StarQuest stammt aus dem gleichen Hause wie HeroQuest und ist mehr oder minder die Science-Fiction-Version des Fantasytitels. Elitetruppen des Galaktischen Imperiums müssen an Bord von Raumwracks gegen Horden von "Robotlings" bestehen, um für Ordnung zu sorgen. Einer der Spieler übernimmt dabei immer die Rolle des Chaos und steuert besagte Robotlings (eine bunte Mischung aus Orks, Chaoskriegern und tatsächlichen Androiden), die anderen Spieler können aus drei Elitetruppen wählen, mit denen sie in den Kampf ziehen. Maximal vier Spieler sind also in einer Partie möglich. Das Spielbrett ist bedingt modular aufbaubar und sorgt zusammen mit dem Einsatzbuch, in dem zwölf Missionen beschrieben sind, für etwas Abwechslung.
Eine Szene zu Beginn der ersten Mission |
Der Clou an der Sache ist die Lizenz, unter der das Spiel produziert wurde - bei sämtlichen Figuren handelt es sich nämlich um Adaptionen aus dem Warhammer 40.000-Universum von Games Workshop.
Im englischsprachigen Raum wurde das Spiel unter dem Titel Space Crusade veröffentlicht und nutzt dort die Namen von zum Beispiel den Ultramarines oder den Blood Angels. Im deutschen dagegen wurden die Space Marines umbenannt und durch die - bizarrerweise englische - Galaxy Safe Guard, kurz GSG ersetzt. Auch die gegnerischen Figuren, die offensichtlich teils organischer Natur sind, wurden kurzerhand alle zu androiden Lebensformen erklärt.
Die Imperial Fists - Entschuldigung, die GSG-Musketiere - kurz vor Missionsbeginn |
Das beste aber sind die Waffen: Im Regelbuch wird neben deren Funktion erklärt, dass sämtliche Waffen nicht tödlich sind. Während im englischen die Marines mit Sturmkanonen, Raketenwerfern und Plasmakanonen Jagd auf die außerirdische Bedrohung machen, sind es hierzulande "Nullzeit-Kanonen", "Holo-Werfer" und - mein persönlicher Favorit - "Black-Hole-Blaster". Die - garantiert nicht-tödlichen - Beschreibungen sorgten schon für den einen oder anderen Lacher, allzumal sämtliche Graphiken aus dem Original erhalten geblieben sind.
So erzeugt der Black-Hole-Blaster ein - ich zitiere - "räumlich begrenztes Schwarzes Loch, das die Getroffenen einsaugt und in einer fremden Parallelwelt wieder freigibt". Das klingt wirklich völlig ungefährlich. Dazu kommt, dass diese Waffe im Original eine Plasmakanone darstellt, die einen Strahl erzeugt, der in gerader Linie alles trifft, bis er von einer Wand aufgehalten wird. Das in ein "räumlich begrenztes Schwarzes Loch" umzusetzen fällt mir etwas schwer, das hätte beim Raketenwerfer vielleicht doch besser gepasst...
Noch ist alles ruhig... |
Nichtsdestotrotz ein launiges Spiel, mit dem man durchaus etwas Zeit verbringen kann. Was wir allerdings nach zumindest zwei Anläufen der ersten Mission gemerkt haben: Mit zwei Spielern kann sich das Spiel relativ zügig im Sinne des Chaos-Spielers entscheiden. Wir werden das noch weiter testen (und die Position tauschen, sodass ich dann die Marines spielen werde), um herauszufinden, ob auch ein einzelner Trupp Marines in der Lage ist, eine Mission zu schaffen, ohne sich zu sehr auf das Glück beim Würfeln oder das Verteilen der Gegner verlassen zu müssen. Bis dahin regiert das Chaos...
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