Montag, 15. August 2011

Arschloch Sommer!

So forderte Thomas Lindner, seines Zeichens Sänger der Band Schandmaul, uns auf, in den Himmel zu schreien. Heute fand auf der Bahrenfelder Trabrennbahn das Doppelkonzert von Schandmaul und In Extremo statt und da es sich um ein Open Air Konzert handelte, war der Wunsch nach Regenlosigkeit entsprechend groß gewesen. Da wider alle Hoffnung doch überall das Wasser stand und sich gerade hinter dem FoH-Turm eine riesige Pfütze, die schon als Teich durchging, gebildet hatte, war die Sauerei dementsprechend groß. Das gesamte Areal war vermatscht und es war unmöglich, sauberen Fußes auch nur in die Nähe der Bühne zu kommen. So habe ich mir an diesem einen Abend meine Klamotten weit mehr verdreckt als über die gesamte Zeit in Wacken. Auch mal eine Leistung. Dennoch hielt das die Zuschauer natürlich nicht vom Feiern ab und mehr als einmal erwähnten die Bands das auch lobend.
Die beiden Bands waren dennoch super drauf und haben echt richtig schöne Shows abgeliefert. Mitsingpotential gab es natürlich zuhauf, was auch extensiv genutzt wurde, sofern denn Textkenntnis vorhanden war. Bonscho, Franzi, Danica und ich hatten auf jeden Fall unseren Spaß, der teils auch erst durch die witterungsbedingten Umstände entstand. Einige der Zuschauer ließen es sich nicht nehmen, den Matsch auf den umstehenden Leuten zu verteilen, sei es absichtlich oder ungewollt. Am Ende lag dann auch tatsächlich noch einer mit dem Rücken im Matsch, glücklicherweise hat Nica sogar rechtzeitig den Auslöser der Kamera betätigt (Photo folgt).
Schandmaul spielten eine tolle Mischung aus Klassikern und neueren Songs und sorgten so für prima Tanzstimmung, was schließlich in einer "Wall of Polka" mündete (O-Ton Thomas Lindner). Durch den Matsch eine Riesenschweinerei, aber immerhin war es ja nicht kalt. Die Atmosphäre war klasse und es wurde kräftig gefeiert, bis die Jungs und Damen dann für die zweite Gruppe von Akustikkünstlern die Bühne räumten.
In Extremo schaffte es dann locker, noch einen oben draufzusetzen. Nicht nur schraubten sie die Lautstärke noch einmal weiter nach oben, sie brachten auch einiges an Pyro-Show auf, um der Menge sprichwörtlich einzuheizen (was bei der vorherrschenden Luftfeuchtigkeit sehr positiv aufgenommen wurde). Auch das Siebengestirn fuhr eine erstklassige Setlist auf, um die Stimmung nicht nur zu halten, sondern noch zu steigern. Spätestens beim Spielmannsfluch ließ dann so langsam die Stimmkraft nach, was aber niemanden wirklich vom Mitsingen abhielt.
Alles in Allem ein super Konzertabend zu einem fairen Preis für zwei tolle Bands hintereinander.
Kleine Anekdote am Rande: Wieder zu Hause angekommen, bin ich mittels meines Regenponchos ins Badezimmer getippelt und direkt noch mit den Schuhen an den Füßen in die Badewanne gestiegen, um wenigstens den gröbsten Dreck zu entfernen. Außerdem tat das warme Wasser meinen unterkühlten Füßen auch sehr gut, denn ich hatte nur meine Chucks angezogen, die schon weit vor Konzertbeginn durchnässt waren. Nun läuft gerade meine Waschmaschine im Hintergrund mit zwei Paaren Schuhen in der Trommel, die danach hoffentlich wieder tragbar sein werden. Klingt übrigens sehr witzig, selbst mit den Schuhen im Beutel hört sich das nach ordentlicher Randale an.

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