Montag, 27. Juni 2011

Man lernt nicht aus

Was für eine grausige Entdeckung! Seit ich wieder zuhause bin, vermeinte ich, in dem ein oder anderen Song leichte Verzerrungen zu hören, so als ob Störstrahlungen den Sound beeinflussen würden. Da ich eh gerade dabei war, die neuen Resident Evil-Soundtracks zu rippen, hörte ich mir die Ergebnisse gleich an und stellte auch dort Verzerrungen fest.
In der Folge prüfte ich mal meine Encoder-Einstellungen und recherchierte ein wenig im Netz und fand schließlich heraus, dass ich meine CD's wohl mit falschen Einstellungen geripped hatte. Um das endgültig zu belegen, spielte ich ein wenig mit den Einstellungen und codierte ein paar Tracks aus Resident Evil 5 neu und siehe da - das Ergebnis klingt sauber und im Endeffekt sogar vermeintlich reicher.
Das klitzekleine Problem an der Sache ist nur, dass ich eigentlich meine gesamte CD-Sammlung schon fertig geripped hatte. Im Umkehrschluss heißt das also - wer keine Arbeit hat, macht sich welche, vielen Dank! Das hätte mir echt mal eher auffallen können, ich Depp.

Home again

Nun bin ich schon wieder ein paar Tage zu hause und die "Aufräumarbeiten" werden auch langsam weniger. Meinen Koffer auszupacken gestaltete sich dabei noch recht einfach, denn ich hatte am Abreisetag noch einmal meine restliche Schmutzwäsche reinigen lassen. So konnte ich fast meine gesamte Kleidung aus dem Koffer direkt wieder in den Schrank räumen, sehr angenehm.
Auch sehr angenehm ist ganz allgemein die Tatsache, dass die Luft hier in Hamburg doch mehr nach Luft riecht als in China. Und man hört hier Vögel zwitschern und nicht dauernd Lärm von den zig Baustellen oder den nervtötend hupenden Autos und Rollern. Ganz zu schweigen davon, dass man hier wieder ungestört und ungeblockt ins Internet kommt. So konnte ich dann schon ein paar Photos in ältere Blogposts pflanzen, ein neuerlicher Besuch kann sich also lohnen. Ich hoffe mal, dass ich noch ein oder zwei andere Bilder, wie zum Beispiels aus Shanghai, von Kollegen auftreiben kann.
Auf meinem Wohnzimmertisch hatte sich während meiner Abwesenheit doch so einiges an Post gestapelt, die durchzugehen natürlich sehr spannend war (zumindest bei den Paketen). Auch heute konnte ich wieder einen kleinen Schwung Sendungen bei meiner Postfiliale abholen.
Interessanterweise fand sich darunter auch die erste Bestellung von Duke Nukem Forever. Ein Glück kann ich die zurücksenden, sonst wäre ich schon ein wenig ungehalten. Das Spiel ist auch schon installiert und wartet nur darauf, von mir gezockt zu werden und ich bin ehrlich gesagt, auch ziemlich scharf darauf. Endlich wieder mit dem Duke Schweine wegtreten, yeeehaw!
Unter den verschiedenen Paketen fanden sich auch wieder ein paar sehr schöne Schätze, zum Beispiel eine 30 cm Jill Valentine Figur aus Resident Evil 5, komplett mit Mantel und Maske. Sehr schön gearbeitetes Sammlerstück, auch die beiliegende Waffensammlung kann sich sehen lassen.
Darüberhinaus gab es ein paar neue Resident Evil- sowie Silent Hill-Soundtracks, ein paar Handschuhe mit NERV-Logo aus Neon Genesis Evangelion, ein paar neue Comics, Bücher (zum Beispiel zu Mass Effect, Dragon Age, Dead Space, sowie die Unnützes Wissen-Bücher und eine Sammlung von SMSvongesternNacht.de), irre neue Eiswürfelformen (Gehirne, Haifischflossen, ein Triceratops Skelett, Schokotäfelchen und Patronen) und natürlich die schon früher erwähnten Mass Effect 2-Soundtracks.
Meine Lieferung von The Legend of Zelda - Ocarina of Time 3D ist entweder noch bei der Post und konnte heute morgen nicht gefunden werden, oder sie ist hier irgendwo bei den Nachbarn gelandet, ohne dass ich eine Karte in der Post hatte. Die zu der Vorbestellung gehörige Tasche soll nämlich auch schon ausgeliefert worden sein. Da werde ich mal rumfragen müssen.
Das neueste Update für meinen 3DS konnte ich dann auch endlich durchführen und damit neue Funktionen nutzen. Schöne Sache, nun ist der eShop funktionabel (es gab sogar ein Spiel gratis), der Browser ist nutzbar und ich kann meine Daten (und Downloads) vom DSi auf den 3DS übertragen. Letzteres bedarf noch eines Praxistests, aber ich bin zuversichtlich.
Und die Money Cat winkt auch schon fröhlich vor sich hin, also alles im grünen Bereich.

Freitag, 24. Juni 2011

Last Stop before Hamburg

In knapp drei Stunden werde ich mich vom Hotel aus auf den Weg zum Pudong Airport in Shanghai machen. Vorher allerdings musste ich noch einmal bei dem Supermarkt auf der anderen Straßenseite vorbeischauen, um mich mit ein paar Dingen einzudecken.

Ich habe tatsächlich sieben (!) verschiedene Varianten Oreo-Kekse auftreiben können, die achte fiel aufgrund der Bezeichnung "Lightly Sweet" mal glatt durchs Raster. Dazu noch zwei Tüten Krabbenchips und ein bisschen Schoki, sowie ein paar Nudeln und ein Eistee als Katerfrühstück, lecker.

Die Hotelrechnung ist auch schon bezahlt, das Taxi für die Fahrt nach Shanghai bestellt, also noch ein paar Momente der Entspannung. Nach dem Essen werde ich ganz in Ruhe meine Sachen packen, die letzte gewaschene Wäsche ist auch schon wieder da.

