Dienstag, 30. August 2011

Vernichten!

Das war das eigentlich ursprüngliche Motto des Freitagabends bei Nica. Im Detail ging es bei der Vernichtung um die noch aus dem Wacken-Fundus stammenden Softdrinks, sprich die übriggebliebenen Cola und Fanta Vorräte. Dazu gesellte sich dann Franzis Idee eines Mottoabends mit dem Thema USA.
Für den ersten Versuch starteten wir auch recht gut mit leckeren Burgern zum Selbstbelegen und Maiskolben sowie Brownies als Nachtisch. Wir selbst hatten uns allerdings nicht sehr passend zum Motto gekleidet, mein Jack Daniels T-Shirt war so ziemlich das amerikanischste Kleidungsstück des Abends. Die Idee mit den Mottoabenden fand aber Anklang und wir werden das wohl wiederholen, dann mit einem neuen, spannenden Motto. Vielleicht lassen wir uns dann ja auch dazu hinreißen, uns selbst ein wenig mehr an dem Motto zu beteiligen (Wie wäre es mit dem Motto Gaming? Dazu haben mindestens vier der fünf Teilnehmer des Abends passende T-Shirts, die andere kann sich bestimmt bei dem Rest eins leihen).
Übrigens haben wir es nicht geschafft, die Getränkevorräte wie geplant zu vernichten, so konnte Danica diese am Montag noch für ihren Geburtstag nutzen.

Gefilzt

Nachdem ich meine neuen Schubladenschränke komplett montiert hatte, begann ich damit, sie testweise zu befüllen. Bei den ersten Versuchen stellte sich schnell heraus, dass die Schubladen zwar exzellent als solche funktionieren und auch problemlos drei Reihen an Comics aufnehmen können, die Comics bei einer kurzen Reihe aber schnell ins Rutschen geraten wegen des relativ glatten Belags. Noch viel unangenehmer war die Tatsache, dass meine, in liebevoller Kleinarbeit von Hannes gefertigten, Trennbleche dazu neigten, in den engen Zwischenraum zwischen Front und Bodenbrett zu rutschen. Um diesem ein wenig entgegenzuwirken, kam mir die Idee, die Schubladen mit Filzmatten auszukleiden. Also machte ich mich auf in die Europa Passage am Jungfernstieg, in dessen Untergeschoss sich ein idee. Creativmarkt befindet. Dort erstand ich sieben Meter Filz, aufgeteilt in je 3,5 m weißen und grauen Stoff, da von keinem genug für die gesamte Länge vorhanden war.
Wieder zu Hause schnitt ich die 45 cm breiten Bahnen in 68 cm lange Stücke, die dann in meine Schubladen passten. So kam ich dann auf zehn Stücke, ich plante den zukünftigen, fünften Turm gleich mit ein, um nicht noch einmal einkaufen zu müssen. In die oberen Schubladen klebte ich dann mit Gewebeband die weißen Stücke, während die grauen in die unteren Schubladen wanderten. Als ich damit fertig war, testete ich natürlich gleich das Ergebnis und ich bin zufrieden. Natürlich lässt sich das Rutschen mit Filz nicht gänzlich vermeiden, aber es ist schon weitaus besser als ohne. So konnte ich dann auch problemlos meine Comic-Kartons komplett in meine Schubladen entleeren.

In blackest night...

