Montag, 29. Dezember 2014

Jahresendzeitfeierlichkeiten

Und schon ist die Weihnachtszeit wieder vorbei. Ganz schön was losgewesen, teils. Was ich noch zusammenbekomme (ich werde ja auch nicht jünger), schreibe ich hier einfach mal zusammen.

Der 24. Dezember wird bei mir traditionell bei der Familie verbracht, am vergangenen Mittwoch ging es also nach Itzehoe (spricht man nicht als ö). Leider fing der Tag nicht so prickelnd an, trotz Hetze meinerseits kam ich dann doch später an als ursprünglich geplant. Die S-Bahn war nämlich scheinbar schon in Festtagsstimmung und brauchte gefühlt 20 Minuten, um von der Elbgaustraße wegzukommen. Resultat war, dass ich fast eine ganze Stunde in Pinneberg warten durfte, da mein Regionalzug natürlich lange weg war, als ich eintraf.
Pinneberg. An Heiligabend. Ich dachte kurz an die Dickens'sche Weihnachtsgeschichte und den Geist der zukünftigen Weihnacht, als ich so durch die menschenleeren Straßen schlurfte, um nicht am Bahnhof selbst warten zu müssen. Mit sehr viel Glück konnte ich immerhin noch einen Cappuccino auftreiben, den ich aber vor der Tür trinken musste. Wenigstens hatte der Laden eine Markise, was das einsetzende Tröpfeln ein wenig aushaltbarer machte.
Irgendwann kam dann meine Bahn, in der ich kurzzeitig den Verschluss meines Ohrsteckers verlor. Erst dachte ich schon, er wäre komplett verschwunden, aber dann fand ich ihn zufällig zwischen Sitz und Außenwand.
Zuhause angekommen freute sich der kleine Hund wie auch der Rest der Familie und es gab schon mal ein Käffchen vorweg. Wenig später dann Würste zur Stärkung und anschließend Berliner. Währenddessen öffnete ich auch mein Päckchen, welches den letzten Tag meines Adventskalenders markierte. Darin befand sich ein kleiner LEGO Star Wars-Bausatz (der Clone Turbo Tank aus der Microfighters-Reihe, um genau zu sein). Bei den Berlinern eskalierte eine strittige Situation temporär, wobei ich ausnahmsweise völlig unbeteiligt war. Glücklicherweise beruhigte sich das Ganze durch eine räumliche Trennung aber wieder, sodass wir schließlich den Weihnachtsbaum schmücken konnten (ich wurde in meiner anfänglichen Arbeit allerdings behindert, sodass er vollkommen unsymmetrisch und überschmückt ist, seufz).
In diesem Jahr ein Novum: Es gab kein Fondue am Abend, sondern mal ganz klassisch Gans, an der meine Mutter sich versucht hatte. Natürlich ein riesiger Aufwand, optisch aber auf jeden Fall schon beeindruckend. Ich hatte fix noch dreierlei Mousse zubereitet (nicht selbstgemacht, zugegeben, aber immerhin), die dann später als Dessert serviert wurde. Leider stellte sich heraus, dass an der Gans insgesamt vergleichsweise wenig Fleisch hing. Der Teil, den ich gegessen habe, war aber zumindest sehr lecker.
Um und bei um Mitternacht fing dann auch tatsächlich noch die Bescherung an. Wie zuvor würfelten wir aus, wer schenken oder sich beschenken lassen durfte, bis alles vergeben war. Was eine Weile dauerte, wir saßen bis fast drei Uhr zusammen. Es gab natürlich immer mal wieder Unterbrechungen wegen Toilettengängen oder Lobeshymnen auf die tollen Geschenkideen (mal ehrlich, eine Gesäßcreme verdient auch schon eine anständige Würdigung) und es wurde fast immer brav gewartet, bis der zuvor Beschenkte fertig war mit Auspacken.
Auch ich wurde reichlich bedacht und kann jetzt ein LEGO Ecto-1 mein Eigen nennen, wozu sich noch eine Videobearbeitungssoftware, ein Buch zum Thema Spieleentwicklung mit Unity, 47 Ronin und R.E.D. 1 & 2 jeweils im Steelbook, ein witziges Kartenspiel namens Boss Monster sowie ein reich gefüllter Fresskorb gesellen.

Da ich über Nacht bei meiner Familie blieb, startete auch der folgende Tag in meiner Geburtsstadt. Nach einem ordentlichen Frühstück konnte ich wie üblich noch bei ein, zwei Computerfragen unterstützen.
Ansonsten ließen wir den Tag relativ entspannt ausklingen, bis mich ein alter Kumpel abends abholte, mit dem es dann in die Lauschbar (den ehemaligen Goosmarkt) ging. Bisher war die Tradition, den ersten Weihnachtsfeiertag in der Kleinen Paaschburg einzukehren, an mir vorbeigegangen. Dort trafen wir dann im Laufe des Abends noch weitere alte Bekannte, mit denen das eine oder andere Bierchen getrunken wurde. Ziemlich unerwartet kamen während der sich entwickelnden Gespräche von einem Mitglied der Runde ein paar echte Weisheiten und offene Geständnisse. Das war in der Tat beeindruckend. Insgesamt aber befand sich das Niveau in gewohntem Tiefflug und versuchte recht erfolglos, den blöden Sprüchen und schlechten Witzen auszuweichen.
Später in der Nacht machte ich mich dann schließlich mit Sack und Pack auf den Weg zum Bahnhof und somit wieder nach Hause.

Für den 26. Dezember hatte ich mich bereit erklärt zu arbeiten, und so trat ich dann abends auch meinen Dienst in der Neuen Flora an. An diesem Abend kümmerte ich mich um die Open Bar-Gäste (also diejenigen mit einem Extra-Ticket, mit dem es fast alle Getränke gratis gibt), von denen insgesamt 17 in acht Grüppchen zu Gast im Theater waren. Die Einlassphase war dabei gar nicht wenig anstrengend, die Gäste waren aber allesamt sehr entspannt und gut drauf. Für die Pause zwischen den beiden Akten konnte ich die Reservierungen auch noch rechtzeitig abschließen, sodass die Pause selbst ziemlich ruhig verlief. Am Ende der Pause hatte ich sogar hier und da Trinkgeld bekommen und beim Nachzählen kam ich (natürlich) auf eine bekannte Zahl, sieben Euro waren es dann zusammen.

Zum mittlerweile neunten Mal wurde dann auch der III. Weihnachtstag am 27.12. begangen. Am frühen Nachmittag setzte ich mich wieder in die Bahn in Richtung alte Heimat, dort angekommen bereiteten Markus und ich zuallererst das Essen vor - wie es der Zufall wollte, gab es leckere Tortilla Wraps. Zu meiner Überraschung präsentierte Markus dabei noch leckere Cadillac-Fruchtgummis.
Nachdem der Pflichtteil erledigt war, ging es in den Keller und wir starteten mit zünftigen Prügeleien in Super Smash Bros. for Wii U. Ich schlug mich anfangs sogar noch recht gut (welch Wortspiel), nach und nach wuchs die Zahl meiner Siege aber deutlich langsamer. Von den unglaublich vielen Spielmodi probierten wir ein paar aus und konnten sogar noch zwei, drei Charaktere freischalten sowie etliche Trophäen und Items ergattern. Mit dem Spiel kann man sich definitiv eine sehr lange Zeit beschäftigen, bevor man wirklich alles gesehen, gespielt und freigeschaltet hat.
Der Rest von Markus' Familie war noch bei Verwandten, nach deren Rückkehr veranstalteten wir eine kleine Bescherung. Ich bekam ein paar sehr schöne und mit einem weißen Rahmen sehr edle Photos, ein Cookie-Glas (in dem sich auch noch eine (stark schrumpfende) Menge Cookies befinden). Dann wurde ein Paket auf den Tisch gestellt, aus dem ich erst eine Nachricht zog, bevor ich es öffnete und darin (wiederum verpackt) ein Ticket für das Sommerkonzert von Scooter im nächsten fand. Meine Begeisterung war (und ist) entsprechend groß, da ich fast nicht damit gerechnet hätte, dabei sein zu können. Hyper Hyper! Für die Kids und deren Eltern gab es von meiner Seite natürlich auch ein paar Kleinigkeiten. Bei dem Geschenk für Markus handelte es sich um einen Holzdruck des Covers vom ersten Super Mario Bros. für das NES in 40 x 60 cm. Nach dem Auspacken wurde das edle Stück dann auch gleich feierlich im Spielzimmer aufgehängt, mit der Bemerkung von mir, Platz für eine mögliche Erweiterung zu lassen.
Danach gaben wir uns oder Computergegnern weiter ordentlich auf die Mütze, bis wir irgendwann zu Rayman Legends wechselten. Zwischendurch versorgten wir uns stets gesund mit Kinder Riegeln, weißen duplo, Pringles, Coca Cola und als das erste Heineken geöffnet wurde, kam der Flaschenbart ins Spiel. Eine sehr lustige Erfindung, die ich auch noch nicht gesehen hatte vorher. Ein Silikonbart an einem Ring, den man einfach über den Flaschenhals zieht und danach stilecht sein Bier genießt. Großartige Sache!
Mit Rayman verbrachten wir dann die weitere Nacht und hatten richtig viel Spaß dabei. In dem Spiel stecken einfach so viele Ideen, da machen andere Leute mehrere Spiele draus. Am meisten Laune machen die Musiklevel am Ende einer Welt, die in den meisten Fällen einem bekannten Song nachempfunden sind. Am Ende der ersten Welt erwartete uns zum Beispiel ein Cover von Black Betty von Ram Jam, zu dem wir uns im Takt durch den Level bewegen mussten. Macht tierisch Spaß, erst recht wenn man die Stücke (er)kennt. Davon könnten gerne noch viel mehr Level im Spiel sein.
Am nächsten Tag konnten wir noch ein paar Level mehr spielen und so sind wir schon ziemlich weit gekommen im Verlauf. Allerdings steckt ja noch ein Großteil des Vorgängers Origins mit in Legends, dazu gesellen sich noch tägliche Herausforderungen, Time Trials, und und und. Auch sehr viel Spielspaß fürs Geld - noch dazu ist der Preis angenehm niedrig.
Abends wollten wir uns alle noch eine Feuerwerksveranstaltung in der Nähe anschauen, aufgrund des dort herrschenden Chaos und der damit einhergehenden, berechtigten Bedenken änderte sich der Plan aber spontan wieder. So genossen wir dann noch selbstgemachte Eisbombe und schauten uns ein ziemlich episches Feuerwerksvideo an. So ging dann auch dieser Abend zu Ende und ich pendelte wieder zurück nach Hause.