Einziger Wermutstropfen an diesem bis jetzt gut funktionierenden Plan: Volker teilte mir eben mit, dass meine Konzertkarte für Scooter nun doch schon verkauft ist. Nun ja, dann muss ich mich am morgigen Abend wohl anders beschäftigen... Ich denke, ich werde genügend Auswahl haben.

Donnerstag, 23. Juni 2011

Black Sheep, come home

Es ist so weit! Ich habe meinen Flugplan und damit mein Rückflugticket bekommen. Am Samstag, den 25.06.2011 werde ich, so denn alles planmäßig verläuft, um 13:40 Uhr Hamburger Fischmarktzeit am Flughafen ankommen. Morgen Nacht um 23:30 Uhr chinesischer Regenzeit geht's ab Shanghai los in Richtung Dubai. Dort lande ich morgens um 04:20 Uhr nach arabischer Kameltreiberzeit, knapp fünf Stunden später startet um 09:00 Uhr der Flug nach Hamburg.
Ich freue mich riesig, endlich wieder nach Hause zu kommen, allzumal ich das Scooter-Konzert dann ja doch nicht verpassen werde!

Im Osten was Neues

Da Bloggen von hier aus leider nicht ganz so einfach ist wie zuhause (blogger.com ist aus China nicht erreichbar, nur über den Proxyserver unserer Firma kann ich die Seite erreichen), gibt's nun mal wieder ein größeres Update.

Mittlerweile habe ich wenigstens ein paar neue Photos in Taicang geschossen, sodass ich zumindest ein klein wenig was zeigen kann, wenn ich wieder daheim bin. Nur die Bilder aus Shanghai sind leider verloren. Nun ja, es war ja eh ganz schön neblig.

Seit dem letzten Update aus China ist wieder die ein oder andere Sache passiert, die ich zur allgemeinen Erheiterung oder auch einfach nur der (belanglosen) Information halber für postwürdig erachte.

Um ein schönes Beispiel für letzteres zu bringen: Ich habe während meines Aufenthalts in China angefangen, Wario - Master of Disguise auf dem 3DS zu spielen (natürlich nur in 2D, weil das Spiel ein DS- und kein 3DS-Spiel ist). Nachdem ich an einem Abend aufgrund meiner überwältigenden Müdigkeit an einer Stelle keine Möglichkeit sah, voranzukommen, fiel es mir beim nächsten Anspielen wie Schuppen von den Augen. Manchmal hilft ein wenig Schlaf tatsächlich. Nun bin ich schon vor dem letzten Level, gehe aber die vorigen noch einmal durch, um auch alle Schätze einzusammeln (mit weniger als 100% gebe ich mich ja nicht zufrieden). Vielleicht schaffe ich noch ein paar Level vor meiner Heimkehr beziehungsweise auf dem Heimflug.

Am Dienstag hatte ein Arbeitskollege Geburtstag (er wurde 29) und das musste natürlich auch gefeiert werden. Mal vom Alkoholgenuss am Abend abgesehen, war insbesondere die Aktion unserer Dolmetscherin ziemlich abgefahren. Nachdem der Kollege ihr erzählt hatte, dass einer seiner zwei Hasen, die er sich mit seiner Freundin hält, vor einer Weile gestorben war, hatte sie die geniale Idee, für einen zumindest temporären Ersatz zu sorgen. Und so stand plötzlich in unserem Container ein grüner Hasenkäfig samt Bewohner. Irgendwann fand der Kollege auch einen passenden Namen für den Vierbeiner - Rantanplan.
Gegen Mittag gab es dann auch noch Kuchen, wobei der Hase sich mit einem rein optischen Genuss zufrieden geben musste.

Ebenfalls am Dienstag fand in Hamburg ja das Linkin Park-Konzert statt, dem ich gerne beigewohnt hätte. Aus Erzählungen weiß ich, dass es mal wieder sehr viel Spaß gemacht hat, selbst wenn die Songauswahl praktisch mit der aus dem letzten Jahr übereinstimmt, was mich persönlich kein Stück gestört hätte. Insofern ist es wenigstens ein schwacher Trost, dass mein Ticket für immerhin noch den halben Originalpreis verkauft wurde. Besser als nichts.

Unsere Maschine läuft seit Anfang der Woche auch schon ein bisschen, wobei immer wieder kleinere und größere Probleme aufhalten und einen konstanten Lauf verhindern. Aber es kommt schon Papier auf die Paletten und wir waren schon kurz bei der Hälfte der Maximalgeschwindigkeit. Es geht also voran!

Nachdem meine Wunschliste bei amazon doch noch die 200 Artikel überschritten hatte, entschloss ich mich zu einem radikalen Schritt. Ich ging die gesamte Liste durch und legte alle Artikel in den Einkaufswagen, die mit einem maximalen Preis von 10,99 € ausgezeichnet waren. Da kamen schon recht ein paar Artikel bei zusammen, allzumal auch zwei oder drei dazukamen, die gar nicht auf meiner Wunschliste standen. Nun ist der aktuelle Stand weit unter 200 Artikeln, wenn auch noch über 150.
Im selben Zug entdeckte ich auch, dass zu einem meiner absoluten Lieblingsspiele, nämlich Mass Effect 2, neue Soundtracks aus DLC's veröffentlicht wurden. Darauf hatte ich schon länger gehofft, aber nicht wirklich mit einer Veröffentlichung gerechnet. Der Nachteil bei der Sache: Während für den ersten Teil noch eine CD gepresst wurde, erscheinen sämtliche Soundtracks zu Mass Effect 2 ausschließlich in digitaler Form. Mir als haptisch veranlagtem Typen widerstreben reine Downloadangebote ohne physische Datenträger, die sich auch immer schön im Regal machen (und vor allem bei einem eventuellen Festplattencrash immer noch verfügbar sind), zwar immer wieder, aber wenn es keine andere Möglichkeit gibt, muss es eben so gehen. Was mich noch etwas zögern lässt und mir auch sehr ungünstig erscheint, ist die Tatsache, dass bei amazon gekaufte MP3's nur ein einziges Mal heruntergeladen werden können. Wenn man dann nicht direkt ein Backup anlegt, ist im schlimmsten Fall alles weg. Da werde ich nochmal bei anderen Musikdownloadanbietern stöbern und die entsprechenden Geschäftsbedingungen mir anschauen.