Meinen letzten Urlaubsmittwochabend verbrachte ich zusammen mit Danica, Franzi, Hannes und Bonsch im Kaiserkeller, wo die wöchentliche Schwarze Nacht stattfand. Die musikalische Untermalung lief unter dem Motto "Gothic, Wave, Electro & Mittelalter", wobei gerade letztere Stilrichtung in maximal so viel Songs vorkam, wie ich Finger an einer Hand besitze. Nun ja, ich bin ja generell weder Musikkritiker noch sonderlich bewandert in Genres oder Stilen, dennoch fand sich in den meisten Stücken meiner Meinung nach ein recht hoher elektronischer Anteil, teils wohl eher Wave-zugehörig, teils schon ins Industrial gehend. Insgesamt schien die Mischung aber einigermaßen zu passen, denn entgegen meiner Vermutung war die Tanzfläche tatsächlich des Öfteren von mehr als ein, zwei wankenden Besuchern bevölkert. Nur konnte ich für meinen Geschmack mit vielen der gespielten Tracks nicht wirklich etwas anfangen, was mir zeigt, dass ich mich wohl nicht gerade der "schwarzen Szene" zugehörig rechnen darf, nur weil ich gerne ASP höre. Immerhin ist der Eintritt zur Schwarzen Nacht immer frei (es werden nur 2,-€ Mindestverzehr fällig, sprich ein Getränk) und manchmal sieht man eben auch recht hübsche Mädels dort auflaufen, noch dazu in immer wieder interessanten Outfits. Auf der anderen Seite tauchen auch teils sehr schräge Gestalten dort auf. Ein Mitglied der etwas älteren Fraktion, der Bonsch und mir bei einem vorigen Besuch ebenfalls schon aufgefallen war, lungerte auch an diesem Abend wieder in der Nähe der Tanzfläche und beäugte das Geschehen. Er schien in dem einen oder anderen Moment auch eins mit der Musik zu sein, so wie er an der Säule hing.
Um Punkt vier Uhr ging dann das Licht an und es wurde Paulchen Panther gespielt. Zu der Zeit waren Hannes und ich schon vom Rest verlassen worden. Wir warteten mehr oder weniger auf die ersten fahrenden Züge und durch den frühen Feierabend im Kaiserkeller und den nach den Stunden der Trinkerei einsetzenden Hunger entschieden wir uns für einen Besuch des nahen Burger Kings. Ich hatte noch ein paar Gutscheine, so dass wir uns ein nettes Menü zusammenstellen konnten. Die beiden an der Kasse, die in der Tat wie Vater und Sohn aussahen (und der Sohn auch noch irgendwie... unvorteilhaft), bedienten uns mehr oder weniger freundlich und kompetent, bis dann ein paar Typen aufkreuzten, die wohl meinten, etwas anderes bestellt zu haben, als sie bekommen hatten. So klang es jedenfalls aus dem Geplärre heraus, während dessen Hannes auf seinen Burger warten musste. Ich dachte auch schon, nachdem sich auch noch zwei Mädchen, die zwischenzeitlich hereingekommen waren, lauthals einmischten, dass die Situation unter Umständen eskalieren würde, aber scheinbar hatten die Deppen die Nähe zur Polizeiwache im Hinterkopf, denn es blieb bei einem verbalen Schlagabtausch. Dennoch sahen Hannes und ich zu, dass wir unsere Burger verputzten und uns aus dem Staub machten.

Donnerstag, 25. August 2011

How bad can a DJ be?

