Mittwoch, 7. September 2011

Making a living

Zusätzlich zu den Eindrücken von Hachinohe selbst, habe ich neben dem "Eistee" mittlerweile auch schon die ein oder andere Speise probiert (ich erwähnte den Kalmar bereits). Die immer wieder deutlich spürbare Sprachbarriere wird in manchen Restaurants dadurch etwas entschärft, dass die Speisekarten Bilder enthalten, die einem zum Einen als Orientierung beim Auswählen dienen und zum Anderen die Bestellung selbst deutlich vereinfachen, da man nur noch zeigen braucht und mit den Fingern die Anzahl andeutet.
Dennoch hat man manchmal ein bisschen Mühe, wenn einem Sonderangebote wie etwa zwei Stunden Bier zum Festpreis angeboten werden, man aber erst nach vielem Zeigen und Raten auf den Sinn des natürlich auf japanisch Erzählten stößt. Auf eine gewisse Weise hat das aber auch etwas Amüsantes. Die Bedienungen sind, wie ich schon berichtete, immer sehr freundlich und bemühen sich, einem den Aufenthalt möglichst angenehm zu gestalten. Diese grundsätzliche Freundlichkeit setzt auch dann nicht aus, wenn das Verständnis kurzzeitig verloren geht. Im Gegenteil, meist führt das auf beiden Seiten zu einem Grinsen und auch die schnell herbeigeholte Kollegin kann daran nichts ändern. Im Endeffekt zählt ja auch nur der Spaß bei der Sache und dass man sich einigermaßen gut aufgehoben und umsorgt fühlt. Dieses Gefühl erlebe ich hier wie in sonst keinem weiteren Restaurant bisher.
Der abgebildete Tisch eines Restaurants bot noch eine Besonderheit: Zuallererst sah der Raum ganz klassisch japanisch aus, mit Sitzkissen vor dem Tisch, der eine niedrige Höhe hat. Als ich schon auf dem Kissen kniend Platz nehmen wollte (es ist übrigens oft Sitte, sich an der Tür die Schuhe auszuziehen und in einem Schließfach zu verwahren), zeigte die Kellnerin auf die mir bis dahin verborgen gebliebene Aushöhlung unter dem Tisch. Dadurch kann man bequem und wie auf einer Bank am Tisch sitzen. Ein sehr interessantes Designelement, gefällt mir gar nicht schlecht. So hätte man immer noch die Wahl, zu sitzen oder zu knien. Einziger Kritikpunkt: Es gibt keine Rückenlehnen, dafür ist die Wand nah genug, um sich daran anlehnen zu können. Da es sich bei diesem Restaurant um abgetrennte Räume zum Speisen handelt, musste ich auf meiner Seite nur mit der Schiebetür aufpassen, die mich hätte treffen können.
Was ich auch probiert habe, sind ein paar der Dosengetränke, die man in den überall zu findenden Getränkeautomaten erhält. Grundsätzlich gilt dabei: Ein blaues Schild bedeutet Kaltgetränk, ein rotes deutet auf ein Heißgetränk hin. Seltsamerweise favorisieren Japaner scheinbar kalten Kaffee in Dosen, sonst kann ich mir die hohe Verbreitung eben dieser Getränke nicht erklären. Nun ja, probiert habe ich das nicht - jedenfalls nicht bewusst (ich erinnere in diesem Zusammenhang an den "Eistee"), wohl aber ein paar Softdrinks. Während bei der Cola kein Unterschied festzustellen ist, war die Fanta Traube komplett neu für mich. Ziemlich süß und künstlich-fruchtig, kann man mal trinken, man verpasst aber auch keine Geschmacksoffenbarung, wenn man es lässt. Der "Aloe und weiße Traube" Drink von Minute Maid war fast noch süßer und enthielt zu meiner Überraschung kleine Würfelchen, die wohl aus Trauben (oder Aloe?) sein sollten. Im Grunde waren sie aber ziemlich wässrig und sonst wenig anderes. Aber ich hatte Durst und wollte mal etwas anderes probieren. Mal sehen, was morgen getestet wird.
Eine Nahaufnahme von einem Automaten reiche ich nach.