Morgen geht es noch arbeiten und am Mittwoch ist dann ja schon wieder der letzte Tag des Jahres. Kinder, wie die Zeit vergeht. Apropos Zeit: Zeit für einen gemütlichen Filmabend mit den alten Knackern aus R.E.D. 2.

Dienstag, 2. Dezember 2014

Marlow Briggs - Held wider Willen

Marlow Briggs and the Mask of Death fängt wie manch ein Abenteuerfilm auf einer Ausgrabungsstätte an. Dort besucht der gleichnamige Protagonist des Spiels seine Freundin, die für einen zwielichtigen Klischee-Asiaten aztekisch anmutenden Ruinen untersucht und dort gefundene Texte übersetzt.
Gleich im Intro wird Mr. Briggs allerdings getötet - sozusagen Game over vor der ersten Spielminute. Dank der Wahl der Mordwaffe kommt Marlow allerdings als eine Art heiliger Krieger wieder zurück und wird von nun an begleitet vom Geist eines ehemaligen aztekischen Gott-Königs, der gerne und oft das Spielgeschehen kommentiert. Die Waffe, mit der Marlow selbst getötet wurde, ist magisch und darüberhinaus im Laufe des Spiels wandelbar, so lässt sich später auf Tastendruck von der Doppelsichel auf eine Art Peitschenwaffe umschalten. Noch dazu lernt Marlow insgesamt vier Maya-Zauber, die sich, wie auch die Waffenarten, je zweimal hochstufen lassen, um zum Beispiel den Schaden zu erhöhen.
Das Spiel sieht dabei gar nicht mal schlecht aus (ich war wirklich überrascht) und macht auch ansonsten keine schlechte Figur. Die Geschichte ist bewusst trashig und geradlinig gehalten, die Charaktere sind allesamt comichaft überzeichnet wie auch die Actionszenen. Gerade am Anfang explodiert ständig alles mögliche um die Spielfigur, was bisweilen an überzogene Actionfilme aus den Achtzigern erinnert. Die sehr cool gemachten Zwischensequenzen in der Spielengine sind nicht animiert, sondern zeigen Kamerafahrten um Standbildaufnahmen, die sich durch geschickte Perspektivenwahl bei den Fahrten immer wieder verändern und so die Action auf ihre Weise einfangen.
Die Kämpfe sind schön fetzig und das Trefferfeedback stimmig, die dazugehörigen Sounds lassen es ordentlich krachen. Durch die verschiedenen Waffenarten lässt sich der Kampfstil minimal anpassen: Gehe ich lieber mit der Peitschenwaffe auf Distanz oder mache ich ordentlich Schaden mit der langsamen Hammervariante? Auch die Zauber machen anständig Krach und lassen schnell den Combo-Zähler in die Höhe schnellen. Einziges Manko bei der Verwendung der Magie: Bei einem Einsatz eines Zaubers leert sich (fast) die gesamte Mana-Leiste, sodass man entweder eine der verstreuten blauen Masken einsammeln oder genügend Gegner verdreschen muss, um wieder zaubern zu können.
Wie die Geschichte sind auch die Level sehr linear und bieten abseits des Weges nicht viel zu entdecken. Oft sind ein paar Erfahrungspunkte mehr oder eher weniger gut am Wegesrand versteckt, dazu gibt es zwölf Sammelobjekte, die ebenfalls oft leicht auffindbar sind (erst recht, wenn man sich immer mal wieder ein bisschen umsieht). Zu den linearen Levels gesellen sich ein paar sogenannte "Challenges", die später auch separat vom Hauptmenü aus anwählbar sind. Dabei gilt es entweder in Moorhuhn-Manier Helikopter vom Himmel zu holen oder auf einer Strecke leuchtendende Orbs in möglichst kurzer Zeit einzusammeln.
Gestern Abend habe ich mit dem Spiel angefangen und hatte es in der Nacht schon beendet, trotz einiger Wiederholungen an der einen oder anderen Stelle. Von der reinen Spielzeit her kann man Marlow Briggs also mit einem sehr langen Actionfilm (oder einer Reihe von Filmen) vergleichen. Lässt man sich hier und dort etwas weniger Zeit oder braucht ein paar Wiederholungen weniger, ist das Spiel in ein ganz paar Stündchen vorbei. Dafür, dass ich das gute Stück in einem Steam-Sale für ganze 99 Cent abgegriffen habe, wurde ich mehr als gut unterhalten. Alleine die Unterhaltungen zwischen Marlow und dem Geist des Azteken-Königs sind schon für etliche Lacher gut. Wer unkomplizierte und witzig inszenierte, bunte Action mag, sollte definitiv zugreifen, auch für (derzeit) 4,99 € immer noch ein echtes Schnäppchen!

Sonntag, 16. November 2014

Entgegen der allgemeinen Ansicht...

... ich wäre viel zu ernst in meinem Video zur Vorstellung des Memorabileums, waren die Dreharbeiten oft alles andere als ernst. Mir liegt jetzt schon viel zu viel Outtake-Material vor - was selbstverständlich auch in entsprechender Form veröffentlicht wird, sobald ich ein, zwei weitere Videos fertiggestellt habe. Da sind schon ein paar echte Perlen bei, so viel ist sicher...

Mittwoch, 12. November 2014

Einmal durchs Memorabileum

So lautet der Titel einer Videoreihe, die ich schon länger plane und angehen möchte. Nun ist endlich das erste beziehungsweise das "nullte" Video fertig und online. Das Ergebnis darf sich HIER angeschaut werden.
Warum "nulltes" Video? Im allerersten Beitrag erzähle ich kurz ein, zwei Hintergründe und mache einen Schnelldurchgang durchs Memorabileum. Es geht also noch nicht um einen speziellen Bereich oder einzelne Objekte aus meiner Sammlung.
Ich hoffe, mit dem Video einen kleinen Vorgeschmack geben zu können und dass die eventuellen, technischen Unzulänglichkeiten nicht allzu sehr ins Gewicht fallen. Für konstruktive Kritik bin ich aber in jedem Fall dankbar.
Insofern wünsche ich viel Spaß beim Anschauen!

Dienstag, 14. Oktober 2014

Im Theater

Der Besuch eines klassischen Bühnentheaters ist ja oft wie eine kleine Zeitreise, zurück in die Ära vor Kino und Fernsehen. So haben die Gebäude selbst auch meist ihren Anteil an diesem Gefühl, wenn sie entsprechend gestaltet beziehungsweise eingerichtet sind.
Die Neue Flora ist trotz ihres noch jungen Alters und der damit verbundenen Modernität zumindest klassisch inspiriert. So ist der eigentliche Theatersaal der Anordnung der antiken Amphitheater nachempfunden, der Foyerbereich soll von der Architektur der 1920er Jahre inspiriert sein. Der rote Teppich und die eher gedämpfte, indirekte Beleuchtung unterstützen dabei, einen edlen Eindruck zu erwecken.
In den meisten Fällen tut auch das Publikum sein übriges dazu, um die Illusion einer zeitlichen Entrückung aufrechtzuerhalten. Treten die Männer im Anzug, die Frauen in schönen, langen Kleidern in das Theater, fühlt man sich tatsächlich ein wenig in der Zeit zurückversetzt. Und welches Stück könnte besser zu diesem anachronistischen Gefühl passen als das Phantom der Oper? Ich selber habe es leider noch nicht gesehen (was ich unbedingt mal nachholen muss!), doch bekommt man am Abend natürlich das eine oder andere mit.
Auf jeden Fall hat der Aufenthalt im Theater für mich - trotz der Tatsache, dass ich mich ja nicht zum Vergnügen, sondern zum Arbeiten dort aufhalte - etwas unglaublich romantisches - und das meine ich nicht im kitschigen, sondern vielmehr im klassischen Sinne. Die aubergine-farbenen Designeranzüge (von Guido Maria Kretschmer; das musste ich erstmal nachschlagen), die wir als Team dabei tragen, unterstreichen das noch zusätzlich. Eigentlich fehlt nur noch, dass irgendwo im Theater Der Wanderer über dem Nebelmeer von Caspar David Friedrich hängt.

