Dienstag, 15. Januar 2019

Rainy Mood

So. This day happened. Holy fuck.

Eigentlich hatte ich gedacht, dass dieses Jahr ziemlich prima angefangen hat, auch wenn ich den Übergang dahin schlicht mit Essen vor dem Bildschirm verbracht habe. Aber nach der Schicht im Theater vorher (ich war erst gegen Viertel nach elf zuhause) und mangels entsprechender Planungen war mir nicht mehr groß nach weggehen. Egal, war auch in Ordnung, obwohl ich meine Anlage schon immer lauter drehen musste, um den Sprecher im Video zu verstehen, das ich beim Essen geschaut habe.

Dann habe ich endlich mal wieder Fortschritte mit meiner Thesis gemacht. Mein begleitender Professor ist auch wieder im Bild, meine ersten Seiten fand er sogar tatsächlich gut. Demnächst geht es dann an die Anmeldung, womit definitiv auch Zeitdruck entsteht. Immerhin bleibe ich am Ball und versuche, weiter voranzukommen.

Zeit ist dann auch der entscheidende Punkt. Um so viel Zeit wie möglich in dieses letzte, große Projekt meines Studiums stecken und es damit endgültig abschließen zu können, habe ich mich dann zu einem nicht ganz so erfreulichen Schritt durchgerungen. Ich berichtete ja im März letzten Jahres (einer von wahnsinnigen zwei (z-w-e-i) Posts aus 2018), dass ich mich zur Betriebsratswahl hatte aufstellen lassen. Was danach fehlte, war das Ergebnis.
Für mich etwas überraschend bekam ich eine ganze Menge Stimmen, sodass ich schlussendlich in den aktiven Betriebsrat gewählt wurde. Dort betätigte ich mich im Ausschuss für Arbeitssicherheit und wurde sogar zu dessen Vorsitzenden gewählt. Die Themen waren nicht immer ganz einfach und vor allem oft sehr langwierige Angelegenheiten (oder laufen sogar immer noch), trotzdem hat mir die Arbeit Spaß gemacht.
Heute habe ich dann meinen Rücktritt bekannt gegeben.
Bam.
Letztlich habe ich keine andere, einigermaßen effektive Zeitersparnis gesehen als diesen Schritt. Das klingt sehr hart und es macht mich auch nicht gerade sehr glücklich aber ich muss den Fokus jetzt ganz klar auf mein Studium setzen, wenn ich das (erfolgreich) beenden will. Deswegen habe ich auch gesagt, dass ich lieber aussteige, als ansonsten immer wieder absagen zu müssen und mich nicht mehr zu beteiligen. Es ist deutlich sinnvoller, dass dann jemand für mich nachrückt, der den Posten dementsprechend auch aktiv besetzt. Immerhin wurde meine Entscheidung zumindest ruhig aufgenommen und es gab nicht etwa Diskussionen darüber - zumindest nicht in meiner Anwesenheit.

Das war die eine Sache - und dann gab es da noch etwas, zeitlich vorher noch, was mich doch etwas aus der Bahn geschleudert hat.
Ich hatte in den letzten Wochen das Gefühl gehabt, jemandem langsam näherzukommen. Wir hatten uns auch schon privat getroffen und in dieser Woche war ein weiteres Treffen geplant. In die Planungen hinein erwähnte sie dann - glücklicherweise, müsste ich eigentlich sagen - dass sie darin aber nicht mehr als ein Treffen unter Freunden sieht.
Bam. Nummer 2. Wobei, chronologisch gesehen Nummer 1.
Während mein Herz versuchte, mir von innen heraus meine Rippen zu brechen, versuchte ich nach außen, meine Fassung zu wahren. Wir schrieben noch ein paar Nachrichten hin und her und sie war weiterhin sehr liebenswürdig dabei, trotzdem merkte ich, wie die Körperwärme meine Gliedmaßen verließ. Meine Finger begannen stark zu zittern und ich machte mir ernsthaft Sorgen darüber, das Haus zu verlassen (ich musste ja noch zur Betriebsratssitzung).
So richtig realisiert habe ich das ganze vermutlich noch nicht. Natürlich hatte ich die ganze Zeit über diese eklige, ätzende Stimme im Hinterkopf, die mir immer wieder mitteilte, was ich heute dann bestätigt bekommen habe. Tja, hätte ich mal nicht versucht, die Stimme so gut es geht zu ignorieren. Manchmal scheint die ja doch recht zu haben, so sehr ich würgen möchte, während ich das schreibe. Und wie ich würgen möchte. Geronnenes Blut. Habe ich vielleicht schon mal erwähnt. Scheiße, einfach... scheiße. Fuck. Shit. Piss.

Schön passend dazu: Rainy Mood, eine Seite, die beim Fokussieren unterstützen soll. Passt halt aber auch, wenn einem eher nach Heulen zumute ist. Wie meinte Gretchen Ross so schön? I guess some people are just born with tragedy in their blood.

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