Diese Frage mussten Alex, Bonsch, Danica, Markus und ich uns stellen, als wir am Dienstag Abend das Thirty Seconds to Mars-Konzert besuchten.
Zwischen den Bands (zwei Vorbands plus Hauptband) kam nämlich immer wieder ein DJ ans Mikro und wollte Stimmung machen. Das Geschrammel, das der Typ dabeihatte ging aber leider voll daneben. Der allererste Track war noch ganz in Ordnung, aber alles danach hatte weder Melodie und teilweise nicht einmal einen erkennbaren Rhythmus. Ganz schön peinlich eigentlich, dass da keiner dazwischengegangen ist. Er sah scheinbar auch nicht ein, dass er mit seinem Mist wirklich kaum jemanden bewegen konnte.
Immerhin waren die Vorbands okay, mit Morning Parade und Carpark North allerdings nichts, was ich kennen würde. Die zweite Band war auch so dreist, neben ein paar Klassikern ein Stück der Hauptband zu covern. Wurde aber, in Erwartung von Thirty Seconds to Mars, mit viel Gekreische aufgenommen.
Das Publikum bestand nämlich zu einem nicht geringen Teil aus jungen Mädchen, die es wohl alle auf den Sänger der Band, Jared Leto, abgesehen hatten. Vorteil daran war eine recht gute Sicht auch aus größerer Entfernung durch die relativ geringe durchschnittliche Körpergröße der Besucher. Natürlich standen trotzdem direkt vor und neben uns ein paar Kerle, die das Ganze dann wieder relativierten.
Als nach einem Kurzfilm der Band namens Hurricane und einer weiteren, unerwarteten DJ-Einlage endlich die Hauptband anfing zu spielen, nahm die Lautstärke auch erwartungsgemäß zu. Ein paar Mal klang es fast danach, als müssten in den ersten Reihen ein paar der Mädels das Bewusstsein verloren haben. Was für ein Gekreische teilweise herrschte!
Wie erwartet, gefiel mir die Band sehr gut, auch wenn ich mangels Textkenntnis kaum eine Zeile mitsingen konnte. Frontmann Jared Leto war gut gelaunt und hatte eine Menge Spaß, was man auch daran merkte, dass er immer wieder seine sehr rudimentären Deutschkenntnisse zum besten gab. Während er immer wieder mal Leute aus dem Publikum zu sich auf die Bühne holte, ließ er sich seinen Wortschatz noch um "arschgefickter Hurensohn" bereichern. Nun ja, wenn er glaubt, das zu brauchen, bitteschön. Gab auf jeden Fall Gelächter. Das kam auch auf, als plötzlich aufblasbare Gummipuppen in die Menge geworfen wurden, nur eine der lustigen Einfälle der Jungs. Riesige rote Plastikbälle mit Konfetti gefüllt kamen auch zum Einsatz, wurden aber vom Seitenwind recht zügig vom Gelände geweht, ebenso wie meterlange Luftschlangen, die später abgefeuert wurden.
Cooles Highlight zum Schluss: Bei Kings and Queens wurden gefühlt hundert Leute auf die Bühne geholt, die dann ordentlich mitfeierten. Wer bei YouTube sucht, findet auch eine Menge Videos von genau diesen Leuten. Sehr schöne Sache und nur einer der Gründe, weshalb zumindest Bonsch und ich beschlossen, beim nächsten Konzertbesuch sehr viel weiter vorne zu stehen.

Mittwoch, 24. August 2011

Hoch hinaus

Das war unser Motto am letzten Samstag. Bonscho und ich hatten ja dem lieben Markus zum Geburtstag einen Triumviratstag geschenkt, der damit beginnen sollte, uns tatsächlich ein wenig sportlich zu betätigen. Dafür fuhren wir nach Heist bei Uetersen, um den sich dort befindenden Hochseilgarten zu besuchen. Wie sportlich das Ganze dann werden würde, das war uns anfangs noch gar nicht richtig klar, erst recht nicht mit Hinblick auf die weiterhin geplanten Aktivitäten des Tages. Wir hatten nämlich noch ein leckeres Steak im Redox House bei mir um die Ecke reserviert sowie eine Bowlingbahn bei Gilde Bowling 44 im Othmarschen Park gebucht.
Das ist er also, der Hochseilgarten

Um 10:00 Uhr hatten wir uns zum Treffen vor dem Eingang des Hochseilgartens verabredet, um ausreichend Zeit dort verbringen zu können. Grob hatten wir mit vier Stunden Aufenthalt gerechnet, die man locker dort kletternd zubringen und zwischendurch noch ein oder zwei kurze Pausen einlegen könnte. Am Ende waren wir bei sechs Stunden gelandet, hatten aber tatsächlich nur zwei recht kurze Pausen eingelegt. Mit anderen Worten: Wir hatten den Hochseilgarten ein wenig unterschätzt. Da halfen auch unsere Überlebenskünstler-T-Shirts, die wir im letzten Jahr auf der gamescom gewonnen hatten, nicht.

