Heute hatte ich dankbarerweise einen freien Tag und konnte erstmalig richtig ausschlafen. Vor zwei bin ich dann auch tatsächlich nicht aus dem Bett gekrochen gekommen. Hat auch ziemlich gut getan, mal ein wenig Schlaf nachzuholen. Die nächste Woche wird ja wieder anstrengender mit sechs Tagen á mindestens neun, zehn Stunden Arbeit. Aber das Geld verdient sich ja eben nicht alleine und ich will ja auch irgendwann mal wieder nach Hause kommen können.
In der Stadt bin ich dann auch nur relativ kurz gewesen, zum Einen, weil ich ja auch wieder zurückfinden wollte, zum Anderen, weil ich bisher auch noch nicht allzu viel gesehen hatte und es wohl in der unmittelbaren Nähe auch nicht unbedingt viel Sehenswertes gibt. Dennoch ist es aufgrund der Fremdartigkeit sicherlich schon interessant bis abenteuerlich. Das fängt beim Linksverkehr schon an, an den man sich als Rechtsfahrer wohl nie ganz gewöhnen wird können.
Ein Glück haben wir aber unsere Fahrer, sodass wir das auch nur bedingt müssen in diesem Fall. Beim Überqueren einer Straße kostet es aber immer wieder einen kleinen Moment der Überlegung, von welcher Seite die Autos denn jetzt zuerst kommen könnten.
Zum Glück gibt es an größeren Straßen aber Ampeln, das macht die Sache etwas einfacher. Hier gibt es auch die diagonalen Zebrastreifen, die einem eine zweite Wartephase an einer Ampel ersparen. Nette Idee eigentlich, wenn man es mal bedenkt. Witzig ist auch die Tatsache, dass Fußgängerampeln immer eine Melodie von sich geben, wenn sie auf grün schalten. Daran muss man sich auch erstmal gewöhnen, aber das hat was.
Die generelle Platzarmut in Japan führt auch zu manch für Ausländer ungewohnten Anblicken. Stromleitungen verlaufen rein oberirdisch und so findet man Strommasten zuhauf und an jeder Ecke. Straßen besitzen auch nur eine Mindestbreite, Fußgängerwege gibt es nur an belebteren Straßen. Daher stehen so manches Mal Strommasten halb in der Straße und auch Fußgänger belegen Platz am Fahrbahnrand. Da es in Japan aber grundsätzlich weitaus höflicher zugeht als bei uns daheim und die Autofahrer natürlich auch um diese Dinge wissen, gibt es dadurch keinerlei Probleme. Wenn der Fall eintritt, dass sich zwei Autos an einer Engstelle begegnen, wartet eben ein Autofahrer, solange, bis der andere vorbeigefahren ist. Und das Ganze geht ohne Gehupe und Gemecker vonstatten, unglaublich!
Eine weitere Besonderheit ist die vorherrschende Sauberkeit in Japan. Nirgendwo liegt Müll an der Erde, Kaugummis sind ziemlich verpönt (werden aber verkauft) und eine strikte Mülltrennung ist an der Tagesordnung.
Wie schon gesagt, sind in Japan die Leute unglaublich freundlich und bedanken sich meist beim Hereinkommen schon für den Besuch. Man hat zwar selten das Gefühl, verstanden zu werden, so wie ich selbst auch kein Japanisch verstehe, aber dennoch ist immer das Bemühen zu spüren, einem zu helfen. Trotz dessen wird in Japan keinerlei Trinkgeld akzeptiert, im Gegenteil, man würde die Leute beleidigen damit. Schwer vorstellbar aus unserer Perspektive, aber Tatsache.
Klar, steht doch da |
Die 1 Yen Stücke (im Bild links) sind aus Aluminium und machen eher den Eindruck von Spielgeld als den einer ernst zu nehmenden Währung.
Das rechte Bild zeigt übrigens einen Rabattcoupon, den wir am Samstagmittag beim Essen bekommen haben. Mit diesem Abschnitt gibt es bei der nächsten Bestellung ab 600 Yen einen Rabatt von 100 Yen. Nicht schlecht, da werden wir wohl öfter essen gehen.
Als ich in dem Supermarkt war, habe ich auch ein paar Kleinigkeiten mitgenommen. Zuallererst etwas zu essen, ein paar Sandwiches und ein Topf Nudeln, sowie etwas, das aussieht wie eine Zitronenrolle. Nicht im Bild eine Flasche, die aussieht wie ein Eistee (es aber nicht ist, wie ich feststellte). Schmeckt eher wie verdünnter, kalter Kaffee, hat aber eigentlich überhaupt nur wenig Geschmack. Na ja, nächstes Mal probiere ich dann was anderes. Dafür waren die Nudeln lecker, die Sandwiches und die Zitronenrolle muss ich noch testen. Ein Glück habe ich einen Kühlschrank in meinem Hotelzimmer. So kann ich wenigstens ein paar Sachen kühl halten, auch wenn mein mitgebrachter Vorrat an Kinder Riegeln schon seinem Ende entgegen sieht.
Mitgebracht habe ich mir dieses Mal auch ein paar Bücher, die ich hoffentlich zum größten Teil gelesen wieder mit nach Hause nehmen werde. Das umfasst hauptsächlich meine Bücher von William Gibson, die ich noch nicht gelesen habe, sowie ein aktuelleres Buch (Halbgeist von Adam-Troy Castro), von dem ich schon berichtet habe und mitteilen wollte, ob es den Erwartungen gerecht werden kann. Eventuell kann ich diese offene Frage zum Ende meines Aufenthalts beantworten. Wir werden sehen. Das erste Buch, Der Köder von P.J. Tracy, mit dem ich auch schon begonnen habe, kommt von einem Arbeitskollegen, der es ansonsten hatte entsorgen wollen. Liest sich bis jetzt ganz nett, wird aber sich kein Favorit werden.
Eine andere Sache wird sicher auch nicht mein Favorit: Die Toilette besitzt eine eingebaute Waschfunktion, wahlweise als "Spray" oder "Bidet" mit regulierbarem Wasserdruck einstellbar. Die Anleitung dafür ist immerhin zweisprachig, getestet habe ich es aber noch nicht. Vielleicht hole ich das noch nach und teile meine Erfahrungen dann mit euch. Ich verspreche auch, keine Photos davon zu machen.
Zum Abschluss gibt es noch ein paar Bilder aus meinem Hotelzimmer und vom Fahrstuhlbedienfeld.
Bitte treffen Sie Ihre Wahl |
Ein großzügiger Schrank |
Teeservice & Kühlschrank |
Eingang zum Badezimmer |
Dusche & Waschbecken |
Alles da, was man braucht |
Schlaf- & Wohnbereich |
Yeah! Ich will Toiletten-Stories!! ;-)
AntwortenLöschenViel Spaß!
AntwortenLöschen