Samstag, 4. Januar 2020

Mal ein kurzer Blick zurück

So. Nun sind wir also in den 2020ern angekommen. Die ersten 20 Jahre dieses Jahrtausends sind rum. Plötzlich sind die 90er verdammt weit weg, wenn man so drüber nachdenkt.
Aber so weit will ich gar nicht zurückblicken, ein kurzes Resümee für 2019 soll mir fürs Erste reichen. Es ist im letzten Jahr auch genug passiert, um darüber zu berichten (was ich im Einzelfall auch bereits getan habe). Außerdem hatte ich mir von mir für mich gewünscht, hier wieder mehr zu schreiben. In Summe habe ich letztes Jahr fast so viele Posts erstellt wie in den gesamten fünf Jahren davor zusammen, das ist doch schon mal was. Und jetzt gleich schon der zweite Post zu Jahresbeginn, wenn das kein gutes Zeichen ist.

Am meisten getan hat sich für mich 2019 auf jeden Fall in beruflicher Hinsicht.
Zu Beginn des Jahres arbeitete ich noch bei onstage & sports und war im Theater an der Elbe unterwegs. Als Teamleiter war ich quasi permanent im Einsatz und wir haben nicht umsonst gewitzelt, dass wir fast im Theater wohnen würden. Allerdings war das Ende zu diesem Zeitpunkt bereits absehbar, und zwar nicht nur, weil ich mein Studium in 2019 endlich beendet haben würde.
Es war nämlich ein Insolvenzverfahren am Anlaufen, weil die Stage Entertainment ihre Exklusivverträge mit OSS gekündigt statt verlängert hatte. Das bedeutete im Klartext, dass alle Mitarbeiter von onstage & sports mit dem letzten Vertragstag ihre Jobs verloren. Erst war Juli als der letzte Monat festgesetzt worden, später wurde dies noch bis August verlängert. Mit dem 31. 08. 2019 endete also mein Arbeitsvertrag durch die Insolvenz der Firma, bei der ich fast fünf Jahre gearbeitet hatte.

Zu Beginn des Jahres hatte ich endlich ernsthaft meine Bachelorthesis ins Auge gefasst. Gleich im Januar nahm ich sogar drei Wochen Urlaub, um mich konzentriert an die Bearbeitung machen zu können. Letztlich war es dann doch erst am 11. April so weit: Ich gab die drei gebundenen Hefte im Studierendensekretariat ab. Damit lag es dann nicht mehr in meiner Hand (sprichwörtlich). Bis zur "Benachrichtigung" über die Benotung meiner Thesis (ich berichtete separat) verging dann etwas Zeit, während der ich nicht nur weiter im Theater arbeitete, sondern mir auch langsam Gedanken um meine weitere Zukunft machte.
Im Juni konnte ich dann meine Urkunde sowie die weiteren Unterlagen abholen, die mir bescheinigen, den Titel "Bachelor of Science" rechtmäßig verwenden zu dürfen - nicht, dass ich mir da jetzt viel drauf einbilden würde. Immerhin finde ich, dass sich mein Notenschnitt mit 1,31 sehen lassen kann. Wenn ich da an mein Abitur denke...

Spätestens mit meinem Bachelorzeugnis in der Hand mussten meine Überlegungen, meine berufliche Zukunft betreffend, dann deutlich konkretere Formen annehmen. Ich war mittlerweile auch von meiner ursprünglichen Planung, in der Spieleentwicklung zu arbeiten, etwas abgerückt. Letztlich ging es mir darum, Software zu entwickeln - was nicht zwingend Spiele sein müssen. Aus diesem Grund bewarb ich mich dann bei verschiedenen Entwicklungsfirmen. Dank der Möglichkeiten des Internets war die Auswahl groß genug und bot (und bietet) verschiedenste Felder - kleine, unabhängige Entwickler als Start-up, inhabergeführte, mittelständische Unternehmen, große Softwarehäuser und natürlich auch Personaldienstleister. Über Stepstone stieß ich auf mehrere Unternehmen, die mich ansprachen.
Nach ein paar Bewerbungen gingen auch die ersten Rückmeldungen ein. Neben den erwarteten Absagen gab es dann auch positive Meldungen. Unter anderem zeigte sich eine Firma in Reinbek interessiert an der Zusammenarbeit mit mir. Die Firma heißt Mediaform und wurde im weiteren Verlauf tatsächlich mein neuer Arbeitgeber - allerdings erst im November.
Nachdem nämlich zu Anfang geplant war, mich im Oktober einzustellen, verschob sich der Beginn noch um einen Monat. Dies bedeutete für mich allerdings zwei Monate statt einem Monat Leerlauf zwischen dem Ende bei onstage und dem Neustart bei Mediaform.
Um diese finanzielle Durststrecke etwas zu überbrücken, startete ich eine kurze Internetrecherche. Recht schnell wurde ich fündig, was kurzfristige Arbeit anging. Online konnte ich mich bei einem Zeitarbeitsunternehmen durch einen Anmeldeprozess klicken, was angenehm einfach und komfortabel war. Nur ein paar Tage später schon erhielt ich dann einen Anruf von einer Vermittlerin. Nachdem die letzten Details geklärt waren, konnte ich in der darauffolgenden Woche auch schon anfangen.
Ende September startete ich bei New Yorker im Elbe Einkaufszentrum als Aushilfe und blieb dort ein paar Wochen. Das Team dort ist total gut drauf und so machte auch die vergleichsweise einfache und durchaus repetitive Arbeit immer genügend Spaß.
Etwas anspruchsvoller wurde es dann bei Sport Scheck in der Mönckebergstraße. Nicht nur ist das Sortiment auf vier Stockwerken deutlich größer, auch die Artikel selbst sind vielfältiger. Schon alleine die Bekleidung für die verschiedensten sportlichen Unternehmungen sorgte teilweise für Verwirrung (niemand, wirklich niemand braucht so viele verschiedene Sorten an Leggings). Dazu kommen dann noch die ganzen anderen kleinen und größeren Artikel wie Lampen, Walkingstöcke, Kletterseile, Rucksäcke, Trainingsbänder und mein ganz persönliches Highlight zum Schluss: Skischuhe. Auch bei Sport Scheck waren mir die Kollegen durch die Bank sympathisch - und man war sogar fast traurig, als ich Ende Oktober gehen "musste".