Sieht sicher aus und hält
Die allererste Abfahrt!
Als wir unsere Sicherheitsgeschirre angelegt, den üblichen Haftungsausschluss bei eigener Blödheit unterschrieben und bezahlt hatten, ging es an die Sicherheitsunterweisung. Vor uns war ein Kindergeburtstag mit lauter 10- bis 12-jährigen Mädchen angekommen, denen wir uns zur Sicherheitsunterweisung anschlossen, um nicht 20 Minuten untätig warten zu müssen. Der Trainer, der die Unterweisung machte, wirkte ein wenig wie der Lehrer aus South Park, denn jeden Satz beendete er mit einem langgezogenen "Okaaayyy". Na ja, die Unterweisung ging glücklicherweise recht schnell vorbei und dann durften wir endlich ans Eingemachte.
Da lachen sie noch
"Kinderspiel!"
Die erste Strecke war höhentechnisch noch wenig aufregend und hielt sich im Bereich zwischen einem und zwei Metern. Dafür konnte man so relativ entspannt die verschiedenen Arten von Hindernissen kennenlernen, ohne das Gefühl zu haben, in die Tiefe stürzen zu können.
"Zieht mich hoch!"
Da hängt er in den Seilen
Und das war auch ganz gut so, denn die Hindernisse selbst bieten schon genügend Potential abzurutschen, umzufallen, hängenzubleiben oder sonstwie das Gleichgewicht zu verlieren und damit den eh schon wackeligen Halt unter den Füßen.
Verrutscht, im doppelten Sinne
Abfahrt!
Das merkten wir auch recht bald und so stellte sich das ein oder andere Mal ein angenehmes, Adrenalin-verursachtes Kribbeln ein, das insbesondere dann zu spüren war, wenn es galt, einen Abgrund wie Tarzan am Seil schwingend zu überqueren. Trotz des Wissens um unsere doppelte Sicherungsleine blieb die Höhe ja dieselbe.
Am Ende jeder Strecke wartete eine Seilbahn auf die Kletterer, ein sehr entspannender Ausgleich zu den Strapazen davor und fast so etwas wie eine kleine Belohnung für die Mühen.
Alles roger!
Entspannte Fahrt
Nach der ersten Strecke wagten wir uns in höhere Gefilde vor, wobei schon langsam das an diesem Tag oft zitierte "Gefühl von Höhe" aufkam.
Hin und wieder kamen dann auch neue Hindernisse, öfter aber Variationen bekannter Arten vor. Entspannte Fahrten wie in einer kleinen Gondel oder einem Ring gab es eher selten, die meisten Hindernisse erforderten vollen Körpereinsatz, um sie zu überqueren. Und so manches anfangs noch einfach aussehende Hindernis offenbarte sich während der Bewältigung als weit anstrengender als gedacht.

