Mittwoch, 16. September 2015

Ernsthaft. Oder auch nicht ganz so sehr.

Wieder mal lange Zeit nichts passiert hier... Aber ich lebe noch, keine Sorge (oder sollte man sich gerade deswegen Sorgen machen?)! Heute gibt es aber trotzdem nur eine ganz kurze Meldung.

Der eine oder die andere mag sich vielleicht daran erinnern, dass ich auf meinem YouTube-Kanal vor einiger Zeit ein Video veröffentlichte, das in Zusammenarbeit mit einem Kommilitonen für eine Vorlesung entstanden ist. Das Video trägt den Titel "Misanthropy" und kann sich nach wie vor gerne angeschaut werden.
Im Zuge der Dreharbeiten im Hamburger Hauptbahnhof war es, ganz im Gegensatz zum Grundton des Videos, oftmals alles andere als ernst. Selbstverständlich ist im Verlaufe des Drehtages einiges an Lachern und Fehlern zusammengekommen, von denen die meisten auch festgehalten wurden und gefühlt schon eine Ewigkeit auf meiner Festplatte darauf warteten, in irgendeiner Form veröffentlicht zu werden.
Nun habe ich mich dann auch endlich mal daran gemacht, die gesammelten Outtakes in einem kurzen Video zu sammeln und das Ergebnis bei YouTube bereitgestellt. "Misanthropy - Outtakes" nennt sich das gute Stück, das es seit gestern zur allgemeinen Erheiterung zu sehen gibt. Viel Spaß damit!

Donnerstag, 12. Februar 2015

Ins Gesicht. Mit dem Armband.

Und zwar Sardius, dem ollen Dämonenfürsten. Der hat in Super Ghouls 'n Ghosts für das SNES nämlich die liebreizende Prinzessin Guinevere (oder Prin Prin im Original) entführt.
In der Rolle des Ritters Arthur muss sich der Spieler nun auf den Weg durch sieben Level (ja, sieben!) machen, um sie aus den Klauen des Bösen zu retten. Getreu der Ghosts 'n Goblins-Reihe gestaltet sich das allerdings alles andere als einfach und es stellt sich dem Spieler allerlei übles Gezeug in den Weg.
Allerdings findet man auf der Reise verschiedene Waffen und auch Rüstungen, durch welche man die Waffen verstärken oder sogar in Abhängigkeit von der getragenen Waffe unterschiedliche Zaubersprüche wirken kann. Meist liegen diese Gegenstände in Kisten, die aber wiederum oft erst durch bisweilen aberwitzige Sprungkombinationen erscheinen. Manchmal versteckt sich in einer der Kisten aber auch ein hinterhältiger Magier, der gestern liebevoll "Sir Arschloch" getauft wurde.
Am gestrigen Abend stand in der Bar Zum Tanzenden Einhorn nämlich wieder der Nerd-Stammtisch auf dem Plan, zu dem diesmal auch ein Kommilitone und ich uns gesellen wollten. Also haben wir uns dort getroffen, nachdem ich von der Arbeit kam.
Die Bar war, wie nicht anders zu erwarten, gut besucht, sodass wir fast Mühe hatten, uns noch zwei freie Stühle zu organisieren. Dann aber floss der erste Schluck Kirschmet und wir wohnten ein paar spannenden Street Fighter II-Duellen bei. Nach einer Weile wanderten die Controller auch in unsere Hände und wir prügelten uns erst ebenfalls durch ein paar Runden Street Fighter II und danach Mortal Kombat. Danach ging es mit Super Probotector: Alien Rebels (Contra III: The Alien Wars) weiter, wo wir dank - oder eher trotz - meiner Beteiligung auch ein paar Level schafften, bevor wir endgültig das zeitliche segneten.
Nach einer Sichtung der prall gefüllten Spieletasche des Barchefs, der nebenbei auch Besitzer des bereitgestellten SNES ist, und weiteren Gläsern Kirschmet sowie einer spontanen Runde Kniffel (bei der ich sogar siegreich war, weil ich tatsächlich einen Kniffel geworfen habe!) ging es dann wieder an die Konsole zurück. Dieses Mal steckte dann das eingangs erwähnte Super Ghouls 'n Ghosts im Schacht.
Bisher hatte ich das Spiel nur mittels Emulator vollständig durchgespielt, doch in dieser Nacht sollte ich es dann auch tatsächlich auf der Konsole schaffen. Die besondere Gemeinheit des Titels: Schafft man es zum ersten Mal, den vermeintlich letzten Boss zu besiegen, erscheint eine Nachricht der entführten Prinzessin, die den Spieler bittet, mit einer besonderen, magischen Waffe zurückzukehren, da nur mit dieser der Oberdämon besiegt werden kann. Danach startet der Spieler ohne Umschweife wieder im ersten Level des Spiels. Beim zweiten Durchgang zieht allerdings der Schwierigkeitsgrad an und man muss in einer der vielen Kisten eben die richtige Waffe (ein magisches Armband) finden - und darf sie auch nicht wieder verlieren, was leicht durch einen verunglückten Sprung passieren kann.
Auch sein Leben sollte man nicht zu oft verlieren, da sonst die gefürchteten Worte "Game over" auf dem Bildschirm erscheinen. Da lohnt es sich, die immer wieder herumliegenden und -hängenden Goldsäcke einzusammeln, um zusätzliche Wiederholungen für den Fall der Fälle parat zu haben. Das war auch bitter nötig, denn gerade im dritten Level verrauchten in der zweiten Runde so einige Leben in den höllischen Flammen.
In der fünften Welt passierte dann das, was nicht passieren sollte: Ich verlor das Armband, weil ich stürzte und so unfreiwillig eine andere Waffe aufsammelte. Bis zum Schluss durchwühlte ich vergeblich Kiste um Kiste und konnte das Armband nicht finden. So musste ich dann schlussendlich mehrere Leben freiwillig opfern, bis ich es endlich wieder mein Eigen nannte. Damit mussten dann noch die beiden Bosse der siebten Welt besiegt werden, was schon eine Herausforderung darstellte, bevor ich zum Endboss vorgelassen wurde.
Dieser forderte dann um kurz nach drei Uhr morgens noch einmal alles. Nachdem wir eigentlich schon längst gegangen sein wollten und auch der Barchef auf seinen Feierabend wartete, schaffte ich es - nach einem guten Tipp vom Barchef selbst, der auch einen Versuch gestartet hatte - schließlich doch noch, Sardius zu besiegen. Was für ein Sieg! Was für ein Erlebnis! Ich bin immer noch euphorisiert...

