf die beiden Kleinen aufpassen würden. Natürlich sagten wir zu und nun war es am vergangenen Wochenende soweit.
Als wir am Nachmittag eintrafen, schmissen sich die beiden Eltern bereits in Schale. Die Kinder freuten sich auch, uns zu sehen und versprachen natürlich, ganz lieb zu sein. Es lief auch total super und ich kann mich nicht wirklich beklagen. Es gab natürlich schon Momente, an denen ich merkte, dass die beiden genau wussten, dass Mama und Papa gerade nicht da waren, um zu maßregeln, aber ich denke Bonsch und ich sind insgesamt gut klargekommen. Allerdings kann ich schon verstehen, dass zwei Kinder auf Dauer ganz schön anstrengend seien können und man am Ende des Tages nur noch uns Bett fallen möchte (oder mal im Kino wegratzen...).
Nach dem Abendessen sind die beiden Kiddies dann auch relativ freiwillig ins Bett gegangen, auch wenn es noch ein Weilchen gedauert hat, bis wirklich die Augen zugefallen waren. Allerdings denke ich, dass sie dafür am Sonntag eventuell ein paar Minuten länger geschlafen haben, was den Eltern garantiert zugute gekommen wäre.
So in unserer Aufsichtspflicht etwas erleichtert, planten Bonsch und ich einen entspannten Spieleabend vor Markus' Wii. Das stellte sich als kurze Aufgabenkette heraus, denn nicht nur musste die Konsole angeschlossen und der richtige Kanal des Receivers gewählt werden, die Batterien der Wiimotes waren auch noch leer. Um uns eine Suche und einen möglicherweise erfolglosen Telephonanruf zu ersparen, beschlossen wir, dass einer von uns kurz zu Aldi gehen und Batterien kaufen müsste (es war erst zehn vor acht!). Nach einer Runde Schere-Stein-Papier, die ich mit Schere gegen Stein verlor, war entschieden, dass ich die Besorgungen machen musste. Mit der dann beschafften Ausrüstung konnten wir also endlich starten.
Bonscho äußerte gleich sein Verlangen nach etwas sportlicher Betätigung, also fiel die Wahl auf Wii Sports (Wii Sports Resort schied aufgrund des Fehlens einer zweiten Wii MotionPlus leider aus). Zuerst spielten wir ein paar Partien Tennis, die ich überraschenderweise für mich entschied. Auch die Baseball-Matches sowie die Bowling-Spiele gingen an mich. Als nächstes schlug ich Bonsch in Super Smash Bros. Brawl, mehrfach. Nachdem auch das keinen Spaß mehr machte (auch wohl wegen eines verlorenen Kampfes gegen einen CPU-Gegner der Stufe 3), verlegten wir uns auf Rennen in Excite Truck. Den Stunt-Racer hatte ich mit Markus ja schon oft genug gespielt, um einen gewissen Erfahrungsvorteil zu besitzen. So ließ ich Bonsch erst einmal die Tutorials kurz durchspielen, um eine Idee vom Spielprinzip zu bekomme, bevor wir schließlich gegeneinander antraten. Interessanterweise konnte ich auch hier recht deutlich dominieren. Von gefühlten 95 Rennen verlor ich nur zwei, und das auch jeweils nur mit einem Punkt Unterschied. Bei einem Gleichstand wurde ich sogar als Sieger betitelt, wohl weil ich als erster ins Ziel eingefahren war. Alles in allem ziemlich erfolgreich, was Bonsch nicht müde wurde mit "Glück im Spiel, ..." zu kommentieren. Dem setzte ich noch die Krone auf, als ich die zwei Würfel des Nintendo Monopoly Spiels frisch aus der Folie nahm und auf Anhieb zwei Sechser würfelte. Schade, dass wir an dem Abend nicht gepokert haben...
Das Spiel war natürlich ein Geburtstagsgeschenk für Markus, der am Sonntag wieder ein Jahr älter wurde. Als kleine, nächtliche Überraschung hatten wir alles aufgebaut, sodass man theoretisch direkt hätte losspielen können (nicht, dass wir tatsächlich damit gerechnet hätten) und davor ein M aus kleinen Schaumküssen gelegt. Darüberhinaus hatte ich noch eine Kleinigkeit aus Japan mitgebracht, ein kleines ferngesteuertes Kart aus Mario Kart Wii mit Wario als Fahrer. Passend dazu habe ich ein solches Kart mit Bowser am Steuer. Einem echten Rennen steht damit fast nichts mehr im Wege, wir müssen nur noch einen Zeitpunkt finden.