Auf dem Weg
Geschafft!
So kamen wir denn auch gut ins Schwitzen, zu dem das glücklicherweise gute Wetter sein übriges tat.
Trotz der kleinen Pausen waren wir also schon ein wenig erschöpft, als wir uns schließlich an die letzte Strecke wagten, die uns über die 10 m Marke hinaus führen sollte in Richtung der Baumwipfel. Laut eines Kommentars eines der Trainer, die allesamt immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hatten, brauchen sportliche Leute wohl so eine Dreiviertel- bis eine Stunde für den Parcours.
Aufgrund von ein paar Wartezeiten und hin und wieder ein wenig Überwindungszeit benötigten wir locker das doppelte dieser Zeit.
Ganz schön weit
Aber natürlich kein Problem!
Zwischendurch verließen Markus leider auch die Kräfte und er musste den schnellen Weg nach unten antreten. An dieser Stelle nochmals meine Anerkennung für diese Ehrlichkeit, auch wenn's genagt hat. Weder von Bonscho oder mir, noch von einem der Trainer gab es deswegen Geläster oder blöde Sprüche, denn die letzte Strecke war wirklich anstrengend. Bonsch und ich waren auch beide froh, als wir die letzte, verdammt lange Seilbahn nach unten fuhren und die Strecke damit beendet hatten.
Unten angekommen, nahm Markus uns in Empfang und gratulierte zum Sieg über die Strecke und unsere Erschöpfung.
Einfach mal entspannen
Meine armen Knie!
Nach einer dringend benötigten Dusche ging es dann an den entspannten Teil des Tages.
Im Redox House, das keine Viertelstunde Fußweg von mir entfernt ist, gönnten wir uns ein leckeres Steak und ein schönes, kühles Köstritzer. Das zweite war so gut, dass ich es gleich dem ganzen Tisch zugute kommen ließ, was für Markus ein paar Flecken auf Hemd und Hose bedeutete. Schlimmeres konnte er dank seiner durch seine Kinder antrainierten Reaktionsfähigkeit abwenden. In der Folge gab es einiges Gelächter seitens der Bedienung, die es sich nicht nehmen ließ, die Situation humorvoll zu kommentieren.
Neuer Job: Handschuhmodell
Dem Himmel so nah
Zum Glück blieb es aber bei ein paar Flecken, einem zerstörten Glas (das immerhin nicht auf der Rechnung auftauchte) und den Witzeleien. Peinlich war es mir ja schon, dennoch bekam ich sogar anstandslos ein neues Bier, diesmal in einem größeren, stärkeren Glas mit der augenzwinkernden Bitte, es nicht wieder zu verschütten.
Nachdem wir uns so gestärkt hatten, hieß es Abfahrt in Richtung Süden, nach Othmarschen, um genau zu sein. Bei unserer Ankunft war noch überraschend wenig los, wir waren zeitweise die einzigen Bowler der gesamten Anlage. Nach und nach wurde es dann voller und wir bowlten nicht mehr ganz alleine.
Danke Alex!
Verdammt lecker
Den klaren Punktsieg des Abends fuhr Bonsch mit einer gelungenen Runde ein, bei der stolze 152 Punkte erzielte. Der zweite Platz ging an mich mit 135 Punkten und Markus musste sich leider mit einem dritten Platz zufrieden geben, seine Höchstpunktzahl lag bei 124 Zählern. Dennoch hatten wir alle drei jede Menge Spaß und lobten auch die guten Leistungen der anderen, etwa bei einem schönen Strike oder einem geschickten Spare.
"Ich komm' jetzt rauf!"
Mitten im Wald
Gegen elf Uhr kehrten wir dann wieder bei mir ein und der Plan war, den Abend entspannt ausklingen zu lassen bei ein paar Gläschen leckerer Getränke und schmackhaften Süßwaren.
Bei den Getränken beschränkten wir uns dann doch auf Cola, denn ich machte einen entscheidenden "Fehler": Ich wollte Markus nur kurz eine meiner Spiele-Neuerwerbungen demonstrieren, Super Meat Boy.
Ich geh' mit meiner Laterne...
Abwärts aka Zwischenlandung
Aus der kurzen Vorführung wurde schließlich eine ausgedehnte Gaming-Session, selbst Bonscho konnte sich schließlich nicht mehr halten, obwohl er seiner eigenen Aussage nach kein Gamepad-Spieler ist. Dennoch entfachte das im Grunde simple Spielprinzip einen unglaublichen Wettbewerb in dem Bestreben, einen Level noch schneller, noch besser durchzuspielen. Und dann gab es da ja auch noch...
Häng dich voll rein!



Hier kommt Bonscho!










Ins Netz gegangen
Mein Freund, der Baum
Die Abfahrten werden länger
Auf nach oben!
Ein Gefühl von Höhe
On top of the world
Ich bahne mir meinen Weg
Er entspannt schon...