Dargel-san berichtet

Ich konnte in den vergangenen Tagen wieder ein paar Bilder schießen, die meisten davon auf der Fahrt zur und von der Arbeit. Deshalb sind ein paar auch eventuell ein klein wenig unscharf oder perspektivisch nicht gerade optimal getroffen. Aber nichtsdestotrotz wollte ich einfach mal einen kleinen Eindruck von meiner näheren Umgebung vermitteln (nach dem letzten Beitrag unter Umständen auch sehr erholsam).



















Alleine die Motorhaube...
Da fahren sie voll drauf ab




Und keine Schulmädchen!


Die stehen hier überall


Zum Abschluss noch ein paar Eindrücke von der Kraft des Wassers. An der Küste liegen noch Reste von Schiffen, die im März von dem Tsunami, der durch das Tohoku-Beben ausgelöst wurde, zerstört wurden. Die Schiffe wurden nach und nach vor Ort zerteilt und werden weiterhin in ihre Bestandteile zerlegt und diese dann getrennt entsorgt beziehungsweise recycled. Beim ersten Anblick wirkte das verdammt einschüchternd, vor allem wenn die See ansonsten recht ruhig daliegt, auch wenn an den Wellenbrechern ab und an ein wenig Gischt hochschlägt (davon noch ein winziger Ausschnitt am Ende).




Dienstag, 6. September 2011

Nachträge

In meinem letzten Post blieben ja noch ein paar Fragen offen. Nun also die ein oder andere Antwort!

Von den leckeren Nudeln und dem wider Erwarten nicht ganz so leckeren (Eis-) Tee hatte ich kurz berichtet. Die Sandwiches schmeckten auch sehr lecker, die sind auch ziemlich frisch, halten dafür aber nicht so lange laut Aufdruck. So habe ich mir die letzten heute zum Mittag gegönnt. Da werde ich bestimmt des Öfteren drauf zurückgreifen.
Die Zitronenrolle war dann auch tatsächlich das, wonach es aussah, nämlich eine Zitronenrolle. Insofern keine geschmackliche Überraschung, sondern einfach schön süß und lecker. Da kann man auch mal wieder zugreifen. Nur bei den Getränken muss ich dann eben mal genauer hinschauen oder eben doch die Cola wählen.

Eine weitere Sache betraf einen Test einer gewissen sanitären Einrichtung. Jemand verlangte nach "Toiletten-Stories". Und hier ist nun also die ganze, ungeschminkte Wahrheit:
Ich dachte mir, bevor ich nach der Arbeit sowieso unter die Dusche gehe, kann ich die Zusatzfunktionen meines wassergespülten Klosetts ja auch mal unverbindlich testen.
Wie bereits berichtet, gibt es zwei mehr oder eher weniger verschiedene Funktionen: "Spray" und "Bidet". Als ich mich schon zum Test entschloss, wollte ich es auch genau wissen und probierte beides aus. Wenn man sich die Piktogramme genau ansieht, erkennt man auf der rechten Seite, also bei "Bidet" eher eine Frau, während das linke Piktogramm einen Hintern darstellen soll. Soviel zur Theorie.
Ich bin ganz einfach von links nach rechts vorgegangen und startete also mit "Spray". Wie das Bildchen eines mit einem Wasserstrahl verwöhnten Hinterteils bereits vermuten lässt, handelt es sich bei dieser Funktion um einen zielgerechten Wasserstrahl zur After-Region. Interessanterweise ist das Wasser sogar warm, das hatte ich nicht vermutet. Es ist schon ein sehr ungewöhnliches Gefühl und ich weiß nicht, ob ich dem wirklich etwas abgewinnen kann, aber eines kann man ganz objektiv sagen: Wenn es um Reinigung der rektalen Zone geht, kann so eine Spülfunktion mit Sicherheit sehr nützlich sein. Spart auf jeden Fall das feuchte Toilettenpapier.
Wie dem rechten Piktogramm nach schon zu vermuten ist, eignet sich die "Bidet"-Funktion eher für Frauen. Im Grunde ist es ein genauso gezielter Wasserstrahl, nur befindet sich die angepeilte Region weiter vorne am Körper. Wenn man also nicht gerade versuchen will, sich die Schamhaare an den Hoden zu shampoonieren, ist diese Einstellung für Männer uninteressant. Als Frau kann sie als Reinigungsfunktion dienlich sein, das jedoch kann ich nicht aus eigener Erfahrung berichten. Falls ich eine weibliche Person treffen sollte, die sich zum Test bereit erklärt oder aus vorher gemachten Erfahrungen berichten kann, werde ich einen Nachtrag zum Nachtrag verfassen. Gerechnet werden sollte damit allerdings nicht.

