Nachdem ich erfahren hatte, dass
IKEA sein
Effektiv-Sortiment zum Jahresende einstellen wird, machte ich mich auf, meine Schubladenschränke zu besorgen, um meine Comics unterbringen zu können. Dabei änderte ich meine Planungen auch noch ein klein wenig, sodass ich nicht mehr weiter vorsah, noch ein Blech als verlängerte Schubladenrückwand einzusetzen. Außerdem sah ich nicht länger beide Schubladen des Sets für den Einsatz vor, sondern nur die untere, größere. Aus Stabilitätsgründen zog ich es vor, mir die Arbeit an den kleineren Schubladen zu ersparen und lieber die Kosten für mehr Schubladensets auf mich zu nehmen. Dafür fiel der ursprünglich geplante fünfte Turm weg (wenngleich ich ob der Abkündigung überlege, den doch noch dazu zu kaufen, um ein wenig mehr Stauraumpotential zu besitzen).
Am vorletzten Freitag beschloss ich also spätnachmittags, zu den Schweden aufzubrechen und meine Schränke einzukaufen. Diese Planung wurde ein wenig nach hinten verschoben durch die Tatsache, dass mein Auto sich nicht wie gewohnt per Fernbedienung öffnen lassen wollte. Auch die Ersatzfernbedienung brachte keine Besserung, also war klar, dass es (mal wieder) an der Batterie liegen musste. In meiner eigentlichen Begeisterung für meinen Einkauf entschied ich mich dann spontan für das einzig richtige: Eine neue Batterie. Also (mit dem Bus) auf zum nächsten Baumarkt, Batterie (und sogar Polfett) eingepackt und wieder (mit dem Bus) zurück. Batterie flugs eingebaut, mal wieder verjagt dank der Alarmanlage, Werkzeug wieder wegverfrachtet und dann endlich losgebraust nach Schnelsen.
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~1,50m, 220 kg! |
Durch die Verzögerung kam ich mitten in den übelsten Feierabendverkehr (ich glaube, ich erwähnte bereits, dass es Freitag war) und so dauerte die Anfahrt ein wenig länger. Dafür war ich drinnen angenehm zügig durch, brauchte ich die Teile doch nur bei einem Mitarbeiter bestellen und einzig den Bestellzettel und drei Päckchen mit Griffen aus dem eigentlichen Markt schleppen. Um die Wartezeit auf meine Teile zu verkürzen, gönnte ich mir zwei Hot Dogs mit einer Cola und schaute den anderen Kunden bei ihren teilweise arg ungeschickten Manövrierversuchen zu. Sehr amüsant so manches Mal.
Dann endlich war meine Bestellung fertig und ich konnte meinen Wagen mit 21 Kartons und einem Gesamtgewicht von 219 kg in Empfang nehmen. Das Ganze dann relativ fix ins Auto verladen und durch den zähen Verkehr wieder nach Hause. Dort wartete der anstrengendste Teil von allen: Sämtliche Teile von meinem Auto in den zweiten Stock in meine Wohnung schaffen. Die ersten ein, zwei Fuhren gingen noch recht leicht von der Hand, aber mit jedem Mal wurden meine Arme zusehends länger und schwächer. Als endlich alle Pakete oben angekommen waren, hatte ich auch das ein oder andere Gramm über Schweißausscheidungen verloren.
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benötigte Schubladenteile |
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nicht benötigte Schubladenteile |
Nach einer dann dringend benötigten Dusche ging es an die Vorbereitungen, was in erster Linie bedeutete, Pakete auszupacken und Bretter abzuwischen, um die Bohrstaubreste zu entfernen, die generell Bestandteil jedes
IKEA-Paketes sind. Ich fing mit den Schubladen an, da diese eine Menge Arbeit mit sich brachten durch meine vorgesehenen Modifikationen. Außerdem konnte ich die nicht benötigten Teile direkt aussortieren und separat sammeln. Falls jemand Teile davon benötigen sollte, gerne melden, noch ist alles da.
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demontierte Verriegelung |
Nachdem alles an Schubladenteilen ausgepackt und schon sortiert war, konnte ich mit den ersten Schritten beginnen. An den jeweils rechten Schienenelementen war eine Verriegelung angebracht, die ein gleichzeitiges Öffnen beider Schubladen verhindern sollte. Da in meinem Fall sowieso nur eine Schublade übrig bleiben sollte, konnte ich diese Verriegelung komplett demontieren.