... während wir noch weiterkämpfen
Die letzten Hindernisse















Ein kurzer Zwischenstopp
Die letzte Abfahrt















Am Ende: Entspannung

Montag, 22. August 2011

Massenproduktion

Nachdem ich erfahren hatte, dass IKEA sein Effektiv-Sortiment zum Jahresende einstellen wird, machte ich mich auf, meine Schubladenschränke zu besorgen, um meine Comics unterbringen zu können. Dabei änderte ich meine Planungen auch noch ein klein wenig, sodass ich nicht mehr weiter vorsah, noch ein Blech als verlängerte Schubladenrückwand einzusetzen. Außerdem sah ich nicht länger beide Schubladen des Sets für den Einsatz vor, sondern nur die untere, größere. Aus Stabilitätsgründen zog ich es vor, mir die Arbeit an den kleineren Schubladen zu ersparen und lieber die Kosten für mehr Schubladensets auf mich zu nehmen. Dafür fiel der ursprünglich geplante fünfte Turm weg (wenngleich ich ob der Abkündigung überlege, den doch noch dazu zu kaufen, um ein wenig mehr Stauraumpotential zu besitzen).
Am vorletzten Freitag beschloss ich also spätnachmittags, zu den Schweden aufzubrechen und meine Schränke einzukaufen. Diese Planung wurde ein wenig nach hinten verschoben durch die Tatsache, dass mein Auto sich nicht wie gewohnt per Fernbedienung öffnen lassen wollte. Auch die Ersatzfernbedienung brachte keine Besserung, also war klar, dass es (mal wieder) an der Batterie liegen musste. In meiner eigentlichen Begeisterung für meinen Einkauf entschied ich mich dann spontan für das einzig richtige: Eine neue Batterie. Also (mit dem Bus) auf zum nächsten Baumarkt, Batterie (und sogar Polfett) eingepackt und wieder (mit dem Bus) zurück. Batterie flugs eingebaut, mal wieder verjagt dank der Alarmanlage, Werkzeug wieder wegverfrachtet und dann endlich losgebraust nach Schnelsen.
~1,50m, 220 kg!
Durch die Verzögerung kam ich mitten in den übelsten Feierabendverkehr (ich glaube, ich erwähnte bereits, dass es Freitag war) und so dauerte die Anfahrt ein wenig länger. Dafür war ich drinnen angenehm zügig durch, brauchte ich die Teile doch nur bei einem Mitarbeiter bestellen und einzig den Bestellzettel und drei Päckchen mit Griffen aus dem eigentlichen Markt schleppen. Um die Wartezeit auf meine Teile zu verkürzen, gönnte ich mir zwei Hot Dogs mit einer Cola und schaute den anderen Kunden bei ihren teilweise arg ungeschickten Manövrierversuchen zu. Sehr amüsant so manches Mal.
Dann endlich war meine Bestellung fertig und ich konnte meinen Wagen mit 21 Kartons und einem Gesamtgewicht von 219 kg in Empfang nehmen. Das Ganze dann relativ fix ins Auto verladen und durch den zähen Verkehr wieder nach Hause. Dort wartete der anstrengendste Teil von allen: Sämtliche Teile von meinem Auto in den zweiten Stock in meine Wohnung schaffen. Die ersten ein, zwei Fuhren gingen noch recht leicht von der Hand, aber mit jedem Mal wurden meine Arme zusehends länger und schwächer. Als endlich alle Pakete oben angekommen waren, hatte ich auch das ein oder andere Gramm über Schweißausscheidungen verloren.
benötigte Schubladenteile
nicht benötigte Schubladenteile
Nach einer dann dringend benötigten Dusche ging es an die Vorbereitungen, was in erster Linie bedeutete, Pakete auszupacken und Bretter abzuwischen, um die Bohrstaubreste zu entfernen, die generell Bestandteil jedes IKEA-Paketes sind. Ich fing mit den Schubladen an, da diese eine Menge Arbeit mit sich brachten durch meine vorgesehenen Modifikationen. Außerdem konnte ich die nicht benötigten Teile direkt aussortieren und separat sammeln. Falls jemand Teile davon benötigen sollte, gerne melden, noch ist alles da.


demontierte Verriegelung
Nachdem alles an Schubladenteilen ausgepackt und schon sortiert war, konnte ich mit den ersten Schritten beginnen. An den jeweils rechten Schienenelementen war eine Verriegelung angebracht, die ein gleichzeitiges Öffnen beider Schubladen verhindern sollte. Da in meinem Fall sowieso nur eine Schublade übrig bleiben sollte, konnte ich diese Verriegelung komplett demontieren.