Movie Night

Let me introduce myself
Letzten Freitag war in der Großen Freiheit 36 eine äußerst vielversprechend klingende Veranstaltung angesetzt. Das Motto lautete "Ü25 Movie Edition" und sollte demnach als Soundtrack-Party funktionieren. Außerdem hieß es, dass der Eintritt frei wäre für Besucher, die sich als Hollywood-Star verkleiden.
Wie erwähnt, klang das wirklich gut, bin ich doch ein großer Fan von Soundtracks und besitze auch selbst ein paar. Um das Event dann auch gebührend zu begehen (und eben den Eintritt zu sparen), zogen Bonsch und ich in Erwägung, verkleidet zu erscheinen. Meine erste Idee, einfach meinen Matrix-Mantel überzuwerfen, war aber noch nicht ganz ausgereift. Bonsch kam dann die geniale Idee, als Men in Black aufzutreten, aus naheliegenden Gründen: Wir beide haben schwarze Anzüge und Sonnenbrillen, sehen im Anzug verboten gut aus - ach ja, und der dritte Teil der Filmreihe läuft auch aktuell im Kino. Als kleines i-Tüpfelchen pinselte ich dann eine kleine Wasserpistole silbern an, die fortan als "kleine Grille" fungierte und setzte kurzfristig ein paar einfache Visitenkarten zusammen. Lediglich ein Gerät zum Blitzdingsen fehlte uns, aber es muss ja für die nächste Gelegenheit noch Steigerungspotential vorhanden sein.
Freeze, bitch!
Derart gut vorbereitet und fest entschlossen, den freien Eintritt für uns sicherzustellen, machten wir uns also auf den Weg und trafen um elf Uhr schließlich an der Großen Freiheit 36 ein. Dort angekommen setzten wir uns die Sonnenbrillen auf und marschierten zum Einlass. Einer der Türsteher rief bei unserem Anblick gleich "Freier Eintritt!", was dann auch zutraf. Beim obligatorischen Abtasten musste ich meine "kleine Grille" vorzeigen und benannte das Teil entsprechend, worauf der Security-Mann mit einem Grinsen des Erkennens und einem "Ah, Men in Black oder was?!" reagierte.
Drinnen trafen wir zwei dann Hannes, der schon eher dort war und auf uns wartete. Bisher schien er auch der einzige Gast zu sein, die anderen Anwesenden waren alles entweder Sicherheitsleute oder Barpersonal. Aufgrund des noch frühen Abends maßen wir der Leere des Saals noch kaum Bedeutung bei und bestellten erst einmal ein paar Drinks.
Zu unserem Bedauern mussten wir feststellen, dass der aktive DJ scheinbar durch totale Unfähigkeit glänzte und das Thema des Abends zu 100 % verfehlte. Ein einziges Mal konnte ich eine ziemlich schlimm missgebildete Version des Songs Ghostbusters von Ray Parker jr. heraushören, das war es dann aber auch schon. Insgesamt waren zwei DJ's am Mischpult vertreten und den Wechsel zwischen den beiden konnte man deutlich heraushören. DJ Nummer zwei spielte nämlich tatsächlich den einen oder anderen Soundtrack neben irgendwelchen R'n'B oder House-Stücken.
Auf einem Flyer war noch mit einer Verlosung von Soundtracks geworben worden. Auf Hannes' Nachfrage ließ DJ Nummer eins (der richtig schlechte) verlauten, er würde um ein Uhr einfach die CD's verteilen. So versuchten wir bis dahin noch die Zeit einigermaßen totzuschlagen und nicht zu sehr auf die unpassenden und echt unschönen Songs zu achten. Glücklicherweise hielt der Mann sein Wort und brachte ein paar CD's in das mittlerweile auf geschätzte sechs Leute angewachsene Publikum. Hannes bekam eine der Boxen ab, die der Optik einer Filmdose nachempfunden waren. Wie wir dann feststellten, handelte es sich um eine Sammlung von Themes, Pop-Songs und Score-Stücken auf drei CD's, die von Media Markt herausgegeben wurde. Immerhin bekam Hannes dann noch was dafür, dass er schon Eintritt hatte zahlen müssen.
Mit der Box in der Tasche sind wir drei dann noch nach unten in den Kaiserkeller hinabgestiegen, wofür wir nicht einmal Eintritt zahlen mussten. Scheinbar hatten die Betreiber erkannt, dass es ziemlich frech wäre, zweimal abzukassieren, wenn die Soundtrack-Party doch eher ein Reinfall war. Im Keller lief wenigstens vernünftige Musik - interessanterweise fielen mir mindestens zwei Stücke auf, die auch in Soundtracks vertreten sind - und es gab auch Besucher. So verbrachten wir dann den Rest des Abends in entspannter Atmosphäre bei gekühlten Getränken und umgeben von lauter netten Leuten.
Als Bonsch und ich schließlich gegen halb vier wieder bei mir eintrafen, kam ihm die Idee, ein paar Photos zu schießen. Immerhin sieht man uns ja nicht alle Tage in dem Outfit und das musste festgehalten werden.
Don't get in our way...

