Sonntag, 24. Juni 2012

Babysitting

Da die beiden auf einer Hochzeit eingeladen waren, hatten Alex und Markus Bonsch und mich schon vor längerer Zeit gefragt, ob wir während ihrer Abwesenheit auf die beiden Kleinen aufpassen würden. Natürlich sagten wir zu und nun war es am vergangenen Wochenende soweit.
Als wir am Nachmittag eintrafen, schmissen sich die beiden Eltern bereits in Schale. Die Kinder freuten sich auch, uns zu sehen und versprachen natürlich, ganz lieb zu sein. Es lief auch total super und ich kann mich nicht wirklich beklagen. Es gab natürlich schon Momente, an denen ich merkte, dass die beiden genau wussten, dass Mama und Papa gerade nicht da waren, um zu maßregeln, aber ich denke Bonsch und ich sind insgesamt gut klargekommen. Allerdings kann ich schon verstehen, dass zwei Kinder auf Dauer ganz schön anstrengend seien können und man am Ende des Tages nur noch uns Bett fallen möchte (oder mal im Kino wegratzen...).
Nach dem Abendessen sind die beiden Kiddies dann auch relativ freiwillig ins Bett gegangen, auch wenn es noch ein Weilchen gedauert hat, bis wirklich die Augen zugefallen waren. Allerdings denke ich, dass sie dafür am Sonntag eventuell ein paar Minuten länger geschlafen haben, was den Eltern garantiert zugute gekommen wäre.
So in unserer Aufsichtspflicht etwas erleichtert, planten Bonsch und ich einen entspannten Spieleabend vor Markus' Wii. Das stellte sich als kurze Aufgabenkette heraus, denn nicht nur musste die Konsole angeschlossen und der richtige Kanal des Receivers gewählt werden, die Batterien der Wiimotes waren auch noch leer. Um uns eine Suche und einen möglicherweise erfolglosen Telephonanruf zu ersparen, beschlossen wir, dass einer von uns kurz zu Aldi gehen und Batterien kaufen müsste (es war erst zehn vor acht!). Nach einer Runde Schere-Stein-Papier, die ich mit Schere gegen Stein verlor, war entschieden, dass ich die Besorgungen machen musste. Mit der dann beschafften Ausrüstung konnten wir also endlich starten.
Bonscho äußerte gleich sein Verlangen nach etwas sportlicher Betätigung, also fiel die Wahl auf Wii Sports (Wii Sports Resort schied aufgrund des Fehlens einer zweiten Wii MotionPlus leider aus). Zuerst spielten wir ein paar Partien Tennis, die ich überraschenderweise für mich entschied. Auch die Baseball-Matches sowie die Bowling-Spiele gingen an mich. Als nächstes schlug ich Bonsch in Super Smash Bros. Brawl, mehrfach. Nachdem auch das keinen Spaß mehr machte (auch wohl wegen eines verlorenen Kampfes gegen einen CPU-Gegner der Stufe 3), verlegten wir uns auf Rennen in Excite Truck. Den Stunt-Racer hatte ich mit Markus ja schon oft genug gespielt, um einen gewissen Erfahrungsvorteil zu besitzen. So ließ ich Bonsch erst einmal die Tutorials kurz durchspielen, um eine Idee vom Spielprinzip zu bekomme, bevor wir schließlich gegeneinander antraten. Interessanterweise konnte ich auch hier recht deutlich dominieren. Von gefühlten 95 Rennen verlor ich nur zwei, und das auch jeweils nur mit einem Punkt Unterschied. Bei einem Gleichstand wurde ich sogar als Sieger betitelt, wohl weil ich als erster ins Ziel eingefahren war. Alles in allem ziemlich erfolgreich, was Bonsch nicht müde wurde mit "Glück im Spiel, ..." zu kommentieren. Dem setzte ich noch die Krone auf, als ich die zwei Würfel des Nintendo Monopoly Spiels frisch aus der Folie nahm und auf Anhieb zwei Sechser würfelte. Schade, dass wir an dem Abend nicht gepokert haben...
Das Spiel war natürlich ein Geburtstagsgeschenk für Markus, der am Sonntag wieder ein Jahr älter wurde. Als kleine, nächtliche Überraschung hatten wir alles aufgebaut, sodass man theoretisch direkt hätte losspielen können (nicht, dass wir tatsächlich damit gerechnet hätten) und davor ein M aus kleinen Schaumküssen gelegt. Darüberhinaus hatte ich noch eine Kleinigkeit aus Japan mitgebracht, ein kleines ferngesteuertes Kart aus Mario Kart Wii mit Wario als Fahrer. Passend dazu habe ich ein solches Kart mit Bowser am Steuer. Einem echten Rennen steht damit fast nichts mehr im Wege, wir müssen nur noch einen Zeitpunkt finden.

