Mittwoch, 14. September 2011

Der Köder

Ein Autorenduo aus Mutter und Tochter veröffentlichten unter dem Pseudonym "P. J. Tracy" diesen Thriller, welches der zweite Teil einer Reihe um die Detectives Magozzi und Rolseth in Minnesota ist.
Ich konnte das Buch vor dem Mülleimer retten, in den ein Arbeitskollege es geworfen hätte, hätte er keinen Abnehmer gefunden. Er hatte es gelesen, fand es auch nicht ausgesprochen schlecht, scheint aber keinen tieferen Sinn in der Aufbewahrung davon zu sehen. Auch die vorhandenen Eselsohren (die mir in der Seele weh taten), lassen auf keine größere Affinität zum Medium Buch schließen. Kann ja aber auch nicht jeder von Haus aus eine ähnlich hohe Wertschätzung Büchern gegenüber besitzen, wie ich sie an den Tag lege. Nun habe ich es Samstag Nacht beendet und konnte mir eine Meinung darüber bilden.
Zum Inhalt des Buches selbst: Es liest sich recht flott und flüssig, man merkt dem Stil aber eine gewisse weibliche Note an. Zuallererst finden sich viel zu viele romantische Bemerkungen und Szenen, die auch auf eine mögliche (weibliche) Zielgruppe schließen lassen könnten. Darüber hinaus scheint es eine ziemliche Fixierung auf dunkelhäutige und / oder beleibtere Charaktere zu geben, die immer wieder als Ideal beschrieben werden. Mir persönlich war das an der einen oder anderen Stelle tatsächlich zu viel des Guten.
Die Geschichte ist einigermaßen interessant, wirkt aber insgesamt relativ unrealistisch und das Thema der Morde, das sich im Verlauf herausstellt, hat mich eher genervt. Das ist aber sicher eine Frage der Perspektive, ich habe für meinen Teil einfach schon zu viel darüber hören, lesen, sehen müssen.
Wer also Thriller mag, laut Klappentext im Stile von Patricia Cornwall, der kann wohl recht bedenkenlos zugreifen. Mir fehlte ein wenig Action und vor allem der Thrill - und das sagt über einen als solchen beworbenen Thriller wohl alles, was gesagt werden muss. Eine nette Unterhaltung, aber man muss es nicht kennen.

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