Sonntag, 20. Oktober 2019

You wouldn't get it

Gestern Nachmittag habe ich mit einer guten Freundin den neuen Joker-Film gesehen. Wir sind etwas geteilter Meinung, was das Erlebnis angeht. Kurze Warnung vorweg: Ich erwähne unter Umständen Details, die einem das eigene Erleben verderben könnten.

Die spoilerfreie Kurzfassung: Ich finde den Film grandios. Grandios düster, auf emotionaler Ebene ziemlich brachial und Joaquin Phoenix spielt Arthur Fleck unfassbar genial.

Über die ganz offensichtliche Sozialkritik, die im Film dargestellt wird, kann man durchaus geteilter Meinung sein. Nach Meinung des Jokers (im Comic The Killing Joke) braucht es nur einen schlechten Tag, um derart dem Wahnsinn zu verfallen wie er selbst.
Im Film sind es mehrere, gehäufte Ereignisse, die schließlich dazu führen, dass Arthur das titelgebende Pseudonym annimmt. Der Weg, den er während dieses Verfalls zurücklegt, ist eine einzige, emotionale Abwärtsspirale. Immer wieder zeigen Szenen die Gedankenwelt Arthurs, seine Wahnvorstellungen, idealisierte Situationen, in denen er sich selbst stets positiv projiziert. Die übrigen Bilder sind düster, stets drücken sie auf den Protagonisten, dessen Psyche schließlich an seinem Umfeld zerbricht - und er beginnt, dass, was er vorher als Tragödie wahrnahm, als Komödie zu sehen.

Selbst rein oberflächlich betrachtet und ohne tiefere Analyse der Ereignisse gefällt mir der Film richtig gut. Interessant wird es dann noch, die einzelnen Szenen, ihre Anordnung und mögliche Auswirkungen genau zu betrachten. Immerhin trägt der Film den Namen des Protagonisten, der definitiv kein Held ist - und dies laut eigener Aussage auch gar nicht sein will. Was im Endeffekt aber auch bedeutet, dass der Zuschauer jede Szene mit einer gewissen Skepsis betrachten sollte, da sie sich als weitere Wahnvorstellung des Jokers entpuppen könnte (es gibt Theorien darüber, dass der gesamte Film nichts als eine solche Illusion in der Psyche Flecks ist).
So oder so ein Film, bei dem sich mehrfache Sichtungen lohnen werden. Ein nicht übermäßig komplexer, aber durch seine fast schon Schlichtheit passender und atmosphärischer Soundtrack trägt einen Großteil dazu bei (und wie der geneigte Leser meines Blogs wissen wird, ist Musik für mich ja ein wichtiger Bestandteil).

Montag, 7. Oktober 2019

Das Beste daran

Würde mich jemand fragen, was meiner Meinung nach das Beste an Assassin's Creed Unity sei, würde ich folgendes Bild vorlegen und dazu sagen: Die Gelegenheit, diesen dann doch recht coolen Screenshot schießen zu können.
They called him the Crowfather
Ich mag die Reihe ja an sich gerne, aber noch nie hatte ich so viele technische Probleme, hat mich die Geschichte derart kalt gelassen und haben mich die Charaktere so wenig interessiert. Eine riesengroße Menge verschenktes Potential. Aber im DLC-AddOn (also noch nichtmal im Hauptspiel!) Dead Kings konnte ich im Laufe einer optionalen Nebenmission dann genau diesen Schnappschuss machen. Der gefällt mir in der Komposition und mit der Lichtstimmung tatsächlich sehr gut.
Manchmal muss man sich seine positiven Momente dann ja selbst suchen. Hier, kurz vor Schluss, habe ich meinen dann auch endlich gefunden.