Sonntag, 17. Juni 2012

Breath of Life

Der Song Breath of Life von Florence & The Machine, der am Ende von Snow White and the Huntsman läuft, ist eines der Highlights des Films, das mir in Erinnerung geblieben ist. Echt ein tolles Stück, das werde ich mir direkt mal zulegen.
Bisher habe ich den Song leider nur als Teil des Albums gesehen und nicht separat (außer als Download). Falls jemand eine Single oder ähnliches dazu findet, gerne melden.

Donnerstag, 14. Juni 2012

Ready Player One

I just finished reading this absolutely great book and I am still pretty much excited about it. As I read the original, English version, I figured I might as well keep this entry in the same language due to respect and for the fun of it.
First of all, I totally am in love with this book. In a way, now that I finished it, the feeling I have is quite similar to what I felt after having watched Scott Pilgrim vs. The World for the first time (and it still feels great watching it again). Actually, a few things even reminded me of that movie, which is probably not intentionally the case, but just my own interpretation. Still, this is a written declaration of love to the true geeks and nerds (and also to 80's pop culture, of course) amongst us, to whom I consider myself being a part of, at least to some extent. Even though I did not get all the references to movies, music or even games, I had a great time reading the book and there were still quite a lot of things I did know about or had at least heard of.
Ready Player One could be seen as a game that became a written story. There is the greater main quest, finding the Easter egg, but there are also sub-quests (like a love story - every good tale needs a little emotion, isn't it?) who often distract the hero from his hunt and thus delay his progress. Most of the story takes place in a virtual surrounding, called the OASIS (Ontologically Anthropocentric Sensory Immersive Simulation) which is described as some kind of evolution of today's MMO's, with the difference that everybody is able to be in the same game at the same time, not spread on different servers. The OASIS features a vast universe with thousands of planets to explore and even games built on them as three-dimensional versions to be played with yourself as the hero. People are being represented as customizable avatars that can, like in a role-playing-game, rise in level, becoming stronger and better to be able to fight other avatars or participate in quests.
Over the course of events, the story that emerges achieves the task of getting better and better, up to the ultimate climactic final battle, the figurative last stand of good versus evil. Honestly, I was on the edge of my seat through the last pages. I really hoped that everything would turn out well in the end and the heroes would win. Actually, I guess you might be able to break down the story arc into quite typical units and even find most of the "Hero's Journey" elements, but it is the way in which they are presented that makes Ready Player One such a wonderful book.

There is also a very nice passage about perspective, that I'd like to quote:
"Whenever I saw the sun, I reminded myself that I was looking at a star. One of over a hundred billion stars in our galaxy. A galaxy that was just one of billions of other galaxies in the observable universe. This helped me keep things in perspective."
That's just really neatly put, now, isn't it?