Am 04. November trat ich dann meinen ersten Arbeitstag bei Mediaform an. Der Monatserste war im vergangenen Jahr ein Brückentag dank des neuen Feiertags am 31. Oktober, sodass ich noch ein verlängertes Wochenende genießen konnte, bevor es losging.
Die tägliche Fahrt nach Reinbek (und zurück) nimmt natürlich nicht wenig Zeit in Anspruch, allerdings habe ich den unschätzbaren Vorteil, dass ich die meiste Zeit in ein und derselben S-Bahn verbringen kann. Nur zu Beginn und am Ende der Strecke muss ich ein paar Stationen mit dem Bus fahren. Der Vorteil an der langen S-Bahn-Fahrt liegt in der Tatsache begründet, dass ich zwischendurch nicht umsteigen muss und so keine Gefahr laufe, einen Anschlusszug zu verpassen. Die lange Fahrt kann ich also nutzen, um beispielsweise Bücher zu lesen, womit ich auch schon vorher angefangen hatte, als ich noch im Theater arbeitete. Bei den im Vergleich deutlich kürzeren Fahrten schaffte ich allerdings bei weitem nicht so viele Seiten wie jetzt. Seitdem ich meine Arbeit in Reinbek aufgenommen habe, konnte ich schon sechs oder sieben Bücher durchlesen.
Grundsätzlich freue ich mich natürlich am meisten über die (wiedergewonnene) Stabilität in meinem Alltag. Auch wenn ich selbstverständlich noch eine Probezeit überstehen muss, bin ich doch optimistisch, dass ich dies schaffen werde. Und mein Vertrag wurde auch direkt unbefristet angelegt, insofern mache ich mir da wirklich keine Sorgen. Mit der Stabilität einher geht dann auch der (erste) Start der Schuldentilgung. Beim KfW genieße ich noch eine Schonfrist bis die erste Rückzahlung getätigt werden muss, bei der Deutschen Bildung habe ich bereits zwei Raten gezahlt. Unschön, jeden Monat eine nicht ganz geringe Summe von meinem Konto entschwinden zu sehen, aber ein verdammt gutes Gefühl, den glücklicherweise nicht weiter wachsenden Schuldenberg endlich in winzigen Schritten schrumpfen zu sehen.

Auch ein gutes Gefühl war es, mein altes Java-Buch (Java von Kopf bis Fuß) mal wieder in die Hand zu nehmen. Tatsächlich habe ich sogar wieder von vorne angefangen, mich durch die Kapitel zu arbeiten, um wieder ein wenig in die Java-Programmierung reinzukommen. Schöne Sache und mittlerweile bin ich auch weiter, als ich vorher war. Wenn ich mich nicht selbst aufhalte, sollte ich auch die letzten Kapitel bald durchgearbeitet haben.
Nicht nur an dem Buch, auch an einem - auf Java in Verbindung mit HSQLDB basierenden - Datenbankprojekt habe ich im letzten Jahr gearbeitet. Dieses Projekt soll die Voraussetzung für gleich drei Anwendungen werden, mit denen ich verschiedene Teile meiner Sammlungen katalogisieren und speichern will. Einen guten Anfang habe ich schon gemacht, in diesem Jahr werde ich weiter daran arbeiten und vielleicht schon zu ersten brauchbaren Ergebnissen kommen.