Zum Abschluss noch eine Kleinigkeit aus dem Kabinett der Merkwürdigkeiten. Man hört ja des öfteren Gerüchte, dass in China neben Enten, Schweinen und Rindern auch Hunde und Ratten gegessen werden sollen. Letzteres kann ich nicht persönlich bestätigen (zumindest hoffe ich, dass wir auch immer das bekommen haben, was in der Karte stand), wohl aber, dass die Leute hier generell so ziemlich alle Teile von Speisetieren verwerten. Neben eher bekannten Dingen wie Innereien finden sich auf der ein oder anderen Speisekarte auch Köstlichkeiten wie Schweinhufe, Entenköpfe oder Hühnerbeine. Kann man mögen, muss man aber nicht. Ich halte das nach dem Motto, man muss nicht immer alles probieren.
Ganz besonders interessant war dann ein Eintrag bei einem ganz kleinen Lokal mit dem Namen Shaxian Delicacies. Mal von der Tatsache abgesehen, dass das Pärchen, welches den Laden führt, kein einziges Wort englisch spricht und das Logo des Lokals aussieht wie die kommunistische Version von Pacman, tut sich die Speisekarte durch etwas hervor, das unsere Dolmetscherin mit "Strengthening sex soup" übersetzte. Bisher hat sich noch kein Freiwilliger zum Test gefunden, ich nehme an, dabei wird es wohl auch bleiben.

Mittwoch, 22. Juni 2011

Re: Der Sommer wird laut!

Bisher habe ich mich ja nicht gerade darin ausgezeichnet, direkte Antworten zu Posts anderer Blogger zu erstellen, aber in diesem Fall muss ich das doch mal tun.
Die Auflistung der (kommenden) Konzerte und Festivals von Nica brachte mich zum Nachdenken, wie mein eigener Konzertsommer aussieht. Tatsächlich lassen sich ein paar Parallelen nicht abstreiten.

21.06.2011
Linkin Park @ O² World, Hamburg
-> verpasst!

25.06.2011
Scooter @ Imtech Arena, Hamburg
-> hätte gerade eben so geklappt, wenn die Karte nicht schon verkauft gewesen wäre

09.07.2011
Symphonic Odysseys @ Philharmonie, Köln
-> schaffe ich, mal sehen wie ich das mit dem Hin- und Rückweg mache

02.08. - 07.08.2011 (realistische Zahlen)
Wacken:Open:Air @ Bauer Uwe sein Acker, Wacken
-> definitiv dabei, da beginnt mein Jahresurlaub

14.08.2011
Schandmaul & In Extremo @ Trabrennbahn, Hamburg
-> liegt glücklicherweise auch in der Urlaubszeit

16.08.2011
Dropkick Murphys @ Trabrennbahn, Hamburg
-> mittlerweile auch gebucht, rock on!

23.08.2011
Thirty Seconds to Mars @ Trabrennbahn, Hamburg
-> liegt ebenfalls im Urlaub, von daher auch hier ganz klar dabei

03.11.2011
ASP @ Docks, Hamburg
-> mittlerweile sind wir schon zu sechst, das wird bestimmt geil!

In diesem Sinne: Es wird Zeit, nach Hause zu kommen!

Samstag, 18. Juni 2011

Blogger - The Anniversary Edition

Auf heute vor genau einem Jahr ist der erste Post dieses Blogs datiert. Wer hätte das gedacht? Ein Jahr lang quäle ich meine Leserschaft nun schon mit Unerträglichkeiten, mit dem, was in meinem verwirrten Kopf teilweise so vor sich geht, mit bizarren Träumen und seltsamen Gefühlen, berichte von Ereignissen aus dem Familien- und Freundeskreis, rezensiere ab und an mal Filme, Spiele oder Musik und auch sonst strotzen meine Einträge meist nur so vor nützlichen oder unnützen Informationen (alles eine Frage der Perspektive). Ich denke, hin und wieder findet sich das ein oder andere Highlight und ich verstecke ja auch gerne mal ein paar Lacher zwischendurch (wenn man meinen Humor teilt, heißt das). Das trifft natürlich insbesondere dann zu, wenn ich mal wieder ein paar gelungene Zitate anbringen kann (derartige Posts sind auch meist mit dem entsprechenden Label versehen). Auch meine geliebte Sieben kommt nicht zu kurz und findet sich in ein paar Posts wieder (auch dafür gibt es ein eigenes Label).
Alles in allem kann ich sagen, dass es eine sehr interessante Erfahrung war, das Bloggen für mich zu entdecken und ich gehe dem auch immer noch gerne mehr oder weniger regelmäßig nach. An dieser Stelle möchte ich mich auch bei allen meinen Lesern bedanken, die mich mit ihren Kommentaren stets aufs Neue zu erheitern wissen.
Zusätzlich zum einjährigen Bestehen trifft auch ein weiteres, kleineres Jubiläum zu, dies ist nämlich der 150. Post. Mal sehen, wie viele im zweiten Jahr entstehen werden, vielleicht ja sogar 200?

Achievement unlocked!
1 Year of Blogging (+50)

Achievement unlocked!
150 Blog Posts (+15)

P.S.: Wer mein Blog ganz am Anfang schon verfolgt hat, weiß auch, dass ich meinen ersten Eintrag ein wenig... modifiziert habe. Somit datiert sich der eigentlich erste Post auf den 21.06.2010, den nachträglich eingefügten Post vom 18.06.2010 habe ich einfach zurückdatiert, um ihn passender zu gestalten. Aber was sind schon drei Tage.

Achievement unlocked!
Time Travel (+100)

Freitag, 17. Juni 2011

Disasterpieces

So ein Dreck! Da hat sich doch glatt am Mittwochabend meine Festplatte verabschiedet. Und mit ihr leider auch sämtliche darauf gespeicherten Daten, inklusive der Photos, die ich bisher gemacht habe. Das bedeutet für meine bisherigen Posts, dass es schwierig wird mit dem Einbinden von Bildern. Mal sehen, was sich da noch machen lässt und ob ich doch noch das ein oder andere irgendwoher retten kann.
Ein Glück hatte ich meine Musik auf meiner externen Festplatte gespeichert, die jetzt als neues Hard Drive im Laptop arbeitet. Spart auch wieder den Schritt, dass ich für die Musik erst die externe Platte anschließen müsste. Ein Kollege hat mir dankbarerweise auch schon Ersatz beschafft, der Test steht noch aus.

Um meine Laune vorher schon ein wenig in Richtung Kellergeschoss zu verschieben, berichtete Franzi, die sich ja lieberweise um meine Wohnung und damit verbunden auch um meine Post kümmert (ich berichtete), mir, dass sie ein amazon-Paket selbst mit Vollmacht inkl. Extra-Unterschrift für eigenhändige Sendungen und Personalausweiskopie nicht im Empfang nehmen darf. Darin befindet sich nämlich die Balls of Steel-Edition von Duke Nukem Forever, auf die ich schon sehr gespannt war. Nachdem ich ein wenig im Netz geforscht und dann erst mit der Post und mit DHL telephoniert, sowie mit einer amazon-Mitarbeiterin gechatted hatte, war das Ergebnis, dass das Paket als nicht zustellbar zurückgeht - unglaublich! Wofür dann die verdammte Vollmacht? Als die amazon-Mitarbeiterin auch noch meinte, dass die limitierte Edition schon ausverkauft sei war ich durchaus erregt, um nicht zu sagen, extrem kurz vorm Ausrasten. Ich hatte eigentlich geplant, einen der kleinen Glastische in einen der beiden Flachbildfernseher zu schmettern in meiner aufkeimenden Zerstörungslust.
Heute habe ich, nach einer Nacht Schlaf (na ja, so richtig geschlafen habe ich hier leider noch nicht eine einzige Nacht) nochmal in Ruhe bei amazon vorbeigeschaut und siehe da! Es gibt sie doch noch, die Balls of Steel-Edition! Franzi brachte mich gestern dankenswerterweise schon auf die Idee, das Spiel einfach noch einmal zu bestellen und an sie schicken zu lassen, damit es keine Probleme gibt. Das habe ich dann natürlich auch gleich in Auftrag gegeben und bin schon schwer gespannt auf das Ergebnis. Montag soll das Paket geliefert werden, ich werde berichten.

Auch noch vor dem Festplattencrash überraschte mein Vater mich mit einer ganz schön bescheidenen Nachricht seine Mutter betreffend. Sie hatte an Pfingsten nämlich einen schlimmen Schlaganfall, von dem sie sich auch aller Voraussicht nach nicht wieder erholen wird. Momentan liegt sie im Heider Krankenhaus (dann auch noch in Dithmarschen, na prima...), doch ihr Arzt ist, gelinde gesagt, wenig zuversichtlich. Ganz toll, und ich hänge hier in China. Dementsprechend bewegt sich meine Laune momentan eher talwärts als bergauf. Und das, obwohl der Tag an sich gar nicht so schlecht lief und mein Mantel auch geliefert worden war.

Des Kaisers neue Kleider

Seit Mittwoch Abend ist nun einer der beiden noch offenen Punkte meines Shanghai-Besuches abgehakt. Die Lieferung, auf die ich gewartet hatte, ist planmäßig eingetroffen und hat meine Erwartungen sogar noch übertroffen.



Bei der Lieferung handelt es sich um einen Mantel im chinesischen Stil, sprich mit einer Knotenknopfleiste (es sind übrigens sieben Knöpfe) und dem typischen kurzen Stehkragen. Das ganze ist in schwarz gehalten, an den Ärmeln und an der Knopfleiste sind die Säume noch zusätzlich mit einem gemusterten Schmuckstoff versehen. Laut Aussage der Schneiderin ist das Hauptmaterial Cashmere, wobei ich da kein Experte bin, der diese Aussage be- oder widerlegen könnte. In jedem Fall passt das gute Stück wunderbar, denn es wurde maßgeschneidert, weswegen ich auch ein paar Tage darauf warten musste. Meiner Meinung hat sich die Anschaffung auf jeden Fall gelohnt und sobald ich wieder im Land bin, werde ich mich natürlich auch damit präsentieren.

Montag, 13. Juni 2011

Kanpai!

Nachdem wir am letzten Samstag nur den halben Tag in der Firma arbeiten waren, konnte ich den freien Nachmittag nutzen, um mir unseren Aufenthaltsort ein klein wenig näher zu besehen. Einer meiner Kollegen schloss sich mir an und so sind wir zusammen durch Taicang spaziert.
Von unserem Hotel aus benötigt man grob 20 Minuten, um zu Fuß nach Downtown zu kommen, was durchaus auch mal seinen Reiz hatte. Es nieselte anfangs leicht und später etwas mehr, aber als Norddeutschen störte einen das recht wenig.
Auf beiden Seiten ist die Straße gesäumt von kleinen Läden, in denen sich meist außer den Verkaufsgegenständen recht wenig anderes befindet. Viele Shops bieten Lebensmittel, mal eher auf Getränke, mal eher auf feststoffliche Nahrung spezialisiert, feil. Außerdem finden sich dort eine Menge Zweiradläden, die (Elektro-) Roller für relativ geringes Geld (nach deutschen Standards) verkaufen.
Von denen fahren auch eine beachtliche Menge auf den chinesischen Straßen umher, und meiner Vermutung nach in ständiger Angst um ihr Leben, bei dem Fahrstil der Chinesen. Statt Blinker wird meistens die Hupe benutzt, nur das Abbremsen fehlt zumeist. Da muss man schon auf der Hut sein, ebenso wie an Kreuzungen, denn bei nicht ganz so stark befahrenen Straßen werden Ampeln schon mal geflissentlich ignoriert, wenn sie denn überhaupt vorhanden sind. Zebrastreifen geben auch nur ungefähr die am wenigsten gefährliche Stelle an, um die Straße als Fußgänger zu überqueren. Das ist als Deutscher erstmal irritierend, dass man sich andauernd umschauen muss, während man über die Straße geht.
In Downtown präsentierte sich Taicang tatsächlich als recht modern und westlichen Standards zumindest angenähert. KFC, Pizza Hut, Starbucks, Wal-Mart und ein Apple Store in einem Türmchen sind nur ein paar der bekannteren Namen. Genauso sind auch dort kleinere Läden vertreten, zusammengefasst in größeren Komplexen, in denen sich Laden an Laden reiht. Das Problem an der Sache ist nur, dass sich auch die Preise mittlerweile stark an westlichen Standards orientieren und man deswegen kaum wirkliche Schnäppchen machen kann. Dafür war das Burger-Menü bei KFC mit umgerechnet circa drei Euro noch relativ günstig im Vergleich.

Auf dem Rückweg erinnerte mein Kollege mich an eine Gelegenheit, die wir schon auf dem Hinweg entdeckt hatten. Unweit von unserem Hotel befindet sich ein recht unscheinbarer Eingang zu einem Fußmassagesalon. Der Kollege, der schon öfter in China war und dementsprechend über ein ordentliches Plus an Erfahrung verfügt, sprach sich eindeutig für einen Test des Salons aus. Da ich noch nie irgendeine Massage von Fachpersonal genossen habe, war ich sofort mit dabei. Und es hat sich definitiv gelohnt! Nachdem wir dem leider nicht englischsprachigen Empfangsmann einigermaßen verständlich klar gemacht hatten, dass wir uns eine Fußmassage angedeihen lassen wollten, führte er uns in einen Raum mit Sesseln, auf denen wir Platz nahmen.
Kurze Zeit später kamen zwei Masseurinnen, die zu allererst zwei Tröge mit heißem Wasser füllten, worin wir unsere Füße einweichten. In das Wasser gaben sie noch ein paar Zusatzstoffe, die sie uns auswählen ließen. Aufgrund der schon bekannten Sprachbarriere endeten ihre Erklärungsversuche schlicht damit, dass wir uns einfach für eine der angebotenen Packungen entschieden. Rein von der Optik und vom Geruch her nehme an, dass es sich dabei um Kräuter, Tee oder ähnliches hielt. Auf jeden Fall hatte es keine negativen Auswirkungen. Während unsere Füße also vor sich hin kochten, wurden uns ein wenig der Nacken und Rücken massiert und danach noch ein wenig die Arme und Hände geknetet. Sehr interessante Erfahrung und es lockert tatsächlich ordentlich auf. Das Bier, das wir den Empfangsjungen schicken geholt hatten, war plötzlich ganz schön schwer in der Hand. Nach den Händen kamen die Damen dann zum Höhepunkt, unseren Füßen. Mit einem Öl wurde jeder Fuß einzeln massiert, geklopft, gedrückt, gezogen, gedehnt und geknetet. Mitunter war es fast ein wenig schmerzhaft, wenn die Masseurin mit den Fingerknöcheln in die Fußsohle drückte, aber darauf folgte auch wieder ein entspannteres Massieren. Insgesamt sehr angenehm und wirklich sehr entspannend. Die ersten Schritte danach fühlten sich an wie auf Wolken. Kann ich nur empfehlen, wenn man mal die Gelegenheit dazu hat. Wir werden uns das hier bestimmt auch noch das ein oder andere Mal angedeihen lassen.

Am Abend dann waren wir mit insgesamt fünf Leuten (zwei von Will und drei von der Konkurrenz Bielomatik, trotzdem nette Leute) in einem Restaurant mit dem Namen Lofty Teppanyaki. Das Lokal hat zwei Etagen, und man kann wohl auch (zumindest im Erdgeschoss) á la carté essen, aber das ist ja auf Dauer langweilig. Deswegen hatten wir in der zweiten Etage einen Tisch bestellt, und das bedeutete Teppanyaki Buffet. Allerdings läuft das nicht in der Form ab, wie man das so kennt, sprich, das man seinen Teller nimmt und am aufgebauten Buffet entlangscharwenzelt und sich sein Menü selbst zusammenstellt.
Wir saßen im kleinen "U" um eine üppige Stahlplatte, die sich als Bratfläche entpuppte, und wurden als erstes dem Koch, der dahinter bereit stand, vorgestellt. Ein paar von den Jungs waren schon einmal dort und kannten den nur als "King" bekannten Koch schon. Der Kerl stellte sich als ziemlich lustiger und trinkfreudiger Geselle raus. Als wir alle unsere erste Runde Tsingtao (chinesisches Bier) stehen hatten, bekam auch er sein Glas, das er gerne und oft zum Anstoßen und anschließenden Leeren nutzte. Dabei fiel dann meist das übliche "Kanpai!", was soviel wie "Prost!" und "Auf ex!" bedeutet und dann auch genau dazu führt.
Das Essen startete mit ein paar milden Knoblauchzehen, die King auf der Platte leicht anbriet, dazu wurden ein paar Sashimi (weißer und roter Thun, sowie Lachs) gereicht. Nacheinander wurde es dann immer besser, wir bekamen Kabeljau, King Prawns, Ente, Hühnerbrust mit Gemüse, Entenleber in Toast, Rinderfilet mit Zwiebeln (alles lecker gebraten) und als krönenden Abschluss panierte Banane, die ordentlich flambiert wurde (heiße Sache), vorgesetzt. Die Frische und die Qualität der Speisen hat man deutlich geschmeckt und überhaupt gab es nichts, das ich nicht gemocht hätte. Bei dem Stück Entenleber war ich zugegebenermaßen skeptisch, aber man muss ja probiert haben, um sich ein Urteil erlauben zu können. Und ich bin im Nachhinein froh, das auch getan zu haben, denn die Leber erwies sich tatsächlich als kleines Highlight und schmeckte wirklich lecker. Wir durften sogar noch einzeln nachbestellen, so gab es dann noch einmal King Prawns und Rinderfilet.
Auch lecker war der Sake, der zwischendurch bestellt wurde und ganz traditionell in kleinen Tonkrügen an den Tisch bzw. auf den Rand der Bratfläche gestellt wurde. Je wärmer der Sake wurde, desto mehr merkte man allerdings auch, wie er wirkte. So richtig extrem wurde das dann, als King sein Gläschen Sake in die Hand nahm und in seinem vollen Bierglas versenkte. Nach der Aktion mussten wir natürlich nacheifern und ließen allesamt mal wieder ein fröhliches "Kanpai!" verlauten, um anschließend die Gläser zu leeren. Bei einem Mal blieb das natürlich nicht und zum Schluss musste sogar eine Kellnerin mittrinken.
Alles in allem ein richtig gelungenes Essen, vor allem wenn man bedenkt, dass wir umgerechnet 17 € (158 Renminbi Yuan) bezahlen sollten, in denen sowohl das Essen als auch alle Getränke beinhaltet waren. Wir haben uns dann geschlossen darauf geeinigt, 200 Yuan zu zahlen, was ungefähr 21,50 € entspricht. Dafür hätte man in Deutschland wahrscheinlich gerade mal die Getränke bekommen, wenn überhaupt.