Dienstag, 30. September 2014

Back to work

So, ab jetzt heißt es für mich wieder: Ich gehe arbeiten. Nicht so regelmäßig wie zuvor an fünf (oder mehr) Tagen die Woche, das würde ja auch meinem Studium entgegenstehen, dennoch bin ich wieder berufstätig.
Noch habe ich ja nicht richtig angefangen, nach dem Infotag (ich berichtete) war ich gestern auf einer weiteren Veranstaltung (auch wieder in der Neuen Flora) und konnte heute direkt meinen Arbeitsvertrag unterschreiben. Ein schickes, weißes Hemd (gekauft) und eine aubergine-farbene Hose (geliehen) gab's obendrauf, genau wie ein Namensschildchen (auch nur geliehen).
Mein allererster Einsatz wird schon nächste Woche stattfinden, (natürlich) am 07. Oktober. Dabei werde ich noch aus zweiter Reihe zuschauen und eventuell ein paar erste Schritte selbst machen, beim nächsten Termin bin ich dann aber schon voll dabei. Nach und nach arbeite ich mich dann in alle Bereiche ein und lerne die einzelnen Stationen genau kennen, damit ich flexibel auf allen Positionen einsetzbar bin. Ich bin gespannt, wie das so wird!

Freitag, 26. September 2014

Electric Fail Day

Tja, hat sich was mit "Magic Fingers". Da liefen die HDMI-Inputs meines A/V-Receivers doch heute prompt wieder nicht... Nachdem ich gestern schon erschrocken feststellen musste, dass kein Ton mehr aus den Boxen kam und kein Bild mehr auf dem Fernseher angezeigt wurde, ich nach dem Öffnen des Geräts aber nichts offensichtlich defektes finden konnte (und nach dem Zusammenbau auch alles wieder lief), fand ich mich heute wieder mit dem selben Problem konfrontiert. Sehr unschöne Sache, denn wenn ich keine Musik hören kann, würfele ich mich vom Balkon. Immerhin funktioniert der HDMI-Front-Eingang, was mich etwas beruhigt. Dennoch eine extrem nervige Angelegenheit!
Nach ein wenig Recherche ist das wohl nicht ganz unbekannt und scheinbar ein Problem mit dem HDMI-Board im Receiver. Eventuell könnte man da selber Kondensatoren ab- und neue anlöten, nur ist bei den winzigen SMD-Bauteilen dann einfach Feierabend. Das muss ich mir echt nicht antun, zumal ich keine derart kleine Spitze für meinen Lötkolben habe. Vielleicht liegt es ja auch an einem Chip, der mit den fünf HDMI-Eingängen auf der Rückseite (aber nicht mit dem Eingang an der Vorderseite) verbunden ist. So oder so werde ich da selbst nichts dran machen können.
Ein Anruf bei einem von Onkyo auf der Webseite selbst vorgeschlagenen Technik-Service brachte mir die Information, auf der Webseite nach einem Kulanzantrag zu schauen. Leider fällt meine Seriennummer nicht in die Kulanzreihe und eine Reparatur würde in etwa 250 € kosten. Die Alternative: Ein neues Gerät, was im Endeffekt nicht so wahnsinnig viel mehr kostet. Das wird dann wohl kein Onkyo-Receiver werden...

Zusätzlich zu dem (teil-) kaputten Receiver machte mir die kürzlich bestellte USB-Soundkarte keine Freude. Mit einer Aufnahmesoftware verweigerte das Teil in einigen Fällen komplett den Dienst, Tonausgabe klang auch extrem kratzig und teils brüchig. Davon ab hatte das Gehäuse schon Risse, als es ankam. Man sollte doch nicht immer das preisgünstigste Produkt wählen... Immerhin kann ich das Gerät zurückschicken.

Mittwoch, 24. September 2014

Goin' Downtown

Wieder ein Adventure, wieder mit sehr guten Sprechern, wieder aus deutschen Landen und wieder hatte ich Spaß damit. Wenn auch weniger wegen des Humors, der war zwar auch vorhanden, allerdings eher spärlich eingesetzt (dafür aber schön pointiert).
Die Geschichte dreht sich um Jake, einen ziemlich verbitterten Polizisten im New York der Zukunft. Mit der Stimme von Jan Odle - dem Synchronsprecher von Will Smith - klärt dieser den anfangs unerklärlichen Selbstmord einer Prostituierten auf. Das Setting ist ziemlich dystopisch und düster, auch Jake drückt stets unglaublichen Schwermut aus, wenn er Dinge beschreibt.
Trotz oder eher gerade wegen der ungewohnt und erwartet erwachsenen Geschichte hat mir der Ausflug nach New York im Jahr 2072 sehr viel Spaß gemacht. Der Soundtrack ist bei Goin' Downtown auch wieder schön anzuhören, besonders der Titelsong, der ein wenig an Pain erinnern mag, hat es mir angetan. Kann ich wieder nur empfehlen, erst recht wenn man mal kein Adventure in einer Fantasy-Welt spielen möchte.

Montag, 22. September 2014

Neues aus der Rubrik "Dinge, die ich noch nicht wusste"

News Nummer 1: Deadpool soll 2016 doch endlich ins Kino kommen. Ich bin sehr gespannt, was das wird. Das Test-Footage sah schon recht vielversprechend aus. Hauptsache, das endet nicht mit einer 12er-Freigabe, sonst geht's rund!

News Nummer 2: Final Fantasy XIII kommt jetzt auf den PC (beziehungsweise es kommen alle drei Teile), wie geil finde ich das denn? Da brauche ich dann ja doch nicht traurig sein, dass ich das Spiel (die Spiele) nicht spielen kann (dank der Sony-Exklusivität)! Über Steam ist der erste Titel bereits (mit 10% Rabatt) vorbestellbar, das gleiche gilt für den Square Enix Store.

News Nummer 3: Die Ice Climber sind leider nicht wieder mit bei Super Smash Bros. vertreten - weil der 3DS angeblich zu schwach ist, um beide gleichzeitig als Spielerfigur darzustellen. Aber man kann doch auch gegen drei andere Leute antreten?! Und heißt das auch das Ende für das Multi Man Melee? Leider sind Pepe und Nana auch auf der Wii U nicht mit dabei, weil die Charakterauswahl auf beiden Systemen dieselbe sein soll. Na ja, ich werde es verschmerzen können.

Bilanz: Zwei von drei Nachrichten sind gut, das ist doch ganz ordentlich.

Dienstag, 16. September 2014

Das wird schön!

Nachdem mein Mitbewohner mich ja vor kurzem einigermaßen spontan verlassen hatte, stand das Zimmer wieder frei (meine Fresse, wie das hallt... hallt... hallt...). Ein Kommilitone wollte es auch gleich wieder beziehen, was dann aber doch nicht klappte. Glück im Unglück, so konnte ich dort entspannt meine Päckchen befüllen, die sich aus meinen eBay-Verkäufen ergeben.
Gleichzeitig gab mir das auch einen Anlass zum Nachdenken. Das wiederum führte mich zum Alkohol, bis schließlich... halt, nein. Diese Geschichte ging ausnahmsweise anders.
Also, nachdenken. Ich überlegte mir, ob ich überhaupt einen Mitbewohner brauche, um über die Runden zu kommen. Klar, sehr viel einfacher und mit weniger Aufwand kommt das Geld kaum aufs Konto. Andererseits habe ich festgestellt, nachdem ich mehr oder weniger wieder die Möglichkeit hatte, das Zimmer seinem eigentlichen Zweck zuzuführen - nämlich als mein Memorabileum - dass ich mich kaum davon abhalten konnte, die Schränke einfach wieder zurückzutragen.
Das führte mich dann zu einer simplen Google-Suche, die bei einem interessant klingenden Eintrag der Jobbörse der Arbeitsagentur endete. Dort ging es um ein Nebenjobangebot, welches gerade für tagsüber mit Vorlesungen beschäftigte Studenten sehr interessant ist, weil die Arbeitszeit hauptsächlich in den Abendstunden liegt (an dieser Stelle keinen flachen Witze über Abendstunden, liegen und... na ja). Einziger Haken an der Sache: Der dafür angesetzte Infoabend lag auf einen Montagabend, und zwar den ersten Montag im neuen Semester. Hieß für mich eigentlich, die Programmieren 2-Vorlesung findet statt (sehr angenehm von 16:30 Uhr bis 19:30 Uhr gelegen, ganz super) und ich kann das Angebot vergessen. Wie der "Zufall" - und da glaube ich ja generell nicht so recht dran - es dann aber wollte, beginnt diese Vorlesung erst eine Woche später, also am 22.09. Also habe ich mich flugs für den Infoabend angemeldet und den dann auch besucht.
Die Informationsrunde wurde von der On Stage & Sports Service GmbH veranstaltet, ein Personaldienstleister für Events, Messen und zum Beispiel auch Theater. Das Ganze fand in der Neuen Flora statt (da war ich vorher noch nie drin) und war tatsächlich sehr interessant. All die Aufgaben und Positionen im sogenannten "Vorderhaus" (also im Grunde alles, was nicht auf, unter, über oder hinter der Bühne passiert) wurden kurz vorgestellt und ein paar Kernkompetenzen dazu erläutert. Klang alles recht spannend und auch machbar. Am Ende konnte man sich dann für eine Schulung eintragen, bei der es dann um eine genauere Vorstellung des Jobs und der damit verbundenen Aufgaben gehen wird. Am nächsten Tag schon sollte man die Einladung (oder Absage) zu der entsprechenden Schulung bekommen.
Ich habe meine Antwort auch schon bekommen, so bin ich denn demnächst wieder in der Neuen Flora zur Schulung. Wenn ich mich dabei nicht gänzlich blöd anstelle, soll es in derselben Woche schon zur Vertragsunterzeichnung kommen, was wiederum bedeutet, dass ich ab Oktober dann wohl ab und an in der Flora zu sehen sein werde.
Zwei mehr oder minder interessante Details noch: Die Anzüge sind in aubergine gehalten. Genau meine Farbe. Aber im (halb) Dunkeln sieht das einfach nur dunkel aus. Der zweite Punkt ist auch gleichzeitig der einzige Wermutstropfen, denn laut der "Grooming Standards" der Stage Entertainment (also dem Theaterveranstalter) muss der Bart ab. Nicht ganz prickelnd, aber zum einen wächst das ja auch wieder und zum anderen ist das ja auch zeitlich begrenzt, insofern werde ich wohl damit leben können (und müssen, wenn ich den Job machen will).