Movie Night

Let me introduce myself
Letzten Freitag war in der Großen Freiheit 36 eine äußerst vielversprechend klingende Veranstaltung angesetzt. Das Motto lautete "Ü25 Movie Edition" und sollte demnach als Soundtrack-Party funktionieren. Außerdem hieß es, dass der Eintritt frei wäre für Besucher, die sich als Hollywood-Star verkleiden.
Wie erwähnt, klang das wirklich gut, bin ich doch ein großer Fan von Soundtracks und besitze auch selbst ein paar. Um das Event dann auch gebührend zu begehen (und eben den Eintritt zu sparen), zogen Bonsch und ich in Erwägung, verkleidet zu erscheinen. Meine erste Idee, einfach meinen Matrix-Mantel überzuwerfen, war aber noch nicht ganz ausgereift. Bonsch kam dann die geniale Idee, als Men in Black aufzutreten, aus naheliegenden Gründen: Wir beide haben schwarze Anzüge und Sonnenbrillen, sehen im Anzug verboten gut aus - ach ja, und der dritte Teil der Filmreihe läuft auch aktuell im Kino. Als kleines i-Tüpfelchen pinselte ich dann eine kleine Wasserpistole silbern an, die fortan als "kleine Grille" fungierte und setzte kurzfristig ein paar einfache Visitenkarten zusammen. Lediglich ein Gerät zum Blitzdingsen fehlte uns, aber es muss ja für die nächste Gelegenheit noch Steigerungspotential vorhanden sein.
Freeze, bitch!
Derart gut vorbereitet und fest entschlossen, den freien Eintritt für uns sicherzustellen, machten wir uns also auf den Weg und trafen um elf Uhr schließlich an der Großen Freiheit 36 ein. Dort angekommen setzten wir uns die Sonnenbrillen auf und marschierten zum Einlass. Einer der Türsteher rief bei unserem Anblick gleich "Freier Eintritt!", was dann auch zutraf. Beim obligatorischen Abtasten musste ich meine "kleine Grille" vorzeigen und benannte das Teil entsprechend, worauf der Security-Mann mit einem Grinsen des Erkennens und einem "Ah, Men in Black oder was?!" reagierte.
Drinnen trafen wir zwei dann Hannes, der schon eher dort war und auf uns wartete. Bisher schien er auch der einzige Gast zu sein, die anderen Anwesenden waren alles entweder Sicherheitsleute oder Barpersonal. Aufgrund des noch frühen Abends maßen wir der Leere des Saals noch kaum Bedeutung bei und bestellten erst einmal ein paar Drinks.
Zu unserem Bedauern mussten wir feststellen, dass der aktive DJ scheinbar durch totale Unfähigkeit glänzte und das Thema des Abends zu 100 % verfehlte. Ein einziges Mal konnte ich eine ziemlich schlimm missgebildete Version des Songs Ghostbusters von Ray Parker jr. heraushören, das war es dann aber auch schon. Insgesamt waren zwei DJ's am Mischpult vertreten und den Wechsel zwischen den beiden konnte man deutlich heraushören. DJ Nummer zwei spielte nämlich tatsächlich den einen oder anderen Soundtrack neben irgendwelchen R'n'B oder House-Stücken.
Auf einem Flyer war noch mit einer Verlosung von Soundtracks geworben worden. Auf Hannes' Nachfrage ließ DJ Nummer eins (der richtig schlechte) verlauten, er würde um ein Uhr einfach die CD's verteilen. So versuchten wir bis dahin noch die Zeit einigermaßen totzuschlagen und nicht zu sehr auf die unpassenden und echt unschönen Songs zu achten. Glücklicherweise hielt der Mann sein Wort und brachte ein paar CD's in das mittlerweile auf geschätzte sechs Leute angewachsene Publikum. Hannes bekam eine der Boxen ab, die der Optik einer Filmdose nachempfunden waren. Wie wir dann feststellten, handelte es sich um eine Sammlung von Themes, Pop-Songs und Score-Stücken auf drei CD's, die von Media Markt herausgegeben wurde. Immerhin bekam Hannes dann noch was dafür, dass er schon Eintritt hatte zahlen müssen.
Mit der Box in der Tasche sind wir drei dann noch nach unten in den Kaiserkeller hinabgestiegen, wofür wir nicht einmal Eintritt zahlen mussten. Scheinbar hatten die Betreiber erkannt, dass es ziemlich frech wäre, zweimal abzukassieren, wenn die Soundtrack-Party doch eher ein Reinfall war. Im Keller lief wenigstens vernünftige Musik - interessanterweise fielen mir mindestens zwei Stücke auf, die auch in Soundtracks vertreten sind - und es gab auch Besucher. So verbrachten wir dann den Rest des Abends in entspannter Atmosphäre bei gekühlten Getränken und umgeben von lauter netten Leuten.
Als Bonsch und ich schließlich gegen halb vier wieder bei mir eintrafen, kam ihm die Idee, ein paar Photos zu schießen. Immerhin sieht man uns ja nicht alle Tage in dem Outfit und das musste festgehalten werden.
Don't get in our way...

Sonntag, 17. Juni 2012

Breath of Life

Der Song Breath of Life von Florence & The Machine, der am Ende von Snow White and the Huntsman läuft, ist eines der Highlights des Films, das mir in Erinnerung geblieben ist. Echt ein tolles Stück, das werde ich mir direkt mal zulegen.
Bisher habe ich den Song leider nur als Teil des Albums gesehen und nicht separat (außer als Download). Falls jemand eine Single oder ähnliches dazu findet, gerne melden.

Donnerstag, 14. Juni 2012

Ready Player One

I just finished reading this absolutely great book and I am still pretty much excited about it. As I read the original, English version, I figured I might as well keep this entry in the same language due to respect and for the fun of it.
First of all, I totally am in love with this book. In a way, now that I finished it, the feeling I have is quite similar to what I felt after having watched Scott Pilgrim vs. The World for the first time (and it still feels great watching it again). Actually, a few things even reminded me of that movie, which is probably not intentionally the case, but just my own interpretation. Still, this is a written declaration of love to the true geeks and nerds (and also to 80's pop culture, of course) amongst us, to whom I consider myself being a part of, at least to some extent. Even though I did not get all the references to movies, music or even games, I had a great time reading the book and there were still quite a lot of things I did know about or had at least heard of.
Ready Player One could be seen as a game that became a written story. There is the greater main quest, finding the Easter egg, but there are also sub-quests (like a love story - every good tale needs a little emotion, isn't it?) who often distract the hero from his hunt and thus delay his progress. Most of the story takes place in a virtual surrounding, called the OASIS (Ontologically Anthropocentric Sensory Immersive Simulation) which is described as some kind of evolution of today's MMO's, with the difference that everybody is able to be in the same game at the same time, not spread on different servers. The OASIS features a vast universe with thousands of planets to explore and even games built on them as three-dimensional versions to be played with yourself as the hero. People are being represented as customizable avatars that can, like in a role-playing-game, rise in level, becoming stronger and better to be able to fight other avatars or participate in quests.
Over the course of events, the story that emerges achieves the task of getting better and better, up to the ultimate climactic final battle, the figurative last stand of good versus evil. Honestly, I was on the edge of my seat through the last pages. I really hoped that everything would turn out well in the end and the heroes would win. Actually, I guess you might be able to break down the story arc into quite typical units and even find most of the "Hero's Journey" elements, but it is the way in which they are presented that makes Ready Player One such a wonderful book.

There is also a very nice passage about perspective, that I'd like to quote:
"Whenever I saw the sun, I reminded myself that I was looking at a star. One of over a hundred billion stars in our galaxy. A galaxy that was just one of billions of other galaxies in the observable universe. This helped me keep things in perspective."
That's just really neatly put, now, isn't it?

Dienstag, 12. Juni 2012

Maximum Payne

Er ist schon eine arme Sau, der Max. Irgendwie trifft er doch nie jemanden, dem er auch mal von vornherein vertrauen kann und der ihn nicht am Ende bescheißt und versucht, aus dem Weg zu räumen. Seine Familie ist bereits am Anfang des ersten Teils getötet worden und die Erinnerung daran lässt ihn auch Jahre später noch nicht los. Schlimmer noch, mittlerweile ist Max alkohol- und tablettenabhängig in dem Versuch, den Schmerz, der mit den Erinnerungen einhergeht, zum Verstummen zu bringen.
Mittlerweile in São Paulo mit einem neuen Job als Bodyguard und Vollzeitalkoholiker muss Mr. Payne schnell lernen, dass es auch in Brasilien genügend böse Jungs gibt, die einen nervösen Zeigefinger haben. Wie zuvor schon stellt sich dabei auch heraus, dass man leider nicht immer jedem trauen sollte oder kann und Leute sterben, die Max eigentlich beschützen sollte.
Max Payne 3 spielt immer wieder geschickt Rückblenden ein, die erzählen, was unseren tragischen Held vom kalten New York ins heiße São Paulo führte und mehr und mehr zum seelischen und körperlichen Wrack verkommen ließ. Unter neuer Regie ist das Spielgefühl dabei weit temporeicher als in den Vorgängern und bringt immer mal wieder unsichtbare Zeitlimits ein, um den Spieler voranzutreiben. Außerdem stirbt es sich gefühlt um einiges schneller, was gerade aktive Deckungssuche empfehlenswert macht. Die Waffenauswahl wurde auch drastisch auf ein realistisches Maß reduziert, zwei Handfeuerwaffen und eine zweihändige Waffe, mehr kann Max jetzt nicht mehr tragen. Darüberhinaus muss er die zweihändige Waffe fallen lassen, sobald er beide Einhandwaffen im Dual Wield-Modus benutzt. Nicht ganz so realistisch sind da die goldenen Waffen, die man in Teilen in den Levels zusammensammelt, allerdings lässt sich der Bling-bling-Effekt auch abschalten. Zwei goldene Ingrams sind allerdings schon irgendwie ein cooler Anblick...
Die bekannten (und gut gemachten) Comic-Sequenzen der Vorgänger wurden gestrichen, die Story wird ausschließlich in Zwischensequenzen in Spielgraphik erzählt. Natürlich ist James McCaffrey als Sprecher wieder mit von der Partie (alles andere wäre auch unverzeihlich gewesen) und leiht in diesem Teil Max Payne auch sein Gesicht und stand für die Motion Capturing-Aufnahmen zur Verfügung.
Der Soundtrack kommt ebenfalls nicht mehr von den Finnen, sondern von Health und funktioniert meiner Meinung nach auch prima. Gerade der Song Tears, der kurz vor Ende während einer großen Schießerei und während der Credits läuft, hat hohes Ohrwurmpotential und gefällt mir richtig gut auch abseits des Spiels.
Die bekannten Bullet Time-Moves wurden um ein paar situationsabhängige Auslöser ergänzt und machen gewohnt Laune. Insgesamt spielt sich das Game sehr flüssig und natürlich extrem bleihaltig. Freunden gehobener Action-Unterhaltung kann ich das nur ans Herz legen. Alleine James McCaffreys Stimme, die die immer wieder eingestreuten One-Liner vorträgt ist schon Kaufargument pur.

I climbed to the pinnacle of heaven to fight the ultimate terror

Die Credits von Diablo III laufen tatsächlich länger als der gesamte Endkampf und das Outro zusammen dauern... und dann gibt's nicht einmal ein Achievement fürs komplett ansehen - das konnte sogar House of the Dead: Overkill besser! ... Das musste einfach mal gesagt werden.

Mittlerweile bin ich auch schon zum zweiten Mal in Akt 2 angelangt auf dem nächsthöheren Schwierigkeitsgrad (Albtraum). Der Unterschied ist doch schon spürbar, gerade wenn ich etwas länger gespielt habe und / oder leicht nachlässig oder müde bin. Dann beißt meine Dämonenjägerin doch schon des Öfteren ins virtuelle Gras. Immerhin ist die "Strafe" dafür weit milder als noch im zweiten Teil.
Apropos Unterschiede und zweiter Teil: Ich musste im Verlauf des Spielens immer wieder feststellen, dass trotz der ja nicht gerade geringen Entwicklungszeit von weit über einem Jahrzehnt (Diablo II erschien 2000) sich ein klein wenig Enttäuschung breit machte, wenn auch auf recht hohem Niveau.
Zum Einen bieten die Umgebungen kaum wirkliche Überraschungen, die Charakterklassen sind auch nicht unbedingt einen Innovationspreis wert und selbst das Kernelement des Spiels, das Jagen nach immer besserer Ausrüstung, will gefühlt nicht so flüssig greifen wie im direkten Vorgänger.
Der erste Akt spielt, ganz klassisch und der Serientradition folgend, in der Gegend um Tristram und sogar zum Teil in der aus dem ersten Spiel bekannten Kapelle. Damit ist aber auch klar, dass sich das zugrunde liegende Tileset wenig bis eher nichts neues bietet, sondern lediglich Abwandlungen und aufgehübschte Versionen bekannter Gebiete. Für den Einstieg völlig in Ordnung, ist es ja auch nett gemacht und durch gewisse Zufallselemente bei jedem Spiel(neu)start leicht abgeändert. Das folgende Kapitel spielt dann in der Wüste, doch Moment, hatten wir das nicht schon, und das sogar ebenfalls im zweiten Akt? Ja, und zwar in Diablo II, nur das dieses Mal eben nicht Lut Gholein, sondern Caldeum als Ausgangspunkt gewählt wurde und die ägyptische Mythologie scheinbar nicht mehr als Ideenlieferant bereitstand. Der dritte Akt folgt dann gewissermaßen dem fünften Akt (also der Erweiterung Lord of Destruction) des zweiten Teils in das Gebiet um den Arreat. Ehemals Berg, nun gigantischer Krater, in den man dann auch hinabsteigt und der infernalische Gebiete präsentiert - die ebenfalls schon mehrfach thematisiert wurden. Vor dem Abstieg geht es durch belagerte Schneegebiete, um den Armeen von Azmodan die Stirn zu bieten - been there, did that, mag mancher denken. Auch Baal belagerte den Arreat schon mit seinen Armeen, die man, sich den Berg hinaufkämpfend, nach und nach dezimierte. Und das Gefühl, dabei Teil einer großen Belagerung zu sein, stellte sich damals weit eindeutiger heraus, wozu der Soundtrack sein Übriges tat. So bekommt man lediglich mit den Hohen Himmeln in Akt 4 wirklich neue Umgebungen zu Gesicht. 25%. Ein Viertel. 0,25 eines ganzen. Das ist nicht gerade viel für zwölf Jahre, die vergangen sind seit Teil 2.
Von dem Barbar, Hexendoktor, Zauberer, Dämonenjäger und dem Mönch sind auch keine grundlegenden Neuerungen zu erwarten. Sicher spielen sich die Charaktere durch neue / andere Fähigkeiten und die generelle Änderung des Skill-Systems anders als vorangegangene Iterationen. Dennoch lassen sich zumindest Vergleiche herstellen. Zauberer gibt es schon seit Teil eins, genauso wie Krieger, die sich in Teil 2 in den Paladin und den Barbaren aufspalteten. Eine Schurkin, die dann zur Amazone wurde, komplettierte das Helden-Dreigestirn des ersten Teils. Zu den bereits genannten vier Klassen aus Diablo II kamen noch ein Totenbeschwörer sowie im Add-On der Druide und die Assassine hinzu. Barbar und Zauberer wurden dann namentlich übernommen, der Totenbeschwörer wurde in Richtung Voodoo abgewandelt zum Hexendoktor, aus einer Mischung von Amazone und Assassine wurden die Dämonenjäger geboren und der Paladin musste seine Rüstung ablegen und Kung Fu lernen. Im Westen also weiter nichts neues.
Dass mir das Jagen und Sammeln weniger Spaß macht als vor zwölf Jahren, mag an mehr als einem Faktor liegen. Zum einen an der tatsächlich nicht so flüssig laufenden Sammelei, zum anderen daran, dass sich mein ganz persönlicher Anspruch an Spiele im Laufe der Jahre verändert hat. Außer Frage steht, dass ich mittlerweile Spiele favorisiere, die eine Geschichte erzählen - je epischer, je besser. Darüberhinaus hat sich bei mir ein gewisser Sättigungsgrad an Fantasy eingestellt, sodass ich bevorzugt in Richtung Science-Fiction abwandere. Nun trifft aber weder das eine, noch das andere auf Diablo III zu. Sicher, die dünne Geschichte, die das Spiel erzählt, ist sehr ordentlich aufbereitet und die Zwischensequenzen sind großartig choreographiert. Letzten Endes aber dient das ganze nur als lockerer Rahmen, der versucht wird, durch die gute, alte Suchtspirale auszufüllen. Zum Jahrtausendwechsel hatte ich nur viel eher das Gefühl, das meine Sammelwut belohnt würde. Immer mal wieder fand ich ein brauchbares neues Ausrüstungsstück, einen Edelstein, eine Rune oder ein Juwel (die letzteren beiden erst ab dem Add-On). Nun gibt es noch Ausrüstung und Edelsteine - die dafür aber in insgesamt 14 (in Worten: Vierzehn!) Qualitätsstufen. Um einen Edelstein einer nächsthöheren Stufe herstellen zu können, benötigt man jeweils drei Edelsteine der darunterliegenden Qualitätsstufe und eine gewisse Summe an Goldstücken, die natürlich ebenfalls größer wird, je höherwertig die Edelsteine werden. Ginge man davon aus, nur Edelsteine der schlechtesten Stufe zu finden, bräuchte man knapp 1,6 Millionen davon, um einen einzigen Edelstein der höchsten Qualität herzustellen. Außerdem würde dieser Vorgang geschätzte 42 Millionen Goldstücke kosten. Nicht mal eben ein Schnäppchen! Zum Vergleich: In Diablo II gab es ganze fünf Qualitätsstufen, dafür aber drei Edelsteinsorten mehr (Saphire, Diamanten und Schädel wurden in Teil 3 gestrichen) und das Verbinden von anfänglich sechs, später ebenfalls drei Edelsteinen zu einem höherwertigen war dank des Horadrim-Würfels sogar kostenfrei.
Als ausgesprochener Fan von guten Soundtracks waren auch meine Ohren ein wenig enttäuscht. Die musikalische Untermalung ist stets stimmig und unaufdringlich, aber eben auch nicht eingängig. Die mittlerweile dritte Version des Tristram-Themes ist ja nur mehr ein Remix und andere Stücke stechen leider nicht so sehr für sich hervor. Ich kann mich erinnern, dass der zweite Serienteil das deutlich besser machte. Als besonders herausragend ist mir dabei nach wie vor die Belagerung von Harrogath im Gedächtnis geblieben. Im Zusammenspiel mit dem hervorragenden Score fühlte man sich wirklich als Held in einer großen Schlacht. Insgesamt zeichnete sich Diablo II durch einen weit eingängigeren Soundtrack aus, als es jetzt im dritten Teil der Fall ist.
Man darf gespannt sein was zukünftige Patches bringen, selbst größere Änderungen sollte man wohl nicht von vornherein ausschließen. Ich werde wohl den zweiten Schwierigkeitsgrad noch beenden und dann eventuell noch ein paar Sammel-Achievements im einfachen Modus versuchen zu vervollständigen, aber einen weiteren Schwierigkeitsgrad oder einen weiteren Charakter werde ich erstmal nicht anfangen.