Nach dem leckeren Essen saßen wir dann abschließend noch eine ganze Weile im Edelweiß und genehmigten uns ein paar weitere Getränke. Da ich mittlerweile die Nase voll von Bier hatte, verlegte ich mich auf Cuba Libre, oder eben das, was man hier als Cuba Libre bekommt (Limetten zum Beispiel gibt es nicht, aber immerhin Zitronen). Als ich dann schon weit nach Mitternacht die Bar verließ, war ich durchaus ordentlich angeheitert. Dank des guten Essens hatte ich immerhin eine anständige Grundlage geschaffen, aber dennoch zeigte die Menge an konsumiertem Alkohol durchaus ihre Wirkung.

Am Sonntag ging es dann am Vormittag los in Richtung Shanghai. Mein Magen fühlte sich noch etwas flau an, weswegen ich die grob eineinviertelstündige Fahrt über lieber die Augen geschlossen hielt und meine Gedanken weg von meinem Mageninhalt hin zu angenehmeren Gedanken lenkte.
In Shanghai angekommen schließlich präsentierte sich die Stadt wie schon bei meiner Ankunft und auch die vergangenen Tage über in Taicang mit dicken Schwaden behangen, die wie eine tief hängende Wolkendecke den Blick zum Himmel versperrten. Manche Gebäude verschwanden mit ihren Dächern darin, was interessante Photos ergab. Teils sieht das schon etwas bedrohlich aus.
<Photos Shanghai im Nebel>

Mit den Jungs von Bielomatik zusammen spazierten wir dann über den örtlichen Schwarzmarkt, auch liebevoll als "Copy Market" bekannt, der seinen Eingang interessanterweise am Wissenschafts- und Technologiemuseum hat. <Photo Museum> Das ganze befindet sich im sprichwörtlichen Untergrund und so finden sich dort sogar U-Bahn Anbindungen.
Letzten Endes handelt es sich bei dem Areal um viele, kleine Lädchen, die dicht zusammen eine recht unüberschaubare Fläche belegen, immer mal wieder unterbrochen von besagten U-Bahn Zugängen oder kleineren bis mittleren Lokalen wie KFC oder Bistros. Allerdings wiederholt sich vieles recht schnell und auch die Auswahl ist bei den Shops oft die gleiche. Noch dazu merkt man bei dem einen oder anderen Angebot auch nur zu deutlich die qualitativen Unterschiede zu den originalen Markenäquivalenten. Denn die Markennamen werden ja immer brav mitkopiert, nur in den Details schwächeln die Kopien manchmal schon ordentlich. Aber solange man sich dessen bewusst ist, kann man recht günstig den ein oder anderen Einkauf wagen, wobei man grundsätzlich dem Handeln gegenüber nicht abgeneigt sein darf. Vom ursprünglich genannten Preis sollte man schon mal lockere 50% abziehen, um eine gute Grundlage zum Handeln zu haben. Das sorgt natürlich erst einmal für (gespielte) Empörung, aber so lässt sich manches Schnäppchen machen. Wenn man lange genug mit den Händlern geschnackt hat und sich dann doch zum Gehen wendet, besinnen sie sich so manches Mal und zeigen doch noch guten Willen und bieten einem einen vernünftigen Preis.
Ich habe mir dann auch ein paar Kleinigkeiten gegönnt. <Photo Einkäufe Copy Market> Zum einen entdeckte ich in einem Shop ein paar sehr coole New Super Mario Bros. Wii-Figuren (von denen ich gedenke, mir in der Zukunft auch noch ein paar mehr angedeihen zu lassen), die es auch gleich in einem Set gab, sehr nett. Dann habe ich doch tatsächlich Werwölfe von Düsterwald in einer chinesischen Version gesichtet, auch das wurde gleich eingepackt. Ich überlege, das Spiel meiner kleinen Schwester zu schenken und ihr dann (gegen entsprechende Bezahlung, versteht sich) das deutsche Regularium zukommen zu lassen. Mal sehen, was sich aus diesem Plan noch machen lässt. Das Spiel entdeckte ich, während ich eigentlich in einem kleinen Krämerlädchen nach einer "Maneki Neko", einer "Money Cat" Ausschau hielt. Nachdem ich eine dieser Katzen im Edelweiß sitzen sah, fragte ich mich, was es damit auf sich hatte. Auf Anfrage bei einer der Kellnerinnen kam die witzige Antwort "Money is coming!" Damit war auf jeden Fall ein kleiner Running Gag geboren und ich setzte mir die fixe Idee in den Kopf, mir eine solche Katze anzuschaffen, allzumal die erhobene linke Pfote durch eine kleine Motorik ständig am Winken ist (bis die Batterie mal erschöpft ist). Auch eine Money Cat nahm ich aus dem Shop mit und schlenderte glücklich weiter umher. Die Katze erinnerte mich irgendwie an einen YouTube-Clip aus dem Film "Jerry Maguire - Spiel des Lebens", auf den ich irgendwann mal gestoßen bin, obwohl ich den Film leider nicht gesehen habe (noch nicht). Passt doch irgendwie, oder?
Von zwei weiteren Anschaffungen kann ich an dieser Stelle aus zwei völlig verschiedenen Gründen noch nicht sprechen. Den einen Punkt werde ich zur Mitte der Woche wahrscheinlich enthüllen können, der andere muss bis zu meiner Rückkehr verharren, dann werde ich diesen Post auch nachbearbeiten.