Aber das Wichtigste zum Schluss: Ja, ich räume das Memorabileum wieder ein. Deswegen rollten (und rollen) mir auch ein paar Freudentränen über die Wange und tropfen fast ins Bier. Ich freue mich. So richtig.

Sonntag, 7. September 2014

Von wegen ungeschriebene Geschichten...

Nach dem ganz vorzüglichen Genuss von The Book of Unwritten Tales sowie dem Prequel Die Vieh Chroniken stelle ich erleichtert fest, dass weder das Adventure-Genre tot ist, noch Spiele aus deutschen Landen unlustig oder gar schlecht sein müssen.
Ich hatte großen Spaß mit den beiden Titeln, die in so gut wie jeder Hinsicht überzeugen. Lediglich die Musik könnte noch einen kleinen Tick eingängiger werden, doch für ein Erstlingswerk (für The Book of Unwritten Tales) vom damals frisch gebackenen Musiker Benny Oschmann ist das Ergebnis schon erstaunlich. Darüberhinaus sind auch durch die Bank professionelle und bekannte Sprecher engagiert worden, die ihren Job richtig super erledigen, so wird Nate zum Beispiel von Dietmar Wunder (der Sprecher von unter anderem Daniel Craig) gesprochen.
Die Atmosphäre der Fantasy-Welt ist immer stimmig, wobei sich das Spiel zu keiner Zeit so Ernst nimmt, dass nicht auch Platz für den einen oder anderen Anachronismus wäre. Überhaupt kommt der Humor nicht zu kurz in den Titeln. Sehr erheiternd ist zum Beispiel, wie viele Klischees und Fantasy-Stereotypen durch den Kakao gezogen werden oder auch mal die eine oder andere amüsante Parallele zu unserer Welt gezogen wird. Die Pointen kamen dabei für mich immer treffend und ich hatte nicht ein mal das Gefühl, mich zum Lachen zwingen zu müssen.
Alles in allem sehr schöne Spiele für Freunde von klassischen Point and Click-Adventures und ich freue mich schon auf The Book of Unwritten Tales 2!

Dienstag, 2. September 2014

Die Galaxie ist sicher

"Nichts dringt in mein Gehirn. Meine Reflexe sind zu schnell." Was soll bei Helden mit einer derartigen Einstellung schon schiefgehen? Nichts, offensichtlich.
Ich wüsste gar nicht, wo ich mit dem Schwärmen anfangen sollte. Kurz zusammengefasst trifft es vielleicht folgendes im Ansatz ganz gut:
WAS. FÜR. EIN. GEILER. FILM.
Klar mag ich Comicverfilmungen im Allgemeinen sehr und lasse mich auch ansonsten oft und gerne gut unterhalten (auch mal im eher gehaltlosen Bereich), aber was Guardians of the Galaxy für ein Feuerwerk abbrennt ist schon sehens- und hörenswert. Einfach ein Heidenspaß und ich hätte nicht gedacht, dass ich so bald nach The Avengers wieder einen so großartigen Comicheldenteamfilm sehen dürfen würde. Um mal meinen Nebenmann im Kino zu zitieren:"Ich wüsste nicht, was ich da kritisieren sollte." Belassen wir es einfach dabei. Unbedingt anschauen!

Donnerstag, 28. August 2014

Die Liste schrumpft

Es ist so weit, ich verkleinere mal wieder meine Spielesammlung um ein Stückchen. So komme ich dann der Chance, alles mindestens ein Mal gespielt zu haben, wenigstens ein bisschen näher. Ich liste einfach mal alle Spiele auf, die ich aussortiert habe, bei Interesse darf sich gerne gemeldet werden. Alle Spiele sind in deutscher Version, mit Anleitung und Hülle / Schachtel vorhanden, sofern nichts anderes angegeben ist.

Game Boy:
- Kirby's Pinball Land (nur Spiel)

Game Boy Advance:
- Metroid Fusion

Nintendo DS:
- Archaic Sealed Heat (japanisch)
- Final Fantasy Crystal Chronicles: Ring of Fates
- Final Fantasy Crystal Chronicles: Echoes of Time (USA)
- Ninja Gaiden Dragon Sword
- Wario Master of Disguise
- Worms Open Warfare
- Worms Open Warfare 2

Nintendo 3DS:
- Super Monkey Ball 3D

Wii:
- Wario Land: The Shake Dimension
- WarioWare Smooth Moves

PC:
- Baldur's Gate - Die Saga (inkl. AddOn Legenden der Schwertküste) (ohne Schachtel)
- Baldur's Gate II - Das Epos (inkl. AddOn Thron des Bhaal) (ohne Schachtel) + Lösungshilfen / Tipps PC Player & GameStar
- Bionic Commando (USA)
- Freedom Force (Green Pepper Edition)
- Geheimakte Tunguska
- Geheimakte 2 (GameStar DVD 02/2012)
- Incubation (Jewel Case) + Clue Book
- Sacred + Tipps / Lösungshilfe GameStar
- Sacred Underworld (AddOn zu Sacred) + Tipps GameStar
- Sacred 2 (Collector's Edition inkl. Soundtrack, Atrbook, Elite Gfx, Imp-Code & Temporary Tattoos)
- Sacred 2 - Ice & Blood (AddOn zu Sacred 2)
- Silverfall Gold Edition (inkl. AddOn Wächter der Elemente)
- Venetica
- The Witcher (Collector's Edition ohne Artbook)

Donnerstag, 21. August 2014

(Fast) zehn Jahre Wacken - ein kleiner Rückblick

Zehn mal Wacken Open Air. Neun Jahre. Neun gottverdammte Jahre. Fast eine Dekade. Knapp ein Drittel meines Lebens. Eine ganz schöne Menge Zeit. Zeit, sich zurückzuerinnern an die Anfänge und an ein paar besondere Momente, ob gut oder weniger gut. Allzumal ich in diesem Jahr vorerst zum letzten Mal das Festival besucht habe, aus mehrerlei Gründen (die sich teils auch hier wiederfinden werden).

2005 (mein Gott, ist das lange her...) hieß es für mich zum allerersten Mal: Auf nach Wacken! Die Frau, die ich bald darauf eine zeitlang meine Freundin nennen durfte, hatte mich sprichwörtlich auf das Festival gebracht (Die Liebe zum Festival hielt dann leider länger, aber das ist noch eine ganz andere Geschichte, für einen anderen Abend. Mit viel Whisky. Oder Rum.). Beim ersten Besuch brauchte ich mir noch keine Gedanken über einen Sonnenbrand machen, da die meiste Zeit über dunkle Wolken den Himmel be- und uns immer mal wieder mit Regen eindeckten. Dank meiner noch mangelnden Erfahrung war ich dann auch die meiste Zeit mit Frieren beschäftigt.
Dafür waren die Bands klasse, und die "Night to remember" war auch noch genau das - in mehr als einer Hinsicht. Nicht nur waren Oomph! sehr gut, auch sollte der Auftritt von Nightwish der letzte sein (im Oktober des selben Jahres wurde die Sängerin Tarja Turunen "entlassen", alles was danach kam, ist für mich nicht mehr Nightwish). Am Freitag, den 05. August 2005, irgendwann zwischen 19:30 Uhr und 20:45 Uhr kreierte ich dann eine seithin viel zitierte Phrase:"Es könnte schlimmer kommen. Es könnte Eisregen geben." Hintergrund dazu: In der genannten Zeit standen wir nahe der Black Stage unter einem Schirm und genossen den Auftritt von Within Temptation. Natürlich im Regen. Parallel dazu - und mir in dem Moment noch nicht bewusst - spielte auf der Party Stage die Band Eisregen, was meinem Zitat eine leicht humoristische Note gab. Tat der Stimmung aber auch gut, so ein kleiner Lacher. Seitdem eben immer mal gerne wieder hervorgekramt.
Ein bisschen zum Lachen, zumindest in der Rückschau, war auch meine Idee, in den mitgebrachten Geburtstagskuchen für meine dann baldige Freundin im Zelt Wunderkerzen zu stecken und anzuzünden. Das anschließende Husten sorgte dann auch für eine leicht irritierte Nachfrage aus dem Nachbarzelt, was schließlich zu einem Stück Kuchen an die Nachfragerin führte. Und da hatte ich schon mal meinen Mut zusammengenommen...

Seit diesem prägenden ersten Besuch hat es mich in diesem Jahr dann eben schon zum zehnten Mal auf den heiligen Acker verschlagen. In so gut wie jedem Jahr gab es größere und kleinere Wechsel in unserer Gruppe von Mitfahrern und Campern. Zu Hochzeiten waren mit einer zweistelligen Zahl an Leuten vor Ort, da war dann schon so einiges los bei uns. Gerade in größeren Gruppen fielen dann auch Unmengen an unvergessenen Sprüchen, einer der prominentesten ist sicherlich die alte Cappuccino-Maschine...
Ach, es war auf jeden Fall immer wieder super, auch wenn das Wetter gerne mal versucht hat, uns die Laune zu verderben. Da mein allererster Besuch wettertechnisch ja nicht sonderlich berauschend war, hatte ich zumindest die Hoffnung, dass es in dem Aspekt eigentlich nur noch besser werden könnte (mit ein, zwei Ausnahmen war das ja auch so). Nicht umsonst lautet das Motto ja auch "Rain or Shine!" und Spaß hatten wir demzufolge auch immer, ob nass oder trocken.
Ich als Sonnencremeverweigerer der ersten Stunde habe mir in den sonnigen Jahren dann auch immer mal wieder den Pelz verbrannt, in diesem Jahr ganz besonders. An ein paar, kleinen Stellen pelle ich immer noch ein bisschen. Aber Sonnencreme ist halt kein Heay Metal. Duschen zwar eigentlich auch nicht, aber das habe ich mir im Laufe der Zeit dann doch mal angewöhnt. Ist schon angenehmer, morgens / vormittags (oder im Zweifelsfall mal nachts) sich den alten Staub / Dreck / Schweiß abspülen zu können. Die Maisfelder habe ich dann auch gemieden mit Rücksicht auf meine Schuhe...

Interessant ist auch, wie sich das Festival über die Jahre entwickelt hat. Die druckbare Version der Running Order zum Beispiel war in den ersten Jahren (also meinen ersten Besuchsjahren) noch eine recht simple Excel-Tabelle, erst im Laufe der Zeit kam da ein Design zu, das dem heutigen ähnelt. Allerdings war die Liste anfangs auch nicht so gnadenlos überfüllt wie heute, da hatten die einzelnen Bands noch Platz.
Apropos Platz: Das Infield, so wie ich es damals kennenlernte, sah noch ganz anders aus als heutzutage. Die beiden Hauptbühnen waren noch minimal kleiner, die Party Stage lag links davon und auch deutlich näher (was gerne zu unschönen Tonüberschneidungen führen konnte) und es gab noch die W.E.T. Stage beziehungsweise den Headbangers Ballroom als kleine Bühne im Zelt ganz vorne links beim Einlass. Der Biergarten mitsamt seiner kleinen Bühne war lange Zeit unverändert, erst in diesem Jahr hat sich da deutlich was getan.
2009 feierte das Wackinger Village mit eigener Bühne Premiere, außerdem wurde in einer Ecke die erste, kleine Version des Bullhead City Wrestling-Zeltes aufgestellt. Stieß beides (und stößt es nach wie vor) bei mir auf Unverständnis und wenig Gegenliebe. In erster Linie bedeutete das nämlich eine vollkommen unnötige Verteuerung der Eintrittskarten für eine Gegenleistung, die man gar nicht wirklich nutzen kann. Man ist ja schon nicht in der Lage, alles mitzunehmen, wenn man sich nur auf die drei Hauptbühnen konzentriert, wozu dann also noch Zusatzprogramm?
Das Wackinger Village an sich ist ja noch ganz nett und auch die angebotenen Speisen und Getränke sind toll, wenn auch leider reichlich teuer (aller Voraussicht nach dank horrender Standmieten). Trinkhörner, Bekleideung und allerlei Accessoires sind natürlich auch käuflich zu erwerben aber dafür fahre ich ja nicht nach Wacken, da gibt es dann doch die eine oder andere Alternative - die sich dann auch thematisch in genau diesem einen Rahmen bewegt. Die Medieval Stage (mittlerweile als Wackinger Stage bekannt) steht dann auch einigermaßen in das Setting passenden Bands zur Verfügung, wobei es auch da Ausnahmen gibt (mal davon ab, dass ich sie ziemlich über habe, passen für mich Torfrock und Mittelalter nicht so recht zusammen...). So ist das ganze dann immerhin einigermaßen konsistent und als mehr oder weniger abgetrennter Bereich auch bis auf die Zuschauer in sich stimmig.
Was dann allerdings die Sache mit dem Wrestling-Zelt sollte, kann ich mir bis heute nicht erklären. Nicht falsch verstehen, ich habe gar nichts gegen Wrestling an sich (habe ich mit meiner Mom vor Ewigkeiten gerne mal geschaut) aber muss das in Wacken sein? Klar wurde dann auch schnell mit Oil Catching und ähnlichen Anzüglichkeiten geworben, denn eins ist klar: Sex sells. Scheint ja auch immer ganz gut besucht zu sein, das Zelt. Trotzdem war mir das zum einen zu platt und zum anderen irgendwie unpassend. Wäre das eine Art separate Attraktion mit eigenem Eintritt geworden, meinetwegen. Aber dafür die Karte wieder noch teurer machen, nein danke. Na ja, nach einer Überlegung, doch mal mit einem Kumpel in das Zelt zu gehen - und der ewig langen Schlange davor - habe ich das Teil dann erfolgreich gemieden. Über die Jahre ist es dann auch stark gewachsen und beherbergt unter anderem die W.E.T. Stage und die neue Headbanger Stage (ehemals in dem kleinen Zelt am Rande des Infields).
Was über die Jahre ebenfalls stark gewachsen ist, ist ein gewisser Grad an Dekadenz in unserem Camp. Wir waren ja schon immer darauf bedacht, uns anständig versorgen und einigermaßen bequem und trocken sitzen zu können, doch nach und nach nahm das dann schon ausufernde Züge an. Mal von wachsenden Zelten (die dafür auch ordentlich Stauraum bieten, sodass man nicht mehr für jedes Teil ans Auto rennen muss) und der Anschaffung eines stabilen, praktisch verstaubaren Tisches abgesehen waren Kühlschrank und Generator schon reichlich dekadent.
Den Kühlschrank gab es noch günstig für eine Kiste Bier abzuholen, für den Generator haben wir dann schon zusammen gespart. Klar ist das schön, auch mal eine kalte Cola trinken zu können ohne dafür vier Euro zu zahlen und auch das kleine Eisfach ist äußerst praktisch (zum Beispiel um die Cola dann auch noch mit Eis trinken zu können). Ob es das allerdings gebraucht hätte... nun ja, gebraucht mit Sicherheit nicht. Was es in der Folge natürlich gebraucht hat, ist Platz, und das reichlich. Mit Pavillon, Kühlschrank, Generator, Vorräten und dem restlichen Gepäck wie Zelten, Isomatten et cetera waren die Autos dann auch immer schnell voll. Und wir haben ja doch nie alles aufgebraucht oder nicht alles nutzen müssen.
Besonders im Jahr 2012 war das Schleppen der großen Teile unangenehm, da wir in dem Fall nicht direkt am Auto campen durften (und konnten). Es war so viel Regen gefallen (und es fiel noch mehr), dass einige Flächen einzig allein für Autos reserviert wurden und man mit Sack und Pack auf das nächste Areal laufen musste, um dort sein Camp zu errichten. Wir mussten dafür einen kleinen Knick hinunter und über einen breiten Weg, beides in entsprechend matschigem Zustand. Mein Kumpel und ich sind dann auch fast den Knick hinuntergefallen mit dem Kühlschrank in den Händen. Hat richtig viel Spaß gemacht.
Camp Scheiße nebenan war auch großartig, die Deppen wurden ihrem Campnamen durchaus gerecht. Durch anhaltende Regenfälle war die Stimmung dann auch nicht mehr ganz so hoch zu halten, sodass wir uns schließlich am Samstag dazu entschlossen, das Gelände vorzeitig zu verlassen. Nachdem wir alles abgebaut hatten, parkten wir die Autos bei Freunden in Wacken und gingen zu Fuß zu den letzten Konzerten. Den Abschluss sahen wir uns auch gar nicht mehr an, sondern saßen noch bei den Freunden zusammen und fuhren dann nachts noch heim. Übrigens sehr entspannt, wir kamen überall super durch und hatten keine Sorge, im Stau stehen zu müssen.
Nach meiner kritischen Haltung zum Wrestling-Zelt muss ich gestehen, bin ich auch über den generellen Anstieg der Kommerzialisierung und teilweisen Banalisierung des Festivals enttäuscht. Ich sehe durchaus ein, dass man mit dem W:O:A auch Geld verdienen will und muss, keine Frage. Aber immer mehr Eigenwerbung für Wacken-dies und Wacken-das fängt irgendwann an, einem gehörig auf die Nerven zu gehen. Manchmal bekam ich das Gefühl, der einzige Grund für die zusätzlichen Bildschirme wäre Platz und Gelegenheit für noch mehr Werbung in eigener Sache. Und nicht nur das, auch die Überflutung des "Full:Metal:Bag" mit Werbeflyern statt irgendwie brauchbarem Inhalt macht das ganze Ding schon fast wieder überflüssig.
Was mir auch ein bisschen seltsam vorkam, war die Belegung eines Slots auf der Hauptbühne für einen Comedian. Ich habe gar nichts gegen Comedy und auch im Metal-Bereich ist da ganz bestimmt Platz für. Nur muss für so etwas dann eine Band womöglich verschoben werden? Auf der Party Stage (oder in dem Wrestling-Zelt) wäre die Platzierung eines solchen Auftritts meiner Meinung nach deutlicher angebrachter.
Relativ plötzlich wurden auch die 0,4 l Becher abgeschafft ohne eine Begründung dafür anzugeben. Stattdessen gibt es jetzt nur noch die 0,3 l Becher und selbst für einen Becher Selter zahlt man 3,- € (plus 1,- € Becherpfand). Da in diesem Jahr die Einlasskontrollen bis vor das Wackinger Village vorgezogen wurden, durfte man nicht einmal mehr dorthin eigene Getränke mitnehmen (was für Händler von beispielsweise Trinkhörnern übrigens auch den Horror und ein ziemliches Verlustgeschäft bedeutete). Als Ausgleich gab es dann einen Plastiktrinkbeutel, der immerhin einen Liter fasst und den man auch mit ins Infield nehmen darf. Besser als nichts, auch wenn das Teil nicht gerade durch Stabilität glänzte.
Worüber wir uns definitiv nicht beschweren können, ist das Wetter der letzten beiden Jahre. Derartige Trockenheit und Hitze in Wacken war bisher eher Rarität, doch im letzten Jahr hatte sogar einer unserer Mitfahrer einen kleinen Sonnenstich, was eigentlich schon alles sagt. Und auch in diesem Jahr brannte die Sonne wieder ordentlich von oben und sorgte damit für gute Laune, aber auch viel Staub. Im Wackinger Village behalfen sich ein paar Händler später damit, dass sie mit Wasserschläuchen vor ihren Ständen versuchten, die Luft ein wenig zu reinigen, sehr zur Freude vorbeigehender, schwitzender Metalheads. An den Bühnen gab es zu meiner Verwunderung keine Wasserfontänen in die Menge, wie es in einem anderen, heißen Jahr schon der Fall gewesen war.
Verwunderung bestand auch ob der unerwarteten und (mal wieder) unbegründeten Erhöhung der Gebühr für die Frühanreise am Montag oder Dienstag. Waren bis zum letzten Jahr für Montag noch 20,- € und für Dienstag 10,- € fällig, stiegen beide Preise in diesem Jahr um zehn Euro. Keine Erklärung dafür, nichts. Finde ich dann schon frech, so steigt dann der Eintrittspreis auf insgesamt 190,- € im Vergleich zu 140,- € im letzten Jahr. Da darf man sich dann schon mal drüber ärgern (allzumal ich versucht hatte, wieder X-Mas Tickets zu bekommen).
Geärgert habe ich mich auch in jedem Jahr wieder über die Menschenmengen vor den Merchandise-Ständen oder besser, über die Handhabung. Anstatt wie bei der Bändchenausgabe eine Schlange einfach am Stand vorbeizuführen, drängten sich die Leute in einer dicken Traube vor die Stände. Dummerweise führte der Rückweg natürlich auch wieder durch die Menschenmenge, was das ganze immer stark unbequem machte. Jedes Jahr, in dem ich die Umfrage ausfüllte, gab ich auch diesen Punkt als Kritik mit an. Ich traute meinen Augen nicht, als ich in diesem Jahr dann den Hauptstand sah: Es gab tatsächlich ein Geländer, was die Besucher in einer Schlange führte und man konnte den Stand ganz entspannt zur anderen Seite verlassen. Unglaublich, dass ich das noch erleben durfte. Ich glaube also fest daran, dass meine Kritik nicht gänzlich auf taube Ohren stieß (und ich war mit Sicherheit nicht der einzige mit der Idee).
Zum diesjährigen Besuch gab es dann auch noch eine kleine Premiere. War ich all die Jahre zuvor immer mit dem (eigenen) Auto angereist, so startete in diesem Jahr erstmalig die Anreise am Bahnhof Hamburg Altona. Ein Kumpel und ich hatten unsere Rucksäcke gepackt, einen Sechser Bier für den Weg mit dabei und waren trotz der anstehenden Bahnfahrt guter Dinge - obwohl die ersten zwei Bier schon auf der Rolltreppe von uns gingen (mögen sie in Frieden ruhen...). Entgegen unserer Befürchtungen war die Bahn überhaupt nicht voll und die Fahrt sehr entspannt. In Itzehoe ging es dann zu Freunden, von denen einer uns dankbarerweise nach Wacken fuhr, sodass wir nur noch das letzte Stück über den Campingplatz zu Fuß antreten mussten. Aufgrund des vorzeitigen Ausfalls einer Mitfahrerin konnten wir auf dem Rückweg sogar noch Platz im Auto finden, was an dem Sonntag auch die Laune hob.
Ebenfalls für gute Laune bei mir sorgte das Treffen mit meinem alten Ausbildungskollegen, den ich geschätzte sechs Jahre nicht gesehen hatte. Am Samstag trottete ich einmal quer über das Campinggelände und fand ihn schließlich tatsächlich. War klasse, mal wieder ein bisschen in alten Zeiten zu schwelgen und ein wenig zu schnacken. Wir haben uns vorgenommen, auch außerhalb des W:O:A mal ein Treffen zu organisieren.
Ganz witziges Detail: Drei der Bands, die ich mir in diesem Jahr angeschaut habe, waren auch vor neun Jahren schon dabei. HammerFall, Apocalyptica und J.B.O. habe ich 2005 gesehen und mit den Auftritten in diesem Jahr schloss sich sozusagen der Kreis.
Auch wenn ich bei zwei, drei der für das nächste Jahr schon bestätigten Bands echt gerne sein würde, ist es mit der fünften Jahreszeit in den nächsten Jahren erst einmal vorbei. Von der schon erwähnten Enttäuschung über die intransparente Preispolitik und die zunehmende Kommerzialisierung abgesehen, liegt es schlicht und ergreifend auch an mangelnden Mitteln meinerseits. Als Student fehlt mir dann eben doch das Geld, um mir die teure Karte zu kaufen, dann noch eine Gebühr dafür zu zahlen, dass mein Zelt einen Tag früher steht und mir vielleicht doch das eine oder andere Getränk (und das obligatorische T-Shirt) zu genehmigen. Von den vorher eingekauften Vorräten ganz zu schweigen. Ist schade, aber vielleicht kommt ja mal wieder eine Zeit, in der es auch für mich heißt: See you in Wacken - rain or shine!

