Montag, 10. Oktober 2011

Sunday, bloody Sunday

Ob der noch fahrtüchtig ist?
Nachdem ich am vorletzten Sonntag nur kurz verlauten ließ, wieder ein wenig Geld in japanisches Merchandise investiert zu haben, möchte ich meiner Leserschaft ein paar der aktuellsten Bilder der beiden vergangenen Sonntage nicht vorenthalten. Ich war beides Mal in der Stadt unterwegs, um wieder die eine oder andere Ecke zu erkunden, die mir bisher noch unbekannt war. Hierbei entstanden auch wieder neue Photos, wobei ich gestern leider meine Kamera im Hotelzimmer vergaß. Auf der anderen Seite vielleicht auch nicht so schlimm, sonst wäre ich vor lauter Photographieren kaum zu Anderem gekommen, aber dazu später mehr.

Schon ganz zu Anfang sind wir morgens auf dem Weg zur Arbeit oft an einem Anbieter für Grabsteine vorbeigekommen, dessen Ausstellung mich faszinierte ob der im Vergleich mit europäischen Norm-Grabsteinen gezeigten opulenten Dekadenz. Darüber hinaus stach ein Stück besonders heraus, eine Säule, die allerdings kein Grabmal darstellt, sondern ein dekoratives Element. Die relative Schlichtheit des Kunststücks spricht mich tatsächlich ziemlich an und so konnte ich nicht umhin, das Ganze denn auch bildlich festzuhalten.

Sollte ich jemals ein Haus und törichterweise dann auch noch einen Garten besitzen, muss ich mir eine solche Säule anschaffen. Die einzig störende Auffälligkeit ist die offenkundige Nahtstelle, allerdings bin ich mir fast sicher, dass sich diese kaschieren lässt, die entsprechenden Materialien vorausgesetzt.
Auch ein Totenschrein, bewacht von zwei Löwen und verziert mit verschiedenen Drachen, gefiel mir sehr gut. So möchte ich mich denn bitte auch bestattet wissen.
Generell zeichnete sich das Angebot durch die schon erwähnte Opulenz aus, die unsere Friedhöfe wie Steinkreise aussehen lässt.
Besonders merkwürdig wirkten ein Apfel und ein Fußball, besonders im Hinblick auf jüngste Ereignisse.
Was für ein Schrein!

Hat da jemand Steve Jobs gesagt? Oder HSV?


















Perfektes Englisch
















Wer hat's erkannt?










Richtig...













Fürs Memorabileum






Im Kaufhaus schlenderte ich vor einer kleinen Mahlzeit bei den goldenen Bögen Amerikas noch kurz in den zweiten Stock, den ich noch nicht genauer unter die Lupe genommen hatte. Außer Bekleidung gab es in einer Ecke eine kleinere Spielhalle. Neben vielen Greifautomaten und den allgegenwärtigen Pachinko-Automaten standen dort auch ein paar elektronische Spielgeräte. Ein paar davon sahen anfangs relativ komplex aus, noch dazu bei nicht lesbaren Regeln und drei oder mehr Knöpfen.
Brains!!!




Ein Spiel allerdings entbahr jeglicher Komplexität, ging und geht es doch ausschließlich um das Ausschalten von auftauchenden Gegnern. Die Rede ist von The House of the Dead 4, das auf einem großen Bildschirm mit Ingram-Nachbildungen spielbar war. Der anwesende Spieler hatte sichtlich Spaß, war aber zu seinem Leidwesen nicht außerordentlich gut, weshalb so einige 100-Yen-Münzen im Einwurfschlitz verschwanden, um dem virtuellen Tod zu entgehen. Schade, dass kein zweites oder gar drittes Triumviratsmitglied anwesend war, das wäre definitiv das absolute Highlight geworden! Nichtsdestotrotz freute ich mich über diesen Fund und ich werde eventuell auch noch einen Testbericht nachliefern, so ich dazu komme.

Die will ich für meine Wii!

Pulp Fiction anyone?
Am gestrigen Sonntag dann nahm ich mir vor, endlich die SEGA Game World sowie einen angrenzenden Shop zu besuchen. Außerdem hatte ein Kollege mich auf den Fantasy Dome aufmerksam gemacht, der ein Stück hinter den erstgenannten liegt. Dorthin begab ich mich nach meinem obligatorischen Besuch beim 7&i Holdings inklusive einem nahrhaften Frühstück bei McD.
Es verfolgt mich...
... aber ich bin bewaffnet!
Der Fantasy Dome ist, wie der Name schon vermuten lässt, eine große Ansammlung an Spielgeräten aller Art. Greifautomaten, Gashapon-Automaten, verschiedenste Videospiele von Beat 'em Ups über Fuß- und Baseball bis hin zu den klassischen Lightgun-Shootern ist alles dabei, was das Herz begehrt. Auch hier war die House of the Dead-Serie wieder vertreten, dieses Mal mit dem dritten Teil (den ich übrigens auch für meine Wii besitze). Da ich nach einer erfolgreichen Partie am Greifautomaten noch genau sieben 100-Yen-Münzen mein Eigen nannte und das Spiel unbesetzt war, gönnte ich mir eine kleine Mutantenjagd. Zu meiner Überraschung war die Lightgun nicht bloß eine kleine Handfeuerwaffe, sondern eine dicke Pumpgun! Der Nachlademechanismus funktionierte auch wie vom Original bekannt durch Ziehen am unteren Griffstück. Das fehlende Fadenkreuz war anfänglich ungewohnt, erhöhte aber den "Realismusfaktor" ein wenig. Ich kam auch durch ein paar Level, bis mir schließlich die Münzen ausgingen. Zu zweit macht das Spiel dann noch ein ganzes Ende mehr Spaß, zumal es auch etwas einfacher ist, mit den ganzen Mutanten fertig zu werden. Aber auch so eine nette Kurzweil, bevor ich mich auf den Weg zur SEGA Game World machte.
Dort angekommen, betrat ich zuerst das Geschäft direkt daneben. Vom Eingang aus links waren Angeln und passende Ausrüstung sowie Kleidung zu haben. Um eine geschlossene Erwachsenen-Abteilung in der Mitte ging ich hinten herum, wo ein Sammelsurium an elektronischen Geräten, Laserdiscs und Deko zu finden war. Schließlich kam ich in den Videospielbereich, der mir direkt Tränen der Freude in die Augen trieb. Die ersten Konsolen, die ich sah, ließen mich lockere 20 Jahre in der Zeit zurückspringen, in meine Kindheit. In den Regalen vor mir sah ich haufenweise Super Famicom Konsolen, die japanische Version dessen, was im Westen als SNES oder Super Nintendo geläufig ist. Die Geräte waren zwar gebraucht, aber allesamt ziemlich gut erhalten und eingeschweißt, komplett mit Netzteil und Controller. Dazugehörige Spiele fanden sich in der direkten Umgebung, genauso wie weitere Konsolen, auch anderer Hersteller. Ich sah N64 oder Nintendo 64, Xbox, MegaDrive und weitere.
Als ich meinen Rundgang betont langsam fortsetzte, dämmerte mir ganz allmählich, dass der Laden weit größere Dimensionen besaß, als von außen angenommen. Weitläufige Regale, vollgestellt mit Spielen zu modernen Konsolen wie PS3, Wii oder DS / 3DS an denen ich schon mittlerweile stark beeindruckt vorbeiging, wechselten sich schließlich mit dem ab, was ich als "Overkill vom Overkill" bezeichnen möchte. Regale, die bis an die in geschätzten fünf Metern Höhe befindlichen Decke vollgestopft sind mit Figuren, Statuen, Bausätzen und was man sonst noch so finden kann. Viele der angebotenen Figuren kannte ich nicht einmal, allerdings kam ich irgendwann auch an ein großes Regal, welches eine ungekannte Zahl an Merchandise zu Neon Genesis Evangelion beinhaltete. Mehr aus Neugierde verbrachte ich einige Zeit damit, das Regal zu durchstöbern, habe ich doch für derartig große Boxen leider keinen Platz im Koffer (was mich auch schon schweren Herzens hat Abstand nehmen lassen von einer Gundam Wing Edition des Linkin Park-Albums A Thousand Suns). Merkwürdigster Fund war dabei ein Bord mit Kondomen und einem Schaumbad!
Neben größeren Figuren und Statuen spielen vor allem Trading- und Gashaponfiguren eine nicht unwesentliche Rolle bei den japanischen Otaku. Auch dazu fanden sich Regale mit Unmengen an akribisch eingetüteten Figuren. Insgesamt schien ein großer Anteil des Spiele- und Figurenangebots aus einem Gebraucht- oder Restpostendepot zu stammen, zumeist aber in sehr guter Qualität. Bei den Tradingfiguren konnte ich dann auch nicht umhin, mir ein paar der "Engel" aus den neueren Evangelion-Filmen zuzulegen, auch wenn sich die Suche nach weiteren Exemplaren ob der eng beieinander stehenden Regale und der Tatsache, dass sich die Evangelion-Figuren am Boden befanden, relativ stressig gestaltete. Schließlich konnte ich sechs Exemplare von derzeit acht verfügbaren ergattern, ein guter Schnitt.
Ich war mittlerweile ob der Übermacht der Eindrücke, der vorherrschenden Temperaturen, der Luftverhältnisse und der allgemeinen Lautstärke fast ein wenig betäubt, als ich weiterging. An den zahllosen Manga ging ich dann auch vorüber, ohne Japanischkenntnisse würde das auch keinen Sinn ergeben, sich damit zu befassen. So steuerte ich dann die Film- und CD-Regale an. An den Filmen schlenderte ich nur kurz vorbei und bestaunte ein paar interessant aussehende Special Editions. Bei den CD's schaute ich etwas genauer und fand schließlich auch Soundtracks, wo ich wiederum zugriff - der Soundtrack zu Final Fantasy VIII inklusive des Arrangement-Albums FITHOS LUSEC WECOS VINOSEC sowie eine Sammlung von Evangelion-Stücken auf Refrain of Evangelion wanderten in meine langsam etwas zittrigen Hände.
Als ich bezahlt und das Geschäft verlassen hatte, ging ich dann auch nur kurz in die SEGA Game World, die ein größeres Angebot an Videospielen bietet. Ich war allerdings schon ein wenig zu benommen, um mich wirklich ausgiebig damit auseinander zu setzen, also ging ich, nachdem ich mir an einem nahen Automaten eine Cola gegönnt und den ersten Schluck mehr als genossen hatte, zum Hotel zurück.

1 Kommentar:

  1. o m f g :)

    ... warum sponsort deine Firma eigentlich keine Begleitperson? Bei so einem langen Trip doch eigentlich unerlässlich ... verdammt

    btw.: Goldene TITTEN Amerikas ;)

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