Nach unserer ausgiebigen Shoppingtour ließen wir uns im Paulaner nahe des Oriental Pearl Tower <Photos Pearl Tower & Paulaner> nieder, um ein wenig deutsches Essen und deutsches Bier zu genießen. Aufgrund meines erhöhten Alkoholkonsums am Abend vorher blieb ich für meinen Teil allerdings beim Eistee, der dafür sehr erfrischend war.
Die Runde war ziemlich entspannt und so haben wir eine ganze Weile zusammengesessen, bis wir schlussendlich wieder die Rückreise nach Taicang antraten.

Dort wieder im Hotel angekommen überraschten mich zwei Wäschebeutel auf meinem Bett. Kurz vor der Abfahrt nach Shanghai hatte ich am Vormittag noch schnell um Abholung derselben gebeten, da war es fünf vor zehn. Nun also waren die Sachen schon wieder gewaschen und getrocknet zurück, nicht schlecht. Und noch weniger schlecht staunte ich, als ich mein Arbeitshemd aus dem Beutel holte, das aussah wie neu. Nicht nur, dass es gewaschen und gebügelt wurde, es wurde auch noch fein zusammengelegt, mit einer Banderole und einer Pappe zur Versteifung und zum ansehnlichen Kragen aufstellen versehen und dann auch noch in Folie verpackt. Das habe ich so auch noch nicht gesehen, Respekt!

Donnerstag, 9. Juni 2011

O-reo? O-Yeah!

Ein weiterer Arbeitstag in der weiten Ferne ist vorbei, heute mit ausgesprochen drückend-schwüler Luft zum Abend hin. Den ganzen Tag über war es schon verdammt warm, sodass von angenehmem Arbeiten kaum die Rede gewesen sein kann. Vorhin fing es an zu wehen und auch ein bisschen zu tröpfeln, aber das wird wohl noch mehr werden. Mal sehen, schlecht wäre es nicht, denn das könnte bedeuten, dass es morgen unter Umständen wieder ein wenig angenehmer ist von den Temperaturen.

Gestern Abend war ich noch kurz im Supermarkt auf der anderen Straßenseite, um mir mit ein wenig Schoki und Eistee den Abend zu versüßen (buchstäblich). Dabei habe ich auch endlich mal die sagenumwobenen Oreo-Kekse probiert, die es hier in ein paar verschiedenen Sorten (und Größen!) gibt. Ich habe nur die einfachen (natürlich nicht die weniger gesüßten - wi-der-lich!) getestet, aber die waren mal wirklich lecker. Das bedeutete heute dann eine normale Rolle von denen und eine kleine Rolle von denen mit in Schokofüllung. Ich bin mal gespannt, welche besser sind - und das sind beileibe nicht die einzigen Sorten, ich sage nur Ice Cream!

Montag, 6. Juni 2011

I like it

Mehr als nur ein Song vom aktuellen Stone Sour Album Audio Secrecy besitzt einen ganz schönen Ohrwurmcharakter. Neben Threadbare, welches ich schon zitierte, ist auch die erste Single-Auskopplung Say you'll haunt me ein sehr schöner Song, bei dem auch die Lyrics eine eigene Daseinsberechtigung besitzen und nicht bloß schmückendes Beiwerk sind. Gerade der Chorus hat es mir angetan:

Say you want to stay, you want me to
Say you'll never die, you'll always haunt me
I want to know I belong to you
Say you'll haunt me

Ein wenig düster, aber dennoch irgendwie schön. Mir gefällt's.

Kaum zu glauben!

Mal wieder neues von der Ostfront...

Fangen wir mit etwas Informativem an: Der Name der Ortschaft, in der ich mich zur Zeit aufhalte, Taicang (in der Provinz Jiangsu in China), bedeutet auf deutsch in etwa Heimat. Dank unserer Dolmetscherin kam ich in den Genuss dieser äußerst interessanten und wertvollen Information, und ihr, meine lieben Leser, somit auch.

Ebenso interessant ist wohl die Tatsache, dass sich in dem Ort ungefähr 300 Deutsche (wahrscheinlich inklusive Österreicher et cetera) aufhalten. Das wiederum erklärt einige auffällig bekannt klingende (und vor allem überhaupt lesbare!) Namen von Lokalitäten wie zum Beispiel das Edelweiss, in dem es deutsches Bier (Paulaner und Erdinger, da bleibe ich doch beim lokalen Tsingtao) und deutsches Essen gibt. Ein weiterer Name, den ich nur im Vorbeifahren gelesen habe (und das Lokal ist laut Aussagen von Kollegen wohl geschlossen) ist das St. Pauli (kein Witz!). Im Edelweiss sitzen wir dann auch zumeist mit den Kollegen von der Konkurrenz (da können die ja auch nichts für), die ihre Maschine neben unserer beim Kunden aufstellen). Dort gab es auch gleich am ersten Abend dann richtig schön Currywurst mit Pommes, sensationell! Und als dann der Kellner mit einer Flasche Hela-Ketchup ankam (leider nicht der mit dem grünen Deckel, sondern "nur" mit dem orangenen), wurden mir fast ein bisschen die Augen wässrig. Hat auch geschmeckt, das Schnitzel und die Spaghetti, die ich bis jetzt probiert habe, waren auch voll in Ordnung. Und ich hatte auf den letzten Minuten des Fluges noch überlegt, in ein chinesisches Restaurant zu gehen und nach einer verdammten Currywurst zu fragen... großartig! Der Besitzer des Ladens ist selbst Österreicher, dementsprechend gestaltet sich auch das (Stamm-) Publikum (manches Mal ertappe ich mich bei der Frage, wen man schwerer versteht - die Chinesen oder die Österreicher?).