Achievement unlocked!
Use Bidet (+ clean Ass)

Sonntag, 4. September 2011

Konnichiwa, yuujin!

Mit anderen Worten: Hallo, Freunde!
Heute hatte ich dankbarerweise einen freien Tag und konnte erstmalig richtig ausschlafen. Vor zwei bin ich dann auch tatsächlich nicht aus dem Bett gekrochen gekommen. Hat auch ziemlich gut getan, mal ein wenig Schlaf nachzuholen. Die nächste Woche wird ja wieder anstrengender mit sechs Tagen á mindestens neun, zehn Stunden Arbeit. Aber das Geld verdient sich ja eben nicht alleine und ich will ja auch irgendwann mal wieder nach Hause kommen können.
In der Stadt bin ich dann auch nur relativ kurz gewesen, zum Einen, weil ich ja auch wieder zurückfinden wollte, zum Anderen, weil ich bisher auch noch nicht allzu viel gesehen hatte und es wohl in der unmittelbaren Nähe auch nicht unbedingt viel Sehenswertes gibt. Dennoch ist es aufgrund der Fremdartigkeit sicherlich schon interessant bis abenteuerlich. Das fängt beim Linksverkehr schon an, an den man sich als Rechtsfahrer wohl nie ganz gewöhnen wird können.
Ein Glück haben wir aber unsere Fahrer, sodass wir das auch nur bedingt müssen in diesem Fall. Beim Überqueren einer Straße kostet es aber immer wieder einen kleinen Moment der Überlegung, von welcher Seite die Autos denn jetzt zuerst kommen könnten.
Zum Glück gibt es an größeren Straßen aber Ampeln, das macht die Sache etwas einfacher. Hier gibt es auch die diagonalen Zebrastreifen, die einem eine zweite Wartephase an einer Ampel ersparen. Nette Idee eigentlich, wenn man es mal bedenkt. Witzig ist auch die Tatsache, dass Fußgängerampeln immer eine Melodie von sich geben, wenn sie auf grün schalten. Daran muss man sich auch erstmal gewöhnen, aber das hat was.
Die generelle Platzarmut in Japan führt auch zu manch für Ausländer ungewohnten Anblicken. Stromleitungen verlaufen rein oberirdisch und so findet man Strommasten zuhauf und an jeder Ecke. Straßen besitzen auch nur eine Mindestbreite, Fußgängerwege gibt es nur an belebteren Straßen. Daher stehen so manches Mal Strommasten halb in der Straße und auch Fußgänger belegen Platz am Fahrbahnrand. Da es in Japan aber grundsätzlich weitaus höflicher zugeht als bei uns daheim und die Autofahrer natürlich auch um diese Dinge wissen, gibt es dadurch keinerlei Probleme. Wenn der Fall eintritt, dass sich zwei Autos an einer Engstelle begegnen, wartet eben ein Autofahrer, solange, bis der andere vorbeigefahren ist. Und das Ganze geht ohne Gehupe und Gemecker vonstatten, unglaublich!
Eine weitere Besonderheit ist die vorherrschende Sauberkeit in Japan. Nirgendwo liegt Müll an der Erde, Kaugummis sind ziemlich verpönt (werden aber verkauft) und eine strikte Mülltrennung ist an der Tagesordnung.