Zu Beginn des Jahres gab es sogar ein wenig Herzschmerz, worauf ich aber gar nicht näher eingehen will (heute also mal kein selbstmitleidiger Post, außerdem habe ich das mehr oder weniger schon entsprechend behandelt). Ansonsten blieb es auf der Ebene das Jahr über relativ ruhig, bis ich mich im November bei einem bekannten Onlineportal anmeldete.
Das Ganze fing mehr im Scherz an und ging weniger von mir als von einer Freundin aus, die meinte, so könnte ich ja unter Umständen sehr einfach jemanden finden. Trotz der Tatsache, dass ich das Projekt nicht allzu ernst nahm, füllte ich doch mein Profil aus und lud ein paar Bilder hoch. Und tatsächlich bekam ich hier und da mal ein "Like", während ich mir Profile anschaute und wiederum ab und mal ein "Like" vergab.
Natürlich läuft das alles extrem oberflächlich ab, nicht wenige Profile bestehen aus nur einem Bild und haben keine weiteren Informationen angegeben. Und auch wenn mehr als ein Bild vorhanden ist, sind die zusätzlichen Profilangaben oft nicht oder nur sehr geringfügig ausgefüllt. Das macht eine ernstzunehmende Auswahl natürlich nicht einfacher, zumal mich die meisten der Bilder kein bisschen ansprechen.
Nichtsdestotrotz kam es dann zu ersten Kontakten, die aber nicht zu Treffen wurden. Wobei ein Treffen sogar schon geplant war, allerdings kam den Abend vorher eine etwas... interessante Absage. Na ja, mal sehen was die Zukunft so bringt. Ich nehme das wie erwähnt nicht sonderlich ernst.

Zu Weihnachten gab es ein paar schöne Überraschungen. Von meiner Mom bekam ich unter anderem das Brettspiel Jumanji, welches in den 90ern zum ersten Film veröffentlicht wurde (der mit Robin Williams). Das hatte ich damals auch schon, ich weiß auch nicht mehr, wie das wegkam. Es ist eine englische Version und minimal anders (der "Decoder" für die Karten fehlt, das ändert am Spielprinzip aber nichts), an sich aber das gleiche Spiel.
Auch von meiner Mutti erhielt ich sozusagen ein "To Go-Set" für meine Nintendo Switch, dessen drei Bestandteile ich mir bei einem großen Onlinehändler ausgesucht und auf eine Wunschliste gesetzt hatte. Dabei handelt es sich um ein Netzteil, eine Tasche und eine Hülle beziehungsweise Griffschale, in welche die Switch eingesetzt werden kann. Zum einen macht die das mobile Spielen angenehmer, zum anderen schützt sie das Gerät eben auch. Gut aussehen tut sie obendrein auch noch!

Hülle und Tasche sind vom gleichen Hersteller
Ja, es ist natürlich eine Folie auf dem Display
Auf der Fahrt nach Itzehoe zur Begehung des III. Weihnachtstages konnte ich das Set dann gleich einweihen mit dem ersten Teil der legendären Castlevania-Reihe.
Vor einer Weile habe ich mir die Anniversary Collection zugelegt, die insgesamt acht Titel der Serie beinhaltet, unter anderem die drei klassischen NES-Teile. Bis Jahresende hatte ich diese drei Spiele beendet sowie das großartige Super Castlevania IV für das SNES.
Am ersten Tag des neuen Jahres, also erst Mittwoch, spielte ich die beiden Game Boy-Titel Castlevania: The Adventure und Castlevania II: Belmont's Revenge durch. Gerade der zweite Teil fühlte sich nach dem etwas experimentell anmutenden ersten Titel (ich musste an Super Mario Land denken, was das anging) wieder sehr angenehm nach klassischeren Teilen der Serie an.
Grundsätzlich sehr hilfreich beim Spielen ist die Fähigkeit, an jeder beliebigen Stelle speichern zu können, was mich vor allzu großen Verlusten bewahrt und das Spielerlebnis doch erleichtert. Allerdings habe ich selbst gemerkt, dass ich dieses System teilweise arg extensiv genutzt und mir dadurch das Spielerlebnis an einigen Stellen eventuell doch etwas getrübt habe.
Was alle Serienteile gemeinsam haben, ist der ziemlich coole und eingängige Soundtrack. Einige Stücke sind über die Jahrzehnte derart populär geworden, dass sie sogar namentlich weithin bekannt sind. Beispiele hierfür sind Klassiker wie Vampire Killer, Bloody Tears oder Beginning.

Zum III. Weihnachtstag wurde ich dann auch mit einem als "nützlich" angekündigten Geschenk bedacht. In der Tat handelt es sich um einen durchaus nutzbaren und denkbar nützlichen Gegenstand, der nur in einer... ungewohnten Form daherkommt. Da ein Bild mehr sagt als tausend Worte, werde ich mir letztere sparen und ersteres präsentieren. Nur eins vielleicht - die englische Phrase "dick in a box" gewinnt dadurch eine ganz neuen Bedeutung.

Woho, Black Betty!
Ich sagte ja - nützlich!
Sagte ich anfangs so etwas wie "ein kurzer Rückblick"? Nun ja, es hätten auch über 13.000 Zeichen werden können...

Fun Fact: Als ich während der Arbeit an diesem Post in meiner Bachelorthesis blätterte, fiel mir natürlich direkt ein kleiner Formatierungsfehler auf (Klammern um den Namen eines zitierten Autors, wo gar keine sein sollten). Tja, niemand ist perfekt.

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