And they lived happily ever after...

Kurioses Highlight: In den Credits wird die Prinzessin nicht nur mit ihrem Originalnamen geführt, sondern auch ihre Maße werden angegeben: B88 W58 H90.

Montag, 9. Februar 2015

Warum nicht?

Eine Frage, die ich mir oft stelle. Viel zu oft. Warum kann ich dies nicht, warum geht das nicht. Auch heute wieder, obwohl ich ein echt geiles Konzert besucht habe, sucht mich auf dem Rückweg diese Frage heim.
Unter versuchter Zerstörung meiner Fingerknöchel an allerlei auf dem Weg liegenden Objekten frage ich mich wieder und wieder, warum ich nicht meine Gefühle einfach ausschalten kann. Warum ich nicht einfach mit dem, was ich habe, zufrieden sein kann. Warum ich immer traurig wegen dem bin, was ich eben nicht habe.
Warum kann ich gewisse Empfindungen, bestimmte Emotionen nicht abtöten, ausschalten, einfach nicht mehr haben? Es kotzt mich an, und ich verachte mich selbst für meine Schwäche.
Ich will doch einfach nur glücklich sein. Mir scheint es oft, als würde mir dazu etwas, oder besser, jemand fehlen. Aber ist das wirklich so? Oder bilde ich mir das nur ein? Rede ich mir das nur ein? Zerfrisst die empfundene Einsamkeit langsam meinen Verstand? Oder ist auch das nur Einbildung? Kann ich das gefrorene Stück verrotteten Fleisches, das sich einst mein Herz nannte, wirklich wieder in seinen Ursprungszustand versetzen? Und findet sich, irgendwann vielleicht, tatsächlich die Eine, die wagemutig und wahnsinnig genug ist, diesen Weg mit mir zu gehen?
Ich bezweifle es, nach wie vor. Und trotzdem will das Gefühl nicht absterben. Warum nicht?

Sonntag, 25. Januar 2015

"Die haben doch alle keine Ahnung!"