Mal zur Übersicht die Ticketpreise (aufgedruckter Preis inklusive eventuell aufgedruckter Gebühren) und die Bands, die ich über die Jahre gesehen habe (nicht einbezogen habe ich die Frühanreisegebühr):

2005: 79,- €; Bands: Oomph!, Nightwish, Within Temptation, Machine Head, Stratovarius (als "Special Surprise Act"), Apocalyptica, Corvus Corax mit Orchester, HammerFall, J.B.O. (als "Surprise Act"), Sentenced.

2006: 79,- €; Bands: Scorpions (na ja, den Anfang habe ich mir angeschaut...), Six Feet Under, In Extremo, Children of Bodom, Ministry (auch nur halb gesehen, gehört dafür aber selbst im Zelt noch gut), Fear Factory, Soulfly, Motörhead, Subway to Sally.

2007: 99,- €; Bands: Letzte Instanz, Grave Digger, J.B.O., Lacuna Coil, Blind Guardian, Schandmaul, Type O Negative, In Flames, Subway to Sally.

2008: 99,- €; Bands: Avenged Sevenfold, Iron Maiden, Kamelot, Soilwork, Sonata Arctica, Children of Bodom, Corvus Corax, Avantasia (Na ja, den Anfang. Von ganz weit weg.), As I Lay Dying, Killswitch Engage, Nightwish (man, was war ich froh über den Jack Daniel's Stand... und dann gab's bei zwei Getränken auch noch ein Army Cap dazu, super).

2009: 109,- € (X-Mas Ticket); Bands: Schandmaul, J.B.O. (als "Secret Show"), The BossHoss, Lacuna Coil, HammerFall, Bullet for my Valentine, Motörhead, In Flames, ASP, Pain, Volbeat, Subway to Sally.

2010: 109,- € (X-Mas Ticket); Bands: Alice Cooper, Iron Maiden, Ill Nino, Die Apokalyptischen Reiter, Stratovarius, Grave Digger, Slayer, Soulfly, Fear Factory.

2011: 109,- € (X-Mas Ticket); Bands: Blind Guardian, Ozzy Osbourne, Van Canto, Heaven Shall Burn, Judas Priest, Knorkator, Children of Bodom, Subway to Sally.

2012: 150,- €; Bands: Sepultura & Les Tambours du Bronx, Volbeat, Oomph!, HammerFall, Leaves' Eyes, In Flames, In Extremo, Cradle of Filth (zumindest einen Teil des Gekreisches), Amon Amarth, Schandmaul. Oh, und nicht zu vergessen: Die supergeile Endzeitshow am Mittwoch... was ein Reinfall, zumindest größtenteils.

2013: 130,- € (X-Mas Ticket); Bands: Deep Purple (nicht komplett), Rammstein, Corvus Corax, ASP, Grave Digger, Fear Factory, Die Apokalyptischen Reiter, und bestimmt noch ein, zwei Bands, nur habe ich meine Running Order nicht aktualisiert nachdem ich zuhause war.

2014: 170,- €; Bands: Saor Patrol, Red Hot Chili Pipers, HammerFall, Knorkator, Five Finger Death Punch, Heaven Shall Burn, Children of Bodom, Apocalyptica, Devin Townsend Project, J.B.O., Schandmaul.

Mittwoch, 20. August 2014

Hateful Days

Leute mit denen ich schon etwas länger zu tun habe, könnten meine Einstellung zum Thema Valentinstag kennen: Eine Erfindung der Blumenläden, um auch ja nicht den kommerziellen Aspekt einer Beziehung zu vergessen. Ganz prima. Mit anderen Worten: Genau wie der Nazi-Feiertag Muttertag geht mir das so ziemlich am Arsch vorbei (mal ganz davon abgesehen, dass ich ja gar keine Beziehung habe).
In diesem Jahr allerdings habe ich dann doch ein wenig Geld ausgegeben (es war ein Freitag). Nicht für eine nicht vorhandene Freundin, sondern ganz egoistisch für mich selbst. Bei Steam. Passend zum Datum waren nämlich Analogue: A Hate Story und dessen Nachfolger Hate Plus als The Hateful Days Pair im Angebot, sogar mit den jeweiligen Soundtracks. Das Paket war mit nicht ganz zehn Euro sehr günstig bepreist, also habe ich zugegriffen.
Nun habe ich die beiden Titel auch endlich mal gespielt und bin begeistert. Man muss allerdings von vornherein wissen, was die "Spiele" ausmacht, denn typische Mechaniken und Interaktionsmöglichkeiten bieten die Titel nicht. Stattdessen fallen sie in die Kategorie "Visual Novel", es wird also hauptsächlich eine Geschichte erzählt, die größtenteils in Textform präsentiert wird. Das ist sicherlich nicht für jeden etwas, Freunde der schnellen Action werden wohl eher gelangweilt sein. Ich dagegen finde diese Darstellungsform (auch der Abwechslung halber) gar nicht uninteressant und so machte ich mich dann an die Entdeckung der Geschichte.

Kurze Warnung: Ab hier folgen MASSIVE SPOILER! Nur als Info, falls sich jemand lieber selbst die Hintergrundgeschichte erarbeiten möchte.

Die Geschichte spielt kurz vor dem Jahr 5000 und man schlüpft in die Rolle eines als eher introvertiert vorgestellten Charakters, der auf einer Aufklärungsmission unterwegs ist. Um das Jahr 2450 herum wurde ein "Generationenschiff" namens Mugunghwa ins All geschickt, um neue Planetenkolonien zu erschließen. Auf dem gigantischen Schiff befanden sich, wie der Name andeutet, mehrere Generationen von Familien, um einen ausreichend diversifizierten Genpool für die dann neue Kolonie zur Verfügung zu stellen.
Zu dem Schiff brach nach einiger Zeit der Kontakt ab, danach war das Schiff verschwunden und tauchte eben erst tausende Jahre später wieder auf, ohne jedoch Kontakt aufzunehmen. Die Aufgabe des Spielers ist nun, herauszufinden, was genau an Bord der Mugunghwa passiert ist. Dies geschieht hauptsächlich durch das Lesen von Log-Einträgen verschiedenster Personen. Dabei wird der Spieler von KI-Konstrukten begleitet, welche die Einträge auch kommentieren. Teils durch das Lesen der Einträge, teils durch Gespräche mit den KI-Konstrukten werden neue Schriftstücke freigeschaltet, die nach und nach die tragische Geschichte des Schiffes erzählen, die schließlich in der Auslöschung der gesamten Bevölkerung mündet.

Analogue: A Hate Story startet damit, dass der Spieler an einem Terminal eine künstliche Intelligenz namens *Hyun-ae aktivieren muss, um Zugriff auf die Datenbank zu bekommen. Die KI begrüßt den Spieler dann auch und erklärt den simpel gehaltenen Zugriff auf die Log-Einträge des Schiffes. Das Interface ist rudimentär, so kann der Spieler zum Beispiel keine eigenen Eingaben machen und in Dialogen nur aus wenigen Optionen eine Auswahl treffen.
Von Anfang an ist klar, dass etwas geschehen sein muss, denn zum einen gibt es auf dem gesamten Schiff keine Anzeichen von Leben, zum anderen zeigen die Zeitstempel der Log-Einträge Jahreszahlen von circa 280 bis 322. Durch das Lesen der Einträge erschließt sich dem Spieler nach und nach das Bild einer von archaisch-patriarchalischen Zügen geprägten Gesellschaft, die auf neo-konfuzianistischen Idealen zu basieren scheint (in Anlehnung an die koreanische Joseon-Dynastie). Gleich zu Beginn wird man mit einem Zitat konfrontiert: Namjon yeobi; Men are honoured, women are abased. Bedeutet soviel wie: Männer werden verehrt, Frauen gedemütigt, was den Zustand der Gesellschaft an Bord aus der (westlichen) Sicht des Spielers recht gut zusammenfasst. *Hyun-ae steht dieser Haltung äußerst kritisch gegenüber, wie sie des Öfteren recht deutlich macht und auch den Spieler nach dessen Meinung fragt. Generell ist sie dem Spieler gegenüber sehr entgegenkommend eingestellt und freut sich über kritische Antworten auf ihre Fragen zu der Richtigkeit der gesellschaftlichen Ideale auf der Mugunghwa.
Es stellt sich heraus, dass sie eigentlich eine lebendige Person war, die in eine KI überführt wurde, als die gesamte Schiffsbesatzung starb und sie eine nicht unwichtige Rolle in der Geschichte des Untergangs spielte. Sie lag jahrhundertelang in einer kryogenischen Kapsel, da sie zu ihrer eigentlichen Lebenszeit unheilbar krank war. Ihr Vater hoffte, sie würde in einer Zeit erweckt werden, in der die Medizin sie heilen könnte. Sie wurde jedoch ein paar Jahre vor dem Untergang des Schiffes wieder erweckt, zu einer Zeit, in der sich die Medizin im Vergleich wieder zurückentwickelt hatte. So verschlechterte sich auch ihr Gesundheitszustand immer mehr zum Ende hin.
Durch das Aktivieren der zweiten KI des Schiffes, *Mute, erfährt der Spieler sehr schnell, dass Hyun-ae (also die Person, nicht die KI), für den Tod der letzten Menschen auf der Mugunghwa verantwortlich ist. *Mute sieht Hyun-ae (auch als KI) lediglich als Massenmörderin, ohne weitere Hintergründe oder zu Motive zu erfragen. *Mute ist allerdings auch den neo-konfuzianistischen Idealen der Gesellschaft sehr stark verbunden und verteidigt diese in ihren Kommentaren, beziehungsweise sieht die klare Rollenverteilung als gut und richtig an. Sie stellt dem Spieler eine Reihe von Fragen für *Hyun-ae zur Verfügung, um von dieser die Hintergründe zum Ende des Schiffes erfahren zu können.
Wechselt der Spieler dann wieder zu *Hyun-ae als aktive KI, kann er von ihr die ganze Geschichte lesen. Bleibt der Spieler bei *Mute als aktiver KI, kann er auf Nachfrage auch von ihr einzelne Log-Einträge bekommen, wodurch Hyun-aes wahren Motive aber im Dunkeln bleiben und die Ereignisse sehr einseitig dargestellt werden.
Durch eine nahende Reaktorschmelze muss der Spieler zwischendurch Energieressourcen umverteilen und den Reaktor abschalten, sodass am Ende nur noch genügend Energie für eine aktive KI bleibt. Diese Entscheidung beeinflusst natürlich auch, welchen Teil der Geschichte man erfahren kann (und erhöht nebenbei den Wiederspielwert). Es lohnt sich also durchaus - zumindest ab der Stelle des Spiels - mehrfach zu spielen.
Wählt man *Hyun-ae, so kann man einige ihrer Tagebucheinträge lesen, die ihre Probleme, sich in der für sie komplett unverständlichen Gesellschaft zurechtzufinden, widerspiegeln. Immer wieder gerät sie mit ihren Adoptiveltern in schwere Streitigkeiten; als diese sie als Konkubine an den Herrscher geben wollen, um sich ihren Familienstatus zu erhalten, gerät die Situation außer Kontrolle. In einem verzweifelten Versuch, sie ruhig zu stellen, schneiden ihre Adoptiveltern Hyun-ae die Zunge heraus. Auf diesem Trauma baut dann die zunehmende Introvertiertheit und geistige Zerrüttung Hyun-aes auf, die darin mündet, dass sie, nach dem zusätzlichen Verlust ihrer einzigen Freundin, die Lebenserhaltungssysteme des Schiffes abschaltet.
Sind alle Dokumente vom Spieler gelesen, folgt eine abschließende Unterhaltung mit der jeweiligen KI, die unter anderem die Frage beinhaltet, ob der Spieler die KI mit den gesammelten Dokumenten herunterlädt. Mit *Hyun-ae kann sich darüberhinaus eine ganz niedliche Situation ergeben, in der sie - bei entsprechender Sympathie über den Spielverlauf - dem Spieler ihre Liebe gesteht. Der Spieler kann nun zustimmend, ablehnend oder ausweichend reagieren, was sich dann auf die Endsequenz auswirkt (die allerdings nur aus einem Bild besteht).
Als zusätzlicher Gag besteht die Möglichkeit, durch einen kleinen Trick *Mute die Tagebucheinträge von Hyun-ae zu zeigen, um sie von deren Situation in Kenntnis zu setzen. Insbesondere der Eintrag, der von Hyun-aes Verletzung berichtet, veranlasst *Mute dann zum Zweifeln und sie tritt von ihrer gänzlich einseitigen Ansicht ein wenig zurück. Daraufhin tritt sie (sofern der Spieler die Voraussetzung geschaffen hat), mit *Hyun-ae in Kontakt und der Spieler bekommt die Möglichkeit, beide mitzunehmen.

Im Nachfolger, Hate Plus, kann der Spieler einen Spielstand aus Analogue importieren, um mit der gewählten KI weiterspielen zu können. Dabei werden auch Entscheidungen wie die Antwort auf *Hyun-aes Liebesgeständnis mit einbezogen.
Durch das Herunterladen der KI von der Mugunghwa auf den Schiffscomputer des Spielers findet die jeweilige KI heraus, dass in ihrem Code Daten versteckt sind, die das Format der Log-Einträge tragen, die man in Analogue lesen konnte. Allerdings tragen diese Zeitstempel, die zu der tatsächlichen Zeitrechnung der Spielwelt passen und somit vor das Ereignis, das zu der neuen Zeitrechnung an Bord des Schiffes geführt haben muss, datieren.
Über einen Verlauf von drei Tagen extrahiert der Spieler auf dem Rückweg zur Erde nach und nach die Log-Einträge, welche die Vorgeschichte der Gesellschaft erzählen, in der Hyun-ae wiedererweckt wurde. Dazu kann der Spieler maximal sechs Einträge auf mal extrahieren, was außerdem Energie verbraucht, die nach einer festgelegten Anzahl von Einträgen pro Tag erschöpft ist. Dann muss der Spieler das Schiff "über Nacht" herunterfahren und reale zwölf Stunden warten, um weiterspielen zu können.
Die Einträge befassen sich mit Einzelpersonen, deren Beziehungen und teils sexuellen Erfahrungen, sowie mit der politischen Situation an Bord der Mugunghwa. Über einen Zeitraum von grob sieben Jahren wird ausschnittsweise gezeigt, mit welchem Kalkül die Gesellschaft vom herrschenden Rat nach und nach verändert wird und sich die Macht mehr und mehr in einer Person versammelt.
Die Erzählungen münden in der Vereitlung der Verhaftung des Rats und dessen Vorsitzenden, der durch Verrat von der Verhaftung wusste und schon im Voraus Gegenmaßnahmen einleitete. In diesem Zuge werden auch die Erinnerungen von *Mute, der Sicherheits-KI, gelöscht und ihre Berechtigungen werden auf ein Minimum reduziert.
Für *Mute als Begleiterin ist diese Entdeckung katastrophal und nachdem man am dritten Tag das Spiel startet, hat sie ihre eigenen Erinnerungen gelöscht. In einem bewegenden Abschiedsbrief sieht sie sich selbst als einzigen Fehler, da schon ihre alte Version die Machtergreifung nicht verhindern konnte und auch sie das Schiff nicht vor Hyun-ae retten konnte. In der Folge kann man eine andere Version von *Mute wiederherstellen, die eher der "älteren" Version ähnelt. Die bekannte Variante bleibt aber verloren und man reist mit der neuen Version zur Erde.
*Hyun-ae als Begleiterin stellt zwischendurch immer mal wieder Fragen zu den gelesenen Einträgen, ihr Interesse gilt oftmals beziehungstechnischen Aspekten. Außerdem vermisst sie, trotz dessen Fragilität, ihren Körper und das Gefühl, etwas zu berühren und berührt zu werden. Dazu passend erhält der Spieler im Spiel eine eMail mit Informationen über einen künstlichen Körper. *Hyun-ae zeigt sich von der Idee sichtlich angetan und äußert mehrfach den Wunsch, wieder einen Körper zu besitzen, auch um mit dem Spieler mehr als nur rudimentär interagieren zu können. In dem Zuge fällt auch das Zitat:"Don't you ever feel really strongly, sometimes, that you just want a nice hug?" (passend dazu aus dem Soundtrack).
Auch der Spielstand mit beiden KIs lässt sich importieren, sodass beide zusammen die Log-Einträge kommentieren und die Dialoge auch beide mit einbeziehen. Dadurch nehmen einige Gespräche andere Wendungen und *Mute löscht am dritten Tag auch nicht ihre Erinnerungen, trotz der katastrophalen Entdeckungen.
Am Ende des Spiels werden in zwei, drei Standbildern kurze Ausblicke auf die Zukunft gezeigt, die der Spieler mit den KIs erlebt, die dann künstliche Körper besitzen.

Ach ja, und man kann mit *Hyun-ae Kuchen essen, nachdem sie einem zwei Rezepte vorgeschlagen hat. Hält man das ganze dann noch in einem Photo fest und schickt das an die Entwickler, kann man sogar ein Achievement freischalten. Ich warte noch auf die Antwort, aber hier ist schon mal das Photo.

Abschließend kann ich sagen, haben mir die beiden Spiele sehr viel Spaß gemacht. Die Präsentation und das beschränkte Interface waren mal eine ganz willkommene Abwechslung; ebenso erfreut war ich über die Möglichkeit, jederzeit speichern zu können und die Texte in meinem eigenen Tempo lesen zu können. Sehr schön finde ich auch den Soundtrack und wie einzelne Stücke die Stimmung passend zu verschiedenen Einträgen unterstreichen. Die Geschichte und die Dialoge fand ich sehr schön geschrieben und gerade bei der Textmenge erstaunlich fehlerfrei (auch wenn ich ein oder zwei Fehler dann doch gesehen habe). Auch die Themen, die angeschnitten werden, sind eher "erwachsener" Natur und werfen schon interessante Fragen auf. Gerne mehr davon!

Nachtrag: Nun ist heute (08.09.2014) auch endlich die Mail mit dem Code für das Achievement gekommen. Kindischer Unfug natürlich, aber ich habe nie behauptet, nicht kindisch zu sein. Und auf das mit dem Unfug gehe ich lieber gar nicht erst ein...

Montag, 18. August 2014

Kinder Inflation

Die übliche Packung Kinder Riegel ist eines der wenigen Produkte, bei denen ich immer mal wieder auf den Preis schaue - nicht erst, seit meine Mittel als Student eher eingeschränkt sind - und daran festmache, wie schlimm es um die allgemeine Teuerung bestellt ist.
Ich kann mich noch vage daran erinnern, mal eine Packung für 1,59 € gekauft zu haben. Zuletzt habe ich im Supermarkt nebenan dann Schachteln für sage und schreibe 2,19 € im Regal stehen sehen. Bei dem Inhalt von 10 Riegeln á 21 g (also 210 g pro Packung) macht das umgerechnet knapp 10,43 € auf das Kilo hochgerechnet.
Erschütterung ist das Wort, was es am ehesten trifft. Nun ist mein Höker nebenan nicht gerade der günstigste, dennoch ist das schon krass. Ich werde nachher mal am Eidelstedter Platz im Supermarkt schauen, wie die dortige Bepreisung aussieht und berichten. Mein Optimismus hält sich in relativ engen Grenzen.

Nachtrag: Auch bei der Konkurrenz der selbe Preis. Übel, übel. Fast noch krasser: Die Packung duplo kostet das gleiche, allerdings sind die Riegel ganze 2,8 g leichter. Da liegt der Kilopreis dann schon bei unglaublichen 12,03 €! Wenn das so weitergeht, brauche ich bald einen Schokoladenkredit...

Sonntag, 11. Mai 2014

Thoughts on Suicide...

Sollte es einem nicht zu denken geben dass wir ein praktisches Fremdwort dafür haben, sich das Leben zu nehmen aber keines dafür, das Leben zu retten? Oder allgemein die ganzen, schönen -zide wie Pestizid, Homizid, Genozid, et cetera. Man sollte meinen, sowas würde mal jemandem auffallen...
Aber das eignet sich natürlich nicht für das Fernsehen, das generiert keine Einschaltquoten, da locken keine Schlagzeilen. Ach, mir wird schon wieder schlecht, ich geh weiter nach dem großen, roten Knopf suchen...

Donnerstag, 13. März 2014

Nothin' to see here, please move along...

Hmm... vier Posts im letzten Jahr. Das ist ja nicht unbedingt eine große Menge, umgerechnet so circa ein einziger pro Quartal. Der helle Wahnsinn.
Nicht, dass ich hunderte von Lesern hätte, die sich darüber beschweren würden. Ich selbst allerdings bin schon ein bisschen traurig über meine eigene Faulheit oder Unlust oder was auch immer mich in der Summe vom Schreiben abgehalten hat.
Versprechungen, mich zu bessern sprich, mehr zu schreiben, mache ich deswegen aber jetzt keine - schließlich werde ich auch ungerne selbst enttäuscht. Eventuell werde ich ab und an den einen oder anderen Post veröffentlichen, eventuell auch weniger oft oder eventuell sogar mal richtig viel. Schauen wir mal.