Wie schon gesagt, sind in Japan die Leute unglaublich freundlich und bedanken sich meist beim Hereinkommen schon für den Besuch. Man hat zwar selten das Gefühl, verstanden zu werden, so wie ich selbst auch kein Japanisch verstehe, aber dennoch ist immer das Bemühen zu spüren, einem zu helfen. Trotz dessen wird in Japan keinerlei Trinkgeld akzeptiert, im Gegenteil, man würde die Leute beleidigen damit. Schwer vorstellbar aus unserer Perspektive, aber Tatsache.
Klar, steht doch da
Der Umrechnungsfaktor zwischen Euro und Yen beträgt in etwa 1:110. Dadurch sehen die eh schon recht üppigen Preise hier noch größer aus und gehen schnell in die Tausende.
Die 1 Yen Stücke (im Bild links) sind aus Aluminium und machen eher den Eindruck von Spielgeld als den einer ernst zu nehmenden Währung.
Das rechte Bild zeigt übrigens einen Rabattcoupon, den wir am Samstagmittag beim Essen bekommen haben. Mit diesem Abschnitt gibt es bei der nächsten Bestellung ab 600 Yen einen Rabatt von 100 Yen. Nicht schlecht, da werden wir wohl öfter essen gehen.
Als ich in dem Supermarkt war, habe ich auch ein paar Kleinigkeiten mitgenommen. Zuallererst etwas zu essen, ein paar Sandwiches und ein Topf Nudeln, sowie etwas, das aussieht wie eine Zitronenrolle. Nicht im Bild eine Flasche, die aussieht wie ein Eistee (es aber nicht ist, wie ich feststellte). Schmeckt eher wie verdünnter, kalter Kaffee, hat aber eigentlich überhaupt nur wenig Geschmack. Na ja, nächstes Mal probiere ich dann was anderes. Dafür waren die Nudeln lecker, die Sandwiches und die Zitronenrolle muss ich noch testen. Ein Glück habe ich einen Kühlschrank in meinem Hotelzimmer. So kann ich wenigstens ein paar Sachen kühl halten, auch wenn mein mitgebrachter Vorrat an Kinder Riegeln schon seinem Ende entgegen sieht.
Mitgebracht habe ich mir dieses Mal auch ein paar Bücher, die ich hoffentlich zum größten Teil gelesen wieder mit nach Hause nehmen werde. Das umfasst hauptsächlich meine Bücher von William Gibson, die ich noch nicht gelesen habe, sowie ein aktuelleres Buch (Halbgeist von Adam-Troy Castro), von dem ich schon berichtet habe und mitteilen wollte, ob es den Erwartungen gerecht werden kann. Eventuell kann ich diese offene Frage zum Ende meines Aufenthalts beantworten. Wir werden sehen. Das erste Buch, Der Köder von P.J. Tracy, mit dem ich auch schon begonnen habe, kommt von einem Arbeitskollegen, der es ansonsten hatte entsorgen wollen. Liest sich bis jetzt ganz nett, wird aber sich kein Favorit werden.
Eine andere Sache wird sicher auch nicht mein Favorit: Die Toilette besitzt eine eingebaute Waschfunktion, wahlweise als "Spray" oder "Bidet" mit regulierbarem Wasserdruck einstellbar. Die Anleitung dafür ist immerhin zweisprachig, getestet habe ich es aber noch nicht. Vielleicht hole ich das noch nach und teile meine Erfahrungen dann mit euch. Ich verspreche auch, keine Photos davon zu machen.


