Dienstag, 13. Juli 2010

The only thing that reaches the heart... is music!

Manche Songs wollen und wollen einem nicht mehr aus dem Kopf gehen. Das kann positiv oder negativ sein, das heißt manche Songs bleiben einem im Gedächtnis ob ihrer akustischen (und bei entsprechenden Videos auch optischen) Grausamkeit, wie z.B. der (ich muss es noch mal erwähnen, es tut mir auch fast ein wenig Leid) unglaublich schräge Hawaii Toast Song von Alexander Marcus, andere wiederum wegen ihrer schieren Genialität, die sich durch tatsächlich rein musikalische Größe auszeichnen kann oder aber, meist viel subtiler, durch die Betextung äußert.
Interessant in diesem Zusammenhang finde ich persönlich die Tatsache, dass orchestrale Stücke, die sich ja sehr gerne auch in Soundtracks finden lassen, für mich generell diesen Über-Gänsehautfaktor besitzen. Wenn ich da an einige Tracks denke, gerade aus sowieso schon unumstritten großartigen Spielen, wird mir immer warm ums Herz und kalt am Rücken. Natürlich leben solche Soundtrack-Stücke zu großen Teilen von der Erinnerung an die damit verbundene Spiel-/Filmszene, aber dennoch gibt es immer wieder herausragende Werke, die auch einen gewissen Stand-alone Charakter bergen. Jeder, aber auch wirklich JEDER, der das Stück One-winged Angel kennt, weiß, zu welchem Spiel es komponiert wurde und in welcher Szene es gespielt wird. Bei jedem Anspielen auch nur der ersten Töne, schleicht sich bei Kennern ein Lächeln aufs Gesicht. Und genau deswegen funktioniert es eben auch ohne das eigentlich dazugehörige Bild. Es ist von sich aus schon so groß, dass es die Wahrnehmung alleine ausfüllt, ohne den optischen Sinn groß zu bemühen. Vielleicht liegt es unter anderem schon an der schieren Menge der Instrumente, sprich dem Orchester (und dem Chor) selbst, aber auf der anderen Seite gibt es auch orchestrale Stücke, die mir wenig bis gar nicht zusagen. Es muss also mehr dahinterstecken.
Ich werde es im September näher beleuchten, wenn ich in Köln das Symphonic Legends Orchesterkonzert besuche, das sich ausschließlich um Musik aus Spielen dreht. Nachdem im letzten Jahr (Symphonic Fantasies) Soundtracks aus Square Enix-Spielen gespielt wurden, ist in diesem Jahr Nintendo der Wahlkandidat für Umsetzungen. Super Mario, The Legend of Zelda, Donkey Kong, F-Zero und Metroid stehen bisher als Spielevorlagen fest. Nach den Videos zum Konzert vom letzten Jahr (zum Beispiel dies hier) bin ich mehr als nur zuversichtlich, dass das umwerfend wird. Ich freu mich schon. Leider habe ich zwar keinerlei Begleitung dafür (und jetzt noch Karten zu bekommen, dürfte arg schwierig werden), aber das lasse ich mir dennoch nicht entgehen.
In einer anderen musikalischen Richtung spektakulär wird natürlich auch wieder das diesjährige Wacken:Open:Air. Allzumal, da meine (alljährlichen) Bitten erhört wurden und auch Ill Niño mit im Programm sind. Endlich kann ich die Jungs auch mal live erleben. Unsere Truppe ist dieses Jahr zwar etwas ausgedünnt, erst recht im Vergleich zum letzten Jahr, aber Spaß haben wir trotzdem, Punkt. Wird schon geil werden, wie immer also.
Ill Niño ist auch so eine Band, die ziemlich durchgängig klasse Musik macht und es dabei trotzdem immer noch mal schafft, einen draufzusetzen. Interessanterweise sind es dabei eher die ruhigen Stücke, die sowieso schon die große Ausnahme bilden, die besonders unter die Haut gehen (With You ist ein solches). Bin mal gespannt, ob's davon auch was ins Live-Programm schafft. Wir werden sehen.
Ebenfalls sehr ruhig und wahrscheinlich sogar noch überraschender ist Snuff von Slipknot. Ein absoluter, emotionaler Overkill, und das auf allen Ebenen. Beim ersten Hören wäre ich fast meinem Vordermann draufgefahren. Absoluter Wahnsinn und einfach nur ein Spitzensong. Bewegt immer und immer wieder, egal wie oft ich es höre. Das bestätigt meine Leidenschaft für die Band nur noch mehr.
Ähnlich ging es mir mit Linkin Park. Die Jungs haben ja einen kleineren Stilwechsel vollzogen mit dem letzten Studioalbum, mit dem viele sehr unzufrieden waren. Einige Fans behaupteten, das wäre nicht mehr Linkin Park, andere warfen der Band Opportunismus vor. Mir ist das letztlich scheißegal. Für mich zählt nur eins - die Musik! Und die ist nach wie vor top, also bin ich auch bereit, dafür Geld auszugeben. Sie haben einen Gang rausgenommen und lassen es insgesamt etwas ruhiger angehen (wenngleich es immer noch Tracks wie Given up gibt, die nichts von der alten Härte vermissen lassen) aber mal ehrlich - machen sie deswegen gleich schlechte Musik? Nicht in meinen Ohren, definitiv nicht. Und auch bei LP finden sich ruhige Songs, Valentine's Day ist einer der neuesten. Und einer der besten (und auch traurigsten, zugegeben, aber das macht ihn nicht schlechter, im Gegenteil). Der Song geht wirklich durch und durch, bis ins Mark. Das ist noch echte, handgemachte und vor allem verdammt großartige Musik!

Was für ein Exkurs... wie bin ich überhaupt darauf gekommen? Ach ja, wieder mal ein Ohrwurm. Dieses Mal allerdings weit erträglicher als der eingangs schon rezitierte Hawaii Toast Song. Grauzone mit Eisbär ist einer der großen NDW Klassiker und ich finde den Song richtig gut. Irgendwie eine coole Nummer, man verzeihe mir das Wortspiel.

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