Dienstag, 29. Juni 2010

Hamburger Busfahrer sind härter

Gestern Nachmittag fahre ich wie immer mit dem Bus nach Hause, die Augen zu und am Dösen. An sich nichts weiter aufregendes, bis zu dem Moment, als der Busfahrer von der Kollaustraße nach rechts in die Julius-Vosseler-Straße abbiegt. Oder es versucht, viel mehr. Denn mit einem Bus sollte man Kurven generell ja etwas weiter nehmen als mit dem Auto. Das schien der Fahrer in diesem Moment nicht ganz bedacht zu haben, was in einem quietschenden, knackenden Geräusch zwischen dem Geländer an der Straßenecke und der rechten Seite des Bus' resultierte. Ein Glück ist die nächste Haltestelle direkt nach dem Abbieger. Der Busfahrer steigt also aus, weil gemerkt hat er's dann ja doch, wirft einen Blick auf sein Fahrzeug, winkt fast gelangweilt ab (man könnte meinen, er hatte auf größere Zerstörung gehofft), steigt wieder ein und fährt weiter. Das mittlerweile entstandene, unregelmäßige (und reichlich nervtötende) Piepen der mittleren Tür wird zuerst ignoriert, bis zur übernächsten Haltestelle zumindest, da versucht der gute Mann durch Stampfen auf die ausklappbare Rampe und manuelles Öffnen der mittleren Tür das Problem zu lösen. Ohne Erfolg. Arme Sau, der Kerl. Irgendwann im Verlauf der Fahrt erledigt sich das Problem mit dem Piepen von selbst, mit der Folge, dass die mittlere Tür nun überhaupt nicht mehr aufgeht. Was die Frau mit Kinderwagen am Eidelstedter Platz sichtlich begeistert hat, ich bin fast davon überzeugt, sie fühlte sich einfach nur verarscht.
Von außen sah das Ganze auch chic aus, ab der mittleren Tür bis kurz vor die hintere Tür zierten jetzt schöne Schrammen die ansonsten langweilig weiße Seitenfläche. Was sich vorher an Leuchtelementen in dem Abschnitt befunden hatte, musste an der Straßenecke den Absprung gewählt haben, denn jetzt waren nur noch leere Fassungen vorhanden. Die Dichtung der mittleren Tür hing auch verdächtig schief hervor. Was für actionreiche Abwechslung zum sonst ja eher unspektakulären Busreisen!

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