Zum Abschluss gibt es noch ein paar Bilder aus meinem Hotelzimmer und vom Fahrstuhlbedienfeld.
Bitte treffen Sie Ihre Wahl
Ein großzügiger Schrank














Teeservice & Kühlschrank
Eingang zum Badezimmer














Dusche & Waschbecken
Alles da, was man braucht














Schlaf- & Wohnbereich

Samstag, 3. September 2011

Strahlemann & Söhne

Am 31.08.2011 vollendete ich das siebte Jahr bei meinem Arbeitgeber (inklusive Ausbildung gerechnet). Witzigerweise startete gleich der erste Tag des nunmehr achten Jahres mit einem Montageeinsatz in Japan.
Mitsubishi mit seinen über 200 verschiedenen Unternehmen ist unter anderem in der Papierindustrie tätig und als solches im Norden der japanischen Hauptinsel Honshu angesiedelt, im Ort Hachinohe der Aomori-Präfektur. Da die Firma direkt am Wasser liegt, um zum Beispiel Holzlieferungen direkt annehmen zu können, wurde sie am 11. März von dem Tohoku-Erdbeben beziehungsweise dem darauf folgenden Tsunami in Mitleidenschaft gezogen. Auf dem Gelände am Wasser soll die Welle sechs Meter hoch gewesen sein. In die vorderen Hallenbereiche, in denen sich auch zwei Will-Kleinformatschneider befinden, drang immer noch so viel Wasser ein, dass es auf ungefähr zwei Meter anstieg. Hintere Bereiche wurden immerhin noch mit circa 80 cm Meerwasser überspült, ein Großformatschneider von Will läuft aber bereits wieder in Produktion. Von den beiden Kleinformatschneidern wird einer verschrottet, auch aufgrund des hohen Alters und des damit verbundenen Aufwands einer Restauration. Die andere Maschine wurde komplett entkernt und wird teils mit komplett neuen, zum großen Teil aber mit generalüberholten Teilen versehen, wieder in Betrieb gehen. Und genau dafür bin ich nun vor Ort, um bei dem Wiederaufbau zu helfen.
Heute konnte ich mir schon ein Bild vom derzeitigen Stand verschaffen und was soll ich sagen, außer: Es liegt noch einiges an Arbeit vor uns. Am Donnerstag sind ein Kollege und ich schon angereist, um ein paar vorbereitende Arbeiten erledigen zu können, denn am Montag folgen noch sechs weitere Kollegen aus verschiedenen Bereichen unserer Firma nach. Mit diesem Team und einigen Hilfskräften vor Ort sollen wir es dann möglichst schaffen, die Maschine bis Ende Oktober wieder zum Laufen zu bringen. Noch lässt sich natürlich nicht hundertprozentig abschätzen, ob wir das auch schaffen können, aber wir sind generell zuversichtlich. Morgen ist ja erst einmal Sonntag und ich werde mir mit meinem Kollegen ein bisschen den Ort anschauen und Bilder machen. Ein Bericht folgt dann natürlich.