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Hightech-Vorrichtung |
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im Praxiseinsatz bewährt |
Nun wurde es Zeit für die erste, tatsächliche Modifikation. Um nicht unnötige Teile in meine Schränke zu verbauen, entfernte ich die jeweils obere Schubladenschiene von den Trägerelementen. Da die Schienen aber nicht verschraubt, sondern vernietet sind, konnte ich diese Verbindung nur lösen, indem ich die Nieten mit der Bohrmaschine zerbohrte. Dazu bohrte ich mit einem 4 mm Bohrer vor und mit einem 8 mm Bohrer hinterher, um die Nieten zu zerstören.
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gesammelte Werke |
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nach fest kommt ab |
Dabei zerstörte ich auch meinen 3 mm Bohrer, mit dem ich ursprünglich vorbohren wollte. Zum Glück blieb dann aber im weiteren Verlauf alles heil, was heil bleiben sollte und so stapelten sich bald die Einzelteile neben mir. Nach insgesamt 28 aufgebohrten Nieten war dieser Schritt erfolgreich abgeschlossen und ich konnte die angefallenen Späne und kaputten Nieten entsorgen.
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frisch und unberührt |
Als nächstes kamen die Schubladenfronten an die Reihe. Da ich Fronten brauchte, welche die gesamte Fläche abdecken müssen, konnte ich nicht die eigentlich für die Schubladen vorgesehenen Fronten nehmen, da diese zweigeteilt sind. Also kaufte ich die Fronten, die für Hängeregisterrahmen vorgesehen waren. Die vorhandenen Bohrungen konnte ich natürlich nicht gebrauchen und so musste ich sämtliche Platten entsprechend bohren. Da ich schon ein einzelnes Schubladenelement besaß, konnte ich die dort verwendeten Maße übernehmen und musste nicht gänzlich von vorne beginnen, was sehr angenehm war.
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drei von links, vier von unten |
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Bohrung für Haltestange |
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Anschlag 25 mm, drei von links, zwei und vier von unten |
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Bohrungen für Halter |
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mittig, unterste Reihe, je vier nach links und rechts |
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Bohrungen für Griff |
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die fertig gebohrte Frontplatte |
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Schlossschrauben sitzen |
Um nicht Platz zu verschwenden, baute ich die Schubladen noch nicht gleich zusammen, sondern immer erst direkt vor dem Einsetzen in die Schienen. Deswegen folgten nun die eigentlichen Elemente, beginnend jeweils beim Sockel und gefolgt von zwei Anbauelementen. Die Verbindung der Elemente erfolgt wie mittlerweile üblich bei
IKEA mit Schlossschrauben in allen vier Ecken. Dabei musste ich aufpassen, erst die Module zusammenzubauen und dann die Schubladenschienen einzusetzen, da letztere sonst die Schlossschrauben unzugänglich machten.
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sichtbare Schlossschraube |
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mit angezogenem Schloss |
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ein fertiger Turm |
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mit Schubladenschienen |
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befestigte Halter |
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Schublade in Einzelteilen |
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fertig zusammengesetzt |
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Haltestange angesetzt... |
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... und fixiert |
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komplett |
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der erste Turm |
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das fertige Meisterwerk |
Stück für Stück wuchs meine neue Schrankwand so auf das (momentan) endgültige Maß an. Ich bin ziemlich angetan von dem Ergebnis und freue mich jetzt auf die Befüllung und damit Benutzung der Schubladen.
Neben einer möglichen Erweiterung um einen fünften Turm denke ich auch über die Möglichkeit nach, mit den gleichen Anbauelementen und Glastüren in die Höhe zu erweitern. Sollte ich mit den gebotenen Türen zufrieden sein, hätte ich dann erste Unterbringungsmöglichkeiten für Figuren gefunden. Dann müsste ich mir noch Gedanken über Beleuchtung machen und wie ich die Ansteuerung letztendlich realisiere, aber es wäre ein riesiger Fortschritt. Damit befasse ich mich aber wohl erst, wenn ich aus Japan zurück bin (auch schon des Geldes wegen).
P.S.: Mein Dank geht an die
Emirates-Fluglinie. Durch die bei meiner China-Reise gesammelten Meilen konnte ich mir im Prämienshop (
Emirates High Street) den
Bosch IXO-Akkuschrauber gönnen, der gerade rechtzeitig kam, um mir die Arbeit merklich zu erleichtern. Astreine Sache!
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