Ansonsten freue ich mich tatsächlich schon tierisch auf meine Heimkehr, auch wenn ich noch nicht einmal eine Woche hier bin. Diese Reise ist aus dem ein oder anderen Grund (nun ja, es gibt auf jeden Fall EINEN ziemlich triftigen Grund) anders als die bisherigen und deswegen habe ich tatsächlich Heimweh. Auch mal interessant vom Gefühl her. Wenn unsere fehlenden elektrischen Teile noch weiter im Zoll verharren, muss ich vielleicht wirklich schon früher zurück als geplant, um unseren Aufenthalt nicht zu teuer zu gestalten. Wir werden sehen...

Freitag, 3. Juni 2011

China so far

Mit ein wenig Verspätung, die sich unter anderem auf der wahnsinnig rasanten und leider arg intoleranten Internetverbindung im Hotel begründet (Seiten wie Blogger oder YouTube sind generell nicht erreichbar), komme ich zu meinen ersten Eindrücken aus der Volksrepublik. Die Bilder lassen sich momentan leider (noch) nicht einfügen, ich versuche sie sobald wie möglich nachzuliefern.

Oder am besten fange ich mit dem angenehmsten Teil an, das war nämlich die Anreise von Dubai aus im zweigeschossigen A380-800. Da die Gesamtflugzeit mit bummelig 15 Stunden über unserem Limit von 12 Stunden für Business Class Flüge lag, durfte ich dann auch entsprechend luxuriös reisen. Und luxuriös trifft es auch ganz gut, denn neben der Tatsache, dass sich die besser bezahlten Plätze alle im oberen Stockwerk befinden, sind sämtliche Plätze kleine Inseln für sich allein, mit üppigem (Touch) Bildschirm, kleiner (beleuchtbarer) Minibar, Filmen und Musik auf Abruf, relativ bequemen Sesseln und natürlich einem entsprechenden Service.
<Photo Business Class A380-800>
Sieht ganz brauchbar aus, nicht oder?

Dasselbe kann man auch von meinem Hotelzimmer behaupten, das ist nämlich auch nicht zu verachten. Großer Flachbildschirm, angenehmes Badezimmer, großes (durchaus schlaftaugliches) Bett, Minibar inklusive Kühlschrank, Klimaanlage (wichtig!), Safe und was eben sonst noch so dazugehört. Der Schrankplatz könnte etwas üppiger sein bzw. mir fehlen einfach ein paar Regalbretter, denn ich will nicht alles auf Kleiderbügeln unterbringen. Aber das ist Kritik auf hohem Niveau. Ein besonderes Highlight stellt aber das Fenster vom Schlafbereich zur Dusche hin dar. Auf der Außenseite ist ein Holzrollo angebracht, welches sich komplett hochziehen lässt, um zum Beispiel seiner Angebeteten (so sie denn mitgereist ist) in aller Ruhe beim Duschen zusehen zu können. Interessantes architektonisches Detail, das sollte ich mir für mein Haus merken...
Witziges Detail am Rande: Ab einem gewissen Stockwerk finden sich in allen Zimmern Gasmasken in Dosen, zwecks Rauchschutz bei Feuern. Trotz der Aufschrift "Do not take away" war ich schwer versucht, mir ein solches Souvenir anzueignen, das wäre beim W:O:A garantiert geil (erst recht für die Dixie Klos).
<Bilder Hotelzimmer>

Nach der ersten Nacht im Hotel musste ich dann doch zum unangenehmen Teil der Reise kommen, der Arbeit nämlich. Schon in Shanghai musste ich feststellen, dass die Luft in der Gegend sich durchaus treffend mit dem Wort Smog beschreiben lässt. Leider wurde das auf dem (etwas verworrenen, dank des verpeilten Taxifahrers) Weg zum Hotel und dann am nächsten Tag zur Firma nicht besser. Es ist zwar warm und somit ganz erträglich bis manchmal sogar schon zu warm, aber die Luft hat einen eigenartigen Geruch inne und die ständige Dunstglocke, die über allem zu hängen scheint, macht es nicht angenehmer. In der Firma ist die Situation erwartungsgemäß schlechter, allzumal an allen Ecken und Enden noch gebaut wird. Das bedeutet Staub und Dreck, viel Durchgangspersonal, viel vorläufig halbwegs funktionierendes und vor allem viel Lärm. Nun ja, wir sind halt in China, daran muss ich mich die nächsten Tage wohl noch ein bisschen gewöhnen.

Da mich am Mittwoch wohl die Azubine an der Hotelrezeption bedient hatte, musste ich dann am nächsten Tag ein neues Zimmer beziehen, weil das erste nur für eine Nacht gebucht war. Macht aber auch nichts, denn das neue Zimmer ist sogar noch größer als das vorige und bietet einen getrennten Wohn- und Schlafbereich und damit auch je einen Flachbildschirm für beide Bereiche. Einziger Wehrmutstropfen: Die Dusche ist nicht mehr zur bettseitigen Wand verbaut und bietet damit auch keinen Einblick durch eine Fensterscheibe. Ist allerdings ohne die weibliche Begleiterin auch zu verschmerzen und somit kein wirkliches Manko. Zum Glück habe ich mir vor meiner Abreise noch einen Batzen Musik auf meine externe Festplatte geladen, chinesisches Radio geht nämlich auf Dauer nicht nur ob der Unverständlichkeit auf den Zeiger.

Während man in groben 12 Kilometern über dem Erdboden im zweiten Stock eines A380-800 von Dubai aus nach China dem Sonnenaufgang entgegenfliegt, gewinnt Bittersweet Symphony übrigens eine ganz eigene Gänsehautdimension...