Freitag, 2. September 2011

Double Feature

Ich wollte vor meiner Reise nach Japan noch möglichst ein paar der guten Kinofilme, die aktuell im Kino laufen, gesehen haben, also plante ich ursprünglich mit Bonsch einen Kinosonntag.
Wie sich herausstellte, lief entgegen unserer bisherigen Annahme Die 3 Musketiere noch nicht im Kino, sodass ich dieses Highlight leider nicht gebührend im Kino genießen kann. Dafür muss dann die 3D Blu-ray herhalten, immerhin. Zwei andere Filme auf der Liste der ansprechenden Trailer liefen dafür zum Glück, nämlich zum einen Cowboys & Aliens und zum anderen Final Destination 5, letzterer (wie schon der Vorgänger) in 3D.
Um nicht zwei Tage mit Kinobesuchen zu verplanen, legten wir kurzerhand beide Filmsichtungen auf einen Tag, den schon erwähnten Sonntag. Nica hatte auch gerne dabei sein wollen, war aber bei ihren Eltern zu Besuch, Bonscho fiel aufgrund intensivierter Krankheit aus und Hannes hatte am Sonntag seine Lerngruppe zu Besuch sowie ein Squash-Spiel geplant. So blieb dann nur noch Franzi übrig, die sich meiner erbarmte und mit ins Kino kam. Kurzfristig meldete sich Hannes, der dann doch noch Zeit hatte und ich konnte sogar noch Sitzplätze neben Franzi und mir organisieren, sodass wir schließlich zu dritt unser Double Feature angingen.
Als erstes stand Cowboys & Aliens auf dem Programm, der, wie der Name des Films schon andeutet, einen Besuch von Außerirdischen im Wilden Westen thematisiert. Daniel Craig macht mit Hut und Colt gar keine so schlechte Figur, Harrison Ford als mürrischer Veteran sorgt anfangs eher für Gänsehaut. Das Zusammentreffen der beiden sorgt natürlich für den einen oder anderen Lacher, erst recht durch den Filmsohn von Harrison Ford. Olivia Wilde spielt eine mysteriöse Frau, deren Rolle erst im Laufe der Geschichte aufgedeckt wird und die zum Ende hin sehr entscheidend in die Ereignisse eingreift. Wie es sich für einen Western mit Aliens gehört, kommt auch die Action nicht zu kurz. Explosionen und Schießereien sind da an der Tagesordnung. Ein echt knalliger Streifen, dem man zuweilen die Comicherkunft anmerkt, was mich als Comic-Fan allerdings keinesfalls stört.
Final Destination 5, Film Nummer zwei, setzt die Reihe konsequent fort. Grausige Todesszenen, die immer wieder von bitterböser, tödlicher Ironie durchsetzt sind bestimmen die Szenen. Es ist immer wieder interessant, auf was für Ideen die Drehbuchschreiber kommen, um die Protagonisten ums Leben zu bringen. Den Leuten möchte man vielleicht nicht im Dunkeln begegnen.
Die 3D-Effekte sorgen für zusätzlichen Splatterspaß, hat man doch so manches Mal das Gefühl, einem würden die Darmwindungen und Gehirnstückchen direkt ins Gesicht klatschen, herrlich eklig!
Sehr interessant war der Schluss des Filmes, der tatsächlich die Frage offen lässt, ob es noch Nachfolger geben wird oder nicht. Von mir aus gerne, ich habe bisher alle Teile im Kino gesehen und war nie enttäuscht. Lecker Gemetzel!

Pokerface

Am Samstag war es mal wieder Zeit für unseren allmonatlichen Pokerabend. Diesmal fanden wir uns im Hause des Titelverteidigers Flo ein, der am Ende schweren Herzens die gläserne Auszeichnung aus den Händen geben musste.
Mit einer recht großen Gruppe von insgesamt sieben Mitspielern starteten wir schließlich gegen sieben Uhr zur Proberunde, die dank des schnellen Lieferservice von Mundfein aber auch zügig wieder zu Ende war. So konnten wir dann frisch gestärkt und frohen Mutes loslegen und unsere Chips (v)erspielen.
Einige interessante Hände verliehen dem Abend wie immer die richtige Würze, Freudentränen und Zähneknirschen waren die Folge. Wie bei jeder Pokerrunde war auch dieses Mal um kurz nach 23:00 Uhr Pokalvergabe angesetzt, sobald die letzte Hand der laufenden Runde gespielt war. Erstmalig ging an diesem Abend Hannes siegreich hervor, der demzufolge Flo den schicken Glaspokal entriss und mit nach Hause nehmen durfte. Ein Ergebnis, mit dem er auch selbst anfangs nicht gerechnet hatte, umso glücklicher war er über den Ausgang.
Auch nach der Pokalvergabe folgten noch einige spannende Runden, bis wir um circa ein Uhr die letzte Runde beendeten. Aufgrund von genereller Müdigkeit hielten wir nicht länger durch, außerdem mussten alle Teilnehmer mit Ausnahme von Flo ja auch noch die Heimreise antreten.
Ein schöner Abend, auch wenn ich - wie so oft - alle meine Chips verspielt habe.