Einer der ersten Sätze von Thomas Freeman aus Taking Down Hollywood, unserem Semesterstück. Nun finde ich mich selber wieder in der Rolle desjenigen, der keine Ahnung hat. Keine Ahnung, was oder wie er sich fühlen soll.

Als das Projekt zu Anfang des zweiten Semesters ins Leben gehoben wurde, startete alles mit einer einzigen Idee:"Zeitmaschine". Das war das Wort, das vor allem von unserem Dozenten immer wieder als Projekttitel rezitiert wurde. Aus diesem einen Wort wurde schließlich eine Geschichte, erst sehr grob skizziert, dann immer feiner gegliedert. Charaktere wurden entwickelt, Dialoge ausgearbeitet, Szenen kreiert, eine Reise begonnen. Eine Reise, die nicht immer geradlinig verlief, nicht immer ohne Hindernisse war. Und doch setzten wir alle unseren Weg fort, reisten weiter, bis wir schließlich am Ziel ankamen.

Schon recht früh hatte ich mich bereit erklärt zu schauspielern. Allerdings war zu dem Zeitpunkt noch lange nicht klar, dass ich dann auch die Hauptrolle spielen würde. Ich selbst hatte mich eher für eine etwas kleinere Rolle beworben, auch im Hinblick auf die nach dem Stück anstehenden Klausuren. Es war dann auch ein Kommilitone für die Rolle des Thomas Freeman vorgesehen, sodass ich schon überlegte, welche andere Figur mich interessieren würde (und davon gab es gleich ein paar mehr). Besagter Kommilitone musste dann aus privaten Gründen die Hauptrolle wieder abgeben (was er sehr fair frühzeitig erklärte), blieb uns aber in einer anderen Rolle doch noch für das Stück erhalten. So kam dann die Frage an mich, ob ich den Part eventuell übernehmen würde. Nach unserem Casting war ich dann für den Part gebucht.

Auch wenn von vornherein klar war, dass ich viel Text würde lernen müssen, kam mir das  Stück anfangs kleiner vor. Dazu mag auch beigetragen haben, dass wir die Proben in einem etwas kleineren Raum abhielten und immer nur stückweise einzelne Szenen probten. Mit Einzug der gesamten Projektgruppe ins Produktionslabor wurde ich mir dann aber doch schnell des Umfangs bewusst. Hatten wir vorher viel mit improvisierten Requisiten und ohne richtiges Bühnenbild geprobt, gab es auf einmal eine Bühne, noch dazu mit zwei Ebenen. Nach und nach kamen dann auch die Requisiten dazu, die Kostüme wurden anprobiert. Die technischen Gewerke schafften Atmosphäre, kurz: Es kam so langsam alles zusammen.
Als wir am Mittwochabend die erste Durchlaufprobe abhielten, also das gesamte Stück probten (nur ohne Kostüme, ein paar Requisiten fehlten noch, Technik war noch nicht final et cetera), war ich zwar schon ein wenig aufgeregt, doch das Stück lief an sich schon sehr flüssig. Tags drauf fand dann die Generalprobe statt, bei der alle Schauspieler geschminkt und in Kostüm auf die Bühne traten. So wurde das Stück deutlich immersiver, allerdings merkte ich auch, wie meine Anspannung stieg.
Erwartungsgemäß war meine Nervosität am Freitag vor der Aufführung am größten. Auch während des Stücks merkte ich an mindestens einer Stelle, dass ich ziemlich unter Adrenalin stand. Glücklicherweise leistete ich mir meines Wissens nach keinen Patzer und wir konnten das Stück ohne nennenswerte Zwischenfälle aufführen. Alle Schauspieler waren super vorbereitet, fielen nicht aus ihren Rollen und lieferten eine tolle Show, sodass wir dem Publikum hoffentlich einen tollen Abend bescheren konnten.
Auf jeden Fall war es ein tolles Gefühl, nach der Aufführung noch ein letztes Mal die Bühne zu betreten und alle meine großartigen Schauspielkollegen einen nach dem anderen mit einem kleinen Spruch zu mir zu bitten, um sich den verdienten Applaus abzuholen.

