Donnerstag, 12. Februar 2015

Ins Gesicht. Mit dem Armband.

Und zwar Sardius, dem ollen Dämonenfürsten. Der hat in Super Ghouls 'n Ghosts für das SNES nämlich die liebreizende Prinzessin Guinevere (oder Prin Prin im Original) entführt.
In der Rolle des Ritters Arthur muss sich der Spieler nun auf den Weg durch sieben Level (ja, sieben!) machen, um sie aus den Klauen des Bösen zu retten. Getreu der Ghosts 'n Goblins-Reihe gestaltet sich das allerdings alles andere als einfach und es stellt sich dem Spieler allerlei übles Gezeug in den Weg.
Allerdings findet man auf der Reise verschiedene Waffen und auch Rüstungen, durch welche man die Waffen verstärken oder sogar in Abhängigkeit von der getragenen Waffe unterschiedliche Zaubersprüche wirken kann. Meist liegen diese Gegenstände in Kisten, die aber wiederum oft erst durch bisweilen aberwitzige Sprungkombinationen erscheinen. Manchmal versteckt sich in einer der Kisten aber auch ein hinterhältiger Magier, der gestern liebevoll "Sir Arschloch" getauft wurde.
Am gestrigen Abend stand in der Bar Zum Tanzenden Einhorn nämlich wieder der Nerd-Stammtisch auf dem Plan, zu dem diesmal auch ein Kommilitone und ich uns gesellen wollten. Also haben wir uns dort getroffen, nachdem ich von der Arbeit kam.
Die Bar war, wie nicht anders zu erwarten, gut besucht, sodass wir fast Mühe hatten, uns noch zwei freie Stühle zu organisieren. Dann aber floss der erste Schluck Kirschmet und wir wohnten ein paar spannenden Street Fighter II-Duellen bei. Nach einer Weile wanderten die Controller auch in unsere Hände und wir prügelten uns erst ebenfalls durch ein paar Runden Street Fighter II und danach Mortal Kombat. Danach ging es mit Super Probotector: Alien Rebels (Contra III: The Alien Wars) weiter, wo wir dank - oder eher trotz - meiner Beteiligung auch ein paar Level schafften, bevor wir endgültig das zeitliche segneten.
Nach einer Sichtung der prall gefüllten Spieletasche des Barchefs, der nebenbei auch Besitzer des bereitgestellten SNES ist, und weiteren Gläsern Kirschmet sowie einer spontanen Runde Kniffel (bei der ich sogar siegreich war, weil ich tatsächlich einen Kniffel geworfen habe!) ging es dann wieder an die Konsole zurück. Dieses Mal steckte dann das eingangs erwähnte Super Ghouls 'n Ghosts im Schacht.
Bisher hatte ich das Spiel nur mittels Emulator vollständig durchgespielt, doch in dieser Nacht sollte ich es dann auch tatsächlich auf der Konsole schaffen. Die besondere Gemeinheit des Titels: Schafft man es zum ersten Mal, den vermeintlich letzten Boss zu besiegen, erscheint eine Nachricht der entführten Prinzessin, die den Spieler bittet, mit einer besonderen, magischen Waffe zurückzukehren, da nur mit dieser der Oberdämon besiegt werden kann. Danach startet der Spieler ohne Umschweife wieder im ersten Level des Spiels. Beim zweiten Durchgang zieht allerdings der Schwierigkeitsgrad an und man muss in einer der vielen Kisten eben die richtige Waffe (ein magisches Armband) finden - und darf sie auch nicht wieder verlieren, was leicht durch einen verunglückten Sprung passieren kann.
Auch sein Leben sollte man nicht zu oft verlieren, da sonst die gefürchteten Worte "Game over" auf dem Bildschirm erscheinen. Da lohnt es sich, die immer wieder herumliegenden und -hängenden Goldsäcke einzusammeln, um zusätzliche Wiederholungen für den Fall der Fälle parat zu haben. Das war auch bitter nötig, denn gerade im dritten Level verrauchten in der zweiten Runde so einige Leben in den höllischen Flammen.
In der fünften Welt passierte dann das, was nicht passieren sollte: Ich verlor das Armband, weil ich stürzte und so unfreiwillig eine andere Waffe aufsammelte. Bis zum Schluss durchwühlte ich vergeblich Kiste um Kiste und konnte das Armband nicht finden. So musste ich dann schlussendlich mehrere Leben freiwillig opfern, bis ich es endlich wieder mein Eigen nannte. Damit mussten dann noch die beiden Bosse der siebten Welt besiegt werden, was schon eine Herausforderung darstellte, bevor ich zum Endboss vorgelassen wurde.
Dieser forderte dann um kurz nach drei Uhr morgens noch einmal alles. Nachdem wir eigentlich schon längst gegangen sein wollten und auch der Barchef auf seinen Feierabend wartete, schaffte ich es - nach einem guten Tipp vom Barchef selbst, der auch einen Versuch gestartet hatte - schließlich doch noch, Sardius zu besiegen. Was für ein Sieg! Was für ein Erlebnis! Ich bin immer noch euphorisiert...

And they lived happily ever after...

Kurioses Highlight: In den Credits wird die Prinzessin nicht nur mit ihrem Originalnamen geführt, sondern auch ihre Maße werden angegeben: B88 W58 H90.

Montag, 9. Februar 2015

Warum nicht?

Eine Frage, die ich mir oft stelle. Viel zu oft. Warum kann ich dies nicht, warum geht das nicht. Auch heute wieder, obwohl ich ein echt geiles Konzert besucht habe, sucht mich auf dem Rückweg diese Frage heim.
Unter versuchter Zerstörung meiner Fingerknöchel an allerlei auf dem Weg liegenden Objekten frage ich mich wieder und wieder, warum ich nicht meine Gefühle einfach ausschalten kann. Warum ich nicht einfach mit dem, was ich habe, zufrieden sein kann. Warum ich immer traurig wegen dem bin, was ich eben nicht habe.
Warum kann ich gewisse Empfindungen, bestimmte Emotionen nicht abtöten, ausschalten, einfach nicht mehr haben? Es kotzt mich an, und ich verachte mich selbst für meine Schwäche.
Ich will doch einfach nur glücklich sein. Mir scheint es oft, als würde mir dazu etwas, oder besser, jemand fehlen. Aber ist das wirklich so? Oder bilde ich mir das nur ein? Rede ich mir das nur ein? Zerfrisst die empfundene Einsamkeit langsam meinen Verstand? Oder ist auch das nur Einbildung? Kann ich das gefrorene Stück verrotteten Fleisches, das sich einst mein Herz nannte, wirklich wieder in seinen Ursprungszustand versetzen? Und findet sich, irgendwann vielleicht, tatsächlich die Eine, die wagemutig und wahnsinnig genug ist, diesen Weg mit mir zu gehen?
Ich bezweifle es, nach wie vor. Und trotzdem will das Gefühl nicht absterben. Warum nicht?