Samstag, 5. Oktober 2013

Year of change

Als das letzte Jahr endete, behauptete ich (wahrscheinlich nur zu mir selbst), dass sich im nächsten Jahr einiges ändern würde. Da ich allerdings schon seit geraumer Zeit immer wieder den Wunsch nach Veränderung verspürte (und dies auch ab und an kund tat), nahm ich es selbst kaum wirklich ernst. Und nun, ein Dreivierteljahr später, hat sich dann doch eine ganze Menge getan. Zeit, auch hier mal wieder ein Lebenszeichen zu hinterlassen.

Mit meiner Jobsituation hatte ich ja schon länger mehr oder minder gehadert. Spätestens seit dem fast vierteljährlichen Aufenthalt in Hachinohe, Japan (ich berichtete ausführlich im Zeitraum von September bis November 2011) war mir klar, dass ich das nicht mein Leben lang machen wollen würde. Doch bisher war es mir nicht gelungen, mein Phlegma zu durchbrechen und den entscheidenden Schritt in die richtige Richtung zu tun. Kurz vor Sommerbeginn (der leider auch schon wieder rum ist...) fing ich dann aber tatsächlich an, ernsthafte Überlegungen anzustellen. Ich begann mich zu fragen, ob ich nicht doch noch ein Studium beginnen sollte. Die grobe Richtung im Bereich der Informatik stand für mich schnell fest, doch der genaue Studiengang wollte noch gefunden werden. Nach kurzer Zeit konnte ich die Auswahl durch Einschränkung auf den Medienbereich zumindest etwas verfeinern. Daraufhin schaute ich mir die infrage kommenden Lernorte an und konnte Wedel ob der unverschämt hohen Semestergebühren (knapp 1.400 Euro) gleich ausschließen. Damit blieben noch die Universität Hamburg und die HAW Hamburg. Über die Stadtgrenzen hinweg habe ich mich gar nicht erst informiert, da ich definitiv hier bleiben wollte und auch keine große Lust auf lange Pendelstrecken habe. Aufgrund von Empfehlungen durch Freunde und der Tatsache, dass mein nunmehr gewählter Studiengang "Media Systems" nur an der HAW unterrichtet wird, fiel die Wahl dann eben auf die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg.
Mittlerweile hatte es bei meinem Arbeitgeber auch sehr unschöne Entwicklungen gegeben, die schlussendlich in einer großen Zahl von Entlassungen mündeten. Davon war ich selbst zwar nicht direkt betroffen, doch machte die negative Grundstimmung auch mir zu schaffen und bestärkte mich damit in meinem Vorhaben. Nachdem ich meine Bewerbung für die HAW dann abgeschickt hatte (und das gerade noch fristgerecht), fieberte ich der Antwort entgegen. Zur großen Freude kam die Antwort dann auch noch gerade rechtzeitig, bevor wir zur diesjährigen Reise nach Wacken antraten und fiel zu meiner großen Erleichterung positiv aus. Damit war mein Plan schon fast umgesetzt, es fehlte lediglich noch die Kündigung meines Arbeitsverhältnisses. Mein Chef zeigte sich wenig überrascht, auch ihm war die Situation natürlich bewusst und ihm waren wohl auch schon Gerüchte zu Ohren gekommen. Er bedauerte zwar den Verlust in der Abteilung (was ich als großes Kompliment betrachte), beglückwünschte mich aber zu meiner Entscheidung.
Nachdem formell dann alles geklärt war, konnte also ein neuer (Lebens-) Abschnitt beginnen. Oder zumindest fast. Denn die Finanzierung des Vorhabens wollte selbstverständlich auch geklärt sein. Dazu bedurfte es weiterer Einschnitte. Der offensichtlichste kam von ganz alleine, schließlich bekomme ich ohne Arbeitsplatz auch kein Gehalt mehr. Also musste ich mich auch darüber informieren und stellte schließlich alle geforderten Dokumente für Anträge bei unter anderem dem BAföG-Amt zusammen. Wie sich herausstellen sollte, war der größte Teil der Arbeit vollkommen umsonst (und bei dem Gedanken daran stellen sich wieder wundervolle Folterphantasien ein...), da das BAföG-Amt mir - salopp formuliert - vorwirft, ich hätte ja auch mal eher studieren gehen können. Ich überlege noch, auf den Brief zu antworten, allerdings wäre das dann noch ein weiteres Mal verschwendete Zeit und bisher hatte ich keine Muße dazu. Nun ja, glücklicherweise ist das BAföG-Amt nicht die einzige - wenngleich auch günstigste - Geldquelle und so muss ich mein Studium nicht direkt wieder beenden.
Ein weiterer, großer Einschnitt betraf mein Auto. Im Studium hätte ich mir das nicht mehr leisten können und so sah ich mich schweren Herzens gezwungen, mich davon zu trennen. So habe ich es dann mal richtig ordentlich geputzt, vom Aussaugen des Innenraums über Staub wischen der Armaturen bis zu einer Komplettwäsche, damit der Wagen so richtig gut aussah. In diesem Zustand machte ich dann einige Bilder, schrieb ein paar Zeilen beschreibenden Text und fertigte so eine Verkaufsanzeige bei einem Onlineportal an. Es dauerte gar nicht lange, bis die ersten Händler sich meldeten, deren Angebote sich natürlich als entsprechend niedrig herausstellten. Dann meldete sich jedoch ein Privatmann, der ehrliches Interesse an dem Auto bekundete und am Telephon schon begeistert schien. Nur ein paar Tage später kam er dann vorbei, um sich das gute Stück zu besehen. Nach einer kurzen Besichtigung und ein paar Metern um den Block wollte er den Wagen am liebsten gleich mitnehmen. Sein Preis lag immer noch über meiner Mindestgrenze und das gesammelte Zubehör nahm er mir auch noch ab - alles in allem ein guter Deal also. Trotz des Wehmuts war ich doch froh, meinen Wagen so zügig verkauft zu bekommen und so eine Sorge weniger tragen zu müssen. Und dennoch ist es immer noch ein klein wenig ungewohnt, an meinem ehemaligen, jetzt leeren Parkplatz vorbeizugehen. Von der Tatsache, dass meine Mobilität dadurch eingeschränkt wurde, mal ganz abgesehen.
So habe ich jetzt keinen Job mehr, kein Auto... aber hey, immerhin habe ich noch meine Wohnung! Und auch in der hat sich endlich wieder was getan im Laufe des Jahres. Anlässlich eines mehr oder weniger spontanen Besuches bei Möbel Höffner im Frühjahr mit guten Freunden hatte ich ein neues Sofa für mein Wohnzimmer aufgetan. Nach meinem Montageeinsatz in Spanien, von dem ich gegen Ende Mai zurück war, wurde das dann geliefert und der Vorgänger wanderte nach Itzehoe als Inventar für den Zockerkeller bei Markus. Macht sich dort übrigens sehr gut und ist zum gemeinsamen Zocken auch nach wie vor geeignet. Zuerst stand mein dann neues Sofa etwas enger mit dem Hocker zusammen und bot keinen Platz für einen Wohnzimmertisch, weswegen der alte auch zu Bonsch gewandert war. Irgendwann nervte mich diese Tatsache allerdings ganz gewaltig und ich musste wieder ein wenig umbauen. Trotz Schiebens passt weiterhin alles ins Wohnzimmer und selbst die Balkontür geht noch auf. Da konnte ich mir dann auch einen passenden Tisch von unseren schwedischen Möbellieferanten besorgen, der ganz ausgezeichnet in die vergrößerte Lücke passt. So sieht's dann auch richtig schön nach Wohnzimmer aus.
Und auch im Memorabileum hat sich dieses Jahr schon einiges weiterentwickelt. Bei facebook habe ich ja schon den einen oder anderen Zwischenschritt veröffentlicht, um das zu belegen. In näherer Zukunft soll es dann mit den Vitrinen auch weitergehen, sodass ich zum einen der Katalogisierung meines Bestandes näherkomme, zum anderen dann auch mal einer offiziellen Teileröffnung. Man darf gespannt bleiben und ich werde berichten, sowie es Neuigkeiten gibt.
Zu den letzten Neuerungen gehört dann auch noch ein weiterer Computer in meinem Haushalt. Trotz meiner bisherigen Weigerung beziehungsweise des bisher nicht benötigten Mehrwertes ist durch das Studium ein zumindest genügender Bedarf nach einem tragbaren System erwachsen. So nenne ich dann seit ein paar Tagen ein Laptop mein Eigen, den ich auch gleich als meinen neuen Hauptarbeitsplatz eingerichtet habe. So kann ich entspannt auf dem Sofa sitzen und beispielsweise mein Blog aktualisieren (so wie in diesem Fall), ohne Probleme mit zu kleiner Schrift auf zu großer Entfernung zu bekommen (oder irgendwann mit lächerlichen Vergrößerungsstufen). Darüberhinaus habe ich gleich einen Schritt weiter gedacht und die praktische Funktion der Fernsteuerung für mich entdeckt. So brauche ich für meinen "großen" Rechner nicht mehr den Fernseher als Bildschirm anschalten, sondern steuere ihn einfach über das Laptop. Spart Strom und endlich muss ich nicht mehr aufstehen, um einen Song zu suchen! Wunderbar, diese moderne Technik!

Ich werde noch sehen, inwieweit ich mein Blog dann in Zukunft mal wieder regelmäßiger nicht nur besuche sondern auch um Posts erweitere. Bisher glänzt dieses Jahr nicht gerade mit der schieren Anzahl von Posts, auch wenn die Textmenge dafür nicht gerade gering ist. Wir werden sehen.

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