Mit dem Ende der Vorstellung fiel dann auch ein Großteil der Anspannung wieder von mir ab. Allerdings kann ich erst so langsam realisieren, dass damit auch alles andere zu Ende ging. All die Proben, Vorbereitungen, Besorgungen, all das fand seinen Höhepunkt am Abend des 23. Januar, nur um danach ein ziemlich großes Loch zu hinterlassen. Im Gespräch mit einem Kommilitonen habe ich das Ganze schon mit einer Beziehung verglichen, die ein jähes Ende findet. Vielleicht ist es auch ein bisschen wie bei Hochleistungssportlern, die nicht einfach von einem Tag auf den anderen keinen Sport mehr machen können, sondern langsam "herunter trainieren" müssen.
Mit was auch immer man das Projekt vergleicht, ein Teil von mir hängt nach wie vor daran und es wird sehr schwer sein, für immer loszulassen. Insofern bin ich doppelt froh, dass die Vorstellung aufgezeichnet wurde und ich demnächst auch die Gelegenheit bekommen werde, mir das Stück anzusehen. Darauf freue ich mich schon jetzt!
Das tröstet auch ein wenig über den reichlich traurigen Anblick am Samstagabend hinweg, der sich mir beim Abholen meiner Sachen aus dem Produktionslabor bot. Die Bühne war abgebaut, die Technik wieder komplett weggeräumt, selbst die Leinwand war zur Seite gezogen. Ein ganz seltsames Gefühl, ich denke am ehesten passt das Wort 'melancholisch'.

Trotz aller Melancholie erhält Taking Down Hollywood einen besonders schönen Platz im Regal meiner Erinnerungen. Es war eine einzigartige Erfahrung, die ich mit vielen tollen Menschen teilen durfte, von denen ich zu Projektbeginn einige noch nicht einmal kannte. Jetzt verbindet mich ein großer Haufen an Erinnerungen mit ihnen; und wahrscheinlich noch sehr lange werden wir uns gegenseitig Zitate aus dem Stück zurufen und dabei lachen und an das tolle Erlebnis zurückdenken müssen.

An all dem Genannten lässt sich auch gut der Einfluss eines solchen Projekts festmachen. Es bringt Menschen zusammen, die sich sonst vielleicht nie getroffen hätten. Es brennt sich bei jedem Beteiligten in die Erinnerungen. Jeder nimmt irgendetwas mit aus dieser Zeit. Und nicht zuletzt hatte jeder einzelne selbst einen Einfluss auf das Gelingen des Stücks, egal wie groß oder klein dieser Einfluss gewesen sein mag.

Wie immer ist es mir ja fast egal, ob jemand meine Posts liest oder auch nicht. Sollte es aber jemand tun, der irgendwie an Taking Down Hollywood beteiligt war, dann an dieser Stelle: Danke! Danke, dass du mitgeholfen hast, diese Erinnerung zu erschaffen und so gut werden zu lassen.

Samstag, 3. Januar 2015

Willkommen in der Zukunft!

Zumindest von vor ein paar Tagen aus gesehen. Da war noch letztes Jahr, also Vergangenheit. Nun ist wieder ein neues Jahr angefangen und damit auch wieder 365 Tage voller Möglichkeiten. Ich bin gespannt, was in diesem Jahr passieren wird und hoffe natürlich auf möglichst positive Entwicklungen.

Wobei ich schon mit einem kleinen Unfall gestartet bin, am Freitagmittag habe ich mir nämlich ein Messer in die Hand gerammt. Selbstverständlich unfreiwillig, doch nicht ohne einer gewissen Situationskomik zu entbehren. Leider auch ein wenig blutig und leicht schmerzhaft, sodass ich doch ärztlichen Rat ersuchte. Der fiel aber letzten Endes auch recht allgemein und wenig aufregend aus, sodass ich mir vorerst keine Sorgen um abfallende Finger machen muss. Übrigens steht im Bericht, dass der entstandene Schnitt circa sieben Millimeter lang ist. Da ist sie wieder...

Die nächsten Großereignisse kündigen sich schon langsam an: Zum einen wird das Theaterstück unseres Semesters Ende Januar aufgeführt, zum anderen geht direkt danach die Klausurenphase los. Darauf folgen wiederum zwei sehr unterschiedliche, wie auch sehnsüchtig erwartete Konzerte und in den Semesterferien werde ich mich wohl stark einem schon angefangenen Projekt widmen. Stay tuned!

P.S.: Mittlerweile sind die 40.000 Zugriffe überschritten! Woohoo! Achievement unlocked!