Hightech-Vorrichtung
im Praxiseinsatz bewährt
Nun wurde es Zeit für die erste, tatsächliche Modifikation. Um nicht unnötige Teile in meine Schränke zu verbauen, entfernte ich die jeweils obere Schubladenschiene von den Trägerelementen. Da die Schienen aber nicht verschraubt, sondern vernietet sind, konnte ich diese Verbindung nur lösen, indem ich die Nieten mit der Bohrmaschine zerbohrte. Dazu bohrte ich mit einem 4 mm Bohrer vor und mit einem 8 mm Bohrer hinterher, um die Nieten zu zerstören.


gesammelte Werke
nach fest kommt ab
Dabei zerstörte ich auch meinen 3 mm Bohrer, mit dem ich ursprünglich vorbohren wollte. Zum Glück blieb dann aber im weiteren Verlauf alles heil, was heil bleiben sollte und so stapelten sich bald die Einzelteile neben mir. Nach insgesamt 28 aufgebohrten Nieten war dieser Schritt erfolgreich abgeschlossen und ich konnte die angefallenen Späne und kaputten Nieten entsorgen.

frisch und unberührt
Als nächstes kamen die Schubladenfronten an die Reihe. Da ich Fronten brauchte, welche die gesamte Fläche abdecken müssen, konnte ich nicht die eigentlich für die Schubladen vorgesehenen Fronten nehmen, da diese zweigeteilt sind. Also kaufte ich die Fronten, die für Hängeregisterrahmen vorgesehen waren. Die vorhandenen Bohrungen konnte ich natürlich nicht gebrauchen und so musste ich sämtliche Platten entsprechend bohren. Da ich schon ein einzelnes Schubladenelement besaß, konnte ich die dort verwendeten Maße übernehmen und musste nicht gänzlich von vorne beginnen, was sehr angenehm war.

drei von links, vier von unten
Bohrung für Haltestange
Anschlag 25 mm, drei von links, zwei und vier von unten
Bohrungen für Halter
mittig, unterste Reihe, je vier nach links und rechts
Bohrungen für Griff
die fertig gebohrte Frontplatte
Schlossschrauben sitzen































Um nicht Platz zu verschwenden, baute ich die Schubladen noch nicht gleich zusammen, sondern immer erst direkt vor dem Einsetzen in die Schienen. Deswegen folgten nun die eigentlichen Elemente, beginnend jeweils beim Sockel und gefolgt von zwei Anbauelementen. Die Verbindung der Elemente erfolgt wie mittlerweile üblich bei IKEA mit Schlossschrauben in allen vier Ecken. Dabei musste ich aufpassen, erst die Module zusammenzubauen und dann die Schubladenschienen einzusetzen, da letztere sonst die Schlossschrauben unzugänglich machten.
sichtbare Schlossschraube
mit angezogenem Schloss














ein fertiger Turm
mit Schubladenschienen















befestigte Halter
Schublade in Einzelteilen








fertig zusammengesetzt
Haltestange angesetzt...












... und fixiert
komplett











der erste Turm
das fertige Meisterwerk
Stück für Stück wuchs meine neue Schrankwand so auf das (momentan) endgültige Maß an. Ich bin ziemlich angetan von dem Ergebnis und freue mich jetzt auf die Befüllung und damit Benutzung der Schubladen.
Neben einer möglichen Erweiterung um einen fünften Turm denke ich auch über die Möglichkeit nach, mit den gleichen Anbauelementen und Glastüren in die Höhe zu erweitern. Sollte ich mit den gebotenen Türen zufrieden sein, hätte ich dann erste Unterbringungsmöglichkeiten für Figuren gefunden. Dann müsste ich mir noch Gedanken über Beleuchtung machen und wie ich die Ansteuerung letztendlich realisiere, aber es wäre ein riesiger Fortschritt. Damit befasse ich mich aber wohl erst, wenn ich aus Japan zurück bin (auch schon des Geldes wegen).


P.S.: Mein Dank geht an die Emirates-Fluglinie. Durch die bei meiner China-Reise gesammelten Meilen konnte ich mir im Prämienshop (Emirates High Street) den Bosch IXO-Akkuschrauber gönnen, der gerade rechtzeitig kam, um mir die Arbeit merklich zu erleichtern. Astreine Sache!