Samstag, 24. März 2012

Heidi shall burn

Rise to Remain, Suffokate, Neaera, Unearth und schließlich Heaven Shall Burn - das war das musikalische Programm in der Hamburger Markthalle am Donnerstagabend. Hannes hatte mir davon erzählt, ein Kumpel von ihm hatte ihn seinerseits gefragt, ob er mitkommen würde. Der hatte dann auch die Karten besorgt, sodass wir uns ganz relaxed am Eingang trafen und zu dritt hineingingen.
Nach dem ersten Bier ging es auch direkt los mit der ersten Band, Rise to Remain. War ganz in Ordnung, wird aber auch nicht meine neue Lieblingsband. Danach spielten Suffokate, deren Frontmann extrem große Tunnel in den Ohrlappen (das waren schon keine Läppchen mehr!) sitzen hatte, innerhalb derer sogar ein Muster eingearbeitet war. Sah ziemlich unschön aus, aber ihm muss es ja gefallen. Musikalisch die schlechteste Band des Abends, konnte man später immerhin noch Photos mit dem Sänger (und seinen Lappen) am Merchandise-Stand machen. Ich ließ mir die Gelegenheit dann aber doch entgehen, zugunsten eines Jack Daniel's mit Cola.
Nach dem Vorgeplänkel wurde es dann interessant, mit Neaera stand eine gar nicht mal schlechte Band auf der Bühne, die zur Abwechslung auch mal melodiöse Parts in ihre Songs integrierte. Mir kam der Vergleich zu Killswitch Engage in den Sinn bei einigen Passagen. Mit Unearth ging es ähnlich gut weiter, auch die Jungs machten ihre Sache ziemlich gut und sorgten weiter für entsprechende Stimmung. Im Publikum merkte man auch die steigende Popularität der Bands, bei jeder weiteren Band wurde mehr gerocked und gepoged.
Als fünfte und letzte Band des Abends gaben sich dann mit Heaven Shall Burn die Jungs aus Saalfeld die Ehre. Als kleines Randdetail sei gesagt, dass dieser Ort in Thüringen liegt, also im "Osten". Bei Ansagen des Sängers wurde auch dessen Akzent deutlich hörbar. Hannes kommentierte die Tatsache der Herkunft der Band mit den Worten, dass wir "Heimatmusik" lauschen würden. Ob Heimat oder nicht, gut sind sie in jedem Fall und laut auch. Ein anständiges Set, in dem auch bekannte Songs wie Black Tears, Endzeit oder Voice of the Voiceless ihren festen Platz hatten animierte zum Headbangen und einige Fans in den ersten Reihen zum Stagediving, was man so eben auch nur in entsprechend kleinen Hallen bewundern kann. Würde in Wacken ein Fan es auf die Bühne schaffen (was schon an sich respektabel wäre), könnte er ob des Grabens nie so weit springen, um in der Menge landen zu können - mal ganz davon abgesehen, dass die Security ihn vorher höchstwahrscheinlich schon niedergeknüppelt hätte. In der Markthalle war dies aber kein Problem, es krabbelten immer wieder Fans auf die Bühne, um sich in die Menge zu stürzen, bis der Sänger zu ein wenig Ordnung aufrief, da es zeitweise überhand nahm und mehr Fans als Bandmitglieder die Bühne bevölkerten.
Am Ende war durch die Hitze in der Halle jeder verschwitzt und wir konnten zufrieden und begeistert nach Hause gehen, allerdings musste ich vorher noch meine Jacke abholen, was sich zu einem ziemlichen Geduldsspiel entwickelte. Dankbarerweise wurde die Warterei von der guten Laune der meisten Konzertgänger aufgeheitert, besonders großartig war dabei ein Zitat aus dem Fußballbereich:"Ihr steht auf Schwänze und nicht auf Busen, ihr seid die Fans von Bayer Leverkusen!" Herrlich, was die Kreativität mancher Leute immer wieder so zutage fördert. Leider waren nicht alle so geduldig und so kam es tatsächlich dazu, dass ein Kerl sich von der Security aus der Warteschlange führen lassen musste. Was für ein Vollidiot! Immerhin blieb es dann weiter ruhig, sodass man sich auf das nächste Konzert freuen kann. Auf einem Flyer fand ich die Information, dass Paradise Lost im Mai im Grünspan spielen werden, was sicherlich auch mal interessant wäre.

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