Dienstag, 12. Juni 2012

Maximum Payne

Er ist schon eine arme Sau, der Max. Irgendwie trifft er doch nie jemanden, dem er auch mal von vornherein vertrauen kann und der ihn nicht am Ende bescheißt und versucht, aus dem Weg zu räumen. Seine Familie ist bereits am Anfang des ersten Teils getötet worden und die Erinnerung daran lässt ihn auch Jahre später noch nicht los. Schlimmer noch, mittlerweile ist Max alkohol- und tablettenabhängig in dem Versuch, den Schmerz, der mit den Erinnerungen einhergeht, zum Verstummen zu bringen.
Mittlerweile in São Paulo mit einem neuen Job als Bodyguard und Vollzeitalkoholiker muss Mr. Payne schnell lernen, dass es auch in Brasilien genügend böse Jungs gibt, die einen nervösen Zeigefinger haben. Wie zuvor schon stellt sich dabei auch heraus, dass man leider nicht immer jedem trauen sollte oder kann und Leute sterben, die Max eigentlich beschützen sollte.
Max Payne 3 spielt immer wieder geschickt Rückblenden ein, die erzählen, was unseren tragischen Held vom kalten New York ins heiße São Paulo führte und mehr und mehr zum seelischen und körperlichen Wrack verkommen ließ. Unter neuer Regie ist das Spielgefühl dabei weit temporeicher als in den Vorgängern und bringt immer mal wieder unsichtbare Zeitlimits ein, um den Spieler voranzutreiben. Außerdem stirbt es sich gefühlt um einiges schneller, was gerade aktive Deckungssuche empfehlenswert macht. Die Waffenauswahl wurde auch drastisch auf ein realistisches Maß reduziert, zwei Handfeuerwaffen und eine zweihändige Waffe, mehr kann Max jetzt nicht mehr tragen. Darüberhinaus muss er die zweihändige Waffe fallen lassen, sobald er beide Einhandwaffen im Dual Wield-Modus benutzt. Nicht ganz so realistisch sind da die goldenen Waffen, die man in Teilen in den Levels zusammensammelt, allerdings lässt sich der Bling-bling-Effekt auch abschalten. Zwei goldene Ingrams sind allerdings schon irgendwie ein cooler Anblick...
Die bekannten (und gut gemachten) Comic-Sequenzen der Vorgänger wurden gestrichen, die Story wird ausschließlich in Zwischensequenzen in Spielgraphik erzählt. Natürlich ist James McCaffrey als Sprecher wieder mit von der Partie (alles andere wäre auch unverzeihlich gewesen) und leiht in diesem Teil Max Payne auch sein Gesicht und stand für die Motion Capturing-Aufnahmen zur Verfügung.
Der Soundtrack kommt ebenfalls nicht mehr von den Finnen, sondern von Health und funktioniert meiner Meinung nach auch prima. Gerade der Song Tears, der kurz vor Ende während einer großen Schießerei und während der Credits läuft, hat hohes Ohrwurmpotential und gefällt mir richtig gut auch abseits des Spiels.
Die bekannten Bullet Time-Moves wurden um ein paar situationsabhängige Auslöser ergänzt und machen gewohnt Laune. Insgesamt spielt sich das Game sehr flüssig und natürlich extrem bleihaltig. Freunden gehobener Action-Unterhaltung kann ich das nur ans Herz legen. Alleine James McCaffreys Stimme, die die immer wieder eingestreuten One-Liner vorträgt ist schon Kaufargument pur.

I climbed to the pinnacle of heaven to fight the ultimate terror

Die Credits von Diablo III laufen tatsächlich länger als der gesamte Endkampf und das Outro zusammen dauern... und dann gibt's nicht einmal ein Achievement fürs komplett ansehen - das konnte sogar House of the Dead: Overkill besser! ... Das musste einfach mal gesagt werden.

