Dienstag, 3. April 2012

Ostern in Polen

Ganz so lange werde ich dann wohl doch nicht bleiben müssen, aber zumindest Karfreitag bin ich noch hier in Kwidzyn und erst nachts wieder in Hamburg. Wenn die Dinge nicht so gut laufen wie angenommen, auch erst am Samstag, aber ich versuche ja stets, optimistisch zu bleiben (wenigstens dabei).
Der Hinflug ging über München, einen Direktflug gibt es wohl nicht (mehr). Was dadurch an Zeit verloren geht, ist schon traurig. Dann musste ich noch eine kleine Strecke fahren, zum Glück bekam ich ein Navigationssystem zum Leihwagen dazu (zwei Stunden ohne Plan durch Polen gurksen wäre dann doch nicht so meins). Dabei musste ich den Fluss Wisła überqueren und zwar per Fähre. Allerdings nicht, wie man das bei uns so kennt, also ein kleines Schiff, auf das ein paar Autos passen und das dann hin- und herschippert. Diese ganz besondere Fähre hat zum einen nur Platz für maximal drei Autos und zum anderen läuft sie auf einem Stahlseil, das auf beiden Uferseiten verankert ist. Mit dem Schild, das eine Geschwindigkeit der Fähre von 5 km/h angibt, wurde nach dem Navi sogar noch übertrieben, mein festgestellter Höchstwert lag bei 4 km/h. Sehr gemütliche Sache.
Nun bin ich also in Kwidzyn und habe gerade für umgerechnet 11,63 € ein Drei-Gänge-Menü und eine Cola (in einem Weinglas) verspeist - ich gönnte mir eine Kwidzyner Kartoffelsuppe mit ordentlich Speckeinlage, eine anständige Portion Spaghetti carbonara und zum Abschluss eine Crème brûlée (verdammte Apostrophen-Fetischisten, diese Franzosen... danke Wikipedia!). Letztere war sehr eindrucksvoll dekoriert, der Koch hatte ein durchsichtiges Stück Karamell zu einer Art länglichen Flamme verarbeitet und schräg in die Crème gesteckt, außerdem war der Teller unter dem Schälchen mit Zuckerkülor verziert. Sollte ich noch eine davon essen, werde ich ein Photo machen.
Überhaupt ist das Hotel echt mal seine drei Sterne wert. Alles ist sehr sauber, vieles sieht noch ziemlich neu aus, man merkt, dass sich hier Mühe gegeben wird, definitiv. Das Bad sieht auch sehr gut aus, mit dunklen Holzelementen wirkt das insgesamt um einiges gemütlicher als mein Bad zuhause. Die Internetverbindung ist auch überraschend fix, im Gegensatz zu denen auf meinen letzten Reisen. Insofern lässt es sich für die paar Tage hier ziemlich angenehm aushalten.

Witziges Detail auf dem Bon für die Autobahnvignette: Eine Zwischenüberschrift lautet "Paragon Fiskalny", was soviel wie Steuerbeleg bedeutet. Da habe ich doch direkt mal nach dem Renegade-Interrupt gesucht, um einfach davonzubrausen oder der Kassendame eine Behandlung á la Khalisah Bint Sinan al-Jilani angedeihen zu lassen...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen