Er ist schon eine arme Sau, der Max. Irgendwie trifft er doch nie jemanden, dem er auch mal von vornherein vertrauen kann und der ihn nicht am Ende bescheißt und versucht, aus dem Weg zu räumen. Seine Familie ist bereits am Anfang des ersten Teils getötet worden und die Erinnerung daran lässt ihn auch Jahre später noch nicht los. Schlimmer noch, mittlerweile ist Max alkohol- und tablettenabhängig in dem Versuch, den Schmerz, der mit den Erinnerungen einhergeht, zum Verstummen zu bringen.
Mittlerweile in São Paulo mit einem neuen Job als Bodyguard und Vollzeitalkoholiker muss Mr. Payne schnell lernen, dass es auch in Brasilien genügend böse Jungs gibt, die einen nervösen Zeigefinger haben. Wie zuvor schon stellt sich dabei auch heraus, dass man leider nicht immer jedem trauen sollte oder kann und Leute sterben, die Max eigentlich beschützen sollte.
Max Payne 3 spielt immer wieder geschickt Rückblenden ein, die erzählen, was unseren tragischen Held vom kalten New York ins heiße São Paulo führte und mehr und mehr zum seelischen und körperlichen Wrack verkommen ließ. Unter neuer Regie ist das Spielgefühl dabei weit temporeicher als in den Vorgängern und bringt immer mal wieder unsichtbare Zeitlimits ein, um den Spieler voranzutreiben. Außerdem stirbt es sich gefühlt um einiges schneller, was gerade aktive Deckungssuche empfehlenswert macht. Die Waffenauswahl wurde auch drastisch auf ein realistisches Maß reduziert, zwei Handfeuerwaffen und eine zweihändige Waffe, mehr kann Max jetzt nicht mehr tragen. Darüberhinaus muss er die zweihändige Waffe fallen lassen, sobald er beide Einhandwaffen im Dual Wield-Modus benutzt. Nicht ganz so realistisch sind da die goldenen Waffen, die man in Teilen in den Levels zusammensammelt, allerdings lässt sich der Bling-bling-Effekt auch abschalten. Zwei goldene Ingrams sind allerdings schon irgendwie ein cooler Anblick...
Die bekannten (und gut gemachten) Comic-Sequenzen der Vorgänger wurden gestrichen, die Story wird ausschließlich in Zwischensequenzen in Spielgraphik erzählt. Natürlich ist James McCaffrey als Sprecher wieder mit von der Partie (alles andere wäre auch unverzeihlich gewesen) und leiht in diesem Teil Max Payne auch sein Gesicht und stand für die Motion Capturing-Aufnahmen zur Verfügung.
Der Soundtrack kommt ebenfalls nicht mehr von den Finnen, sondern von Health und funktioniert meiner Meinung nach auch prima. Gerade der Song Tears, der kurz vor Ende während einer großen Schießerei und während der Credits läuft, hat hohes Ohrwurmpotential und gefällt mir richtig gut auch abseits des Spiels.
Die bekannten Bullet Time-Moves wurden um ein paar situationsabhängige Auslöser ergänzt und machen gewohnt Laune. Insgesamt spielt sich das Game sehr flüssig und natürlich extrem bleihaltig. Freunden gehobener Action-Unterhaltung kann ich das nur ans Herz legen. Alleine James McCaffreys Stimme, die die immer wieder eingestreuten One-Liner vorträgt ist schon Kaufargument pur.
Du hast also mein Blog gefunden. Ob durch Zufall oder Absicht, du bist jetzt hier. Bleib gerne ein Weilchen und schau dir an, was ich so zu virtuellem Papier gebracht habe. Das wird vermutlich nicht immer deinen Geschmack oder dein Interesse treffen. Vielleicht ist ja der eine oder andere Post dabei, der dich zum Schmunzeln oder sogar zum Lachen bringt, dich zum Nachdenken anregt oder dich im Zweifel einfach nur verstört am Kopf kratzen lässt. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Rezipieren!
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