Mittlerweile bin ich auch schon zum zweiten Mal in Akt 2 angelangt auf dem nächsthöheren Schwierigkeitsgrad (Albtraum). Der Unterschied ist doch schon spürbar, gerade wenn ich etwas länger gespielt habe und / oder leicht nachlässig oder müde bin. Dann beißt meine Dämonenjägerin doch schon des Öfteren ins virtuelle Gras. Immerhin ist die "Strafe" dafür weit milder als noch im zweiten Teil.
Apropos Unterschiede und zweiter Teil: Ich musste im Verlauf des Spielens immer wieder feststellen, dass trotz der ja nicht gerade geringen Entwicklungszeit von weit über einem Jahrzehnt (Diablo II erschien 2000) sich ein klein wenig Enttäuschung breit machte, wenn auch auf recht hohem Niveau.
Zum Einen bieten die Umgebungen kaum wirkliche Überraschungen, die Charakterklassen sind auch nicht unbedingt einen Innovationspreis wert und selbst das Kernelement des Spiels, das Jagen nach immer besserer Ausrüstung, will gefühlt nicht so flüssig greifen wie im direkten Vorgänger.
Der erste Akt spielt, ganz klassisch und der Serientradition folgend, in der Gegend um Tristram und sogar zum Teil in der aus dem ersten Spiel bekannten Kapelle. Damit ist aber auch klar, dass sich das zugrunde liegende Tileset wenig bis eher nichts neues bietet, sondern lediglich Abwandlungen und aufgehübschte Versionen bekannter Gebiete. Für den Einstieg völlig in Ordnung, ist es ja auch nett gemacht und durch gewisse Zufallselemente bei jedem Spiel(neu)start leicht abgeändert. Das folgende Kapitel spielt dann in der Wüste, doch Moment, hatten wir das nicht schon, und das sogar ebenfalls im zweiten Akt? Ja, und zwar in Diablo II, nur das dieses Mal eben nicht Lut Gholein, sondern Caldeum als Ausgangspunkt gewählt wurde und die ägyptische Mythologie scheinbar nicht mehr als Ideenlieferant bereitstand. Der dritte Akt folgt dann gewissermaßen dem fünften Akt (also der Erweiterung Lord of Destruction) des zweiten Teils in das Gebiet um den Arreat. Ehemals Berg, nun gigantischer Krater, in den man dann auch hinabsteigt und der infernalische Gebiete präsentiert - die ebenfalls schon mehrfach thematisiert wurden. Vor dem Abstieg geht es durch belagerte Schneegebiete, um den Armeen von Azmodan die Stirn zu bieten - been there, did that, mag mancher denken. Auch Baal belagerte den Arreat schon mit seinen Armeen, die man, sich den Berg hinaufkämpfend, nach und nach dezimierte. Und das Gefühl, dabei Teil einer großen Belagerung zu sein, stellte sich damals weit eindeutiger heraus, wozu der Soundtrack sein Übriges tat. So bekommt man lediglich mit den Hohen Himmeln in Akt 4 wirklich neue Umgebungen zu Gesicht. 25%. Ein Viertel. 0,25 eines ganzen. Das ist nicht gerade viel für zwölf Jahre, die vergangen sind seit Teil 2.
Von dem Barbar, Hexendoktor, Zauberer, Dämonenjäger und dem Mönch sind auch keine grundlegenden Neuerungen zu erwarten. Sicher spielen sich die Charaktere durch neue / andere Fähigkeiten und die generelle Änderung des Skill-Systems anders als vorangegangene Iterationen. Dennoch lassen sich zumindest Vergleiche herstellen. Zauberer gibt es schon seit Teil eins, genauso wie Krieger, die sich in Teil 2 in den Paladin und den Barbaren aufspalteten. Eine Schurkin, die dann zur Amazone wurde, komplettierte das Helden-Dreigestirn des ersten Teils. Zu den bereits genannten vier Klassen aus Diablo II kamen noch ein Totenbeschwörer sowie im Add-On der Druide und die Assassine hinzu. Barbar und Zauberer wurden dann namentlich übernommen, der Totenbeschwörer wurde in Richtung Voodoo abgewandelt zum Hexendoktor, aus einer Mischung von Amazone und Assassine wurden die Dämonenjäger geboren und der Paladin musste seine Rüstung ablegen und Kung Fu lernen. Im Westen also weiter nichts neues.