Zum Thema warum Diablo III nicht ganz so süchtig macht wie Teil II, ein pseudo-wissenschaftlicher Ansatz (in englisch). Liest sich sehr interessant und es gibt sogar eine Reaktion von Blizzard darauf!

Donnerstag, 7. Juni 2012

Von schön bis grausam alles dabei

Wie Hannes schon berichtete, waren er und ich am vergangenen Freitag mal wieder bei unserer Lieblings-Location, der Großen Freiheit 36. Hannes war schon vorher zu mir gekommen, wo ich ihm unter anderem kurz Diablo III vorführte und ihm meine letzte Probierversion davon mitgab (und die Karte hat es trotz Clubbesuch heil nach Hause zu ihm geschafft!).
Neben einem großartigen Zitat, meine Biervorräte im Kühlschrank betreffend ("Du hast mehr Kühlschrank im Bier als Essen!") besprachen wir dann die Idee, uns noch ein wenig zu bewegen. Also machten wir uns schließlich auf in Richtung Kiez, um unserem präferierten Club einen weiteren Besuch abzustatten.
Das Motto war, wie jeden ersten Freitag im Monat, "Eat this", das hieß Metal, Rock und Nu-Metal im Kaiserkeller und "Schwarze Nacht" im Saal, denn der Eintritt galt für beide Etagen. Da die Garderobe im Erdgeschoss ist, blieben wir zum ersten Getränk gleich im Saal und beschauten uns die anfänglich noch eher spärlichen Besucher. Selbst unter diesen gab es schon hin und wieder mal was nettes fürs Auge - aber eben auch öfter mal Grund, sich kurzzeitig die Linsen aus den Augen nehmen zu wollen. Davon ließen wir zwei uns natürlich den Spaß am Feiern nicht verderben! Selbst als das Trio des Grauens oder auch die drei Reiter der Apokalypse (A, F und H) auf der Bildfläche erschienen, konnten wir noch lachen. Der alte Mann sorgte mit seiner gewohnt skurrilen Art wie immer für den üblichen Running Gag, sodass die Stimmung stets gut blieb.
Alles in allem mal wieder ein spaßiger Abend zu zweit - danke Hannes!
Ach ja: Es dürfen natürlich auch gerne mal andere Leute mitkommen! Übers laufende Programm kann man sich immer mal hier informieren: Termine im Kaiserkeller.

Schneewittchen

Gleich zum Kinostart von Snow White and the Huntsman waren wir im Kino, um uns den Film anzusehen. Im Cinemaxx am Dammtor wurde darüberhinaus ein kleines Event veranstaltet, bei dem unter anderem die Crew des Tanzenden Einhorns in Gewandung leckere Cocktails ausschank und darüberhinaus ein paar Kostümierte durch das Foyer spazierten. Zwischen ein paar Kämpfern kam es dann auch mal zu Auseinandersetzungen, sehr zur Freude des (schaulustigen) Publikums.
Zum Film selbst kann ich sagen, dass er mir gefiel, allerdings nicht so sehr, dass ich ihn in meine Bibliothek aufnehmen müsste. An der einen oder anderen Stelle hätte man dann doch noch mehr draus machen können, wie ich finde. Interessanterweise habe ich erst kürzlich gelesen, dass der Film ursprünglich mal als Trilogie angedacht war. Dem scheint aber die Budgetplanung in die Quere gekommen zu sein, sodass doch "nur" ein Film gedreht wurde. Hätte den Kampfszenen aber bestimmt gut getan, mehr ins richtige Licht gerückt zu werden. Zur Hintergrundgeschichte der bösen Königin hätte man so auch mehr ausholen können oder die Herkunft und den Verbleib des Spiegels erklären. Nun ist es, wie es ist und der Film ist ja auch nicht schlecht, nur eben auch kein totaler Überflieger, trotz des Dauer-Schlafzimmerblicks von Kristen "Stoneface" Stewart und einer schicken Charlize Theron (erst recht mit dem Federnkleid und den dunkel geschminkten Augen).
Übrigens ist das mal wieder ein prima Streifen, den man neu synchronisieren könnte. Neben ein paar kleinen Lachern, die der Film selbst schon bietet (die Zwerge bieten da gerne mal Anlass zu), waren Hannes und ich uns bei mehreren Szenen einig, dass der Film ganz schön Drogen-verherrlichend ist (immer diese Pilze...). Und die hässlichen Feen-Geschwister namens Gollum und Ollum sind auch ganz schön hart...