Sonntag, 10. November 2019

Schrott sei Dank!

Heute habe ich den dritten Teil der Deponia-Reihe beendet. Ursprünglich als letzter Teil der Trilogie angedacht, bekam die Reihe später doch noch einen Nachfolger in Form von Deponia Doomsday spendiert (welcher noch aussteht). Ich bin auch sehr gespannt, wie es in diesem vierten Teil weitergeht, denn der dritte endet doch recht... final, könnte man sagen.

So emotional das Ende dann auch war, gab es allerdings kurz vorher schon eine Szene, die mich recht überraschend ins Grübeln brachte. In dieser Szene ist Rufus, der Protagonist, in Verkleidung, dazu angehalten, vor den versammelten Mitgliedern des Organon (immerhin 11.000 Mann) eine Rede zu halten. Diese lässt sich per Auswahl verschiedener Dialogzeilen minimal anpassen und ist recht witzig, aber auch nicht ganz ohne eine gewisse Doppelbödigkeit (und damit ist natürlich nicht nur die offensichtliche Spaceballs-Anspielung gemeint).
Als die Beamten jubeln, meint man, die Situation sei gemeistert. Doch gefehlt, denn nun gilt es, die Organon-Hymne anzustimmen (ein harmloses Minigame, aber nett gemacht). Und genau diese Hymne ist es, die mich dann so traf. Der Text ist simpel (hier ein YouTube-Link), rückt aber genau dadurch noch einmal mit aller Klarheit das Schicksal dieser Truppen in den Fokus. Letztlich sind sie alle Klonsoldaten (ja, ja, die Spiele stecken voller popkultureller Anspielungen) mit dem einzigen Ziel, den Planeten zu sprengen, auf dem sie selbst stationiert sind. Ein sprichwörtliches, gigantisches Selbstmordkommando also.
Dieser riesige Männerchor, untermalt mit epischer (und melancholischer) Orchestermusik, hat direkt Bilder erzeugt in meiner Phantasie. Irgendwie scheint das einen Nerv getroffen zu haben, denn ich war tatsächlich ein bisschen mitgenommen von der Vorstellung, dass all diese Soldaten sich opfern sollten für den Start des Raumschiffs Elysium.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass sich das Thema, welches im Menü des Spiels zu hören ist, als ebendiese Hymne entpuppt. Da könnte man jetzt auch drüber nachdenken, ob und was das bedeuten könnte und sollte...

Wie auch immer, tolle, nein: Großartige Spiele! Ganz eindeutige Empfehlung - wer Adventures mag, muss sich die mal anschauen. Und ganz wichtig: Unbedingt die Kommentare von Poki anhören! Dazu sei nur so viel gesagt: Selbst dazu gibt es einen Mini-Soundtrack. Irre.