Dass mir das Jagen und Sammeln weniger Spaß macht als vor zwölf Jahren, mag an mehr als einem Faktor liegen. Zum einen an der tatsächlich nicht so flüssig laufenden Sammelei, zum anderen daran, dass sich mein ganz persönlicher Anspruch an Spiele im Laufe der Jahre verändert hat. Außer Frage steht, dass ich mittlerweile Spiele favorisiere, die eine Geschichte erzählen - je epischer, je besser. Darüberhinaus hat sich bei mir ein gewisser Sättigungsgrad an Fantasy eingestellt, sodass ich bevorzugt in Richtung Science-Fiction abwandere. Nun trifft aber weder das eine, noch das andere auf Diablo III zu. Sicher, die dünne Geschichte, die das Spiel erzählt, ist sehr ordentlich aufbereitet und die Zwischensequenzen sind großartig choreographiert. Letzten Endes aber dient das ganze nur als lockerer Rahmen, der versucht wird, durch die gute, alte Suchtspirale auszufüllen. Zum Jahrtausendwechsel hatte ich nur viel eher das Gefühl, das meine Sammelwut belohnt würde. Immer mal wieder fand ich ein brauchbares neues Ausrüstungsstück, einen Edelstein, eine Rune oder ein Juwel (die letzteren beiden erst ab dem Add-On). Nun gibt es noch Ausrüstung und Edelsteine - die dafür aber in insgesamt 14 (in Worten: Vierzehn!) Qualitätsstufen. Um einen Edelstein einer nächsthöheren Stufe herstellen zu können, benötigt man jeweils drei Edelsteine der darunterliegenden Qualitätsstufe und eine gewisse Summe an Goldstücken, die natürlich ebenfalls größer wird, je höherwertig die Edelsteine werden. Ginge man davon aus, nur Edelsteine der schlechtesten Stufe zu finden, bräuchte man knapp 1,6 Millionen davon, um einen einzigen Edelstein der höchsten Qualität herzustellen. Außerdem würde dieser Vorgang geschätzte 42 Millionen Goldstücke kosten. Nicht mal eben ein Schnäppchen! Zum Vergleich: In Diablo II gab es ganze fünf Qualitätsstufen, dafür aber drei Edelsteinsorten mehr (Saphire, Diamanten und Schädel wurden in Teil 3 gestrichen) und das Verbinden von anfänglich sechs, später ebenfalls drei Edelsteinen zu einem höherwertigen war dank des Horadrim-Würfels sogar kostenfrei.
Als ausgesprochener Fan von guten Soundtracks waren auch meine Ohren ein wenig enttäuscht. Die musikalische Untermalung ist stets stimmig und unaufdringlich, aber eben auch nicht eingängig. Die mittlerweile dritte Version des Tristram-Themes ist ja nur mehr ein Remix und andere Stücke stechen leider nicht so sehr für sich hervor. Ich kann mich erinnern, dass der zweite Serienteil das deutlich besser machte. Als besonders herausragend ist mir dabei nach wie vor die Belagerung von Harrogath im Gedächtnis geblieben. Im Zusammenspiel mit dem hervorragenden Score fühlte man sich wirklich als Held in einer großen Schlacht. Insgesamt zeichnete sich Diablo II durch einen weit eingängigeren Soundtrack aus, als es jetzt im dritten Teil der Fall ist.
Man darf gespannt sein was zukünftige Patches bringen, selbst größere Änderungen sollte man wohl nicht von vornherein ausschließen. Ich werde wohl den zweiten Schwierigkeitsgrad noch beenden und dann eventuell noch ein paar Sammel-Achievements im einfachen Modus versuchen zu vervollständigen, aber einen weiteren Schwierigkeitsgrad oder einen weiteren Charakter werde ich erstmal nicht anfangen.

Zum Thema warum Diablo III nicht ganz so süchtig macht wie Teil II, ein pseudo-wissenschaftlicher Ansatz (in englisch). Liest sich sehr interessant und es gibt sogar eine Reaktion von Blizzard darauf!