Nachdem mein Mitbewohner mich ja vor kurzem einigermaßen spontan verlassen hatte, stand das Zimmer wieder frei (meine Fresse, wie das hallt... hallt... hallt...). Ein Kommilitone wollte es auch gleich wieder beziehen, was dann aber doch nicht klappte. Glück im Unglück, so konnte ich dort entspannt meine Päckchen befüllen, die sich aus meinen eBay-Verkäufen ergeben.
Gleichzeitig gab mir das auch einen Anlass zum Nachdenken. Das wiederum führte mich zum Alkohol, bis schließlich... halt, nein. Diese Geschichte ging ausnahmsweise anders.
Also, nachdenken. Ich überlegte mir, ob ich überhaupt einen Mitbewohner brauche, um über die Runden zu kommen. Klar, sehr viel einfacher und mit weniger Aufwand kommt das Geld kaum aufs Konto. Andererseits habe ich festgestellt, nachdem ich mehr oder weniger wieder die Möglichkeit hatte, das Zimmer seinem eigentlichen Zweck zuzuführen - nämlich als mein Memorabileum - dass ich mich kaum davon abhalten konnte, die Schränke einfach wieder zurückzutragen.
Das führte mich dann zu einer simplen Google-Suche, die bei einem interessant klingenden Eintrag der Jobbörse der Arbeitsagentur endete. Dort ging es um ein Nebenjobangebot, welches gerade für tagsüber mit Vorlesungen beschäftigte Studenten sehr interessant ist, weil die Arbeitszeit hauptsächlich in den Abendstunden liegt (an dieser Stelle keinen flachen Witze über Abendstunden, liegen und... na ja). Einziger Haken an der Sache: Der dafür angesetzte Infoabend lag auf einen Montagabend, und zwar den ersten Montag im neuen Semester. Hieß für mich eigentlich, die Programmieren 2-Vorlesung findet statt (sehr angenehm von 16:30 Uhr bis 19:30 Uhr gelegen, ganz super) und ich kann das Angebot vergessen. Wie der "Zufall" - und da glaube ich ja generell nicht so recht dran - es dann aber wollte, beginnt diese Vorlesung erst eine Woche später, also am 22.09. Also habe ich mich flugs für den Infoabend angemeldet und den dann auch besucht.
Die Informationsrunde wurde von der On Stage & Sports Service GmbH veranstaltet, ein Personaldienstleister für Events, Messen und zum Beispiel auch Theater. Das Ganze fand in der Neuen Flora statt (da war ich vorher noch nie drin) und war tatsächlich sehr interessant. All die Aufgaben und Positionen im sogenannten "Vorderhaus" (also im Grunde alles, was nicht auf, unter, über oder hinter der Bühne passiert) wurden kurz vorgestellt und ein paar Kernkompetenzen dazu erläutert. Klang alles recht spannend und auch machbar. Am Ende konnte man sich dann für eine Schulung eintragen, bei der es dann um eine genauere Vorstellung des Jobs und der damit verbundenen Aufgaben gehen wird. Am nächsten Tag schon sollte man die Einladung (oder Absage) zu der entsprechenden Schulung bekommen.
Ich habe meine Antwort auch schon bekommen, so bin ich denn demnächst wieder in der Neuen Flora zur Schulung. Wenn ich mich dabei nicht gänzlich blöd anstelle, soll es in derselben Woche schon zur Vertragsunterzeichnung kommen, was wiederum bedeutet, dass ich ab Oktober dann wohl ab und an in der Flora zu sehen sein werde.
Zwei mehr oder minder interessante Details noch: Die Anzüge sind in aubergine gehalten. Genau meine Farbe. Aber im (halb) Dunkeln sieht das einfach nur dunkel aus. Der zweite Punkt ist auch gleichzeitig der einzige Wermutstropfen, denn laut der "Grooming Standards" der Stage Entertainment (also dem Theaterveranstalter) muss der Bart ab. Nicht ganz prickelnd, aber zum einen wächst das ja auch wieder und zum anderen ist das ja auch zeitlich begrenzt, insofern werde ich wohl damit leben können (und müssen, wenn ich den Job machen will).
Aber das Wichtigste zum Schluss: Ja, ich räume das Memorabileum wieder ein. Deswegen rollten (und rollen) mir auch ein paar Freudentränen über die Wange und tropfen fast ins Bier. Ich freue mich. So richtig.
Du hast also mein Blog gefunden. Ob durch Zufall oder Absicht, du bist jetzt hier. Bleib gerne ein Weilchen und schau dir an, was ich so zu virtuellem Papier gebracht habe. Das wird vermutlich nicht immer deinen Geschmack oder dein Interesse treffen. Vielleicht ist ja der eine oder andere Post dabei, der dich zum Schmunzeln oder sogar zum Lachen bringt, dich zum Nachdenken anregt oder dich im Zweifel einfach nur verstört am Kopf kratzen lässt. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Rezipieren!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen